Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.08.1922
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- 1922-08-26
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- 26.08.1922
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1922
- Monat1922-08
- Tag1922-08-26
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Sprechsaal. X» 199, 26. August 1922. Rettung aus dem augenblicklichen Chaos ist, der will und kann es auch nicht nach stundenlangen und spaltcnlangen Erörterungen. Es hat bisher noch keine Maßnahme gegeben, die, letzten Endes das einzige Heilmittel, in ihren Anfängen nicht bekämpft wurde. Ter Verleger kann seine Preise ruhig wieder in Preislisten aus- nchmen. Er braucht nicht zu befürchten, daß seine Angebote veralten und durch die Geldentwertung überholt werden. Der Verleger braucht nicht unproduktives Geld für Prcisberichtigungsanzeigen und Neudruck von Vcrlagskatalogen auszugebcn. Sollte tatsächlich auf Geund der Inderzahl sich ein ungünstiger Verkaufspreis für das eine oder das andere Werk ergeben, so läßt sich der Goldmarkpreis beliebig ändern: -cs bedarf doch wirklich keiner langen Ausführung, um begreiflich zu machen, daß selbst in diesem Falle wohl nie der ganze Verlag von höhungsinseratcn umzeichnen, muß nicht befürchten, Preiserhöhungen im Börsenblatt bekannt. Um zu vermeiden, daß der Sortimenter die jeweils geltenden Teuerungszahlen erst aus dem Börsenblatt herans- suchcn muß, soll allwöchentlich als Anhang zum Börsenblatt eine ein seitig bedruckte Liste nach Art des Bestellzettels erscheinen'"), in der die Vcrlagsfirmcn mit ihren Teuerungszahlen alphabetisch aufgcführt iverden. Druckt man die Liste zu jedem Börsenblatt in einigen Exem plaren, so ist der Sortimenter in der Lage, die Listen — auf Pappe aufgezogen — leicht erreichbar an mehreren Stellen seines Geschäfts zum Gebrauch bereitzulegen. Ter Verleger muß in Zukunft nicht mehr sämtliche Preise einzeln bckanntgcbcn. Er veröffentlicht nur noch die neue Teucrungszahl. Der Sortimenter muß sein Lager nicht mehr nach den Preiscr Preisänderungcn betroffen wird als nur einzelne Verlagswerke. ! zu übersehen. Er klebt sich die Liste der Teuerungszahlcn auf Pappe Der Sortimenter braucht nicht mehr aufgeregt die Leiter auf- und , aus und multipliziert beim Verkauf den gleichbleibenden Grundpreis mit der geltenden Teuerungszahl. Potsdam. Gustav Kiepen Heu er, Verlag A.-G. Berlin. Verlag Die Schmiede G. m. b. H. abzuklimmen und die unproduktive Arbeit des Umzcichnens vorzu nehmen. Er braucht keine Angst mehr zu haben, daß er irgendein Werk nicht mehr zum Tagespreise verkauft. Das Publikum wird nicht mehr das Gefühl haben, in diesem oder in einem anderen Geschäft unvorteilhaft bedient zu werden, sei es, weil hier die Bücher schon nach dem neuesten Preise ausgezeichnet wur den, während der Nachbar nebenan törichter- oder vcrsehentlichcrweisc zum alten Preise verkauft; sei es, weil hier das Buch entgegen der guten alten Sitte gar nicht oder nur mit Buchstaben ausgezeichnet ist. Meine sehr verehrten Herren, ich will es mir versagen, noch weiter von all den Vorzügen des Jndersystems zu sprechen. Wir »drohen«, nicht nur »im Zahlensumpfc zu ersticken und abgelenkt zu iverden von der Erfüllung unserer Kulturaufgabe«, wie unsere Preisbildung. Eine Preisbildung ist nur mehr unter Berücksichtigung der wech selnden Relation Berlin—Zürich ohne absolute Verlustsicherheit möglich, z. B. D u r ch s ch n i t t s k u r s der Reichsmark in Zürich: Juni 2.— bis 1.60, Juli 1.20 bis 1.— bedeutet: die für 100 Mark 2 Franken im Juni gewertete Ware muß ich im Juli für 200 Mark. also mit IVO"/« Aufschlag, verkaufen, um wiederum zwei Franken zu Schweizer Fach- Huben. Das ist natürlich nur eine Richtlinie, kein genauer genossen uns schreiben, nein, wir sind schon mitten drin im Unglück, > Maßstab. Denn wenn ich eine weitere Verschlechterung des und nur dankens schnellster Entschluß, der nicht angekränkelt ist von des Ge-j Markkurses als sicher oder wahrscheinlich ansehc, muß ich, Blässe, kann uns retten und verdient den Namen Tat. ! mir die Wiederbeschaffung der Ware zu sichern, m e h r aufschlagen als Meine sehr verehrten Herren, fordern Sie den deutschen Verlags-! 