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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1896
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- 1896-09-11
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1896
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 5549 212, 11. September 1896. Probe 1805 in Nürnberg gedruckt wurde, fielen nicht nach Wunsch aus. Deshalb sollte nun der Druck in Basel vor sich gehen. »Damit war Basel Sitz und Mittelpunkt der deutschen Bibelgesellschaft geworden. Das Komitee trat an die ihm zugcwiesene Aufgabe heran, erweiterte sich durch Beiziehung neuer Mitglieder und begann am 1. September 1806 die seither fortlaufende Reihe seiner Zusammenkünfte und Be ratungen. »Als Grundlage für die zu erstellende Bibel diente die Oktavausgabe der Cansteinschen Bibelanstalt in Halle, die bisher in allererster Linie dafür thätig war, Deutschland mit Bibeln zu versorgen. An dieses Vorbild schloß sich die neue Basler Ausgabe möglichst genau an. Umfang und Inhalt der Kolonnen und der Seiten stimmen durchweg ziemlich überein. Daneben war man eifrig um Verbesserungen be müht, da und dort im Ausdruck, namentlich aber in der Orthographie. Es wurde z. B. die Schreibung aller Haupt wörter mit großen Buchstaben durchgeführt. Um für diese Verbesserungen den nötigen Raum zu gewinnen, mußte dann freilich ein beträchtlicher Teil der bei den einzelnen Versen angeführten Parallelstellen weggelassen werden. »Gleichzeitig wurden Verhandlungen geführt mit der Haas'schen Schriftgießerei in Basel. Man wollte sich das seit wenigen Jahren erst bekannt gewordene Verfahren der Stereo typie zu nutze machen; aber der ungeduldig erwartete Probe druck ließ lange und länger auf sich warten. Schließlich mußte Haas mit dem Bekenntnis Herausrücken, es sei eine baldige und zuverlässige Ausführung des Stereotypdruckes nicht zu erwarten. Obschon die Kosten eines stehenden Satzes die ver fügbaren Mittel überstiegen, wurde dennoch ein solcher be schlossen im Vertrauen auf die Unterstützung der Bibelfreunde, namentlich auch der britischen Bibelgesellschaft. (Diese bewil ligte in der That eine Beisteuer von 300 Pfund Sterling.) Im April 1807 lagen zwei Bogen des neuen Testamentes fertig gedruckt vor. Die Probe befriedigte. Nur mit der Schriftgießerei waren neue Verhandlungen nötig. Der Zentner Lettern sollte zum Preise von 80 Gulden geliefert werden, die Oktavseite Satz aber nicht ganz 9 Pfund wiegen. Nun wog sie Pfund. Deshalb mußte Haas eine Ermäßigung seines Preises eintreten lassen. Die ganze Bibelausgabe um faßt etwa 1390 Druckseiten. Demnach und nach dem ver einbarten Preise mag sich die gesamte Letternmasse auf 130 bis 140 Centner berechnen. »Ende 1808 lag die ganze Bibel fertig vor. Den ersten Auflagen war jeweilen eine Vorrede vorangestellt. Von 1821 an wurde diese weggelassen, da man, einer von London aus gemachten Anregung folgend, nur die heilige Schrift ohne alle Zusätze drucken wollte. Auf dem Titel hieß es: »Basel, gedruckt und zu finden bei der deutschen Bibelanstalt«. Im Jahre 1822 wurde die Bezeichnung »deutsche Bibclanstalt« geändert in »Bibelgesellschaft in Basel«. Hinsichtlich des Preises sollte es so gehalten werden, daß von den gewöhn lichen Ausgaben kein Nutzen erzielt würde. Dagegen sollten Exemplare auf besserem Papier mit Gewinn verkauft werden zum Vorteil der billigen Ausgabe. Die Abrechnung ergab an Ausgaben 18 755 Gulden. Der stehenbleibende Satz stellte sich auf 10 953 Gulden. Die Einnahmen ergaben 16733stz Gulden. Dem Fehlbetrag von 2021^ Gulden standen etwa 2000 verfügbare Bibeln gegenüber, die zu 1 Gulden und 6 Kreuzer verkauft werden sollten. Bei späteren Auflagen stellte sich, da nur die Kosten für Papier und Druck zu be streiten waren, das Exemplar bei der 42. Auflage 1842 auf 162 Rappen, bei der 44., reichlich zwei Jahre später, auf knapp 14 Batzen. Verkauft wurde es zu 16 Batzen. Im Jahre 1854 wurde des fünfzigjährigen