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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.02.1929
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- 1929-02-12
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- 12.02.1929
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36, 12. Februar 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d.Dtschn. Buchhandel. Tritt man nun zuerst vom Standpunkt des Arbeitnehmers an das Problem der praktischen Auswertung der psychotechmschen For schungsresultate heran, so erweist es sich, daß dieselben für ihn besonders in Fragen der Berufsberatung außerordentlich wertvoll werden können. Auf Grund einer psychotechmschen Prüfung ist es möglich, festzustellen, zu welchen Berufen jeder Mensch am meisten geeignet ist, und andererseits, welche Arbeiten für ihn nicht in Be tracht kommen dürfen bzw. schädliche Folgen für seine physische Kon stitution haben können. Es liegt also auf der Hand, welche Vorteile die psychotechnische Prüfung heute für den Arbeitnehmer im Gegen satz zu der meist völlig willkürlich vorgenommenen, nicht selten von den Eltern aus persönlichen Gefühlsmolivcn falsch beeinflußten Be rufswahl der Vergangenheit bietet. Die psychotechnische Berufsprüfung findet bei Inbetrachtziehung der privaten Lebensumstände des Prüflings in erster Linie unter Beobachtung der physischen Konstitution, charakterlicher Eigenschaften und spezieller Berufsveranlagung statt. Demnach laufen bei der Psychotechnik drei sonst mehr oder minder getrennte Interessen gebiete — Medizin, Psychologie, Nationalökonomie — zu einer Wis senschaft zusammen. Wie wich.ig gerade die Mitarbeit des Medi ziners ist, erhellt schon der eine Umstand, daß es früher sehr oft vorkam, daß körperlich wenig widerstandsfähige oder mit inneren Leiden behaftete Menschen Berufe ergriffen, denen sie psychisch nicht gewachsen waren und deren Opfer sie schließlich, ohne es selbst zu ahnen, wurden. Ter Rat des Psychologen ist besonders bei Berufen unerläßlich, die ein starkes Konzentrationsvermögen, eisernes Pslicht- bewnßtsein und große Goistesgegenwärtigkeit erfordern, wie das bei spielsweise beim Chauffeur, Lokomotivführer oder Piloten, d. h. bei jedem Berufstätigen, der für das Leben anderer Personen Ver antwortung hat, der Fall ist. Die Mißstände einer falschen Berufs wahl sind neben einem überhaupt verfehlten Leben häufiger Stel lungswechsel, Arbeitslosigkeit, Trunksucht, Verbrechen, Krankheit, Unfälle aller Art, unnötige Zeit- und Kraftverschwendung usw. Alles Erscheinungen, die auf dem Lebenswege psychotechnisch Be ratener schon aus dem einfachen Grunde seltener zu Tage treten, weil die Vorgeprüften eben nur in Stellungen kommen, denen sie vollkommen gewachsen sind und die ihnen daher nicht nur eine Be friedigung ihrer materiellen, sondern auch ideellen Bedürfnisse, in Form von Arbeits- und Lebensfreude, bringen. Neben der psycholechnischen Berufsprüfung Jugendlicher steht aber noch eine zwei.te auf psycholechnischen Voraussetzungen basie rende Prüfungsart, die — da sie nur im Interesse der Arbeits rationalisierung geschieht — heute bei fast allen modernen Arbeit gebern Anerkennung gefunden hat, ja von vielen Großbetriebs inhabern bei der Arbeiter-Einstellung sogar gefordert wird. Es handelt sich hierbei um die sogenante »K o n k u r r e n z p r ü f u n g«. Sie stellt sich, wie schon ihr Name verrät, die Aufgabe, unter meh reren Kandidaten für eine bestimmte Stellung die geeignetste Per sönlichkeit hcrauszufinden, wobei zur Prüfung na.ttrlich nur aus- gelernte Facharbeiter zngelassen werden. Hierbei richtet sich das Hauptinteresse natürlich nicht auf irgendwelche Nebennmstäude, sondern lediglich auf die physische Verfassung des Prüf lings und seine tatsächliche Arbeitsfähigkeit, deren Kapa zität an der Hand eigens dazu konstruierter Apparate festgestellt wird. Apparate dieser Art wurden in einer Sonderschau der im vorigen Jahre in Berlin veranstalteten Ernährungsausstellung zum ersten Male der breiten Öffentlichkeit gezeigt und fanden besonders in wirtschaftspolitischen Fachkreisen große Beach.ung. Binnen weni gen Stunden können auf diese Weise Berufsfähigkeiten bzw. -Unfähig keiten festgestellt werden, die früher erst nach wochenlanger Tätigkeit zu Tage traten. Der Arbeitgeber hat somit die Möglichkeit, an allen Brennpunkten seines Betriebes nur Kräfte einzusetzen, die ftir die fragliche Arbeit auch wirklich geeignet sind, d. h. er hat die Gewähr, daß die Arbeit schnell, gut und ohne Materialvergeudung (sehr wichtig!) geloistet wird, und daß daher sein Betrieb so rationell und sparsam arbeitet, wie