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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1927
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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.V' 116, 19. Mai 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. der Tafel der Ehrengäste konnte man zahlreiche Vertreter der Regierungen, der Stadt, der Universitäten, der Bibliotheken usw., den Vorstand des Börsenvereins und einige hervorragende Per sönlichkeiten des Buchhandels sehen. Von den Geladenen waren anwesend: Ministerialdirektor vr. Feßler, Ministerialdirektor Geh. Rat vr. Klien, Legationssekretär vr. Schmidt- Rolle, Oberbürgermeister Oberjustizrat vr. Rothe, Geheimrat Professor vr. Krüß, Generaldirektor der Preußischen Staats bibliothek, Oberregierungsrat vr. Hünefeld, Geh. Hofrat Pro fessor vr. Le Blanc, Prorektor der Universität, Se. -Magn. Professor vr. Penndors, Rektor der Handelshochschule, Pro fessor H u g o S t e in e r-P r a g, Oberregierungsrat vr. Tibur tius, vr. Uhlendahl, Direktor der Deutschen Bücherei, vr. Hofmann, Direktor der Stadtbibliothek, Krcishauptmann vr. Marcus, Verlagsbuchhändler Hillger, M. d.. Pr. L., Walter von Molo, Generaldirektor vr. Klipper, Pro fessor von der Aa, Hofrat vr. E. Ehler mann, Prälat Professor vr. Schreiber, Geheimrat vr. Karl Siegis- m und, Professor MaxPauer, Direktor des Konservatoriums, Bankdirektor Fuchs, Landgerichtsdirektor vr. Hübler, Stadt verordnetenvorsteher, vr. Paul Schumann, Aiademiedirektor Professor vr. Tie mann, Konsul Otto Pactsch, Bank direktor Grimm, vr. A. Günther, Reichsverband der Deutschen Presse, Museumsdirektor Professor vr. Albert Schramm, Bankdirektor Kosterlitz, vr. Esch, Geschästs- führender Vorsitzender der »Pressa«, Köln, Verlagsbuchhändler Nippel, M. d. R., Landgerichtspräsident vr. Wagner, vr. Wilhelm Ruprecht, Kommerzialrat Wilhelm Mül ler, M ax Kr e t s ch inan n , Hofrat vr. Arthur M einer, Oberreichsanwalt Werner, Oberst Krantz, Kommandeur des Jnf.-Reg. 11, Reichsbankdirektor Beyer, vr. Oskar Sie beck, Justizrat vr. Wendtland, Syndikus d. Handelskam mer, Geh. Reg.-Rat vr. Kuhnert, Erster Direktor der Preußi schen Staatsbibliothek, Stadtrat Pros. v. vr. Jeremias, vr. Becker, Leiter der Zweigstelle des Auswärtigen Amtes, und Justizrat vr. Drucker. Zur Begrüßung richtete der Erste Vorsteher des Börsenvereins Herr Max Röder folgende Worte an die Festversammlung: Meine Damen und Herren, wenn ich jetzt für einige Minu ten um Ihr Gehör bitte, so geschieht es, um nach altem Brauche Sie alle hier namens des Vorstandes des Börsenvereins herz lich willkommen zu heißen. Insbesondere gilt dieser Will kommengruß unseren Ehrengästen, die zu unserer Freude in so stattlicher Zahl unserer Einladung Folge geleistet haben. Er sparen Sie es mir, einzelne Namen zu nennen! Seien Sie ver sichert, daß Sie uns alle gleich herzlich willkommen sind! Er lassen Sie es mir auch, noch einmal von unserem Beruf, unseren Nöten und Sorgen, von den uns augenblicklich beschäftigenden Fragen zu sprechen! Diese Dinge sind ja im Lause der letzten Tage zur Genüge erörtert worden. Ich möchte deshalb einen alten Satz frei variieren: Inter poonls silent ii-c^otia! Nützen wir diese Stunden geselligen, fröhlichen Beisammenseins, um unsere Gedanken zu anderen Dingen zu erheben! Suchen wir im heiteren Gespräch das uns alle Verbindende, und stärken wir uns in der freudigen Erkenntnis, daß wir trotz allem Trennenden doch soviel Gemeinsames haben, wofür zu arbeiten allen Gewinn und Genugtuung sein kann! Erinnern wir uns in erster Linie auch immer wieder daran, daß wir Deutsche sind und daß die deutsche Schicksalsgemeinschaft heute mehr denn je einig zusammenhalten muß, wenn sie bestehen will! Meine Damen und Herren, ich komme vom Rhein her, und Sie wissen alle, welche Mahnungen die Wasser unseres deut schen Stromes uns zu Tal tragen. Von seinen Quellen her aus dem Gebirge der