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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1927
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- 1927-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1927
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- Deutsch
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>6 116, 19. M-ri 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt l. d. Dtlchn. Buchbandel. Heiterkeit.) Die Null, die bin ich, und die Eins sind natürlich Sie, meine Verehrten. (Stürmische Heiterkeit.) Und so bitte ich Sie, daß an jedem Tische Teller bereit- gestellt werden und daß sich bereitwillige Helfer finden. (Zu rufe: Damen!) — Die Helferinnen sind mir lieber. Hat doch meine Frau, als sie noch lebte, früher einmal gesagt: »Wenn du mal mit Damen zu tun hast (Heiterkeit), dann such' dir immer die jüngeren aus; die haben mehr Erfolg! (Große Hei terkeit.) Also, meine verehrten Freunde, nun werde ich jetzt an dem, was ihr leistet, erkennen, ob ich würdig bin, ein Vertreter des Volkes zu sein. (Lange andauernder stürmischer Beifall.) Damit war der Heiterkeit und angeregtester Unterhaltung freier Lauf gegeben, bis auch dieses Fest ein Ende nahm. An Fe st gaben wurden verteilt: Oscar Brand st etter, Leipzig: Festlied für Kantate- riche. 8 Blatt mit Illustrationen. Breitkopf L Härtel, Leipzig: Satz und Druck der Eintrittskarten. Deutsche Dicht er-Gedächtnis-Stiftung, Ham burg - G r o ß b o r st e l: Werbekärtchen. Fischer L Mittig, Leipzig: Cantatefeier im Bieder meier. Ein Quodlibet in Prosa. Hrsg, von vr. Walter Lange, Kustos des Stadtgeschichtlichen Museums. Mit 4 handkolorierten Bildern nach Originalen des Museums. Sonderdruck in einmaliger Auflage von 1000 Exemplaren auf Büttenpapier. Hübel L Denck, Leipzig: Notizblock in Ganzleinen. Ernst Hedrich Nachfolger, Leipzig: Beutel für Zigarren und Zigaretten. Gebr. Hoffmann, Leipzig: 75 Jahre Gebr. Hoff- mann, Großbuchbinderei. Eine Jubiläumsgabe in Ver bindung mit einer Abhandlung: Die Kultur des Buchein bandes von Prof. vr. Julius Zeltler. 64 S. Kart. Paul List Verlag, Leipzig: »Meine Herren! . . .« Die unsterblichen Diskussionsredner, von Gustave Dors. Hrsg, von vr. Constantin Bauer. Mit 60 Reproduktionen von Lithographien Dorss. Rat der Stadt Leipzig, Verkehrsamt: Werbe schrift Leipzig. Mit 40 Abbildungen. 16 S. Kl. 4°. C. G. R ö d e r, G. m. b. H., L e i p z i g: Kantate-Essen 1927: Musik- und Speisenfolge. Gebrüder Senf, Leipzig: Gebrüder Senfs illustrier ter Briefmarken-Katalog 1927. »Tuschen-Ausgabe« ent haltend die Postmarken aller Länder. Mit ungefähr 6250 verkleinerten Abbildungen und Verkaufspreisen versehen. Leipzig 1927. Ganzleinen. 1280 S. Spa morsche Buchdruckerei, Leipzig: Weinkarte Kantate 1927. Auf Deutsch-Japandruckpapier, gestiftet von der Papierfabrik zum Bruderhaus, Dettingen bei Urach (Wttbg.). * Auch die Kantatefeier der Leipziger Gehilfenschaft bewegte sich wieder in herkömmlicher Weise. Am Sonntag abend hatten sich etwa 600 Personen im Theatersaale des Krystallpalastes zu einem Herrenkommers vereinigt, der mit einer Begrüßungs ansprache des derzeitigen Vorsitzenden des Leipziger Gehilfenver eins, ErnstMünz, eröffnet wurde. Ein gut gewähltes Variete- Programm wickelte sich unter der Leitung des aus dem Buchhandel Hcvvorgegangenen Leipziger Humoristen Arthur Preil ab, der fein gesanglich-humoristisches Können in einer Reihe mit star kem Beifall aufgenommener eigener Vorträge, zum Teil echt säch sischen Einschlages, zeigte. Die von ihm arrangierte Szene »Ein Leipziger Auslieferungsschalter im Jahre 2000« muß als köstlicher Einfall ganz besonders gebucht werden. Im Vorzimmer mit Klubsessel und Kognakflasche die wie »rohe Eier« vom Schalter beamten behandelten und mit Zigarren und Zigaretten reichlich regulierten Leipziger Markthelfertypen, hinter dem Schalter der von Arthur Preil vorzüglich gespielte Schalterbeamte und eine frech-schmissige Tippmamsell, dargestellt von der tempera mentvollen Schauspielerin und Sängerin Andra Schoder. Was da alles bei einer auf eine Stunde reduzierten und im Zeichen des Luftverkehrs stehenden