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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.08.1922
- Strukturtyp
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- 1922-08-26
- Erscheinungsdatum
- 26.08.1922
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- Deutsch
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X» 199, 26. August 1922. Redaktioneller Teil. Preise angesetzt. Neben den alten Meistern des 15. und 16. Iah» Hunderts, von denen Dürer und Rembrandt recht gut vertreten sind, enthält die Sammlung noch Franzosen des 18. Jahrhunderts, englische Farbstiche und Sportblätter, die ja in ihrer Heimat sehr geschätzt werden und dementsprechend hohe Preise haben, eng lische und französische Porträts und Karikaturen und eine hübsche Sammlung Schweizer Ansichten. Schon aus der Zusammenstel lung ist ersichtlich, daß man sich Vorwiegend ans Ausland wendet, und hier sind die Preise in Schweizer Franken gewiß zu begrüßen. Das ganze Gebiet der Kunst umfaßt Katalog 147: Kunstgeschichte 11683 Nummern). Engere Grenzen zieht sich Katalog 148 (1295 Nummern), der Micher über Genealogie, Heraldik, Sphragistik, Numismatik sowie Adels- und Wappcnbriefe verzeichnet. Auch die ser Katalog hat ein Orts- und Länderregister. Datz die Preise in Schweizer Franken angegeben sind, wurde schon erwähnt; be kanntlich übt die Firma Gilhofer L Ranschburg schon seit län gerer Zeit diese Gepflogenheit, gegen die sich auch nichts ein- wenden läßt, solange hauptsächlich das Ausland als Käufer in Betracht kommt. Von Paul Graupe in Berlin liegen zwei Kataloge vor; Kunst und illustrierte Bücher enthält Katalog 102 <1258 Nummern). Besonders unter den illustrierten Büchern befinden sich sehr wertvolle Werke, auch ältere. Katalog ll)3 (712 Num mern) verzeichnet alte und moderne Graphik, darunter einige japanische Farbenholzschnitte. Der nun zu besprechende Katalog ist ein Jubiläumskatalog der Firma Otto Harrassowitz in Leipzig, die am 1. Juli auf 50 Jahre ihres Bestehens zurückblicken konnte. Was sic im wissenschaftlichen Antiquariat geleistet hat, ist weit und breit bekannt und wird am besten durch ihre 391 Kataloge, von denen nur wenige das wissenschaftliche Gebiet verlassen, illustriert. Der 392. will zwar auch nicht die Wissenschaft ver leugnen, -denn die meisten Bücher fallen in das historische oder geographische Gebiet, aber am meisten werden doch die Liebhaber alter Drucke auf ihre Kosten kommen, heißt ja auch der Titel des Kataloges: Tausend alte Drucke aus drei Jahrhunderten <1468— 1772). Um von der Reichhaltigkeit eine Anschauung zu geben, wollen wir wenigstens einige Unterabteilungen innerhalb des Alphabets aufsühren. Es sind da vertreten; Americana, Astro nomie, Atlanten, China, alte Chroniken, ältere italienische Dra men, Dreißigjähriger Krieg, Holzschnittbücher und Kupferstich- Werke, Hungarica und Tnrcica, Jesuitica, Inkunabeln, Katechis men, Kirchenordnungen, Medizin, Militaria, Palästina, Reforma- tionslitcratnr, Reisebeschreibungen, Rußland, Satiren, Schweiz und Trachtenwerke. Es kann nicht unsere Absicht sein, auf Ein zelnes einzugehen, aber die bedeutende Anzahl von Wiegen drucken muß doch hervorgehoben werden. Es ist ja bekannt, das; das Ausland großes Interesse für -die ersten Erzeugnisse der Druckerkunst hat, es finden sich daher nicht mehr allzuviel dieser Kostbarkeiten im Handel. Der vorliegende Katalog verzeichnet 153 zum größten Teil lateinische Inkunabeln, die alle ausführlich beschrieben sind. Die Preise dürften die früheren in Goldmark zum Teil übersteigen, was ja durch die Begehrtheit und Selten heit genügend gerechtfertigt ist. Zum Schluß soll noch die her vorragende Ausstattung des Katalogs herborgchoben werden; er ist reich mit Abbildungen geschmückt. Von M. Hauptvogel Nachf. inLeipzig ist Katalog 46: Orientalin <1159 Nummern) erschienen. Unermüdlich ist Karl W. Hi erstem ann in Leipzig in der Herausgabe von Katalogen; aus dem letzten Vierteljahr liegen vier Stück vor, und alle von nicht geringem Umfange. Katalog 597 <858 Nummern): Bibliographie, Mich- und Schrift wesen, Inkunabeln, enthaltend die Bibliothek des vcrst. vr. A. Graesel. Die Inkunabeln sind mit 105 Nummern vertreten, lei der sind mehrere davon nicht vollständig. Katalog 598 verzeich net 597 japanische Farbholzschnitte und Schwarzdrucke, darunter solche von den größten Meistern. Katalog 509 <577 Nummern) ist Südamerika gewidmet und enthält auch einige alte Globen. Ein Erd- und Himmelsglobus, im Jahre 1630 in Antwerpen