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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-04-13
- Erscheinungsdatum
- 13.04.1935
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- Deutsch
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- Saxonica
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88, 13. April 193S. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. b. Dtschn Buchhandel. Besonders der Novemberaufstanü 1831 rief einen gewaltigen Auf schwung der deutschen Polenlyrik hervor; es entstand damals gleich sam eine polnische Heldensage in Deutschland, in deren Mittelpunkt als Symbol polnischen Heldensinns Thaddeusz Kosciuszko stand. Die Ereignisse der Jahre 1846 bis 1848 fanden ihren Niederschlag in der Tätigkeit der politischen Schriftsteller und Redner. Hierbei kam aller dings der Gegensatz zweier Aniffassungen zum Ausdruck: einer brei teren deutschen, die bei der Realisierung der großen Ideen von der Einheit Deutschlands in Polen eine Vormauer gegen den russischen Expansionsdrang gesehen hat, und einer engeren preußischen, die Palen als ein für die Ostgrenze Deutschlands gefährliches Element be trachtet hat. Das Buch zur Konfirmation In der Aprilnummer des »Eckart« schreibt Friedrich Bartsch in einem ersten Artikel über die Jugendbuchfrage »Zur Konfirmation« folgendes: Als ich kürzlich gebeten wurde, eine Liste van Konfirmatiousbllchern zusammenzustellen, unternahm ich einen kleinen Bummel durch die Buchlädeu unseres Stadtviertels. Beson ders eifrig studierte ich natürlich die Auslagen der Schaufenster, die irgendwie erkennen ließen, daß sie auf die Konfirmation abgestellt wären. Dabei machte ich die etwas verblüffende Feststellung, daß Bücher religiösen Inhalts fast gar nicht ausgestellt waren. Man hatte fast den Eindruck, daß die Buchhändler in einer gewissen Ver legenheit waren. Was sollten sie denn nun eigentlich für die Kon firmation ausstellen? Wo war das Angebot der Verleger? An sich werden doch wirklich aus diesem Anlaß der Einsegnung viele Bücher verschenkt. Die Nachfrage ist also da. Bezieht sie sich wirklich nur auf weltliche Bücher? Mit dieser Frage ging ich an die Zusammenstellung der von mir gewünschten Liste. Unter ihren 500 Buchtiteln waren etwa 20, die eine direkte Beziehung zur Konfirmation und zur Glaubenslehre der evangelischen Kirche hatten. Dieses Verhältnis bestätigte also durchaus die bei dem Besuch der Buchhandlungen gemachte Erfah rung: es gibt keine ausreichende religiöse Lite ratur für die Konfirmanden. Worin liegt das? Daß an sich aus dem geistigen Raume der evangelischen Kirche eine reiche Buchproduktion hervorgegangen ist und auch heute noch ständig hervorwächst, wird niemand bestreiten. Fünfzig Jahre Wenn eine Zeitschrift in so harten Zeitläuften, wie wir sie von der Jahrhundertwende bis heute erlebt haben, ohne jede Hilfe durch das Großkapital, nur durch ihren Eigenwert besteht und in fast vierzigjährigem Bestehen an Tausenden, ja Zehntausenden deutschen Lehrern und Erziehern beste Erziehungsarbeit leistet, so verdient sie wohl einen besonderen Platz unter den deutschen Zeitschriften. Was aber verdient der, der dieser Zeitschrift durch seine Persönlichkeit, durch sein Wirken, Lehren, Warnen, Begeistern ihr einzigartiges Ge präge gab? Nun heute, in diesen Tagen verdient der Gründer und Schrift leiter der oben gemeinten Zeitschrift »Der V o l k s e r z i e h e r«, Blatt für Deutschtum auf christlicher Grundlage, der Gründer des »Deutschen Volkserzieherbunöes«, eines Vorläufers des NS-Lehrer- bundes, der Herausgeber der Germanenbibel, der Lehrerftthrer und -vater Wilm Schwan er in Rattlar (Waldeck), den Dank weitester Volkskreise, und nicht zuletzt auch den Dank der deutschen Buchhändler. Es ist erstaunlich, wie starken Einfluß Schwaner auf die geistige Haltung der Lehrerschaft ausgeübt hat. Was Schwaner in seiner Zeitschrift »Der Volkserzieher« empfahl, konnte mit bestem Gewissen gekauft werden und — wurde gekauft. Die besten deut schen Buchautoren, soweit sie weltanschaulich etwas zu sagen hatten, zählten zu Schwauers Mitarbeitern. Alles gute alte und neue deutsche Geistesgut trug Schwaner an die Erzieher heran. Die vielen hundert Für die verschiedenartigsten Buchintcressen ist also hier ausreichend gesorgt; warum nicht auch auf diesem Gebiete der Konfirmanden bücher? Der Verfasser spricht nun von den Einwänden, die aus litera rischen und jugendpsychologischen Gründen gegen »spezifische Kon- sirmandenbücher« erhoben werden und erhebt die Frage, ob nicht doch dort wieder auzukuüpfen wäre, wo eine aus dem Geiste des Liberalismus kommende Jugeudschrifteukritik steheugeblieben ist. Den