es überhaupt im Bereich der Möglichkeit liegt. Überblicken wir nun die in diesem Aufsatz behandelten Einzel heiten, so kommen wir zu dem Schluß, daß der Weg zur Arbeits- rationalisiernng, als dem praktischen Ergebnis der psychotechmschen Wissenschaft überhaupt, erst von der Berusspriifung über die Kon kurrenzprüfung zur sparsamsten und produktivsten Arbeitsleistung führt. Denn erst wenn wir eines Tages so weit vorgeschritten sind, daß wir bei allen zn einer Konkurrenzprüfung antretcnden Kandi daten die Gewißheit haben, sie seien seinerzeit erst über eine obliga torische Berufsprttfung in ihren Beruf gekommen, werden wir die Handhaben zu einer absoluten Nationalisierung unserer Wirtschaft besitzen! 164 Baum, Richard: Neuzeitliche Buchhaltungsmethoden unter Berücksichtigung der Mafchinenbuchhaltung. Berlin- Lichterfelde 1928, Reinhold Wichert, Verlagsanstalt »Soll und Haben«. X, 388 Seiten mit eingedruckten Formularen. Lwd. Mk. 9.—. (Neue Kaufmännische Bibliothek.) Mit sehr anerkennenswerter Gründlichkeit behandelt der Ver fasser die Entwicklungstendenzen der Buchhaltung und besonders eingehend die sich hieraus ergebenden mechanisierten Buchungsver fahren. Aus Gründen der Vollständigkeit sind auch Systeme be handelt, denen zum mindesten heute eine wesentlichere Bedeutung nicht mehr zukommt. Dieses ist dennoch zu begrüßen, denn die Er fahrung zeigt, daß immer und immer wieder auf dem Buchhaltungs gebiete Vorschläge, Methoden und Systeme auftauchen, die mit guten Gründen als unzweckmäßig bereits früher verworfen wurden. Für den Buchhändler sind besonders die Ausführungen über die Durch schreibeverfahren wichtig, von denen mehrere Dutzend eingehend ge schildert werden. Knapper sind die Darlegungen über die Ma schinenbuchhaltung gehalten und dies ist auch verständlich; man muß berücksichtigen, daß die Maschinenbuchhaltung nur für große Be triebe in Betracht kommt und daher wohl nur einen Bruchteil der Leser dieses Werks wirklich interessieren könnte. Ter Laie wird allerdings in dem Buche eine »praktische Anleitung zur Einrichtung einer neuzeitlichen Buchhaltung« vermissen, die das Buch in diesem Sinne nicht enthält, auch wenn praktische Hinweise und zahlreiche Beispiele gegeben sind. Man muß aber hier dem Verfasser recht geben, wenn er auf S. 45 ausftthrt, daß nur das Prinzip lehrbar sei, daß die Anwendung im Einzelfall aber genügende betriebswirt schaftliche Erfahrungen, technisches Verständnis, Kenntnis vor allem der besonderen Betriebsverhältnisse nach allen Richtungen vorans- setze. Je mehr eine Buchführung mechanisiert sein soll, je mehr sie von weniger geschulten oder nur angelernten Kräften erledigt werden soll, desto mehr muß sie vorher ausgearbeitet und dem Betrieb angepaßt sein. Eine »Anleitung« würde nur zu leicht zu einer »konfektionierten Organisation« führen, die in einzelnen Fällen brauchbar sein kann, es in der Regel aber nicht sein wird. Hans Stoll. Für die buchhändlerische Fachblbliothek. Alle für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Schrift- leitung des Börsenblattes, Leipzig, Gerichtsweg 26, Postschließ- sach 274/75, zu richten. Vorhergehende Liste s. 1929, Nr. 30. Bücher, Zeitschriften, Kataloge usio. A D B-Mitteilungcn. Hrsg, vom Arbeitgeberverband der Deutschen Buchhändler, Sitz Leipzig, Gerichtsweg 26. 8. Jahrg., Nr. 7. Aus dem Inhalt: Zur Frage der Versicherungspflicht des Geschäfts führers einer G. m. b. H. ^nreiger lkür 1'apier- unck Sekreibwaren. 39. 3g., Xr. 3. Wien. eorckis«. 2. ^ureigen-Aeitsckrikt rur Bklege wirkungsvoller Insertions- reklam». Stuttgart: Verlag August Ltorek. 4. 3g., B. 5. ^us dem Inbalt: X. Seblieper: Vas werbewirksame lnserat. 1. leil: Barlk. 3okann Ambrosius, Oeiprig: kkeckirinisobe Novitäten. Inter nationale liuncksekau über alle Brsekeinungen cker meckir. Wissen- sebakten nebst kekeraten über wiektige unck interessante ^b- bancklungen cker Xaokpresse. 38. 3g., kir. 2. — Bol^teebnisebe Bibliotkek. klonst!, ^nreiger aller Xeuersebei- nungen auk ckem Oebiete cker Bk^sik, klatkematik, Astronomie, kleebanik, Cbemie usw. klit Bek. über wicktige u. interessante ^bbancklungen cker Xackpresse. 57. 3g., Ar. 2. Oer kilckwart. Blätter kür Volksbilckung. 7. 3akrg., Oekt 1. Berlin XW 21, öoebumer 8tr. 8 a: Bilckwart-Verlags-Oenossensekakt X. 0. m. b. 11. ^us ckem lnbalt: ?. Boklekowski: Oer Oekrkilm im Xlassenunterriedt. — 11. Weinlein: Xino unck Xulturkilm- bübne, eine Ontersekeickung. — Dr.-Jng. Xwalck: Tätigkeitsgebiet unck ^ukgabenkreis cker Bildstelle des Breussiscben klinisteriums kür Handel unck (lewerbe.
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