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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.02.1929
- Strukturtyp
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- 1929-02-14
- Erscheinungsdatum
- 14.02.1929
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- Deutsch
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X? 38, 14, Februar 1929, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d.Dtschn. Buchhandel. mehr das Gefühl, daß wir uns in einer Zeit des Wartens auf große Entscheidungen befinden. Den Schlüssel bietet der Zu sammentritt des SachUcrständigcnausschusses in Paris, der über Deutschlands Schicksal in weitestem Maße zu befinden hat. Wie sein Spruch ausfallen wird, ist noch nicht abzusehen. Man hat angedeutet, daß er für seine Arbeiten mindestens zwei Monate brauchen wird. Solange werden wir also auch die Spannung aushaltsn müssen. Jnnerpolitisch dürfte solange ebenfalls alles in der Schwebe bleiben. Auf unsere Bitte um Berichte über das letzte Weihnachts geschäft sind uns dankenswerterweise wieder zahlreiche Zuschrif ten zugegangen. Die Zusammenstellung wird den Teilnehmern an der Berichterstattung, wie im Vorjahr, im vollen Wortlaut zur Kenntnis gebracht. Hier begnügen wir uns mit einem kurzen zusammenfassenden Überblick, Freilich ist es nicht ganz leicht, zu einem einheitlichen Urteil zu kommen. Die Berichte weisen bei aller Einheitlichkeit in gewissen Grundzügen doch starke land schaftliche Unterschiede auf. Das gilt selbstverständlich z. B, für den Einfluß des Arbeitskonflikts in Nordwestdeutschland. Eben so lauten die Angaben aus Gegenden ausgesprochen agrarischen Charakters weniger günstig. Abgesehen sei dabei jedoch von Ein flüssen rein örtlicher Art wie Lichtwochen, schleudernden Außen seitern, Vorschriften über das Offenhalten an den Sonntagen und ähnliches. Gewisse Unterschiede ergeben sich naturgemäß auch aus der Geschäftsführung im einzelnen. Unverkennbar gibt es neben geschickt nach allen Erfahrungen und Errungen schaften der Neuzeit geleiteten Geschäften, die mit Recht befrie digt entsprechende Erfolge feststellen können, immer auch noch solche, die den Anschluß noch nicht ganz gesunden zu haben scheinen. Wägt man alles das ab, so darf das Gesamturteil wohl lauten, daß das Weihnachtsgeschäft 1928 nicht schlechter war als das 1927, dort, wo sich keine allgemeinen Wirtschastsstörungen auswirkten, sogar wohl ein wenig besser. Dieses Besser gilt allgemein im Hinblick auf die Zahl der Kunden, Vielfach konnte mit Befriedigung festgestellt werden, daß auch neue Käuserschich- ten den Weg zum Buchladen fanden. Ebenso wird wiederholt hervorgchoben, daß wieder mehr Vertrauen zum Buchhändler gezeigt wurde und daß das Buch an Wertschätzung unverkenn bar gewonnen habe. Das materielle Ergebnis entspricht dieser Lage aber nicht ganz. Allgemein wird betont, daß der Durch schnittswert des Einzelumsatzes niedriger ist als früher. Die Erklärung wird ebenso allgemein in dem Hervortreten der be kannten billigen Sammlungen gesehen, die am Umsatz sehr stark beteiligt sind und infolgedessen den Gesamtertrag beträchtlich Herabdrücken, Mengenmäßig wird oft mehr als früher umgesetzt, nicht aber wertmäßig. Entsprechend steigen auch die Unkosten, und zwar sowohl absolut wie relativ. Ungünstig wirkt sich auch aus, daß nach übereinstimmenden Meldungen von verschiedensten Stellen der Anteil des in Rechnung Verkauften gegenüber den Barumsätzen stark gestiegen ist. Keinen Ausschluß geben die Be richte zunächst über den Anteil des vom Lager Verkauften gegen über dem aus Bestellung zu besorgen Gewesenen. Für die Be urteilung des Gesamtgeschästsergebnisses spielt dieses Verhältnis eine beträchtliche Rolle. Unser letzter Fragebogen hatte darauf noch nicht ausdrücklich hingewiesen; wir wollen das jedoch für künftig vormerken und wären auch jetzt schon für nachträgliche Äußerungen zu diesem Punkt noch dankbar. Aus den Berichten geht hervor, daß die Propaganda auf die Uinsatzgcstaltung un zweifelhaft von Einfluß war. Bei den Einkäufen wurde auf versandte