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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-07-21
- Erscheinungsdatum
- 21.07.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 166, 21. Juli 1914. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Originalwerke müssen da hilflos zusehen, solange ihre Klagen die Regierung nicht bestimmen, energisch einzuschreiten, zumal man von dem in meinen Briefen vom vorigen Jahre erwähnten Vorschlag des Abgeordneten Rosadi kein Sterbenswörtchen mehr hört. Das Abgeordnetenhaus wird sich nächstens mit dem Gesetzent wurf des Abg. Cappelli befassen, nach dem in jeder Gemeinde eine Leihbibliothek aus Staatsmitteln errichtet werden soll. — llubilats, Verleger! Das Abgeordnetenhaus wird hierzu zwei Millionen Lire bewilligen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß aus diesem Anlasse so mancher Ladenhüter wieder ein wenig frische Luft schöpft. Nur stößt diese Maßnahme auf eine prinzi pielle Schwierigkeit: der Referent schlägt dem Hause vor, daß für die neueinzurichtenden Gemeindebibliotheken die Regierung selbst die Autoren wählen soll und daß die Bände in einer Staats druckerei hergestellt werden sollen. Wird ein solcher Entwurf wirklich zum Gesetz erhoben werden? Allzu wichtige Interessen der Verleger und Buchdrucker stehen diesem Entwürfe im Wege, und wenn unsere Verleger intervenieren, so muß — das haben wir anläßlich des geplanten Staatslesebuchs für die Volksschulen gesehen — auch der Wille eines Ministers nach geben. Für die vorgeschlagenen Gemeindebibliotheken nehmt alles — wird man mit Recht sagen —, was die Kritik bereits günstig besprochen hat. Das Neue wird sich später infolge seiner Gediegenheit leicht Bahn brechen. Aus einem jüngst veröffentlichten Verzeichnis über den Stand der Mitglieder der Xs8ooiarione Dipoxr.-Ui- draria Italiana erfährt man, daß diese am 30. April d. I. auf 57 Städte des In- und 18 Städte des Auslandes verteilt waren. Ihre Gesamtzahl betrug 318 in- und 29 ausländische Mitglieder. Hierzu sind noch 11 Vereine des Inlandes zu zäh len. Bei der Feier ihres 25jöhrigen Bestehens zählte die ^ssoeia- rione 180 ordentliche und 4 Ehrenmitglieder, die auf 35 Städte des In- und 3 Städte des Auslandes verteilt waren. Seit 1893 hat also die Mitgliederzahl um 174 zugenommen, so daß der Zuwachs in den letztverflossenen 20 Jahren beinahe einer Ver doppelung des Mitgliederstandes gleichkommt. Die größte Zu nahme hatte der Verein im Auslände, ein Zeichen, daß die italie nische Literatur und Bibliographie langsam, aber dauernd Boden gewinnt. Im Jahre 1893 zählte der Verein nur 4 Mitglieder in 3 ausländischen Städten; heute sind es 29 in 18 Städten. Die größte Mitgliederzunahme seit 1893 erfolgte in nach stehenden Städten: 1893 1914 Neapel: Mitglieder 12 28 Florenz: „ 12 27 Mailand: „ 55 70 Rom: 16 39 Bologna: „ 5 9 Während Rom die größte Vermehrung aufweist, behauptet Mailand die erste Stelle inbetreff der Mitgliederzahl, dem dann Neapel, Turin und Florenz in dieser Hinsicht folgen. Aus der jüngst vom Statistischen Amte veröffentlichtenListe der Ende 1911 in Italien bestehenden Zeitschriften und Tages- blätter erfährt man, daß die Lombardei an der Spitze der Zei tungsproduktion steht (654); ihr folgt Piemont (455), Latium (400), Toscana (324), Campanien (210), Venetien (156), Ligurien (140), Sizilien (125). In allen übrigen Provinzen bleibt die Zahl der Taaesvresse unter 100; in Sardinien hat man sogar nicht mehr als 10 Tagesblätter. Wie man sieht, ist das intensivste geistige Leben in der Lombardei und in Piemont anzutreffen, denn wo viele Zeitschriften bestehen, gibt es auch zahlreiche Interessen mannigfacher Art zu besprechen, zu bekämpfen oder zu verteidigen. Unsere Fachpresse macht eifrige Propaganda für die Organi sierung von Reisegesellschaften aus dem buchgewerb lichen Stande, die die Leipziger Buchgewerbe-Ausstellung zum Ziele haben. So hat man u. a. den Plan einer Gesellschaftsreise nach Leipzig und zurück zum Preise von 155 