freien Schweiz bringen sie Erinnerungen mit, wie auch ein kleines Volk sich zu behaupten vermag, sofern es nur im rechten Bürgersinn Ordnung im Lande zu halten und alle Landgenossen in unwandelbarer Liebe und Treue zur angestammten Heimat zu einigen weiß. Wo sie an Meister Erwins unvergeßlichem Meisterwerk vorüberziehen bis zum goldenen Mainz hinab und leider immer noch darüber hinaus, mischt sich das Echo banger Klagen und wehmütiger Trauer in ihr Rauschen. Wir wollen nicht davon reden, aber immer daran denken. Und wenn sich dann die Türme des alten heiligen Köln in ihnen gespiegelt haben, dann umdröhnt sie in meiner engeren Heimat bald lauter und lauter das gewaltige Lied deutscher Arbeit, in deren Brausen und Lärmen zwar alle Ro mantik ertrinkt, wie sie Aßmaunshauscn und Lurlei umzaubert, aus deren rastlosem Mühen und Schaffen aber doch nicht minder begeistert die Hoffnung herausströmt, daß noch nicht aller Tage Abend ist und daß es trotz allem und allem doch noch ein Vor wärts und Aufwärts gibt. Und diesen Widerhall letzten Erlebens tragen die Wasser unseres Rheins — trotz allem doch des deutschen Stromes — ja dann hinaus in das weite, offene Meer als Kunde von Deutschland an alle Welt, wo man sie hören will und zu ver stehen vermag. Hören wir vor allem aber erst einmal selbst auf dieses Lied! Vergessen wir es nie, und stimmen wir freudig darin ein! Der alte Theodor Bischer hat unter dem Eindruck einer der ersten Sorgen um unser neues Reich in seinem eigenartigen Roman »Auch Einer« an einer Stelle seiner Überzeugung Aus druck verliehen, daß mit einem Volk, das ein Sedan ersiegen durfte, die Vorsehung noch viel Vorhaben müsse. Ich glaube bestimmt, hätte Bischer den Weltkrieg erlebt, er würde auch heute noch an dieser Überzeugung festhalten. Ja, wir wollen uns in dem Glauben erheben, daß die Vorsehung mit Deutsch land noch viel vorhat! Von je ist es uns deutschen Buchhänd lern schönste Pflicht gewesen, solche Bücher zu verbreiten, die diesen Glauben pflegen und nähren, und ich weiß: ein rechter deutscher Buchhändler wird nie aufhören, in dieser Arbeit seinen heiligsten -Lebenszweck zu finden. Stimmen Sie, verehrte An wesende, deshalb mit mir ein in den Ruf: Unser heißgeliebtes deutsches Volk und seine Zukunft, sie leben hoch! — hoch! — hoch! Mit Begeisterung wurde -von den Versammelten in die Hoch rufe eingestimmt und im Anschluß daran das Deutschlandlied ge sungen. Bald darauf erhob sich Herr Geheimrat Professor vr. Krüß, der Direktor der Preußischen Staatsbibliothek, um im Namen der Ehrengäste den Dank für die Einladung auszusprechen. Er knüpfte daran einige Gedanken über die Bedeutung der Kan tate-Versammlung, die das Buchhändlerjahr abschließt. Auch das Börsenblatt wurde -als unentbehrliche Lektüre für den Bibliothekar- lobend erwähnt. Aus den inzwischen verteilten Festgaben — eine Liste folgt nachstehend — zeigte man sich mit besonderem Schmun zeln einige Stellen und die Bilder aus dem Festlied für Kantateriche, als dessen Verfasser die Herren Oscar de Liagre und Hermann Bauermeister verraten werden dürfen. Auch den nicht Sangeskundigen hatte man es dieses Mal leicht gemacht und die Melodie »Alle Vögel sind schon da« ge wählt. Der nachfolgend abgedruckte Text gibt leider nur ein un vollständiges Bild von diesem lustigen Opus, ebenso lustig sind auch die es begleitenden Bilder, die einen geschickten Setzer ver raten: Da die Dichter letztes Rial Man hieß arme Sünder, Weil die Foxtrottmelodein Absolut unsang-bar sei'n, Fügten sie sich folgsam drein, Wählten was für Kinder! Alle sind sie wieder da Zum Kantate-Schmause: Sortimenter, Kommissionär Und Verleger-Millionär; War der Beutel noch so leer, Keiner blieb zu Hause. Wie sie alle lustig sind, Singen, pokuliercn! Zieht der Lenz ins Land hinein, Macht man Haus und Stuben rein, Auch den alten Börsenverein Sie jetzt renovieren. 691
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