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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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X- 238, 22. Oktober 1920. Redaktioneller Teil. werden soll; aber auch dann nur für eine bemessene Zeit. Sicher ist es aber ein Irrtum oder ein Fehler oder eine falsch ange- brachte Sparsamkeit, den Posten für Herstellung und Vertrieb einer Persönlichkeit zu übertragen, zumal wenn der Verlag in jedem Monat ein Verlagswerl bringt und daneben noch Zeit schriften verlegt. Ein zweites, sehr großes Hindernis für die Vereinigung der besprochenen Berufsbetätigungen in einer Person ist die Zwie spältigkeit dieser Betätigungen an sich. Jene Sozialisterungs- firma suchte bezüglich Charakter und Fachtüchtigkeit erstklassige Personen. Auch bei anderen Stellenangeboten für Herstel lung und Vertrieb werden in der Regel nur erste Kräfte ver langt. Der erstklassige Hersteller wird aber fast nie zugleich ein ebensolcher Werber sein, sein können. Die Voraussetzungen und Erfordernisse für die Charaktere dieser beiden Posten sind zu verschiedenartig, als daß sie eine und dieselbe Person restlos gut erfüllen kann. Der Hersteller mutz ein nüchterner, zurück haltender Einkäufer, ein kühler Rechner, ein scharfer Kalkulator, ein Pessimist sein. Seine Arbeit ist an bestimmte Formeln und Regeln gebunden. Er darf keine bizarren Ideen entwickeln, wie etwa die Herausgabe eines dreieckigen oder kreisrunden Buches. Der Werber hingegen kann sich in dreieckigen oder kreis runden Inseraten ausleben, und je bizarrer eine Anzeige, ein Plakat ist, desto wirksamer kann es sein, ohne einem buchgewerb lichen Künstler Stoff zu einer Philippika geben zu müssen. Im Gegensatz zum nüchternen, an allen Ecken und Kanten sparenden Tatsachenmenschen der Herstellung soll der erfolgreiche Werber im Buchhandel mit Phantasie begabt sein, stets neue Wege gehen, für splendide Anzeigen und Prospekte Großzügigkeit zeigen und genügend Mittel flüssig machen; er mutz ein Optimist sein, ein Dichter und ein Prophet. Man denke sich nun: Derselbe Mit arbeiter, in dessen Kopf sich die Gedanken zu einem wirkungs vollen Werbeblatt verdichten, soll, plötzlich aus seiner Gedanken, arbeit herausgerissen, Briefe auf Inhalt, Form und Orthographie kontrollieren, oder er soll, im Nachdenken über einen kurzen und doch inhaltreichen Waschzettel begriffen, nebenbei das Personal beaufsichtigen! Er wird bei solchen kombinierten Posten in all seinen Betätigungen Vorzügliches nicht leisten können, ebenso wenig wie der am Anfänge dieses Aufsatzes ersvähnte Mit arbeiter, der nur mäßige Auflagen schaffen kann, obgleich er eine erstklassige Kraft ist. Der bekannte römische Leitspruch »ckiviäs et imper». ist nicht nur in der Politik anzuwenden. Jene Verleger, die ihn bei Besetzung des Herstellung?- und Werbepostens beherzigen, wer den die Absatzgebiete für ihre Verlagswerke restlos beherrschen. Wenn irgendwo im Verlage das Taylorsystem zur Anwendung kommen darf, so ist es bei der Erledigung der Arbeiten für Herstellung und Vertrieb. Wege zu Büchern. Von Tony Kellen. Der einfachste Weg ist natürlich der Gang in eine Buchhandlung, wo man sich die Bücher kauft, die man zu besitzen wünscht, aber der Buchhändler kann nicht alles vorrätig halten, und mag er auch in der Literatur noch so bewandert sein, alle Bücher kennt er auch nicht, und vielleicht weist sein Wissen gerade da eine Lücke ans, wo ein gewisser Kunde ganz besonderen Wert ans seine weitere geistige Versorgung legt. So erklärt cs sich, daß allerlei bibliographische Hilfsmittel auch für den einfachen Literaturfreunö und sogar bas weniger gebildete Volk geschaffen werden. Ein solches Hilfsmittel bringt jetzt auch die Lehrmeister-Bücherei (Leipzig, Hochmeister L Thal) in ihren Nrn. 546—547: Was sollen wir lesen? Ein Führer zur guten deutschen Li teratur aller Zeiten (Märchen und Epos, Noman und Novelle, Lyrik und Dramas. Von Di-. Friedrich B l a s ch k e. Kl. 8°. 80 S. Leipzig 1920, Verlag Hachmeister L Thal. Ladenpreis ^ 1.80. Das ist im ganzen eine sehr verständige Auswahl, nicht allzu knapp, aber auch nicht zu sehr in die Weite gehend. Natürlich wird der Kritiker, wie jeder Laie, der das Büchlein benutzt, das eine oder an dere Werk, das er hochschätzt, darin vermissen, aber das ist bei einer solchen Auswahl, wo schließlich doch der subjektive Geschmack entscheidet, unvermeidlich. Die Anordnung ist sehr übersichtlich, mH die bei den einzelnen Dichtern oder bei den einzelnen Werken beigenigten kurzen Charakteristiken sind durchweg treffend und weder engherzig noch pedantisch. Die Angabe von Preisen ist mit Rücksicht auf die ständigen Schwankungen unterblieben. I Eine sehr glückliche Idee liegt der Sammlung »Die Auskunft« zugrunde. Es ist eine Sammlung lexikalisck geordneter Nachschlage- Küchlein über alle Zweige der Wissenschaft/ Kunst und Technik, die Provinzialschulrat Or. Franz Pachter unter Mitarbeit erster Fachleute in dem neugegründeten Verlag von Willy Ehrig in Heidelberg heraus gibt. Das 1. Heft enthält: voüse. 