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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-08-17
- Erscheinungsdatum
- 17.08.1917
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Eine Botaniker-Tagung fand vor kurzem in Würzburg statt, an der sich die »Deutsche Botanische Gesellschaft«, die »Freie Vereini gung für Pflanzcn-Gcographie und systematische Botanik« und die »Vereinigung für angewandte Botanik« beteiligten. Die wissenschaft lichen Sitzungen fanden im Botanischen Institut zu Würzburg statt, wo u. a. folgende Vorträge gehalten wurden: Privatdozent Dr. Sierp (Tübingen): »Uber den Einfluß des Lichtes auf das Wachstum der Pflanzen«; Prof. Dr. Drude (Dresden): »Uber Kreuzungsversuche mit Kürbissen«; Prof. Dr. Heiduschka (Würzburg): »Uber Kaffee-Ersatz- mittel«; Stud. Zillig (Würzburg): »Kricgsersatz ausländischer technisch verwerteter Pflanzenfaser«; Prof. I)r. Ewert (Proskau): »Das An- thracen als pflanzenschüdlicher Bestandteil des Feldes«; Frl. Prof. Dr. Wcstedijk (Amsterdam): »Neueres über Flachskrankhciten«; Dr. Ap pel (Berlin): »Lichtbilder über Kartoffelaufbewahrung«: Prof. Dr. Engler (Berlin): »Bericht über die deutschen botanischen Forschnngs- expeditionen in den letzten Wochen vor dem Krieg. Bericht über den Stand der Arbeiten über das Pflanzenreich und die Vegetation der Erde«; Prof. Dr. Drude (Dresden): »Ein Kapitel aus der Forma- tionslchrc«; Privatdozcnt Dr. v. Hayek (Wien): »Die pflanzen geographischen Untersuchungen Österreichs in den letzten Jahren«. Der österreichische Kriegsroman. — Der Journalisten- und Schriftstellerverein »Cvncordia« in Wien veröffentlicht einen Aufruf, der im wesentlichen folgendes ausführt: Das Erlebnis des Krieges hat, wie das Fühlen und Denken jedes einzelnen Österreichers, so auch die österreichische Literatur der letzten drei Jahre in mannigfacher Form fast ausschließlich beschäftigt. Nur ein österreichischer Kriegs roman ist noch nicht geschrieben worden; ihn hervorzurufen, ist die Ab sicht dieses Preisausschreibens. Ein zu diesem Zwecke gewidmeter Be trag von 20 000 X versetzt den Journalisten- und Schriftstellerverein »Concordia« in die Lage, zwei Preise von je 10 000 X auszuschreiben für je ein erzählendes Werk iu Nomanform, das im Nahmen eines erdichteten Vorganges die Leistungen unserer Armee, beziehungsweise unserer Flotte im Kriege darstellt. Der Noman braucht kein Solda teuromau im engen Sinne zu sein; er soll sich nicht nur im Feuerbc- rcich des Kampfplatzes abspielen und über der Tat des Krieges auch nicht die stummen Leistungen des Hinterlandes, die Tapferkeit unserer Frauen, die Hingabe der gesamten Bevölkerung an die große Aufgabe des Krieges außer Betracht lassen. Volkstümlichkeit und Menschlich keit werden die besten Eigenschaften eines Buches sein, in denen sich das Gesicht Österreichs in diesen geschichtlichen Tagen erkennbar spiegelt. Das Werk muß von einem österreichischen Dichter und in deutscher Sprache abgcfaßt sein und soll den Umfang eines handlichen Normal- baudes — ungefähr 250 bis 300 Druckseiten, zu je 30 Zeilen — nicht wesentlich überschreiten. Dem mit dem Preise ausgezeichneten Buche soll eine große Verbreitung gegeben werden, woran es ein größerer Umfang nur hindern würde. Der Preis von 10 000 X stellt lediglich den Preis selbst dar; die materielle Verwertung seiner Arbeit bleibt dem Verfasser nach jeder Richtung hin unbenommen. Zur Beteiligung an dem Wettbewerb sind alle deutschen Schriftsteller der Monarchie ein- geladcn, nicht nur Träger eines bekannten Namens, sondern jeder, der diesen Krieg fühlend und schauend miterlebt hat und der die Fähigkeit besitzt, das Erlebte dichterisch zu gestalten. Für alle Einsen dungen wird Maschinenschrift verlangt. Der Name des Einsenders darf weder auf dem Titelblatt, noch in einem etwaigen Begleitschrei ben, noch auf dem Umschlag oder sonst irgendwo sichtbar vermerkt sein. Dem Manuskript ist ein verschlossenes Kuvert beizulegen, das den Namen und die genaue Adresse des Einsenders enthält. Auf dem Ku vert wie auf der ersten Seite des Manuskripts muß ein und dasselbe Motto oder Kennwort verzeichnet sein. Die Autoren werden in ihrem eigenen Interesse gebeten, eine Abschrift zurückzubehalten. Die Ar beiten müssen bis spätestens 31. März 1918, 12 Uhr mittags, beim Journalisten- und Schriftstellerverein »Concordia« (I, Nudolfs- platz 12) eingelangt sein. Die Preiszucrkcnnung wird bis spätestens 1. Juli 1918 erfolgen. Sollte sich eine Einigung des Preisgerichtes, das mit absoluter Stimmenmehrheit entscheidet, nicht erzielen lassen, so wird die Preisausschreibung bis 31. Dezember 1918 verlängert werden. Daß über die Zuteilung der Preise nach literarischen Ge sichtspunkten und auf