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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1939
- Strukturtyp
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- 1939-03-16
- Erscheinungsdatum
- 16.03.1939
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an euch arbeiten, an eurem Charakter und an der Ausbildung eurer Anlagen und Fähigkeiten. Beides hängt innig miteinander zusammen. Ihr sollt von dem Ehrgeiz besessen sein, für euer Volk gute, gediegene Arbeit zu leisten. Darum müßt ihr euch frühzeitig das nötige Rüstzeug aneigncn, um einmal in eurem Berufe Vollendetes leisten zu können. Was ihr in der Jugend nicht lernt, könnt ihr später nur unter größten Schwierigkeiten, meist aber überhaupt nicht mehr nachholen. Was ihr jedoch in der Jugend lernt, bleibt euch fürs Leben. Fach- und Merk bücher werden euch in vielem Wegweiser und Anspornsein. Denkt an die Vergangenheit: Niemand konnte Meister wer den, der sein Fach nicht wirklich verstand. Von der Liebe des Deutschen zur Arbeit und von der Gründlichkeit, mit der er an sein Werk ging, legen die Werke deutscher Handwerkskunst, deut schen Erfinder- und Forschergeistes aus früheren Jahrhunderten Zeugnis ab, die wir heute noch in unseren Städten, in Museen und Sammlungen — oder vielleicht im eigenen Familienbesitz als große Leistungen bewundern. Jene Gründlichkeit und jenes hohe Können offenbart immer wieder die Innigkeit jenes echt deutschen Verhältnisses des Menschen zu seiner Arbeit, jene Werktreue, die uns aus diesen Werken und Leistungen lebendig und achtunggebietend anspricht. Gewiß, das Buch allein tut es nicht. Das Beste ist lebendige Erfahrung, persönliche Geschicklich keit und Begabung zum Beruf. Aber das Fachbuch ist ein will kommener Helfer für jeden, der es zu nutzen versteht. So möge diese erste Fachbuchwerbung im Sudetenland überall von Erfolg begleitet sein, Verständnis und Förderung finden. Vor allem aber möge sie zum Nutzen aller Schaffenden und des ganzen Volkes dem einen dienen: dem Wert und der Würde deutscher Arbeit.-- Die Führerchrung und die Lieder der Nation beschlossen die Kundgebung, die mit großer Eindringlichkeit allen, besonders aber der Jugend den Wert des Fachbuches vor Augen stellte. Zur Wirtschaftslage Von Prof. Dr. G. Menz Die Leipziger Messe — Lebenshaltungsstatistik der Arbeiterschaft — Volksbücherei-Etats — Akademikerzahlen Auch in diesem Jahre wieder hat die Leipziger Messe ihre Aufgabe erfüllt, aller Welt die ganze Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft in höchster und überzeugendster Anschau lichkeit vor Augen zu führen. Daß der Zweck erreicht wurde, be weisen sowohl die Zahlen der Aussteller und Besucher wie die Meldungen über die geschäftlichen Ergebnisse. Für den eigent lichen Buchhandel spielt die Frühjahrsmesse schon seit langem aus bekannten Gründen keine größere Rolle mehr. Nur für einige Sonderspartcn hat sie immer noch beachtliche Bedeutung. Wie wir einem Bericht darüber entnehmen, befriedigten auf diesem Teil der Messe Besuchs- und Einkaufstätigkeit aus dem deutschsprachigen Ausland einigermaßen, überraschend stark be teiligte sich der Balkan, namentlich Bulgarien und Rumänien, auch nordische Staaten und Holland waren verhältnismäßig gut vertreten; zurückhaltender war das übrige Ausland, besonders wieder die Vereinigten Staaten und Großbritannien. Die Bil dermesse klagte über den Absatz in das Ausland, der früher be sondere Bedeutung hatte. Die Gründe dürften hier zum großen Teil in Geschmackswandlungen liegen, so war immer wieder fcstzustcllcn, daß der Bedarf an Heiligenbildern in der ganzen Welt erheblich zurückgegangen ist. Früher war dagegen religiö ses Bildgut in billigen Reproduktionen das Hauptgeschäft der Leipziger Bildermesse. In Bilderbüchern waren mit den Nieder landen, Schweden und der Schweiz einige gute Abschlüsse erzielt worden. Für Lexika traten als Käufer besonders