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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1929
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- 1929-02-05
- Erscheinungsdatum
- 05.02.1929
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- Deutsch
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Nr. 3Ü (N. 17). Leipzig, Dienstag den 5. Februar 1929. 98. Jahrgang. Redaktioneller TA Arheberrechtsekntragsrolle. In der hier geführten Eintragsrollc ist heute folgender Ein trag bewirkt worden: Nr. 66l. Die Firma Otto Forberg, Mufik-Verlag In Leipzig, meldet an, daß Herr HansFriedrichSchind- ler, geboren am 29. März 187l in Biel (Schweiz), Urheber der nachgenanntcn, in ihrem Verlage unter dem Pseudonym Charles Morley erschienenen zweihändigen Klavierstücke sei: Op. 91. Der kleine Virtuos. Erschienen im Jahre Nr. 7. Carneval in Rom 1898 Nr. 8. Mandolinen-Serenade 1898 Nr. 9. In der Schmiede 1898 Nr. 10. Jagdszene 1898 Nr. 11. Reitermarsch 1898 Nr. 12. Weihnachtsabend 1898 Nr. 13. Was sich die Blumen er zählen 1899 Nr. 14. Spinnlied 1899 Nr. 15. In der Sennhütte 1899 Nr. 16. Bei den Zigeunern 1899 Nr. 17. Wiegenlied 1899 Nr. 18. D i e P o st 1899 Tag der Anmeldung: 20. Dezember 1928. LeiPzig, am 12. Januar 1929. Der Rat der Stadt Leipzig als Kurator der Eintragsrolle. Die kulturelle Bedeutung des dichterischen Buches in der heutigen Zeit*). Von Walter von Molo. Die Dichter sind als Urheber des dichterischen Buches Mitfundamcnt des Wollens, das uns hier verantwortungsvoll zusammcngcführt hat. Ohne die Dichter kein dichterisches Buch; aber unser Werk zeigt sich erst lebendig, gewinnt es Eingang in viele Herzen! Damit wird unser Buch Teil des Wirkens von Ihnen allen, die Sie hier versammelt sind. Und darüber hinaus unseres Volkes und der Menschheit, denen wir mit unse ren Mitteln aus der Nacht helfen wollen, die unseren geistigen Erdball trotz vieler Beleuchtungstäuschungen und Kunststücke sehr arg verdunkelt hält. Das dichterische Buch schafft Einigkeit! In einem guten dichterischen Buch reichen sich alle unseres Volkes, reichen sich alle wertvollen Menschen der Erde in bcsceligendem Einsfein die Hände. Das gute dichterische Buch kann Erfüllung geben der *> Referat, gehalten bei der Besprechung im Reichsinnenmini sterium zur Vorbereitung des »Tag des Buches» am 12. Jan. 1929. (s. Bbl. Rr. 22). Bei der gleichen Gelegenheit wurde das im fol genden Artikel wiedcrgegebene Referat von vr. N. Buchwald ge halten. Das dritte, von Professor Hankamer, über »Die kulturelle Bedeutung des wissenschaftlichen Buches in der Zeit» können wir leider unseren Lesern nicht unterbreiten, da uns der Verfasser aus unsere Anfrage mitteilte, daß er über kein Manuskript versüge. edelsten Sehnsucht unseres irdischen Geschlechtes. Das dichte rische Buch ist das Geschenk des Bekennens eines Menschen, der, spräche er die Inhalte seines Werkes zu Einzelnen, diese zum Nachdenken brächte, zum Besinnen, zur Klarheit, er erzöge unauf dringlich zur Erkenntnis, wie sich die Geheimnisse des Kosmos im Menschen und um ihn tätig zeigen, welche ungeheuren Kräfte unser Inneres erfüllen und weiterzustoßen vermögen — werden sie richtig geleitet; wie zerstörerisch sie dem sind, der sie mißachtet. Zeit und Kraft des Menschen sind be grenzt, daher kann der Dichter nur zu wenigen direkt reden — und wirkte er Tag und Nacht sprechend, zöge er unentwegt mit seinem Werk in allen Teilen unseres Landes herum, er träfe immer nur wenige. Darum läßt er das Ebenbild des Kosmos in sich, in Worte umgeprägt, vervielfältigen, in einer Form, die jedem Einzelnen die Möglichkeit gibt, sich damit zu beschäftigen. Das heißt man gemeinhin das dichterische Buch. Gesprochen, dem Hörer sichtbar oder unsichtbar, in Bilder des Films verwandelt, durch das Theater oder den Rundfunk vermittelt, geht unser Werk hastig vorüber, und wer nicht dabei war, wer nicht gerade zu dieser Stunde konzentriert und auf nahmefähig, dem verhallt und verschwindet cs gar schnell. Das dichterische Buch aber, und das gilt für das Buch an sich, ist anders, es ist wie ein Freund, der immer da ist, der geduldig wartet, bis ich in Stimmung bin, der immer wieder bescheiden zurücktritt und harrt, bis ich mich erschließe und wieder auf nahmefähig bin; er ist geduldig, er ist immer, unabhängig von aller Maschinerie, da; er hat für den so zeitarmen Menschen der Gegenwart immer Zeit. Es gibt keinen besseren Freund, der so selbstlos Körper gewordener Geist ist wie das Buch. Wir Dichter sind keine Wählermasse, aber jeder von uns hat große oder doch die Möglichkeit großer, uns wählender Masten. Jeder von uns hat seine geistige Provinz, hat seinen Wahl- Freundeskreis — das dichterische Buch macht stärker und dauern der als viele Armeen Geschichte, das dichterische Buch hat ge holfen, das Bild der Erde zu verändern. Herrscher, Feldherren, Richtungen und Regierungen stürzen; die gute Dichtung bleibt. Das dichterische Buch ist M a ch t, edle Macht. Man muß sich darauf besinnen, wie unsere Tage dahin laufen, wenn man sie erhellen und sicherer machen will durch Dichtung. Wir sind ein sehr armes Land, von dem viele der Besten unter der Erde verschwanden, wir haben Schwerstes durch litten, die Verleumdung vieler Millionen ertrugen wir, er tragen wir, uns drückt die Selbsterkenntnis, daß wir uns in manchem überhoben. Man hat uns beschimpft und verleumdet, aus der menschlichen Gesellschaft ausgestoßen, welches Unrecht wir immer begingen, viel größeres Unrecht wurde und wird uns weiter noch immer angetan. Arm, in fast allem unsicher, schwer von wirtschaftlicher Not gepreßt, anderen Völkern tributpflichtig für lange, arbeiten wir, tun wir unser Geschäft, müssen wir dazu die Leistung für Millionen Toter und Arbeitsunfähiger voll bringen, Vielfaches besten, was der Durchschnitt anderer Natio nen leistet. Wir tragen die Folgen der Unterernährung, der Hungerblockade, der Überaufpeitschung unserer Kräfte des Kör pers und der Seele als weiterwirkende Schwäche in uns, wir sehen unsere Eltern in Not, wir müssen für sie sorgen, wir selbst sind in unsicherstem Sein, nur wenige wissen, wie für sie das Morgen oder im guten Falle das übermorgen wird. Wir sehen unsere Kinder in der Not der Jugend vorzeitig in die Sorgen und Erregungen des Existenzkampfes gedrängt und haben selbst 137
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