I. entworfen. Die Abfahrt erfolgt von Mailand aus am 8. August über Basel und Frank furt a. M. Ankunft in Leipzig am 9. August um 8.30 abends. Die Rückreise soll am 14. August abends 11 Uhr angetreten werden. Die Generaldirektion des öffentlichen Un terrichts in den Mittelschulen beabsichtigt, über sämtliche Lesebücher einen ausführlichen Bericht herauszugeben, der über das bedeutende Material ein erschöpfendes Urteil geben soll. Nach diesem Bericht werden sich dann neueintretende Lehrer, sowie Verleger und Bearbeiter von Schulbüchern bei der Auswahl resp. bei der Bearbeitung neuer Texte richten können. Die Exlibris-Abteilung der im Lyzeum zu Florenz veranstalteten Ausstellung (s. IV; Bbl. Nr. 154) hat ein zahl reiches Publikum angelockt. Viel bewundert wurden die moder nen Exlibris von Anna Rau ihrer charakteristischen Zeichnung wegen, die ein offenes an einen zarten Rosenzweig gekettetes Buch darstellt. Rubino hat den Sensenmann dargestellt, der seinen Flug unterbricht, um seine Knochenhand einem Manne zu reichen, der sie küßt, um sich mit dem Tod zu befreunden, viel leicht auch, um ihn dadurch möglichst von sich fernzuhalten. G. Krawerk stellt eine ebenso hübsche wie originelle Samm lung aus von in allen nur denkbaren Manieren umwundenen Buchstaben, während de Karolis seine Exlibris aus der Lyrik, der Epik und dem Heldentum geschöpft hat; doch zeigt auch dieser Maler eine gewisse Neigung zur Darstellung des Todes als Haupt figur oder zu einer mystischen Auffassung. Romantisch, aber ori ginell ist eine Zeichnung von Kupek: ein junges Paar sitzt auf einer an den Stamm eines reichbelaubten Baumes gelehnten Ruhebank: eine zärtliche Idylle. InMailand hatte man eine Ausstellung derKari- katur organisiert, die aus ungefähr 600 Nummern (Gemälden. Skizzen, Karikaturen und Zeichnungen) bestand. Im allgemeinen fällten die Kritiker ihr Urteil dahin, daß der italienische Kunstsinn sich für die Karikatur noch nicht vollständig ausgebildet habe; dies hänge vielleicht mit der Veranlagung zusammen, die der Italiener von Natur aus mitbringe; er neige mehr zur Malerei als zur Karikatur, so daß die Zahl der italienischen Karikaturisten ziemlich gering sei. Die Firma U. H o ep l i - M ai l an d hat soeben ihren Ver lagskatalog, der eine mehr als 40jährige, ungewöhnlich rührige Verlagstätigkett umfaßt (1871 bis 1914), herausge geben. Der chronologischen Aufstellung über den Aufschwung dieser Verlagsfirma entnehmen wir, daß im November 1871 das erste Werk (G. B. Marlin: Urimi ei ein enti äi linzxua kranoeso) erschienen ist, das im Oktober 1876 die 7. Auflage erreichte. Ende 1879 hatte Hoepli bereits 187 Werke heraus gegeben, Ende 1889 1064, darunter einige mehrbändige. Vom Jahre 1890 an steigt die jährliche Verlagsproduk tion, bis inklusive 1894, von einem Minimum von 98 auf ein Maximum von 132 Werken, so daß Ende 1894 der genannte Ver lag 1649 Werke herausgegeben hatte. Mit einer derartigen Bi lanz der Bücherproduktion konnte die Firma Hoepli 1896 aus ihre 25jährige Tätigkeit zurückblicken. In diese Periode (1892) fällt auch die Gründung der Libliotlieea Araeooruin et rc>- mLQc> rum, die aus 31 Bänden besteht und von der Gelehrten welt sehr günstig ausgenommen worden ist. Am Schluß des 19. Jahrhunderts hatte die Firma U. Hoepli 2475 Werke heraus gegeben. In der Zeit von 1894 bis 1900 waren bei ihr 841 Neuigkeiten erschienen; im Jahre 1912 erreichte die Produktion seit Gründung der Firma die höchste Zahl (165 Werke). Im 40. Gründungsjahr (1910) stieg die Zahl der Werke auf 3813, und Ende April d. I. verzeichnet der Katalog zusammen 4849 Werke. Das Autorenregister umfaßt 223 Seiten, denen ein Schlagwortregister nach dem Inhalte der einzelnen Werke (119 Seiten) und ein systematisches Verzeichnis (112 Seiten) folgen. Unter den 4849Werken befinden sich 1300Bände der sehr beliebten Sammlung »Nainmli Hoepli«, worüber die Firma ein besonderes Verzeichnis von Zeit zu Zeit herausgibt. 1159
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