Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1922
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- 1922-09-11
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- 11.09.1922
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-p» 213, II, September 1922, Redaktioneller Teil, «kl-ntum ,, d, rqq». aufzuarbeiten. Auch hier befindet sich wieder einmal der Buch handel entschieden im Vorteil, denn er erreicht durch seine Ver kaufsorganisation heute schon eine bessere Streuung als die Industrie, er hielt sich andererseits auch von jedem Übermaß bisher fern. Ist auch soweit kein Anlaß zu Neid für uns gegeben, so wird es sich doch enrpsehlen, die weitere Entwicklung in den anderen Branchen aufmerksam zu verfolgen. Vorläufig heißt es eigene Wege einschlagen, denn die glatte Übernahme fremder Re klameideen führt selten zum Ziel. Wenn der Verlag einen Prospekt druckt, so wäre es bas Ge gebene, baß er durch das Sortiment alle Interessentenkreise er reichen kann. Man müßte annehmen, daß der Sortimenter in seinem räumlich doch beschränkten Wirkungskreise alle in Betracht kommenden Käufer kennt und ihnen die Prospekte usw, zuleiten kann. Dies ist aber leider gar nicht der Fall. Gibt man z. B, einen Prospekt bis zu einer Zahl von etwa 190 Stück kostenlos, so kann man überzeugt sein, daß 907» aller Sortimente, die sich überhaupt darum kümmern, eben diese Zahl bestellen, obwohl sie in ihrem Geschästskreis nicht so viel, vielleicht auch viel mehr ge brauchen würden. Jedenfalls ist fast nie zu erreichen, baß der! Prospekt auf diese Weise gleichmäßig über bas ganze Land ge-! streut wird. Dies ist nur ein kleines Beispiel für unsere ganze Buchreklame und erklärt den direkten Verkehr des Verlegers mit dem Publikum. Helfen kann hier nur weitgehende Spezialisier rung, sei es des Geschäftes als solches, sei es innerhalb des ein-! zelnen Betriebes, Das Sortiment wird ein engeres Zusammen«! arbeiten mit dem Verlag nur wieder erreichen können, wenn dieser das Vertrauen zurllckgcwinnt, daß er durchs Sortiment den Abnehmerkreis voll und ganz bearbeiten kann. Sonst wird die! Entfremdung immer größer, und ich möchte ausdrücklich betonen,! daß die Abkehr gewisser Verlegerkreise vom Vertrieb durch bas; gesamte Sortiment schwere Gefahren in sich birgt. An der Heu-I tigen Zusammensetzung des Sortiments hat der Verlag aller-! dings kein Interesse, Wohl aber an einer möglichst gleichmäßig^ übers Reich verbreiteten Anzahl von Buchhandlungen, die genalp über ihren Kundenkreis und die Propagandamöglichkeiten ihres! Bezirks unterrichtet sind und intensive Reklame treiben, Run! wird gerade der kleine Provinzsortimenter die damit verbun-! denen erhöhten Reklamekosten nicht auf sich nehmen können, ob wohl gerade die Arbeit in den kleineren Orten am wichtigsten ist und alles darauf änkommt, den Bücherkäufer an das heimische Sortiment zu gewöhnen. Hier könnte das erwähnte Sortiments- Unternehmen, das eine Anzahl kleiner Firmen in sich vereinigt, bessere Dienste leisten. Sie würden hauptsächlich in Zentralisie rung der Propaganda und der Bcstellanstalt bestehen, wobei dann^ größere Kreditwürdigkeit und die Vereinfachung des Verkehrs ^ auch für den Verlag schwer ins Gewicht fiele. Damit könnte anclp einer übergroßen Zahl von Versandbuchhandlungen entgegen-! gewirkt werden, die für den Verleger meist nur eine Verschwend düng von Propagandamaterial bedeuten. Personen, die als: Bllcherkäufer gelten und deren Adressen leicht zu erreichen sind (Lehrer usw,), erhalten oft von einem Dutzend auswärtiger Fir men den gleichen Prospekt. Bestellen können sie aber nur bei einer Firma, Sind mehrere Sortimente an einem Ort, so ist ein Abkommen über die Spezialgebiete dringend nötig. Spezialisie rung bedeutet nicht nur, sich auf Fachgebiets und Verlsgergrrtp- pen zu beschränken, sondern auch auf Käuferkrcise, Auch darüber ist eine Verständigung und Abgrenzung nötig. Warum kann sich nur der Sortimenter so schwer dazu entschließen, einen Kun den zu einer anderen Firma zu schicken, im Gegensatz zum Kaus-l mann, der ruhig erklärt, daß ein verlangter Artikel bei seinem! Nachbar zu haben sei? Wichtige Rationalisierungsarbeit für den Vertrieb läßt sich auch durch Reklamezusammenschluß von Verlegern erreichen. Pro-! duklionsgemeinschaft wird Reklamcgemeinschaft und umgekehrt ^ Hervorrufen, Dafür lassen sich am wenigsten allgemeine Nicht-: linien aufstellen. Die Möglichkeit des Zusammenschlusses ließe! sich nur an .Hand der einzelnen Verlagswcrke prüfen. Diese Zu sammenarbeit wäre -am geeignetsten, das Erscheinen wirklich überflüssiger Werke zu verhindern. Des weiteren wäre die Ver- einfachung