einer rein sachlichen Grundlage entschieden wer den wird, dafür bürgt der österreichischen Schriftstellerwelt die Zu sammensetzung des Preisgerichtes. Die Namen der Preisrichter wer den rechtzeitig bekanntgegeben werden. Einiges zur Post - Überwachung. — Ans dem Leserkreise wird uns geschrieben: Von uns werden häufig Postpakete, die unsere »kidlliotkreea komaniea« enthalten, nach Österreich Ungarn versandt. Unter der Rubrik »Inhalt« auf den Zolldeklara tionen wird von uns stets vermerkt: Bücher (MbkioUreeL Uvmsuüea). Vor kurzem wurde uns nun bedeutet: »LibUotlreea komaniea« dürfen Sie nicht schreiben, das ist französisch; Sie müssen schreiben Nomanbibliothck! Geschichte der Kriegszcnsur. — Der Wiener Journalisten-Verein »Concordia« hat beschlossen, den Wiener Schriftsteller Dr. Edmund Wengraf mit der Aufgabe zu betrauen, eine Geschichte der Wiener Kriegszcnsur zu verfassen. Ein Archiv für die denkwürdigsten Zcnsur- ereignisse wurde schon früher angelegt ... Es würde sich empfehlen, schreibt hierzu die Vossische Zeitung, eine ähnliche Arbeit in Deutsch land herauszugeben und vor allem eine Zentralstelle zu schaffen, in der das überreiche Material zu sichten wäre. Französische und deutsche Bücher. — »Het Vaderland« schreibt: ». . . . Die Genossenschaft ,Niederland — Frankreick/ hat im Inter esse der französischen Verleger ein lehrreiches ,Traktat' herausge geben. Es ist das Ergebnis einer Untersuchung der Frage: ,Wte kommt es, daß das deutsche Buch in gebildeten Kreisen und von Stu dierenden in Niederland dem französischen Buche vorgezogen wird?' Darauf kann man zwei Antworten geben. Eine idealen Charak ters: das deutsche wissenschaftliche Buch übt durch Inhalt und Aus arbeitung auf die genannten Kreise eine größere Anziehungskraft als das französische. Aber auch eine solche mehr stofflichen Charakters ist denkbar: das deutsche Buch wird dem Publikum in ausgebreitcterem Maßstabe vor Angen gebracht und unter annehmbareren Bedingungen angebotcn; es ist durchweg billiger, von handlicherer Form usw. Begreiflicherweise war die eine Antwort von der Genossenschaft Nicderland—Frankreich nicht zu erwarten. Besteht diese doch ausschließ lich aus Freunden und Verehrern von ,1a dsUe Kranes', für die wie ein Axiom seststeht, daß die französische Republik auf geistigem Gebiet in keiner Weise einem andern Land, und ganz gewiß nicht Deutschland nachsteht. , Dns preclominanee LnteUeekuells n'exists pa8', erklärte Pierre Decourcelle in einer Rede, die die Genossenschaft in ihren Bericht ausgenommen hat. Darüber wollen wir für den Augen blick nicht rechten, obgleich ein so apodiktisches Urteil zur Kritik förm lich hcrausfordcrt . . .« (Deutsche Wochenzeitung für die Niederlande.) Der Postvcrkchr zwischen Deutschland und Siam ist gänzlich ein gestellt und findet auch auf dem Wege über andere Länder nicht mehr statt. Es werden daher keine Postsendungen nach Siam mehr ange nommen; bereits vorliegende oder durch die Briefkasten eingclieferte Sendungen werden den Absendern zurückgegeben. Der private Tele grammverkehr von und nach Siam ist ebenfalls eingestellt worben. Eine Dreimillioncn-Stiftung für ein Institut zur Kohlenforschung. - Der verstorbene Geheime Kommerzienrat Fritz von Friedländcr- Fuld hat die Summe von 3 Millionen Mark zur Errichtung einer Stiftung bestimmt, die den Zweck haben soll, in Oberschlesien, der Heimat des Verstorbenen, ein Institut für Kohlcnforschung zu er richten. Für die Reform des österreichischen Prcßgesetzes. Der Abge ordnete Zenker hat einen Antrag auf Reform des Preßgesetzes einge bracht und darauf verwiesen, daß bereits in der letzten Session des Abgeordnetenhauses der Preßausschuß einen Entwurf fcrtiggcstellt habe, der jedoch nicht inehr auf die Tagesordnung gelangte. Der Antrag verlangt nun die Zuweisung dieses Entwurfes an den Preßausschuß zur schleunigsten Berichterstattung an das Haus. Persoimlimairichten. Auszeichnung. — Nach einer Meldung der »Vossischen Zeitung« ist Herrn Hofbuchhändler Hans Feller in Karlsbad vom Kaiser Karl der Titel eines Kaiserlichen Rates verliehen worden. Gestorben: am 11. August nach langem, schwerem Leiden im 47. Lebensjahre Herr Johannes Lehmann in Leipzig. Der Verstor bene war 14 Jahre lang im Bibliographischen Institut beschäf tigt und hat auch gelegentlich durch kleine Aufsätze am Börsen blatt mitgcarbcitet. Gustav Kampmann f. — In Karlsruhe ist der Landschaftsmaler Gustav Kampmann nach schwerem Leiden im Alter von 58 Jahren ge storben. Die Stoffe seiner Bilder entlehnte er vorzugsweise der süd- westdeutschen Landschaft. Auch um die Verbreitung der Künstlerstein drucke hat sich der Verstorbene verdient gemacht. 980
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