236, 10, Oltober 1930, Künftig erscheinend« Bücher. Börsenblatt f. d Dtschn.Buchhandel, 7626/29 Kurt Kober 25 Lahre Weltwanderer Als Ausreißer begann er,LSjährig. Abenteuernd, vagabundierend, arbeitend in hunderterlei Berufen, dem Jorschertrieb folgend, durch zog Kurt Jaber die ganze Welt in allen Zonen und nach allen Rich tungen. Wilde Länder und wilde Völker, der wilden Tiere nicht achtend, hatten es seiner Wanderlust besonders angetan. Rund ^2 000 Kilometer des Erdballs durchstreifte er zu Fuß, teilweise auch auf den Rücken von Pferden, Eseln, Ochsen und Kamelen, meist allein, einäugig nach der Eismeerfahrt, und nur mit Rucksack, Knotenstock und Taschen messer, ohne jede Schußwaffe. E)de Steppen und Wüsten, dichte Urwälder und gefährliche Urwaldsümpfe, rauhe Gebirge, heiße Zonen und Eismeerregionen schreckten ihn nicht, feuerten seinen wilden Wandertrieb nur an. «.Mittenmang die Schlangen und wilden Tiere" kampierte er im Freien Tage und Rächte. Die Weltmeere durchkreuzte er xmal als Matrose, als Wal fischfänger, als Schiffsheizer oder als Zwischendecker, und auf den Schienensträngen der Erde durchfuhr er die Welt als Passagier oder als Schwarzfahrer auf Kohlentendern und Güterwagen. Hunderte der schlimmsten Gefahren Überstand er, der »gött liche Vagabund", behütet vom Schicksal wie ein Kind, bis in seiner Eigenschast als Reporter des Berliner Lokalanzeigers in der Eis- und Schneewüste Kanadas ein tragischer Tod sein fast Sv jähriges Leben endete. Oie physischen Leistungen -es Einäugigen waren ungeheuer phänomenalen Gedächtnis nach Hause, soweit nicht Berichterstatterbriefe vorliegen. Ende Oktober erscheint: Weltwanderers letzte Fahrten und Abenteuer. Bon Kurt Jaber Herausgegeben von l)r. Walther Zaber. Geleitwort von Heinz Amelung Etwa 350 Seiten. Mit Bild des Verfassers. Geh. RM.6.—, in Leinen mit eigenartigem sarb. Schuhumschlag (mit Paßssempeln im Hintergrund) RM. 8.— Die Reisen LS24-LS2S: Baltikum - Balkan - Palästina - Syrien-Moskau—Sibirien-Japan—China-Korea-Kanada Diese Reisen machte Kurt Jaber als Berichterstatter des Berliner Lokalanzeigers, wobei er sich mehr als früher der gege benen Verkehrsmittel bedienen mußte, aber immer wieder finden wir ihn wandernd und abenteuernd. Alles scharf charakterisierend und die Eigenheiten und Schwächen von Menschen und Völkern köstlich ironisierend beschreibt er allein in diesem Buche Menschen, Völker und Länder einer halben Welt prächtig sind insbesondere seine Raturschilderungen aller Zonen, die den Kenner verraten und jeden Leser fesseln. Ein Panorama rollt der Verfasser vor dem Auge des Lesers auf, und es ist nicht zuviel gesagt, wenn der Verleger behauptet, daß der spannende Inhalt des Buche« ein Dutzend Kino-Vorstellungen ersetzt. Von höchstem Interesse ist der Schluß des Werkes über den tragischen Tod des Weltwanderers in den Schnee- und Eiswüsten Kanadas mit den Totenberichten -er kanadischen Polizei auf Grün der Mitteilungen zweier Indianer und eines Velztierjägers.* Dieses letzte Buch des Weltwandererö, das außerdem noch eine Lebensskizze Kurt Jabers und eine Kindheitserinnerung des Bruders Or. Walther Jaber enthält, wird stärkstem Interesse begegnen und verspricht einen großen Absatz. T Robert Lutz Nachfolger Otto Schramm / Stuttgart " Man fand den Leichnam des Erfrorenen < Monate nach dem Tode »oe einer Hütte, oon Wölfen angefreffen.