Hermann Löns im ^ahre i8gg über drieöesinchens Lebenslauf von Heinrich Sohnrey 108. Tausend Ganzleinen RM4-— Heinrich Sohnrey ist unseren Lesern nicht unbekannt. Als einer der bekanntesten und be liebtesten Erzähler Nord Westdeutschlands ist er auch ein Mitarbeiter von „Nieöersachsen" und hat oft unseren Lesern durch stimmungsvolle, aus dem Volksleben seiner Heimat herausgeholte Erzählungen und Skizzen Freude bereitet. Eins seiner besten Werke, Friedesinchens Lebenslauf, liegt uns jetzt in dritter Auflage vor. Friedesinchen, armer Dorsleuke Kind, erzählt ihren an äußeren Vorkommnissen armen, an inneren, seelischen Erlebnissen reichen Lebenslauf. Sie erzählt, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, ihre.Kinderfreuden und Kinderleiden, schildert das Leben in der Linden- hütte, die Leute im Dorfe mit ihren Tugenden und Fehlern, mit ihrer Frömmigkeit und ihrem uralten Aberglauben, und obgleich es nur die Lebensgeschichte eines armen Dorfkindes, einer sich bitter quälenden Dienstmagö ist, die in einer langen Reihe von Skizzen, Idyllen und Bildern an uns vorüberzieht, so fesselt uns doch die Eigenartig keit der Verhältnisse und die treffliche Wiedergabe des Milieus so sehr, Laß wir den starken Band voller Interesse durchlesen. Das hübsche Buch eignet sich vorzüglich als Geschenkwerk für die erwachsene Jugend, ist aber nicht minder geeignet, auch das gereifte Mer zu erfreuen. H. st. Wenn ein Buch sich ohne besondere Reklame 44Jahre auf dem Markt hält-zunächst einmal staunt man. Laß es das heute noch gibt, - und wenn es in dieser Zeit eine solche Absatz ziffer erreicht, dann wird man daran erinnert. Laß es im deutschen Volke noch eine ausge breitete Leserschicht gibt, die gewöhnlich übersehen wird. Dr. Wilhelm Stapel, Hamburg Lin prächtiges Geschenkbuch zur Einsegnung unö zu Sstern. Deutsche Landbuchhandlung, Berlin SW 11 «s» Nr. II Freitag, den IS. Februar ISS7