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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.10.1942
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- 1942-10-24
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- 24.10.1942
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die amerikanischen Wünsche nicht zu schwer zu fallen brauche, unter der Voraussebung allerdings, daß es eben zu einer britisch amerikanischen Verständigung kommt, die für England rettet, was überhaupt noch zu retten ist. Unter diesem Gesichtspunkt ge winnen die jetjt aus Amerika laut gewordenen Stimmen, daß der Krieg auf keinen Fall zur Erhaltung des britischen Empires in seiner früheren Gestalt geführt werde, an Bedeutung und Sinn. Weitere Stimmen lassen erkennen, daß man in England wie in USA. im übrigen alle Hoffnungen auf die Schaffung eines Großraumes setjt, an dem man auch Rußland und China anzu schließen hofft. Würden die Engländer diese Gedanken wirklich bis zu Ende durchdenken, so müßte ihnen die Frage, wofür sie den Krieg eigentlich führen, immer unverständlicher werden und immer schwerere Sorge machen. Aber auch für USA. gilt das selbe. Auf jeden Fall ist das Ergebnis doch, daß sie den Krieg schließlich nur führen, um die Gedanken, die der Neuordnung Europas und Großostasiens zugrunde liegen, in ihrem Bereich ebenfalls durchzuführen. Das hätten sie ohne Krieg einfacher und billiger haben können. Fraglich bleibt dabei nur noch, ob sich England und USA. überhaupt werden einigen können und ob nicht die Kriegskosten ihnen die Durchführung ihrer wirtschaft lichen Pläne unmöglich machen werden. Zur Frage der steuerlichen Behandlung der Personalgesell schaften, die vor vier Wochen an dieser Stelle schon berührt wurde, brachte nachträglich die DAZ. noch eine Zuschrift aus ihrem Leserkreis, die nachstehend wiedergegeben wird, weil sie zur weiteren Klärung der Sache beiträgt: „Zunächst bleibe nach § 3 der Steueränderungsverordnung vom 20. August 1941 (RGBl. I S. 510) bei Einzelgewerbetreiben den, Land- und Forstwirtschaften und bei Mituntemehmern von Personalgesellschaften während der Dauer der Erhebung des Einkommensteuer-Kriegszuschlages auf Antrag die Hälfte des nichtentnommenen Gewinns aus Gewerbebetrieb oder aus Land- und Forstwirtschaft einkommensteuer- und damit auch zuschlag- frei. Bei Unternehmern, die Anspruch auf diese Vergünstigung haben, wird weiter für die Gewinnabführung unterstellt, daß sie auch bei Erzielung nur des angemessenen Gewinnes den gleichen Gewinnbetrag nicht aus dem Betrieb genommen.und somit die- steuerliche Vergünstigung im gleichen Umfang erlangt hätten. Ferner können bei der Gewinnabführung nach § 22 ff. der Kriegs wirtschaftsverordnung Einzelunternehmer wie auch Gesellschaf ter einer Personengesellschaft in der Berechnung der abzusetjen- den Steuer ihre sonstigen Einkünfte berücksichtigen, d. h. sie dür fen statt des steuerpflichtigen Gewinns aus dem Betrieb ihr Ge samteinkommen einsetjen und haben dadurch zumeist einen grö ßeren oder geringeren Vorteil. Endlich kann der gewerbliche Unternehmer ebenso wie der Gesellschafter einer industriellen Personengesellschaft einen um 1%> erhöhten Gewinnrichtpunkt in Ansatz bringen, sofern die steuerliche Belastung seines Einkom mens höher als diejenige einer Kapitalgesellschaft mit gleich hohem Gewinn ist. Wiewohl der Ausgleich der steuerlichen La sten des Einzelunternehmers und der Personalgesellschaft gegen über derjenigen der Kapitalgesellschaft zunächst kriegsbedingt ei scheint, darf doch erwartet werden, daß der Gese^geber im Sinne einer gesunden deutschen Wirtschaft diese Ansätje zum Schule des Unternehmertums nicht verkümmern läßt, sondern sie noch ausbaut, weil eben die Wirtschaft und insbesondere die Nachkriegswirtschaft den wagemutigen Unternehmer sehr nötig braucht.