?rdolf korenr, der 1854 in dem schlesischen bandstädtchen Midcnau geboren wurde, entstammt ein fachen Verhältnissen. Der begabte Knabe fand als Chorsänger Ausnahme in einem Xlosterggmnastum. Oer lebendigen Zchilderung dieser ssugendjahre folgt die interessante Darstellung feines medizinischen dtudiums, das er sich schwer erkämpfen muhte. In einem besonders oufschluhreichen Kapitel »Der Zchüler kritisiert seinen Kehrer« läht ^dolk koreni die Crötzen der damaligen berühmten wiener Zchule - wie Ulbert, Killroth, stleschl, lssgrtl, banger, 5koda u. a. - aus seiner persönlichen ssrinnerung heraus an dem steter oorüberiiehen. sts war ein merkwürdiger Zufall, der den jungen erfolgreichen Chirurgen plötzlich in seiner staukbahn aufhielt: feine stlände vertrugen das lu jenerleit üblicheMfchen mit Karbol säure nicht, und so wandte er sich Zunächst unfreiwillig der Orthopädie lu, die damals über erste An fänge noch nicht hinausgekommen war. Durch feine grundlegenden medizinischen Entdeckungen und orthopädischen Heilmethoden, vor allem durch die unblutige Kehandlung der stlüstgelenksverrenkung, gelang es ihm bald, dem bisher vernachlässigten Ccbiet der »trockenen Chirurgie« das gebührende Ansehen 7u verschaffen. Der Kreis feiner Patienten dehnte lich rasch über die ganre Mlt aus. 1908 wurde er von einem Patienten nach Amerika gerufen, wo er rasch lu einer Berühmtheit wurde. Durch seine humorvoll geschilderten amerikanischen Erlebnisse, seine Begegnungen mit Milliardären, durch seine IZehandlungen am spanischen, österreichischen und äggptilchen sttok, gewinnen diese ssrinnerungen eine auherordentlich abwechslungsreiche und unterhaltsame IMe. Das hohe Ansehen, das storenr gerade in Amerika genoh, ermöglichte es ihm, auch nach dem Kriege dort lu wirken und mit stlnterstüt- rung amerikanischer ssreunde eine grohe stlilksaktion für die notleidenden wiener Kinder durchiukühren. Der weitgereiste, vielerfahrene z^rrt, der bis ins hohe /sster seine praris ousübte, schenkt uns am stnde seines achtzigjährigen stebens in seinen Erinnerungen Zugleich das Bekenntnis lu einer heiteren stebens- philosophie. Innige Klaturliebe, stlilfsbereittchaft gegenüber dem Klächsten und ein festes Vertrauen M der Vorsehung, lind die Kraftquellen seines reichen, unendlich tätigen stebens. ?ws der einfachen und natürlichen des strrählers spricht der gütige sttumor und die ruhige Klarheit des reiten Alters. Die krinnerungen erschienen ruerlt 1YZ5 bei 5cr>bners L 5ons, s^cwVork. Die llberlehung und kearbeitung der deutschen Ausgabe stammen vom Verfasser seiblt. t. 57ä/^c^jV>^s1^ V7!7tä(Z Nr. 41 Freitag, den IS. Februar 1967 687