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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-04-13
- Erscheinungsdatum
- 13.04.1935
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1935
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88, 13. April 193S. RrdaMoncllcr Tril. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. Im Buchgewerbe hat sich die Lage nicht wesentlich ver ändert. Zwischen der großen Papicrcrzcugergruppe »Holzhaltig- Holzfrei-« einerseits und der Wirtschastsgruppe Druck und Papier verarbeitung sowie der Fachgruppe Feinpapier des Reichsvcr- bandes deutscher Papiergroßhändler andererseits ist ein Abkom men abgeschlossen worden, das die Genehmigung des Reichswirt schaftsministeriums und des Preiskommissars erhalten hat und das gewisse Preisaufbcsscrungen für die Papierproduzentcn be willigt. Die Preiserhöhungen dürften bei starken Abweichungen im einzelnen durchschnittlich zwischen 3 und 5"/° liegen; es sind auch neue Umsatzstafselungcn vorgenommen worden. Mit dem Abkommen ist auf diesem großen Gebiet der Papiercrzeugung die Kartellierung erst voll wirksam geworden. Dagegen sind in dem anderen großen Bereich der Industrie, beim Packpapier, die Kar tellverhandlungen immer noch im Fluß. Wenn wir richtig un terrichtet sind, konnte auch noch damit gerechnet werden, daß die Preiserhöhungen auch für den Verlag nicht voll wirksam werden. Jede Erleichterung ist jedenfalls dem Verlag in seiner ohnehin stark angespannten Lage dringend zu wünschen. In den schon er wähnten gesammelten Handelskammerberichten finden wir aus der Provinz Brandenburg die Meldung, daß im Anzeigen-, Druck sachen- und Abonncmcntsgeschäft gegen Ende des Monat März eine Belebung eintrat, die in einzelnen Abteilungen sogar Ein- Aus Zeitschriften Das Vordringen der Berufsbildungsidee Die Bedeutung des Berufsschulwesens wird von Ministerialrat vr. Südhof im »Amtsblatt des Neichserziehnngsministers« behan delt. Der Beruf, so betont er, ist für jeden Volksgenossen eine zentrale Angelegenheit seines Lebens. Sein gesamtes Wirken in Familie, Volk und Staat dreht sich um seinen Beruf, und wir können ihn auch nur von der Seite seines Berufes aus fassen. Es ist vom Standpunkte unse rer Volks-und Staatswerdung daher auch durchaus folgerichtig, wenn der Nationalsozialismus dem Berufe und der Möglichkeit seiner Aus übung eine überragende Bedeutung zuerkennt. Der Beruf ist das Bindeglied vom einzelnen und seiner Familie zum Volk und zum Staat. Erziehung zum Beruf und Erziehung zum Staat liegen auf der gleichen Ebene. Der Beruf als Dienst an der Gemeinschaft erfordert von dem einzelnen neben Spezialkenntnissen und Fertigkeiten in erster Linie Disziplinierung, Verantwortungsbewußtsein, Einordnung und Hingabe. Das sind auch uubedingt notwendige Tugenden des Staats bürgers. So ist die Berufsbildungsarbeit in hohem Maße zugleich staatsbürgerliche Erziehung. Diese Einsichten gewinnen immer mehr an Boden und werden auch ein weiteres Vordringen der beruflichen Schulen bedingen. Die pädagogische Arbeit der be ruflichen Schulen verfolgte von Anfang an vollkommen andere Wege als die der übrigen Schulen. Die beruflichen Schulen erfassen den Jugendlichen in seinem praktischen Berufe und -führen ihn von hier aus in sein volkliches und staatliches Leben hinein. So geht jede Hand werkerklasse auf die Ortsgeschichte des betreffenden Handwerks ein und greift von hier aus gelegentlich Uber auf die Volks- und Staats geschichte. Bauhandwerk und Metallgewerbe geben, immer ausgehend von örtlichen Denkmälern, Gelegenheit zur Einführung in die deutsche Kunst oder heimatliche Wirtschaft. Das gleiche gilt vom Textil- und Bekleidungsgewerbe. Der Schüler der Berufs- oder Fachschule nimmt an dem Unterricht allgemein ein sehr starkes Interesse. Denn was er in der Schule lernt, fördert ihn unmittelbar in seinem beruflichen Fortkommen. Das Deutschtum in Südafrika Die Deutsche Kolonialgcsellschaft, Berlin-Charlottenburg, ver anstaltete Mitte März einen Vortragsabend, auf dem Prof. Dr. Graf D ü r ck h e i m - M o n t m a r t i n von der Universität Kiel über »Eigenart und Lage des Deutschtums in der Südafrikanischen Union« sprach. Die Südafrikanische Union, deren Gebiet dreimal so groß ist wie Deutschland, hat eine Bevölkerung von 1.8 Millionen Weißen, 8 Millionen Schwarzen und einer Viertelmillion Indern. Die weiße Bevölkerung setzt sich in der Hauptsache aus Buren (1,2 Millionen) und Engländern (0,6 Millionen) zusammen. Deutsche, die sich ihres Deutschtums bewußt sind und die deutsche Sprache Hochhalten, gibt es etwa 30 000 bis 40 000. Trotz dieser verhältnismäßig kleinen Zahl haben sie sich auf Grund ihrer Leistungen einen angesehenen