8°. 67 8. Heidelderß 1920, Verlaß von ^Vill^ Lüi-jß. I^aclenpreis ^ 3.60. Die Sammlung will unseren gesamten Wissensstoff, soweit er nicht lediglich für den Fachgelehrten in Betracht kommt, in lexikalischer Form und gedrängter Kürze nach Einzelgebieten in besondere Bänd chen geordnet darbieten. Sie dient zur Auffrischung alten und zur Erwerbung neuen Wissens. Zugleich wird sie vielen Benutzern ein brauchbarer Ersatz für ein Konversationslexikon seil», wenn einmal eine größere Anzahl Bändchen vorliegen wird. Das 1. Bändchen, das der neueren Literatur gewidmet ist, verzeichnet die wichtigeren ! neueren Schriftsteller: außer Geburts- und eventuell Todesjahr ist die Tätigkeit und die literarische Richtung nebst den Hauptwerken an gegeben. Mit der Auswahl kann man durchaus einverstanden sein. Das Bändchen soll den dickleibigen Kürschner nicht ersetzen, aber es bringt doch erheblich mehr Namen, als zum Beispiel in den Literatur geschichten in dem Abschnitt über die neuere Literatur zu finden sind, i Außer den Namen der Schriftsteller finden sich auch zahlreiche Stich- 'worte wie Butzenscheibenlyrik, Naturalismus, Neuromantik, Dadais- gius usw., die alle in prägnanter Kürze erklärt werden. So bildet dieses Bändchen ein sehr nützliches Nachschlagewerk nicht bloß für Stu dierende, sondern für jedermann. Dem Buchhändler, der keine !größere Handbibliothek hat, wird es oft gute Dienste leisten. Obgleich die deutsche Literatur an Nachschlagewerken sehr reich !ist, fehlt es ihr doch noch an einzelnen Werken, die zum Beispiel in französischer oder in englischer Sprache längst vorhanden sind. Dazu gehört zum Beispiel ein Literarisches Konversations-Lexikon, wie es Gide! und Loliee in Frankreich geschaffen haben, ferner ein Lexikon der Romane, wie es zum Beispiel Ernest A. Baker in seinem Werk: ^ ckescriptive ßuide to tks k)68t kietion dritwti and amernan includinß translations krom koreißn lanßuaßes und speziell für die historischen , Romane Jonathan Nield in seinem: Ouide to tlro derd kistorical novsls and tal68 geliefert hat. In der bereits erwähnten Lehrmeister- Bücherei ist nun als Nr. 535 bis 544 erschienen: Der historische Noman als Begleiter der Weltge schichte. Ein Führer durch das Gebiet der historischen Romane und Novellen. Von vr. Hermann Bock und vi-. Karl Weitzel. Kl. 8°. 416 S. Leipzig 1920, Hachmeister L Thal. Ladenpreis 12.-. Die von vr. Bock in Angriff genommene Arbeit ist nach dessen Tode von vr. Weitzel fortgeführt worden. Der Stoff ist in drei große Gruppen: Altertum, Mittelalter und Neuzeit und von diesen ist wiederum jede in eine Reihe kleinerer Gruppen je nach dem Zeit alter eingcteilt. Berücksichtigt sind in der Hauptsache deutsche Romane, dagegen nur verhältnismäßig wenig ausländische, besonders Scott, Dumas, Sienkiewicz usw., also solche, die meist in allerlei deutschen Übersetzungen vorliegen. Bei jedem einzelnen Noman ist entweder der Inhalt erzählt, zum Teil recht ausführlich, oder wenigstens kurz charak terisiert. Oft sind es geradezu Besprechungen, die aus Zeitschriften oder Zeitungen abgcdrnckt sind. Außerdem ist ans andere Besprechun gen in der Presse oder ans andere Urteile in literaturgeschichtlichcn Werken verwiesen. So stellt das Werk mehr eine umfangreiche Ma terialsammlung als ein selbständiges Werk dar. Das darin enthaltene Material ist natürlich jedem, der Auskunft sucht, erwünscht, aber durch das erwähnte Verfahren ist der Umfang des Werkes sehr angcschwvl- len. Das ist um so mißlicher, als eine Menge deutscher und bedeuten der ausländischer Romane darin fehlen. Niel hat in seinem oben er wähnten Werke ein ganz anderes Verfahren eingeschlagen: er hat die Romane ebenfalls nach Perioden (Jahrhunderten) geordnet und dann in Tabcllenform verzeichnet: Titel, Autor und Verlag, Gegenstand (behandelte Hauptpersonen oder Zeit). Auf diese Weise umfassen seine eigentlichen Listen nur 110 Seiten. Dazu kommt dann noch eine Aus wahl von 50 der besten historischen Romane und ein Verzeichnis der für jugendliche Leser geeigneten Werke, eine Bibliographie von Ar beiten über den historischen Noman, ein alphabetisches Verzeichnis der Autoren nebst Titel und ein alphabetisches Verzeichnis der Titel. Wer also wissen will, ob eine historische Persönlichkeit in einem Noman be handelt ist, braucht nur unter dem betreffenden Fahrh'.indcrt in der 3. Spalte zu suchen. Baker macht es den Benutzern seines Werkes noch bequemer, in dem er außer dem Autoren- und Titel-Register noch einen ausführlichen »8udjeet8 Index« bringt. Im Text seines Werkes charakterisiert Baker alle Romane kurz und bündig, meist in 5 bis 10 1259
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