des Auslieferungswesens durch Beschränkung der Ein bandform <nur broschiert oder nur gebunden), das Zusammen legen der Expeditionsabteilungen, vermehrte Einführung von Bestellzentralen ins Auge zu fassen. Gänzlich ungeklärt ist für den Buchhandel der Einfluß des Standorts auf Produktion und Vertrieb. Wir haben für die Industrie Wohl die ausgezeichneten Arbeiten von Roscher und Alfred Weber, doch wäre eine Bearbei tung speziell für den Buchhandel sicher lohnend, vielleicht als volkswirtschaftliche Seminararbcit, Einzelne Verlagsfirmen haben größere Wanderungen vorgcnommen, man denke an Krö- ner, Wolfs und in neuester Zeit an den Rikola Verlag, die ent- weder den Hauptsitz oder einzelne Abteilungen verlegten. Vorläufig befindet sich allein das Verlags-Sortiment auf dem Marsche, Es wird auch weiter marschieren, wenn sich das Sortiment nicht aus die Forderungen der Zeit besinnt. Georg von Schumann, Postdirekt, beim Postzeitungs- amt in Berlin: Das Zeitungswesen im posta lischen Verkehr. Berlin: S. Gerstmann's Verlag, 1922. 38 S. 80. Ladenpreis drosch. M. 25.—. Die Arbeit ist in erster Linie fiir den Fachmann, d. h. fiir den Postbeamten geschrieben; sie soll aber anch dem Aeitungsvcrleger, der sich ja anch zu den Fachmännern zählen kann, dienen und soll über haupt jedem Zeitnngslcser Gelegenheit geben, sich über das Post- zeitungswcsen und den Postzeitnngsbetrieb zu unterrichten. Ter Ver fasser gibt in der Tat eine sehr übersichtliche klare Zusammenstellung aller Vorschriften über den Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften durch die Post, er erläutert kurz den Begriff und die Entstehung der Zeitungen, ihre volkswirtschaftliche Bedeutung und rechtliche Stellung. Von besonderem Interesse für den Buchhandel ist der Abschnitt Be triebswesen, da in diesem alle Möglichkeiten für den Vertrieb einer Zeitung und Zeitschrift ausführlich beschrieben werden. Das Buch unterrichtet aber nicht nur über rein betriebstechnische Fragen, es enthält auch interessante statistische Angaben, z. B. über den Ver trieb der Neichskursbücher durch die Post, die Zahl der durch die Post vertriebenen Zeitungen in den Jahren 1822 bis 1920 usw. Tie An schaffung des Buches ist sowohl dem Verlag als auch dem Sortiment sehr zu empfehlen, da es wirklich alle Bestimmungen — und was besonders betont werden mns;, auch zuverlässig — behandelt, die für den Postzeitungsvertrieb getroffen morden sind. Sz. Kleine Mitteilungen. Willkürliche Stcucrcinschätzuttg (siche auch Bbl. Nr. 170). - Die Klagen vieler Steuerzahler, daß die Finanzämter oftmals ohne jede vorherige Mitteilung die in der Steuererklärung gemachten Angaben über die Höhe des Einkommens unberücksichtigt lassen und das Ein kommen willkürlich höher anfetzen, haben zu einer Unterredung zwischen Hansa-Bund und F i n a n z m i n i st e r i u m geführt. Der Vertreter des Neichsfinanzministcriums erklärte, daß die in der Neichsabgabenordnnng erlassenen Vorschriften über die Ermittelung und Festsetzung der Steuern von den Finanzämtern unbedingt beachtet werden müßten. Insbesondere sei, wenn wesentlich zu ungnnsten des Steuerpflichtigen von den in der Steuererklärung gemachten Angaben abgewichen werden soll, dem Steuerpflichtigen dies zur vorherigen Äußerung mitzuteilen (8 205, Abs. 4 Neichsabgabenordnung). Ferner sollen ordnungsmäßig geführte Bücher der Besteuerung zugrunde gelegt werden, wenn nicht seitens der Veranlagungsbehörde der Nachweis der Unrichtigkeit der Eintragungen oder ihre Unanwcndbarkeit fiir die Errechnung im einzelnen geführt wird (8 208 Neichsabgabenord nnng). Der Hansa-Bund empfiehlt den Steuerpflichtigen, bei der Verhandlung über den eingelegten Einspruch die Finanzämter auf diese vom Finanzministerium wiederholt betonte Auffassung hinzuweisen. In der gleichen Unterredung wurde ferner vom Hansa-Bund darauf hingewiesen, daß einzelne Landesfinanzämter sogenannte Durch- s ch n i t t s - V e r d i e n st s ä tz e aufstclltcn. So liegt ihm eine Auf stellung des Landesfinanzamtcs Königsberg i. Pr. vor, welches für 80 Warengruppen, zum Teil getrennt nach Großstadt- und Kleinstadt geschäften, die durchschnittlichen Einzclhandels-Bruttoverdienstsätze be nennt. Gegen dieses Verzeichnis hat bereits nach den »Mitteilungen der Handelskammer zu Königsberg i. Pr.« vom 1. August 1922 diese Handelskammer Einspruch erhoben. Anch der Hansa-Bund har das NeichsfinanZministcrium darauf hingewicsen, daß angesichts der fast ständig über den Verkaufspreis hinausgehcnden WiedereinkausSpreise die Anwendung solcher Dnrchschnittsvevdienstsätze ganz unmöglich ist. 'l29I
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