Kataloge oft ausdrücklich Bezug genommen, ebenso auf Anzeigen und Besprechungen der Tageszeitungen und Zeit schriften. Desgleichen wirkten die Schaufenster offensichtlich. Im letzteren Fall wie bei den Katalogen wird naturgemäß der Ver kauf vom Lager überwogen haben. Sonst jedoch muß das Be- stcllwesen eine Rolle gespielt haben. Wie hat es funktioniert? Andeutungen aus Hamburg erinnern daran, daß dabei auch die örtliche Organisation und Zusammenarbeit sehr förderlich sein kann. Das scheint uns ein Gebiet zu sein, auf dem Rationali sierung noch manchen Vorteil bringen könnte. Dabei sei noch einer Andeutung Erwähnung getan. Dieser Berichterstatter meint, unseres Erachtens nicht mit Unrecht, daß der Klassiker absatz sehr wohl gehoben werden könnte, wenn ihm in der Pro- 170 paganda mehr Liebe gewidmet würde. In der Tat sollte man sich nicht begnügen, immer nur wieder den Rückgang der Um sätze auf diesem Gebiet einfach zu konstatieren und als Fatum hinzunehmen; man sollte vielmehr auch hier fragen, ob sich da gegen nicht doch ankämpfen ließe und wie dies am besten ge schehen könnte. Im Vordergrund des Interesses haben auch Weihnachten 1928 wieder Neuigkeiten gestanden, teilweise jedoch besann man sich doch auch auf ältere Erscheinungen, Einen aus gesprochenen Schlager hat es nicht gegeben. Bezeichnenderweise wird ziemlich allgemein betont, daß in Jungmädchenbüchern keine besonderen Erfolge erzielt wurden. Dabei mag man sich einesteils an die Ausführungen Fronemanns in seinem Referat in der öffentlichen Sitzung des Seminars für Buchhandelsbe- triebslehre der Handels-Hochschule Leipzig ss. Bbl, 1928, Nr. 300 und 1929, Nr. 4) erinnern; andernteils ist zu beachten, daß das Heranwachsende junge Mädchen von heute eben vielfach schon den Moderoman der Backfischliteratur vorzieht. Solche Ge schmackswandlungen — sie liegen auch sonst vor — sind genau zu verfolgen und zu beachten, wenn man sich vor Enttäuschungen bewahren will. Als bevorzugte Preislage wird vorwiegend die um 6—7 Mark genannt. Zu erwähnen mag schließlich noch sein, daß verschiedentlich ein Nachlassen des Interesses an Über setzungen ausländischer Autoren festgestellt wird. Tiesergehende, grundsätzliche Veränderungen der Marktlage hat aber das Weih nachtsgeschäft 1928 offenbar nicht gebracht. Das Ergebnis der zollamtlich kontrollierten Buchaus- fuhr 1928 geht aus nachstehender Tabelle hervor: 1913 182« 1927 1828 Danzig — 1284 1409 1795 Saargebiet — 838 1743 1932 Elsaß-Lothringen — 180 371 29« Poln.-Oberschles. — 488 993 1812 Westpolen — SW 1280 1413 Rußland 11315 1188 883 502 Estland — 2S4 213 287 Lettland — 1885 687 532 Litauen — 288 202 272 Ostpolen — 1320 1488 1858 Osterr.-Ungarn 71771 — — — Österreich — 1319« 16070 18588 Tschechoslowakei — 88S8 9580 11984 Ungarn — 888 1311 1808 Jugoslawien 37 87S 1158 1«5S Rumänien 679 784 704 «82 Dänemark 1726 880 1105 13«2 Norwegen 843 45« 384 447 Schweden 2273 1151 1165 1348 Finnland 818 78« 584 864 Niederlande 6294 323« 3370 4983 Schweiz 19681 9732 10275 12421 Spanien 500 319 570 547 Großbritannien 3863 2888 3037 382» Frankreich 6891 85« 992 1432 Belgien 2830 841 447 «41 Italien 2020 1158 1326 1334 Japan 1412 230« 2386 2273 China 279 175 165 157 V. St. v. Amerika 9234 503« 4786 5479 Argentinien 1414 714 363 834 Brasilien 978 437 399 49« Dom ungarischen Buchgewerbe in den Nachkriegsjahren. In den ersten Jahren der Nachkriegszeit machte sich im ungari schen Buchgewerbe eine erfreuliche Lebhaftigkeit bemerkbar. Im wesentlichen mochte diese wohl nur eine durch die Geldentwertung und durch den mit dieser zusammenhängenden Bbrsenaufschwung be dingte Scheinkonjunktur gewesen sein, immerhin ergab auch die Ver schiebung der Vermögensverhältnisse eine Anzahl neuer Käufer, Öf fentliche und Privatbibltotheken schritten zur Ergänzung der Be stände, was in den Jahren des Wcltbrandes nicht im gehörigen Mähe geschehen konnte. In der Tat wuchs die Zahl der Buchhandelsunternehmungen in dem Ungarn mit 8 Millionen Einwohnern gegenüber jener des
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