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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-09-19
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1896
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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5782 Nichtamtlicher Teil. 219, 19. September 1896. von Szenen aus neu erschienenen Büchern. 4. Sammlungen von Bildnissen bekannter Romanschriftsteller, Journalisten u. s. rv. 5. Neueste Erzeugnisse in Weihnachtskarten, Kalendern, Bilderbüchern, Scraps u. s. w. 6. Neuheiten in Schreib- und Luxus-Waren. 7. Tinte». 8. Setzmaschinen, Modelle von Druckmaschinen jeder Art und die neuesten Verbesserungen an Falz-, Heft-, Schneide-, und Paginier-Maschinen. 9. Seltene Muster von Bucheinbänden. 10. Holzschnitte und photomechanischc Verfahren, sowie Abbildungen mittels aller bekannten alten und neuen Verfahren. 11. Eine schöne Sammlung von Original-Skizzen aus Büchern, Zeitungen, Zeit schriften u. s. m. und eine umfangreiche Sammlung fremder und alter englischer Zeitungen, Spielkarten, Bücher und Drucksachen jeder Art. 12. Neuheiten in Spielsachen, Leder- und Kurzwaren. Warnung. — Von der Polatsek'schcn Buchhandlung in Tcmcsvär wird uns mitgetcilt und von der dortigen Behörde be stätigt, das; ein in der genannten Buchhandlung beschäftigt ge wesener Kolporteur Namens Berthold Kohn nach Verübung verschiedener Schwindeleien von dort verschwunden ist und steck brieflich verfolgt wird. Die Polatsek'sche Buchhandlung bittet die Herren Kollegen um etwa mögliche Mitteilung über seinen Aufent halt. Seine Person wird beschrieben wie folgt: Groß, blond, trägt Schnurr- und kleinen Kotelettbart, ist 34 Jahre alt, gebürtig aus Grosj-Becskerek in Ungarn, lutherischen Bekenntnisses, verheiratet, hat verschiedene Zeugnisse aus dem Orient, spricht außer seiner Muttersprache und einigen orientalischen Sprachen deutsch, französisch und rumänisch. Geschichte des Buchdrucks in Frankreich. — Die franzö sische Nationaldruckerei beabsichtigt, zur Pariser Weltausstellung im Jahre 1900 eine Geschichte des Buchdrucks in Frankreich heraus- zugcben. Die Bearbeitung hat Herr A. Clodin übernommen Nach dem Plane, den der Direktor, Herr A. Christian, entworfen hat, soll die Schrift zu diesem Werke aus den Stempeln, bezw. Matrizen gegossen werden, die Garamond unter Franz I. im Jahre 1540 gezeichnet hat. Das Werk soll die bedeutendsten Schöpfungen der französischen Buchdruckerkunst in besten Reproduktionen enthalten. Berliner Kunstausstellung. — In der gegenwärtigen Berliner Kunstausstellung haben die Verkäufe von Werken bereits die Summe von 600000 ^ überschritten, was als ein glänzendes Ergebnis bezeichnet werden mutz. Sphynx, Verein jüngerer Buchhändler Hamburg- Altonas. — lieber das vierunddreißigste Stiftungsfest des Vereins -Sphynx» in Hamburg-Altona, das am 5. und 6. d. M. gefeiert worden ist, ging uns von beteiligter Seite der nachfolgende Be richt zu: Vorüber ist die Festesfreude, die die Sphynxer und ihre Gäste während der Feier des 34. Stiftungsfestes erfüllte; vorüber die Stunden, dem Frohsinn, der Heiterkeit und der Befestigung der Freundschaft geweiht. Viel zu rasch dahingegangcn im Vergleich zu den langen Wochen, die der Vorbereitung, dem würdigen Ar rangement unseres diesjährigen Festes dienten. Wollten wir doch beweisen, daß der Geist der Geselligkeit in der Sphynx auch