Bestandes der briti schen Bibelgesellschaft feierlich gedacht und für dieses Jahr der Preis des gebundenen Exemplars auf 2 Franken, des rohen auf Fr. 1.20 gestellt. Späterhin wurde das rohe Exemplar für 2, das gebundene für 3 Franken verkauft. Bei der letzten, 60. Auflage kam das rohe Exemplar auf etwa 2 Fr. 25 Cts. zu stehen. »Wer diese sogenannte Basler Bibel kennt, wird dem tüch tigen Werk unserer Vorfahren seine Anerkennung nicht versagen. Wenn es nur auf die Sauberkeit und Schärfe der Lettern ankäme, so brauchte die 60. Auflage, die Heuer, nach fast 90 Jahren, von dem alten, ursprünglichen Satze gedruckt wurde, keineswegs die letzte zu sein. Wir begreifen es sehr wohl, daß von den verschiedenen Ausgaben heiliger Schriften, die die Basler Bibelgesellschaft veranstaltet oder in den Handel gebracht hat, gerade diese und diese allein sich durch die Jahr zehnte hindurch erhalten hat. Völlig unrichtig aber wäre es, wenn wir glauben wollten, es sei Auflage um Auflage von dem einmal erstellten Satze gedruckt worden, ohne daß auch nur ein Gedanke an mögliche weitere Verbesserungen sich ge regt hätte. Im Gegenteil darf man wohl sagen, es ist die Bibelgesellschaft von Anfang an mit Ernst und Fleiß auf Verbesserungen dieser ihrer Oktavbibel bedacht gewesen, und es ist ihr jedenfalls nur zum Teil die Schuld beizumessen, wenn die letzte Auflage höchstens in geringfügigen Kleinig keiten von der ersten abweicht. Nicht nur kehrt fort und fort die Sorge um besseres Papier und solidern Einband wieder, sondern schon im Jahre 1818 begegnen wir dem Beschluß, es seien die stehenden Lettern durchzusehen und zu verbessern, wo immer es nötig sein werde. Bald darauf, 1821, wird der Wunsch ausgesprochen, es möchte auf eine Vermehrung der Parallelstellen Bedacht genommen werden, und 1828 erhebt sich die Frage, ob nicht der Bibeltext selber verbessert, revidiert werden sollte. »Bevor wir aber diese Reoisionsfrage weiter verfolgen, sei hier die Stellung der Basler Bibelgesellschaft zu den Apo kryphen erwähnt. Im Jahre 1822 kam nämlich von der bri tischen Bibelgesellschaft die Mitteilung, diese werde fortan keine Apokryphen mehr drucken und verbreiten, natürlich auch die Verbreitung von Apokryphen nicht mehr unterstützen. Die Basler Gesellschaft entschied sich dafür, wie bisher so auch fernerhin mir Bibeln mit Apokryphen zu drucken und zu ver breiten. Dabei leitete sie die Erwägung, es möchte den evan gelischen Christen der Einfluß aus die römische, die griechische und auf andere orientalische Kirchen abgeschnitten werden, wenn ihren Bibeln ein in diesen Kirchen für wesentlich geltender Teil fehlte Im Jahre 1852 wurde die Unterschrift »Ende der Bücher des alten Testaments« vom Schlüsse der Apokryphen weg und an das Ende des Propheten Maleachi gerückt, die Apokryphen aber mit eigener Seitenzählung versehen, so daß sie fortan neben dem alten und dem neuen Testament einen besonderen Bibelteil bildeten. Im Jahre 1859 wurde sodann beschlossen, mich Bibeln ohne Apokryphen auf Lager zu nehmen, und 1879 wurden für die 56. Auflage der Oktavbibel 5000 Exemplare mit Apokryphen und 1000 ohne diese gedruckt. »Die Verbesserung des Textes, 1828 zuerst in Anregung gebracht, wurde zwar zunächst nicht in die Hand genommen, sondern 1831 wegen der allzu großen Schmierigkeit ausgesetzt. Ist aber eine derartige Frage einmal ausgesprochen, so kann man sich ihrer Erörterung und Entscheidung aus die Dauer nicht entziehen. Im Jahre 1840 kam sic neuerdings zur Sprache. Es wird korrekterer Satz, Vermehrung der Citate und der Parallelstellen gewünscht, soivie eine bessere Aus stattung. Eine besondere Kommission soll eine neue Ausgabe des neuen Testamentes vorbereiten, worin die Citate ver mehrt, und die wichtigsten Fehler der bisherigen Uebersetzung verbessert werden sollen. Zwei Jahre später legt die Kom mission Proben ihrer Arbeit vor und wird zur Weiterführung 752'
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