Rumänien und Bulgarien auf. So dürfte trotz der zwangsläufigen Beschränkung auf Einzelgebiete auch das deutsche Buch auf der Leipziger Messe zu seinem Recht gekommen sein. Das Statistische Rcichsamt hat in Verbindung mit der Deutschen Arbeitsfront für das Jahr 1937 eine neue Erhebung über die Wirtschaftsrechnungen von gewerblichen Arbeitern durchgeführt. Die letzten Veröffentlichungen dieser Art bezogen sich auf 1927/28. Der Kreis der Erfaßten war damals weiter gezogen. Diesmal war in erster Linie bezweckt, die Lebenshal tung nur der weniger kaufkräftigen Teile der Arbeiterschaft zu ermitteln. Vorläufig liegt eine erste Teilveröfsentlichung vor, die sich auf 350 Haushaltungen bezieht, von denen 38.9°/» über ein Durchschnittseinkommen von 1782.5b RM verfügten (Gruppe I), 39.1°/° von 2220.45 RM (II) und 22°/° von 2838.83 RM (HI). Es handelt sich um Familien von durch schnittlich vier bis fünf Köpfen. Das Durchschnittslebensalter der Haushaltsvorstände schwankt zwischen fünsunddreißig und neununddreißig Jahren. 22.6°/- der Familien leben in Groß städten, 34.6°/° in Mittel-, 24.2°/° in Kleinstädten und 18.6°/° in Landgemeinden. Für den Gesamtdurchschnitt ist also eine gute Mischung erreicht. Zu bedenken ist aber, daß in den ein zelnen Einkommcnsgruppen die Verteilung etwas anders ist. Zu der höchsten Einkommensgruppe kommen 40.2"/» auf die Großstadt, 21.9"/« auf die mittlere und nur 13.2°/° auf die niedrigste. Die letztere vertritt also natürlicherweise in der Hauptsache das offene Land und die kleine Stadt. Das ist bei der Beurteilung der Ergebnisse zu beachten. Hier interessiert naturgemäß in erster Linie der Bildungsetat dieser Familien. Zunächst eine Übersicht über den Anteil derjenigen, die über haupt Ausgaben der Art melden. Es hatten in den Gruppen Ausgaben für I II III Gesamt durchschnitt Bücherkauf (ohne Schulbücher) 17.«°/° 28.4°/° 37.«°/° 2S.3°/° Bücherleihen 13.2°/° 10.9°/° 25.9°/° 15.1°/° Zeitungen SI.0°/° «2.0°/° 74.0°/° «4.3°/° Zeitschriften 73.8°/° 77.3°/° 83.1°/° 77.1»/° Rundfunk 45.5°/° 38.7°/o 68.4°/° 45.7°/° Kinobesuch «1.8°/° «4.9°/° 77.9°/° SS.S°/° Theater- u.nd Konzertbesuch 48.5°/° 48.9°/° S«.2°/° 62.9°/° Hausmusik 8.1°/o 8.8°/° 14.3°/° v.7°/° Sport 38.3°/° 33.5°/° 45.4°/° 3S.8°/° Reisen und Ausflüge - . 88.8°/° «4.2°/° «7.5°/° «2.8°/° Fortbildung 13.2°/° 24.1°/° 38.9°/° 23.1°/° Daß die Anteilzahlen mit der Einkommensgröße ansteigen — in der Mittelgruppe ist die Lage allerdings nicht ganz ein heitlich —, hängt zweifelsohne nicht nur mit der größeren Be weglichkeit zusammen, die mit der Verfügung über vermehrte Kauskrast gegeben ist; hier spielt vielmehr unstreitig die oben erwähnte Verteilung zwischen Land und Städten mit hinein. Das Bild bleibt auch so aber doch eindeutig. Vorweg muß grundsätzlich berücksichtigt werden, daß es sich um Familien haushalte handelt. Wie eben erst von anderer Stelle hcrvoc- gehoben worden ist, wird die große Masse der Erwerbstätigen mit den hier in Frage kommenden Durchschnittseinkommen, namentlich der Gruppe I und II, von Ledigen männlichen wie weiblichen Geschlechts gebildet. Ihre Haushaltsrechnung dürfte etwas anders aussehen. Wenn auch wahrscheinlich die Antcils- ziffern der obigen Zusammenstellung dabei wenig Veränderung zeigen werden, so dürften doch die absoluten Beträge, um die es sich dann handeln wird, in den meisten Fällen nicht unwesentlich höher sein; freilich nicht in allen, und zwar vermutlich gerade in den Posten nicht, an denen der Buchhandel interessiert ist. Gerade die Zusammensetzung, die sich in den Ergebnissen der vorliegenden Teilerhebung spiegelt, ist offensichtlich davon be stimmt, daß es sich hier um Familienhaushalte handelt. Dafür spricht beispielsweise vor allem die Geringfügigkeit der im ein zelnen noch anzusührenden Auswendungen für Sport, die über- S1« Nr. 64 Donnerstag, den 16. März 1939
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