letzten und tiefsten Grund des Fehlens religiöser Bücher für Konfirmanden schreibt der Verfasser »einer Leere und Lücke in der Kirche« zu. Volksbücherei und Heimbücherei Uber dieses Thema äußert sich Bibliotheksdirektor vr. Jo hannes Beer im »Deutschen Wort« (Nr. 12/13 vom 20. März). Ohne auf den Aufsatz, der die Auschaffungs- und Auswahlschmierig keiten der Heimbücherei aufzeigt und auf die notwendige Verbindung mit der Volksbücherei hinweist, näher einzugehen, geben wir nur die Stelle wieder, mit der I)r. Beer auf das Verhältnis zum Buchhandel himveist. Er schreibt: Ein Wort noch zur Zusammenarbeit mit dem Buchhandel. Es ist gesagt worden, daß der Buchhandel vom Schenken nicht leben kann, und dieser Grundsatz sollte in den Einheiten der HI. und des BDM. noch viel mehr beachtet werden. Trotzdem ist die engste Fühlung mit dem ortsansässigen Buchhändler fiir die auf dem Gebiete der Schulung und Kulturarbeit verantwortlichen Führer der Einheiten dringendes Gebot. Wo holt man sich den guten Rat auf diesem Gebiet? Beim Fachmann natürlich. Und es ist gerade der Juugbuchhandel gewesen, der der Frage der guten und brauchbaren Jugendschrift mit Ernst und Verantwortungsbewußtsein nachgegau- gen ist. So sollte jeder Kauf, den eine Einheit sich leisten kann, beim ortsansässigen Buchhändler vor sich gehen; dann wird aus dieser engen Zusammenarbeit auch hier für beide Teile Ersprießliches er wachsen. Der gute Buchhändler hat längst eingesehen, daß cs auch vom geschäftlichen Standpunkt aus u n s i n n i g i st, a l t e L a d e n - Hüter an den Mann zu bringen, und er weiß, welche Bedeutung die billige gute Neihenschrift fiir das jugendliche Lese bedürfnis heute gewonnen hat. — Die Zusammenarbeit zwischen HI.- und BDM.-Führung, der Volksbücherei und dem Jungbuch handel ist der lebendige Ausgangspunkt für die gesamte Arbeit. Volkserzieher Volkserzieherarbeitsgruppen, die früher und zum Teil auch jetzt noch bestanden und bestehen, bildeten Arbeitszentren, die bestes Arbeits gut für Schule und Erziehung, alles wertvolle Kulturgut in die Lehrerzimmer und Lehrerkollegien hineintrugen. Schwaners eigene Bücher: bie Germane nbibel, das Gottsucherbuch, das S ch u l m e i st e r b u ch, das Licht such e r b u ch kennt jeder am deutschen Geistesleben Anteil nehmende Erzieher. Schwaners Versaudbuchhandlung hat ebenso wie sein Verlag einen breiten Segensstrom in deutsche Lehrer- und Erzieher häuser geleitet. Wilm Schwaner hat als Verleger, Zeitschriftgründer, Buchhändler, Schriftleiter und Schriftsteller stets vorbildlich und stets schon im Sinne des heutigen Staates gearbeitet. Seine nun fünfzig jährige schriftstellerische Arbeit bildete das alle Leser seiner Zeit schrift fest umschließende Band über Partei, Klasse, Konfession, Stand, Landschaft und Land hinweg. In diesen Tagen hat der 72jährige nun sein goldenes Volkserzieherjubiläum gefeiert. Daß auch die große Ge meinschaft der deutschen Buchhändler dieses seines Ehrentages ge denken will, wird seine Freunde in allen Teilen Deutschlands mit Freude erfüllen. Denn wenn es je einen Buchhändler bester Prägung gab und gibt, so war und ist das der Volkscrzieherführer Wilm Schwaner, der seinem Stande und seinem Volke in größter Treue fünfzig Jahre diente. R. A. S ch ö l l e n b a ch. Der Präsident der Neichsschriftturnskammer der nach einer doppelten Operation in Erfüllung politischer Ver pflichtungen verfrüht nach Warschau gereist war, ist seit einiger Zeit erneut erkrankt. Sein Büro bittet, während der folgenden Wochen von persönlichen Briefen abzusehen und Anfragen und Zuschriften unmittelbar an die Reichsschrifttumskammer zu senden. Reichsschule des Deutschen Buchhandels Die Reichsschule des Deutschen Buchhandels hat ihre Arbeit auf genommen. Am Sonntag, dem 31. März 1935 wurden die Teil nehmer des 1. Schulungskursus von der Schulleitung begrüßt. Dieser erste Kursus wird als Probekursus durchgeführt und umfaßt 23 Teil nehmer. Im Mai-Kursus wird die Teilnehmerzahl auf 50 erhöht werden. Die feierliche Eröffnung der Neichsschule wird voraussichtlich anläßlich Kantate stattfinden. Der Deutsche Buchhandlungsgehilfe Die literarische Schriftleitung des »Deutschen Buchhandlungs gehilfen« bittet die Herren Verleger, ihr zugedachte Besprechuugsstücke stets an folgende Anschrift: Berlin W 35, Potsdamer (Privat) Straße 121 v zu senden. Im allgemeinen möge davon abgesehen werden, unverlangt Besprechungsstücke zu senden, da die Schrift leitung alle Neuerscheinungen, über die sie im »Buchhandlungs gehilfen« berichten kann und will, nach den Anzeigen im Börsenblatt von sich aus anfordern wird. 303
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