heute noch fähig und willig ist. Feste zu sciern, aus daß unsere Freunde und Kollegen, Buchhändler und Gäste sich wohl und heimisch fühlen. So ivar für dieses Jahr eine Feier in größerem Rahmen als in den letzten Jahren gewählt worden, und wenn die Freude, die Zu friedenheit mit uns auch bei unseren Gästen die gleiche ist, wie bei uns selbst, so können wir mit dem Verlaus unseres Festes voll und ganz zufrieden sein. Die nachfolgende Schilderung desselben mag auch den Nicht- teilnchmcrn ein Bild unseres Festes geben. Als sich der größte Teil der erwarteten Gäste in dem schönen, gemütlichen Saal des Logenhauses, der mit unserem Banner ge schmückt war, eingefunden hatte, ging gegen '/zlO Uhr der Vor hang der Bühne hoch und Herr Wcinbach sprach in schöner Weise den Prolog zur Bewillkommnung, der ausklang in die Bestimmung des Festes: für heut' gehört ihr einzig dem Humore. Inzwischen war das in Niesenformat hergestellte Programm des Abends, sowie ein zu dem diesjährigen Feste zusammengestelltcs Liederbuch, enthaltend die Original - Sphynxlieder und die in unserem Kreise gebräuchlichen Kneiplieder, im Umfange von 32 Seiten, verteilt worden, letzteres in einem hübschen, geschmack voll ausgeslattetcn Umschlag, den die Firma Hübel L Demi in Leipzig in größter Bereitwilligkeit dem Vereine gestiftet hatte und der bei allen Teilnehmern ungeteilte Anerkennung fand. Nachdem dann unser 1. Vorsitzender Herr Schlagehan die Teilnehmer in kurzen Worten begrüßt und das Hoch aus Kaiser und Reich, sowie auf Hamburgs Senat und Bürgerschaft ausgebracht hatte, auch die Klänge des im Anschluß daran gesungenen Liedes verklungen waren, erhielt unser 2. Vorsitzender Herr Glaue das Wort zur Festrede. In großen Zügen entwarf er ein Bild der Thätigkeit und der Bestrebungen des Vereins in den vergangenen 33 Jahren, hob hervor, wie von der Sphynx aus der Gedanke des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungs-Tehilsen-Verbandes greif bare Gestalt erhielt, wie neben den stets gepflegten Idealen der Freundschaft und Geselligkeit unter gleichgestellten Kollegen man auch der zweiten Aufgabe unseres Vereins stets gerecht werden konnte, Not und Elend zu lindern, wo cs angebracht war. Somit wohl berechtigt, auf eine weitere Entwicklung in gleicher Richtung zu hoffen, faßte der Festredner die Wünsche für unsere Sphynx zu sammen in den Ruf: Stehe fest, wie bisher, du Warte des Jungbuchhandels an der Elbe Strand; blühe, wachse und gedeihe fort und fort, fröhliche Sphynx! Forlfahrend wandte sich der Redner an die Gäste. Wie stets daran fcstgehalten wurde, Freundschaft und Geselligkeit zu pflegen, ging naturgemäß daneben her: Ausübung der Gastfreundschaft. Wie stets bei den Festen, so wäre auch in diesem Jahre der Ruf an unsere Freunde ergangen, und mit großer Freude blicke der Verein auf die zahlreiche Teilnahme derselben, insbesondere auch der Chefs, die sich in diesem Jahre cingefunden hatten. Mit dem Wunsche, daß auch an diesem Abend die Gäste sich wohl fühlen möchten in unserem Kreise und zum Ausdruck des Dankes für ihr Kommen rief Redner dann die Sphynxer zum Hoch auf die Gäste auf. Das Sphynxerlied erklang, und alsbald erhob sich Herr Pape, um im Namen der Gäste den Dank derselben darzubringen. In humorvoller Weise gedachte der Redner der beiden Vereine jüngerer Buchhändler, denen er in den sechziger Jahren nahe getreten, des -Laubfroschs- und des -Unikums-, sprach seine Uebereinstimmung mit unseren Bestrebungen, auch mit der -echt germanischen Lust am Zechen», wie Treitschke sage, aus, und ries uns dann zu, auch stets des Ernstes unseres Berufes eingedenk zu sein und uns in dieser Beziehung auch als -Warte des Buchhandels- zu bewähren. Hiernach wurde den Teilnehmern eine neue Gabe, die Bier zeitung, überreicht, deren Inhalt die Mitglieder, für die sie natürlich in erster Linie berechnet war, zum Teil in recht frohe Stimmung brachte. Sie erschien im Gewände der -Jugend-, zu welchem Zweck der Verlag G. Hirlh in München in liebenswürdigster Weise Umschlag und Papier zur Verfügung gestellt hatte. Um die Her stellung in Autographie hatte sich durch weitestes Entgegenkommen die hiesige Firma Gebr. Lüdeking verdient gemacht. Noch waren die Blicke auf das hübsche Titelbild der -Jugend» gerichtet, als von neuem durch einen kurzen Prolog der Beginn des lustigen Bühnenlebens angekündigt wurde und darauf der nette Schwank: -Julius Caesar, Eine klassische Skatpartie- in flottester Weise vorgespielt wurde. Jeder einzelne der Mitspielendcn, schon durch die Kostüme wirkend, war bemüht, sein Bestes zu geben, und der Erfolg, der sich in ununterbrochener Heiterkeit der Zuschauer zeigte, ließ nichts zu wünschen übrig; allgemein war die Anerken nung, die der schön gelungenen Leistung gezollt wurde. Es folgte nach kurzer Pause, die durch Lieder und Einzelvor träge, wie auch Verlesen der zahlreich eingclaufenen Beglückwün schungen seitens befreundeter Vereine sowohl, wie auch von vielen allen, treuen Sphynxer» ausgefüllt ivurde, noch eine zweite Auf führung: -Kunigunde voll Wolfenbüttel», die nicht minder heitere Stimmung hervorrief. Inzwischen war auch eine Festpostkarte verausgabt worden, deren geschmackvolle Rückseite mit Ansicht von Hamburgs Alster landschaft, mit Buchhändler- und Sphynxer-Wappen viele Teilneh mer zum Kauf veranlaßte und weit hinaus die Zeichen der frohen Stimmung trug, die im Kreise der Sphynx an ihrem Ehrentage herrschte. Es war inzwischen spät geworden; den gleichen Schritt mit dem Zeiger der Uhr hielt auch die frohe Stimmung, die die Teil nehmer bis zuletzt zusammenhielt. Die geplanten Veranstaltungen für den folgenden Sonntag waren leider wenig vom Wetter begünstigt. Nichtsdestoweniger nahm eine, wenn auch kleine, so doch treu in Freundschaft zu- sammenhaltcnde Schar teil an allen gemeinsamen Unternehmungen, und keinem von ihnen hat es leid gethan, sich nicht ausgeschlossen zu haben. Schön war der Verlauf, schön ist die Erinnerung, die noch lange bei uns und hoffentlich nicht minder bei unseren Gästen wach bleiben wird. Bevor wir den Bericht schließen, möchten wir »och einmal den herzlichen Dank des Vereins aussprechen allen denen, die mit beigetragen haben zum schönen Gelingen; besonders aber den Firmen G. Hirth, Hübel L Denck, Gebr. Lüdeking, die durch ihr liebenswürdiges Entgegenkommen, durch von uns hochgeschätzte Unterstützung unseres Vereins ein schönes Zeichen ihres Empfindens für den Jungbuchhandel gegeben haben. — Die Andenken des diesjährigen Stiftungsfestes, wie Liederbuch, Bierzeitung, Festpostkarle, werden, soweit der geringe Vorrat noch reicht, zum Besten der Sphynx verkauft werden, und sind zusammen gegen Einsendung von 1 ^ von Herrn A. Glane i/H. C. Boyscn zu beziehen.
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