100°/o. Umgekehrt, wenn ich eine Erholung der Reichsmark voraus- buchhandcl auf, sein Einverständnis damit zu erklären, daß von Ihrer sehe, wird der Aufschlag niedriger bemessen werden müssen, als er eite aus Indexziffern zu Goldmarkpreisen festgesetzt werden, deren sich rein rechnerisch ergibt. So ist zunächst sozusagen als Pharus Errechnung, von der Friedensgrundlage ausgehend, unter Berücksichti gung der Herstellungsfaktoren eine Kleinigkeit ist. Sammeln Sie alle Erklärungen, die sich mit einem diesbezüglichen Vorschlag einverstanden erklären; veröffentlichen Sie sie im Börsenblatt. Diese Firmensamm lung wird wichtiger und wertvoller fein als alle ähnlichen Samm lungen, die wir in letzter Zeit in kulturell-wissenschaftlicher Ausmachung an uns haben vorüberziehcn lassen. Der Verleger, der groß ist nicht nur nach der Zahl der bei ihm verlegten Werke, sondern nach seinem Verständnis für die lebenswichtigen Notwendigkeiten unserer Zeit, wird Ihnen seine Zustimmung nicht verweigern. Der Sortimenter aber, dessen bin ich gewiß, wird Ihre Anregung freundlichst begrüßen, soweit er. nicht, wie bereits in einzelnen Fällen, schon dazu übergegangen ist,' auch hier selbständig vorzugchcn. Wenn wir noch einmal ein Weihnachtsgeschäft an uns vorübergehen lassen, das uns befürchten läßt, uns finanziell zugrunde zu verdienen, .daun werden weitere Debatten sich überhaupt erübrigen, weil es dann Leinen deutschen Buchhandel mehr zu retten gibt. Ich hoffe und erwarte bestimmt, meine Herren, daß Sie meinem zu empfehlen die Anlage einer Tabelle, die die Durchschnittskurse für einen längeren Zeitraum vergleichend auszeigt, also etwa: Reichsmark Zürich Kronen Zürich Mark Wien Juli 1922 100 1.— 100 0.02 100 5000.— Juni 1922 Mai April März Februar Januar 1921 1920 1919 1918 1917 Das ist nun tatsächlich kein Nürnberger Trichter. Aber doch ein sehr brauchbarer Wegweiser. Und es beweist, daß z. B. ein d u r ch s ch n i t t - ichcr Aufschlag von 30«/, im Juli 1922 auf die Junipreise zu wenig Bries di- Auffordernnh folgen lassen, sich in zustimmendem! und man so»/- durchschnittlich als das Minimum -tnsch-n kann. Dabei Sinn- zu meinem L»r,Hla,e zu Sichern, und ich würde -S, falls S,e-,h„ individuell- Eigenart der War- Buch: Bücher mit glauben, zögern zu mich-n, gern übernehmen, für Veröffentlichung -er .Zg 2 l t m a r k t mehr als Bücher ohne Weltmarkt, Bücher, deren Verlageffirmcn zu sorgen, die bereit sind, gemeinsam vorzugchen. Ge-, Uj^rherstellung, abgesehen von valntarischcn Schwankungen, bzw, m-etnsam mochte ich betonen, denn das an und zur sich auch danlms- Eteuert wird durch voraussehbare snicht bloß werte Hantel» einzelner Firmen bleibt doch immer nur Stückwerk, so- ^ Valutaschwankungen widerspiegelnde, .sondern fakItscheI> Ver lange nicht ,n k-der Sortimentsbnchhandlung, in l-dem L-rlagslatalog von Material sPapp-ndeck-l, Kupfer!) und Arbeitslöhnen, der einheitliche Jndexpreis verzeichnet ist. ' Also xjn r-m mathematisches Kalkül ist die Preisbildung im Sortiment Mit dem Ausdruck meiner vorzüglichsten Hochachtung Bkrliu, den 21. August 1922. ; für die nächste Zeit nicht. Erfordert große Umsicht, großes - Geschäftsinteresse und einen gewissen »klair«. Es gibt Waren, die mit ! valutarischem Verlust sofort abzustoßen ein Gewinn ist, denn später ?. Fa. Verlag für Sprach- und Haudelswisscuschast Simon. ^ vielleicht überhaupt nicht mehr verkäuflich. Also ein bloßes »Eitzen« au-f der Ware mit der bescheidenen Freude au bem steigenden Zahlen wert ist sinnlos. Auch in diesem Punkte braucht's Ver nunft, auch Rücksicht auf die Konkurrenz! Wien. H u g o H e l l e r. Grundpreise und Teuerungszahl. Mehr und mehr setzt sich die Berechnung der Bncherpreisc nach Grundpreisen multipliziert mit T e n e r u n g s z a h l e n durch. Eine Anzahl großer Verlagsftrmeu hat diesen Weg bereits beschritten, viele andere werden ihnen bald folgen. Schwierigkeiten, die sich ini Anfang durch die neuartige Berechnung ergeben werden, sind leicht ans dem Wege zu räumen. Notwendig ist es nur, einen Modus zu finden, der auch dem Sortimenter diese Neuerung zweck entsprechend und für ihn vorteilhaft erscheinen läßt. Aus diesem Grunde schlagen wir vor: Jeder Verleger, der in Zukunft mit Grundpreisen und Tevernngszahl arbeiten will, gebe *) Eine wöchentliche, einseitig bedruckte Liste, die sehr umfang reich iverden würde, und di>e auch gleich in mehreren Stücken dem ein zelnen Bbl. bcigcgeben werden soll, würde bei dem heutigen Her stellungspreise (Papier und Druck) ganz bedeutende Kosten verursachen, weshalb das Bbl. sich nicht sofort zustimmend Erklären kann. Auch der Postbezug des Bbl. verbietet die sofortige Beigabe einer neuen Beilage innerhalb der Bezngszeit, für die mindestens besondere Beträge zunächst die Grundpreise und die augenblicklich geltende Tenevnngszahl gezahlt werden müßten. Red. Berantworrl. Redakteur: R i ch a r d Ä l b e r t i. — Verlas: D c r B ö r s e n v^c r c t n der Deutschen Buchhändler Deu^hes^BuchhäiidlerhauS -1228
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