Platz erobert. Sie leben vor allem in Kapstadt und dem Hinterland, in East London und in Durban (Natal). Innerhalb der deutschen Bevölkerung ist zu unterscheiden zwischen Reichsdeutschen, deren es nur.rund 3000 302 stellung von Personal in geringem Umfange ermöglichte. Im Zei tungsgeschäft konnten sowohl hinsichtlich des Bezuges als auch der Anzeigen die gleichen Umsätze wie im Vorjahre erzielt werden. Das gleiche gilt hinsichtlich des Buchverlagsgeschäfts und der gärtnerischen Fachzeitschriften, deren Umsätze gegenüber denen des Vorjahres gesteigert werden konnten. Im Kunstverlags geschäft trat im Inland eine geringe Steigerung des Umsatzes gegenüber dem Vorjahre ein, während das Auslandgeschäft, be sonders mit Amerika, zu wünschen übrigließ. Aus anderen Be zirken liegen ähnliche Meldungen nicht vor. Die Zahl der erst malig im Börsenblatt angekündigten Neuigkeiten des deutschen Buchhandels stieg im März auf 967 mit einem Durchschnitts ladenpreis von RM 5.56. Das Ergebnis ist besser als das im gleichen Monat der Jahre 1932, 1933 und 1934 und liegt nur wenig unter dem vom März 1931, wo mitten noch in lebhaftester Konjunktur 991 Neuigkeiten erstmals im Börsenblatt angezeigt waren. Das Gesamtergebnis des ersten Vierteljahres ist damit für 1935 mit 2351 Titeln um 120 5,5°/° rund besser als 1934 sowie mit 41 -- nicht ganz 2°/° besser als 1933, und mit 23 ---- knapp 1°/° nur wenig schlechter als 1932. Das spricht für eine starke Unternehmungsfreudigkeit des deutschen Verlags. Hoffent lich wird sie von entsprechendem Erfolg begleitet. und Zeitungen gibt, und den Volksdeutschen, die südafrikanische Staatsbürger sind und überwiegend aus Siedlern und Bauern bestehen. Ein Teil von ihnen ist niedersächsischen Stammes von treuer, zäher Volksart. Der Engländer hat die Leistungen des deutschen Geistes achten und be wundern gelernt. Das Deutschtum draußen wird immer mehr er griffen vom nationalsozialistischen Denken. Die Masse des Burentums steht dem deutschen Können anerkennend, dem Streben des Deutsch tums nach Erhaltung seiner eigenen Kultur in Sprache und Gesittung, in Kirche und Schule aber ablehnender gegenüber als die Engländer. Die deutschen Siedler, die oft in der dritten und vierten Generation im Lande wohnen, verdanken ihren Ausstieg ausschließlich dem eisernen Fleiß, ihrer genügsamen Lebensweise und dem Gefühl der Verwur zelung mit dem Boden. Südafrika ist für sie die Heimat, in der sie leben, Deutschland die Heimat, von der sie leben. In ihrem Tätigkeitsbericht (Zehn Jahre Deutsche Akademie 1925—1935) meldet die Deutsche Akademie - München, daß ihr Süd afrikanischer Ausschuß, dessen Tätigkeit in Südafrika viel freund lichen Widerhall gefunden hat, durch die Errichtung einer eigenen Südafrikanischen Gesandtschaft, an deren Spitze das Korrespondie rende Mitglied der Deutschen Akademie vr. Gie trat, bedeutsam ge fördert wurde. »Die Auskunftstätigkeit, vor allem im Verkehr mit unserer korrespondierenden Stelle in Pretoria nahm zw Die Druck legung einer deutsch-afrikaansen Grammatik ist im Gange, ein grund legendes Werk über das Deutschtum am Kap bereits zum Teil im Satz. Eine Ausstellung zeitgenössischer deutscher 'Graphik wird fiir Pretoria vorbereitet, auch der Gedanke eines deutsch-afrikaansen Jahr buchs nimmt greifbare Gestalt an. Zum ersten Male konnte eine jährlich nach Europa fahrende Reisegruppe afrikanischer Studenten veranlaßt werden, ihren Aufenthalt vorwiegend in Deutschland zu nehmen.« Polen in der deutschen Literatur Auf Einladung des Deutsch-Polnischen Instituts der Lessing-Hoch- schule in Berlin sprach am 26. März im großen Hochschul-Hörsaal der Germanist der Warschauer Universität Prof. vr. Zygmunt von Lem- picki über das Thema »Polen in der deutschen Literatur von 1832 und 1848«. Der Vortragende gab in seinen Ausführungen eine geistes geschichtliche Betrachtung jener Bewegung im deutschen Geistesleben, als deren Ergebnis die deutsche Polenliteratur von 1832 und 1848 an zusehen ist. Er suchte sie unter dem Gesichtspunkte der drei Dimen sionen — wie das H. Petersen in seiner »Wesensbestimmung der deutschen Romantik« getan hat — ü. h. der Generation, des Volks geistes und des Zeitgeistes zu charakterisieren und stellte die Gegen sätze dar, die in der öffentlichen Meinung Deutschlands unter unzwei felhafter Herrschaft positiver Gefühle der Sympathie das Schicksal und die Tragik Polens in jener Zeit hervorgerufen hat. Dabei kam, wie Prof. v. Lempicki darlegte, immer wieder die gemeinsame Front stellung gegen Rußland zum Ausdruck mit dem besonderen Hinweis darauf, daß Polen und Deutschland geistig und politisch aufeinander angewiesen sind.
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