Arbeitszeit »geleistet« wurde, war in der Tat fabelhaft. Die Bücherpakete flogen nur so auf der Bühne umher, sodaß einem sogar die von den Markthelsern ausgesprochene Forderung des »Achtminutentages« begreiflich erscheinen mochte. Eine unter anderm auch mit Büchern reich besetzte Tombola und einige hübsche Kantatefestgaben sorgten dafür, daß niemand leer ausging. Diese Feier verdient auch deshalb besondere Würdigung, weil sie keine politischen oder sonstigen Unterschiede kennt und die einzige ist, die alljährlich den Leipziger Jungbuchhandel aller Schattierungen in harmlos-fröhlicher Unterhaltung zusammen führt. * Am Montag nachmittag besuchte eine große Anzahl noch in Leipzig anwesender Kantate-Besucher die S ch w edische Buch au s st e l l u n g. Der Vortrag des Bibliothekars vr. Rodenberg wird in den nächsten Tagen hier veröffentlicht werden. Der Buchhändler-Kantate-Montag-Abend bildete den Ab schluß, von ihm soll in der nächsten Nummer die Rede sein. Graf Alexander Apponyi. Skizzen aus dem Leben eines gelehrten Bibliophilen*). Von Jacques Rofenthal. Wenn uns ein Freund durch den Tod entrissen wurde, zu dem wir mehr als 5V Jahre mit Liede, Verehrung und mit Bewunderung aufgeschaut haben, dann suchen wir vergebens nach Worten, die daS auszudrllcken vermögen, was wir fühlen. Graf Alexander Apponyl, von zahlreichen Verehrern und Freun den umgeben, hat diese durch sein am 18. April 1W5 erfolgtes Hin scheiden tief betrübt. Die große Lebendigkeit seines Naturells, die Liebenswürdigkcit und Milde seines Wesens gewannen ihm schnell die Herzen. Alle, die das Glück hatten, diesem seltenen Mann näher- trctcn zu dürfen, können dies im vollsten Maße bestätigen. Es ging ein ganz eigentümlicher Zauber von seiner anspruchslosen, faszi nierenden Persönlichkeit aus. Geboren am IS. Januar 1844 zu Paris, wo sein Großvater öster reichisch-ungarischer Botschafter, sein Vater, Gras Rudolf Apponyi, Botschaftssekretär war, der später selbst Botschafter in London wurde, verlebte er seine Jugendjahre im Ausland. Seine erste Ausbildung erhielt er im Elternhause, geleitet von einem ausgezeichneten jüngeren Gelehrten, Franz Elefäniy, der «in hervorragender Mathematiker und ein glänzender Kenner der griechischen und lateinischen Literatur und Sprache war. Bis ins hohe Alter bewahrte Graf Alexander diesem seinem Hofmeister ein ehrendes Gedenken und sprach stets mit Be wunderung und Liebe von dem vortrefflichen Manne, der ihn mit vorbildlicher Gründlichkeit in die Wissenschaften einzuführen und -den Grund zu seiner glühenden Vaterlandsliebe zu legen wußte. Diesem seinem Mentor verdankte er es denn auch, daß trotz der ihn umgebenden, vorwiegend kosmopolitischen Atmosphäre seine Liebe zu Ungarn von Jahr zu Jahr stärker und sein Verlangen, dje Geschichte seines Vaterlands gründlich kennen zu lernen, immer leb hafter wurde. Es ist deshalb nicht zu verwundern, daß er im Lause der Jahre einer der gründlichsten Kenner der ungarischen Geschichte wurde. Mit größtem Eifer wurden inzwischen seine Gymnasial studien fortgesetzt, und er legte regelmäßig alljährlich seine Prüfun gen in ungarischer Sprache in Budapest ab. Nach beendeter Maturität bezog er die altehrwürdige Universität zu München, die sich damals eines bedeutenden Rufes erfreute. Die größten wissenschaftlichen Kapa zitäten waren seine Lehrer, von denen er stets mit Bewunderung sprach; ganz besonders glücklich schätzte er sich, den genialen Historiker und Theologen Ignaz v. Döblinger hören zu können. Der junge Graf beabsichtigte, gleich seinem Freunde und Studien genossen Lovd Acton, ebenfalls einem eifrigen Döllinger-Schüler, sich vollkommen den Wissenschaften zu widmen, mußte jedoch diesen Plan aufgcbcn, da sein Vater, der Familientradition -halber, wünschte, -daß er die diplomatische Laufbahn ergreife. Er war denn auch einige Jahre unter Fürst Richard Metternich Attache an der österreichisch- uii-garischen Botschaft zu Paris. *) Dieses Vorwort des 4. (Schluß-)Bandes von Apponyi, Hun- garica, wurde uns vom Verfasser sreundlichst zum Abdruck zur Ver fügung gestellt. 633
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