“ Das Septemberheft von Wirtschaft und Statistik bringt inter essante Zahlen über die Sonderschulen im Deutschen Reich nach dem Stande des Jahres 1940. Wir entnehmen daraus die nach stehende Zusammenstellung, die als Beitrag zur buchhändleri schen Marktforschung erwünscht sein dürfte: Die Sonderschulen im Deutschen Reich im Jahre 1940 Schulen Schul kinder insgesamt Haupt amtlich beschäft. Lehrer insgesamt Rechtlich zur Volksschule gehörende Sonderschulen: Hilfsschulen 1 097 103 156 4112 Schulen für Sehschwache, Schwer hör ge usw 42 4 495 306 Sonderschulen im eigentlichen Sinne: Blindenschulen 26 1 051 174 Gehörlosenschulen 59 5 158 670 Schulen in Heil- und Pflegeanstalten 113 6 720 347 Schulen in Fürsorgeerziehungs anstalten 201 16 031 619 Abschluß der Herbstveranstaliungen des deutschen Schrifttums in Leipzig Die Herbstveranstaltungen des deutschen Schrifttums in Leipzig fanden im Städtischen Kaufhaus ihren Abschluß. Landes obmann Dr. Wi^mann begrüßte die Erschienenen, ganz beson ders die vom Leipziger Buchhandel geladenen Verwundeten, an der Spitje den Leipziger Ritterkreuzträger Lt. Dr. Koch. Beson dere Freude löste die Mitteilung aus, daß am Schluß des Vor trages jeder der anwesenden Verwundeten ein Buch als Geschenk des Leipziger Gesamtbuchhandels in Empfang nehmen könne. In seinen weiteren Ausführungen schilderte Dr. Witymann noch ein mal die bekannten Produktionszahlen der lebten Jahre und wies darauf hin, daß der scheinbare Büchermangel lediglich eine Folge des gestiegenen Bedarfes sei. Das deutsche Buch, welches in der Heimat dem Rüstungsarbeiter Vorbehalten bleiben solle, um ihm die nötige Entspannung nach harter Arbeit zu bringen, sei auch an der Front ein liebgewordener Kamerad. Der deutsche Beamte Und Angestellte, der irgendwo in dem weiten Raum der beseiten Gebiete eingese^t sei, gebraucht das Buch mehr als je zuvor. Aber auch von den Fremdvölkischen im beseiten Gebiet und im Aus land wird das deutsche Buch heute in steigendem Maße verlangt, denn wie lange war es gerade für diese Menschen unerreichbar, ja sogar verboten. Das Buch folgt dem Schwert und ergänzt die militärische Sicherung und die wirtschaftliche Erschließung dieser Gebiete. Wie äußerst wichtig das gerade ist, zeigt der frühere starke Einfluß der englisch-französischen Literatur in diesen Ge bieten. Wir in der Heimat haben aber nun das schwierige Pro blem der gerechten Verteilung vom Verleger zum Sortimenter zu lösen, und was noch wichtiger ist — vom Sortimenter zum Leser. Dr. Wi^maim bezeichnete den Sortimentsbuchhändler im Ver gleich vom „Buch als Schwert des Geistes“ als den Infanteristen des Buchhandels. Er steht in vorderster Linie des Buchhandels, er hat immer und immer wieder zu beschwichtigen, zu raten und zu helfen, und wie schwer fällt es ihm oft, den Käufer mit leeren Händen gehen lassen zu müssen. Der Mangel an Arbeitskräften zwingt ihn zu alledem noch nächtelang, das Liegengebliebene auf zuarbeiten. Dann betrat der Dichter Hermann Eris Busse das Rednerpult zu seiner Lesung. Er begann mit der Erzählung „Un sterbliche Stimme“, die die überraschende Begegnung eines im Lazarett liegenden Schwerverwundeten mit seiner eigenen Stimme schildert. Dann las er das „gelehrte Gespräch“ aus seinem großen Romanwerk „Der Erdgeist“, der Saga vom Oberrhein, zwischen dem Erdgeist und Theophrast Schönhut. Mit der heite ren alemannischen Bauerngeschichte „Die dritte Frau“ fand er viel Freude. Er schloß seine, mit lebhaftem Beifall aufgenom- mene Lesung mit dem Spruchgedicht „Der deutsche Geist“. Noch mals sah man strahlende Gesichter, als nämlich im Anschluß hier an die Verteilung der Bücher an die Verwundeten vorgenommen wurde. Br. Leipziger Zweiggesellschaft der Deutsch- Spanischen Gesellschaft In Leipzig wurde eine Zweiggesellschaft der Deutsch-Spa nischen Gesellschaft gegründet. Die Schirmherrschaft hat Reichs statthalter Gauleiter Mutschmann übernommen, Ehrenpräsident ist der Oberbürgermeister von Leipzig, Ministerpräsident a. D. Freyberg, als Präsident waltet Dr. Otto Mittelstaedt (Vorstands mitglied des Bibliographischen Instituts). Die Geschäftsstelle be- Nr. 241, Sonnabend, den 24. Oktober 1942 231
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