hergestellt, soll 480 000 kosten. Katalog SlO: Kulturgeschichte <983 Nummern) enthält viel seltene und interessante Bücher. K. F. Koehlers Antiquarium in Leipzig fährt fleißig in der Herausgabe von Listen über Neuerwerbungen fori. Seit März sind neun Hefte erschienen, die den verschiedensten Gebieten gewidmet sind. Das neueste Verzeichnis von Friedrich Meyer's Buchhandlung in Leipzig, Katalog 166 <385 Nummern), bringt u. a. eine bemerkenswerte Sammlung von Büchern von und über Carl Friedrich Bahrdt. — OscarRödcr inLeip- zig ist mit Katalog 23: Romonica (756 Nummern) und Katalog 24: Geschichte, Geographie <1101 Nummern) vertreten. Eine schöne Chodowiecki-Sammlung (Katalog 204) bring! Ferdinand Schöning h in Osnabrück zum Einzel- Verkauf; es sind gegen 1500 Blatt nach Engelmann geordnet. Katalog 206 <876 Nummern) verzeichnet Galeriewerke, illustrierte Werke, Kunstgeschichte, Länder- und Völkerkunde und Zeitschris tenserien; die ausländische Literatur ist besonders stark vertreten. C. F. Schulz L Co. in Plauen gibt monatlich oder noch öfter erscheinende Anzeiger heraus, die fast ausschließlich der Kunst und dem Kunstgewerbe gewidmet sind. Neben Neuig. keilen finden sich auch viele wertvolle und seltene Bücher. — Als letzter deutscher sei Katalog 10 <1055 Nummern) von Sieg fried Seemann in Berlin erwähnt, der deutsche Lite- ratur, darunter auch die neueste Dichtung, enthält. Von den im Ausland erschienenen Katalogen liegt naturgemäß nur ein verschwindend kleiner Teil zur Besprechung vor. Wenn man sich darin die Preise ansieht, so läßt sich leicht feststellen, datz' sie sich für landläufige Literatur seit 1914 kaum verändert haben. Denn auch dort hat 'das Buch mit der allgemeinen Teuerung nicht gleichen Schritt halten können, da sich in den meisten Ländern die intellektuellen Kreise in einer ähnlichen Notlage wie bei uns befinden. Wenn wir uns einzelnen Katalogen zuwenden, so ge bührt der erste Platz einem Katalog von Ulrico Hoepli in Mailand: Lento lidii pro-iosi. So kostbar die derzeichneten Manuskripte und Bücher sind, so kostbar ist auch die Ausstattung des Katalogs: 160 Seiten auf vorzüglichem Papier und 85 Tafeln, davon 4 farbige. Er stellt wirklich ein kleines Pracht werk dar, dessen Herstellungskosten auch durch die dafür gefor- derten 36 Lire bei weitem nicht gedeckt werden können. Wenn wir uns die auf so verschwenderische Art angezeigten Bücher näher ansehen, so finden wir 7 Pergament-Manuskripte des 15. und vom Anfang des 16. Jahrhunderts, und zwar ein Antipho- narium, fünf llvres cl'Usui-ss und ein Offizium, davon -sind zwei italienischer, zwei französischer und drei flämischer Herkunft. Die Preise bewegen sich zwischen 6500 und 30 000 Lire. Das unter Nr. 8 verzeichnete Manuskript ist eine PetrSrca-Handschrifl aus dem Jahre 1476, die einige Varianten enthält. Von den 29 Inkunabeln ist ohne Zweifel die Ausgabe des Lactantius, ge druckt in Subiaeo von Sweynheym und Pannartz im Jahre 1465, die kostbarste. Es ist die erste Ausgabe des christlichen Schriftstellers und zugleich das erste mit Datum erschienene Buch in Italien; der Preis beträgt 45 000 Lire. Nicht minder wert voll für die Geschichte des italienischen Buchdrucks ist die zweite Ausgabe des Lactantius vom Jahre l468. Sie ist das erste Buch, in dem die italienische Sprache erscheint, und zwar in einigen Versen von Dante, das zweite, das die inzwischen nach Rom übergesiedelten Sweynheym und Pannartz dort druckten, das siebente in Italien erschienene. Das prachtvoll erhaltene Exemplar kostet 8000 Lire. Ein weiteres Dokument zur Geschichte des Buchdrucks ist die erste Ausgabe der Grammatik des Constan- tinus Lascaris, Mailand !478, das erste in griechischer Sprache gedruckte Buch; es werden dafür 7000 Lire gefordert. Wegen seiner Seltenheit steht hoch im Preise die erste Ausgabe des Ubro cksl I-Sicbs des Girolamo Manfred!, Bologna 1474, die 14 OVO Lire kostet. Das Buch enthält Regeln über Gesundheits pflege usw., die alle mit »Warum« anfangen; von diesem Warum stammt der Name des Buches, das im IS., 16. und bis ins 17. Jahrhundert hinein oft nachgedruckt wurde. Auch eine deutsche Inkunabel sei noch erwähnt: cs ist eine Ausgabe des Terentius, Straßburg, I. Grüninger 1496, mit zur Theater- und Kostümgeschichte interessanten Holzschnitten: sie kostet 7500 Lire. Die dritte und letzte Abteilung enthält illustrierte Bücher des 16.. 17. und 18. Jahrhunderts, bis auf wenige Ausnahmen ilalie >223
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