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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1925
- Strukturtyp
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- 1925-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1925
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- Deutsch
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X- 267. 14. November 1925. Redaktioneller Teil. Vdrsendlatt f. d. Vtschn. vuchhandtl. 1791Z slllssen einzelner Verleger. Das ist bei dem im Buchhandel doch auch bekannten Zustandekommen dieser Verzeichnisse ganz ausgeschlossen. Wir haben im Gegenteil Äußerungen von Jugcndschristcn-Verlegern gehört, die deshalb wenig von den Prüfungsausschüssen und den ihnen nahestehenden Sammlungen wissen wollen. Die Deutsche Jugendbücher?!. Begründet von den Ver einigten Deutschen Prüfungsausschüssen, herausgegcben vom Dürer bund Hermann Hillger Verlag, Berlin (jede Nummer mit farbigem Bildumschlag geheftet Mk. —.20, kart. Mk. —.30, mit einfarbigem Titelblatt Mk. —.15), ist schon durch diese Angaben über den Verdacht der Beeinflussung bei der Aufnahme von Titeln erhaben. Über diese Sammlung verschickt der Verlag jetzt ein Verzeichnis der erschienenen 214 Nummern, das ebenfalls nach Schuljahren geordnet ist und bei jedem Titel ausführliche Inhaltsangabe oder kurze Angabe der Hand lung bietet. Auch diese Hefte entsprechen den neueren ministeriellen Anordnungen und werden deshalb in Schulen in Massen gebraucht. Für das Weihnachtsgeschäft des Sortimenters treten natürlich diese billigen Sammlungen etwas in den Hintergrund, dafür sind stattlichere Bücher erwünscht. Da treten Schaffsteins Jugend- und Volksbücher, neuerdings mit gutem Btlder- schmuck, ein, ebenso die gebundenen Sammelbände der Deut schen Jugendbücherci. Im übrigen bieten die bekannte» Weih nachtskataloge und die Sonderverzeichnissc der Jugendschriften-Ver- leger reiche Auswahl. 8. Büchertagc und Buchwochen. Von Fritz Schnabel. 2. Ausl. Leipzig: Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. 1925. 26 S. Mk. 1—. Daß diese Schrift in verhältnismäßig sehr kurzer Zeit eine zweite Auflage notwendig hatte, der bald eine dritte folgen soll, beweist allein schon, wie groß das Interesse ist, das dieser Broschüre in den Fach kreisen entgegengeb^acht wird. Es ist auch durchaus berechtigt, daß man der Abhandlung von Fritz Schnabel in der Fachliteratur eine ganz besonders bevorzugte Stellung einräumt. Denn tatsächlich handelt es sich trotz des geringen Umfangs, den Schnabels Schrift aufweist, um eine Erscheinung, deren Bedeutung für die Entwicklung des Deut schen Buchhandels und vor allem des Werbewcsens innerhalb des Deut schen Buchhandels gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Es mag vielleicht wie eine Übertreibung ausschaucn, aber wir stehen nicht an zu erkläre», daß man das Büchlein von Fritz Schnabel, so schmächtig es auch ist, geradezu als eine klassische Erscheinung bezeichnen kann, sofern man dies Epitheton solchen Veröffentlichungen zuzubilligeu ge neigt ist, die für eine ganze Zeitentwicklung richtunggebend und be stimmend sind. Das aber ist bei der Schrift von Schnabel sicherlich der Fall. Wenn es auch die historische Wahrheit erfordert, festzu- stcllen, daß Schnabel nicht der erste war, der den Begriff Buchwochen geprägt hat — unseres Wissens war es der Wiener Karl Ludwig Kossak, der zuerst den Vorschlag machte, nach amerikanischem Vorbild Buchwochen zu veranstalten —, so muß doch dankbar anerkannt werden, daß es nur der Persönlichkeit Schnabels und seinem unerhörten pro pagandistischen Talent, das er auch durch die praktische Tat so glänzend bewiesen hat, gelungen ist, die Überzeugung von der unbedingten Not wendigkeit intensiver Werbearbeit in die weitesten Kreise der buch händlerischen Öffentlichkeit zu tragen und die Bllchertage und Buch wochen als eines der wirksamsten Mittel der Werbung hinzustellen. Es kann gar kein Zweifel darüber bestehen, daß es nicht zuletzt Schna bels Verdienst ist, wenn heute mehr denn je von Werbung im Buch handel gesprochen und, was noch viel wichtiger ist, auch da und dort mit mehr oder weniger Erfolg praktische Propagandatätigkeit geübt wird. Gerade diese Schrift aber mit ihrer ungemein knappen und präzisen, dabei aber doch so außerordentlich überzeugenden und ein dringlichen, ja vielfach förmlich fortreißcndeu Fassung hat gewiß unendlich viel dazu beigctragen, den Propagandagedanken im Buch handel einzuwurzeln und nicht mehr verschwinden zu lassen. Die Schnabclscheu Gedankeugäuge beherrschen heute den überwiegenden Teil aller derer, die im Buchhandel über Propaganda Nachdenken und Propaganda leisten. Das hat sicherlich auch gewisse Nachteile, da un willkürlich das, was Schnabel vielleicht nicht ganz zutreffend erfaßt oder zum Ausdruck gebracht hat, auch von der großen Mehrzahl aller übrigen Buchhändler so gedacht und empfunden wird. Schon die Grundeinteilung, die Schnabel zwischen der individuellen Propaganda des einzelnen und der korporativen Propaganda der Verbände trifft, ist ja nicht ganz erschöpfend, da sie nur berücksichtigt, von wem die Propaganda ausgeht, nicht aber worauf sie gerichtet ist. Gerade das aber ist das Wesentliche. Tatsächlich bewegen sich auch alle oder doch die meisten Auseinandersetzungen über die praktische Werbe arbeit um den einen Punkt, ob die Werbung dem Buche im allgemeinen dienen und das Buch sozusagen als Ding als solches zum Gegenstand haben oder ob sie vielmehr auf das individuelle, in oonersto bestimmte Buch gerichtet sein soll. Wenn man als den Zweck aller Werbearbeit die Erfassung des unendlichen Heeres der Unwissenden und Unentschlossenen und deren Hin lenkung zum Lesen und Kaufen von Büchern ansieht, dann ist cs sicher lich klar, daß es zwar gewiß wichtig ist, den Buchgedanken als solche» zu propagieren, noch viel wichtiger aber die Kenntnis bestimmter, für den einzelnen je nach seiner geistigen Einstellung, seinem intellek tuellen Fassungsvermögen, seinem beruflichen oder private» Jnter- csscukrcis empfehlenswerter Bücher zu verbreiten. Es soll gewiß kein Tadel für die an wertvollen Ideen und beherzigenswerten Anregun gen überreiche Schrift von Schnabel sein, wenn diese im Interesse der Sache notwendige Feststellung gemacht wird, da sonst allzuleicht die Auffassung entstehen könnte, daß mit der allgemeinen Werbung schon alles getan sei, während es doch unbedingt notwendig ist, der er schreckenden Unkenntnis, welche die weitesten Bevölkerungskreise in literarischer Hinsicht aufweisen, dadurch zu begegnen, daß die Kenntnis von den,, was für den einzelnen lesenswert und interessant ist, soweit als nur irgend möglich verbreitet wird. Unter den Mitteln der Buch propaganda scheint mir Schnabel die Presse nicht ganz entsprechend zu würdigen oder zum mindesten deren Einschätzung nicht in voll kommen klarer Weise zum Ausdruck zu bringen. Denn sonst wäre es nicht erklärlich, warum er besonders für kleinere Orte, in denen nur eine oder zwei Zeitungen erscheinen, empfiehlt, sich mit den Redak teuren vorher in Verbindung zu setzen. Ist dies in größeren und ganz großen Städten nicht noch viel mehr notwendig? Sogenannte Pressekonferenzen mit Vertretern des Buchhandels hätten in Großstädten sicherlich die größte Daseinsberechtigung und gewiß auch gute Wirkung. Auffällig erscheint auch, daß Schnabel bei der Auf zählung der Persönlichkeiten, die zu der Besprechung zur Einleitung der Buchwochen einzuladen sind, die Vertreter der Presse nicht anftthrt. Diese müssen natürlich an allererster Stelle eln- geladen werden. — Diese kleinen Bemängelungen vermögen natürlich den Wert des Büchleins nicht im entferntesten zu schmälern. Vielmehr muh sich der Buchhandel herzlich darüber freuen, daß seine Fachlite ratur so gediegene und interessante Erscheinungen wie diese aufzu weisen vermag. vr. Hermann Reitze r. Ackerin echt, Erwin, vr., Direktor >der Stettiner Stadt bücherei: Deutsche Büchereihandschrift. 2. Ausl. Mit21Taf. Berlin: Weidmannsche Buchh. 1925. (39 S.) 8« Ladenpreis RM. 3.—. Daß von einer Schrift, die naturgemäß zunächst auf einen ver hältnismäßig kleinen Benutzerkreis angewiesen ist, schon nach sechs Jahren eine Neuauflage notwendig wurde, beweist, daß sie ihren prak tischen Zweck erfüllt hat. Die von vr. Ackerknecht aufgestellten Alpha bete der Bücherethandschrift haben in zahlreichen Bibliotheken Eingang und Anwendung gefunden, und das vorliegende Büchlein bildet für Unterrichts- und Beratuugszwccke ein unentbehrliches Hilfsmittel. Be merkenswert an der zweiten Auflage, die auf gutes Friedenspapier gedruckt werden konnte, ist die bessere Wiedergabe und vor allem die bedeutende Vermehrung der Tafeln. Neu hinzugekommen sind eine Tafel mit der Probe einer kaufmännischen »Schönschrift« und der englischen Bibliotheksschrift »ckoinsck llanck«, auf die auch im Text viel eingehender als in der ersten Auslage Bezug genommen worden ist, ferner Tafeln mit Schülerhandschriften aus Ackerknechts Lehrgang bei der Berliner »Zentral: für Volksbücherei«. Diese Schriftproben ent halten die Korrekturen vr. Ackerknechts und sind dadurch für alle diejenigen, welche die Handschriften jüngeren Büchercipersonals zu über wachen haben, besonders lehrreich. Der Text wurde durch manche Er gänzung bereichert und die Kritik, die gelegentlich an Eiuzelformen geübt worden ist, darin berücksichtigt. Das Büchlein wird sich wie bisher im ganzen Bereich der Bücherei arbeit sehr brauchbar erweisen und darüber hinaus, namentlich bei der Beschriftung von Sammlungen und ähnlichen museumstcchnischen Aufgaben, anregend und fördernd wirken. Auch den Buchhändlern, besonders den Antiquaren, die für Katalogisierung, Führung von Kartotheken und Beschriftungen nach einer leicht lesbaren, monumen talen und dabei für Erwachsene leicht erlernbaren Schrist streben, kann es sehr empfohlen werden. 6>. vdrseiiblatt f. de» Deutschen Buchhandel. SS. Aahr-an». 2363
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