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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1923
- Strukturtyp
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- 1923-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. «V 132, 8. Juni IW. Übertrag Mk. 1310 000 Theodor Weicher (3. Rate) . . . . 20000 Hugo Lorenz .. 20 000 Sskar Leiner (2. Rate) 20 000 Mittelbachs Verlag (3. Rate) . . . „ 20 000 Angestellte der Firma Philipp Reclam jr. 19 200 C. I. Kahm <2. Rate) 10 000 Hahns Sortiment Carl Fehre (2. Rate) . .. 10 000 F. A. Wordel «2. Rate) 10 000 Akadem. Ant. Heinr. Tränker . . . 10 000 H. Keßler 5 000 Konkordia-Verlag „ 5 000 Margueriten-Verlag Ioh. Graf (2. Rate) . 5 000 Theodor Rother (2. Rate) . . . . „ 3 000 C. W. B. Naumburg (2. Rate) . . „ 3 000 Mk. 1970 200 Lumme von Liste 25 Mk. 89 677 837 Mk. 91 648 037 Von dem »Verein der Buchhändler- bisher eingegrngene Be- träge: 1. Sammelliste (vgl. Bbl. Nr. 41) Mk. 6 678 219 2. Sammelliste (vgl. Bbl. Nr. 63) Mk. 824 308 3. Lammelliste (vgl. Bbl. Nr. 72) Rk. 2 029 200 4. Sammelliste (vgl. Bbl. Nr. 104) Mk. 927 000 5. Sammelliste (vgl. Bbl. Nr. 112) Mk. 3 021 000 6. Sammelliste (s. obeu) Mk. 1 970 200 Gesamtsumme Mk. 10 349 927 Zur Wirtschaftslage. Nach Wochen ständig böseren Verfalls unserer Währung hat es gerade in den letzten Tagen den Anschein, als sollte das schon lange im Umlauf befindliche Gerede von einer neuen Stüt zungsaktion für die Mark Wahrheit werden. Psychologisch wäre die Zeit dafür nicht schlecht gewählt. Wenn die neue Repara tionsnote der deutschen Regierung nicht von vornherein allerseits aus Ablehnung zu rechnen braucht (wofür immerhin Anzeichen vor handen sind), kann sich in dieser Zeit auch die Meinung für die Mark im Ausland bessern. Nur auf das Ausland kommt es an. Reichsbank und Regierung verfügen unstreitig über beträchtlich« Mittel, die für einen Druck auf den Dollar eingesetzt werden können. Nennenswerte Wirkung kann von ihrem Eingreifen aber nur aus gehen, wenn das Ausland den Dollar drücken und die Mark heben lassen will. Geht dort die Meinung anders, dann ist wenig oder nichts zu erreichen. Ein Erfolg ist aber schon deswegen zu wün schen, weil er eben das Barometer für die Aussicht unserer Sache überhaupt ist und weil er als ein Zeichen für gutes Wetter nicht zuletzt auch für unser« Kämpfer amstlhein und Ruhr dringend nottut. Allein für sie wird es gerade in dieser Hinsicht nur damit nicht getan sein. Eine erfolgreiche Stützungsaktion mag aus den Fortgang der Teuerung einigermaßen bremsend wirken und mit der Erleichterung der Wirtschaftslage die Fortführung und Durchhaltung des Widerstandes ermöglichen helfen. Es muß aber mehr geschehen. Man hat leider das Einpfinden, daß sich das deutsche Volk, namentlich im unbesetzten Gebiet, schon viel zu sehr und viel zu leicht an di« Lage gewöhnt hat und das, was an Rhein und Ruhr geleistet wird, schon beinahe als etwas Selbstverständ liches hinnimmt, ohne noch die Verpflichtung lebhafter zu verspüren, daß jedermann an seinen, Teil an der Verteidigung mitzuwirken hat und gar nicht genug dafür tun kann, nicht nur einmal, sondern immer wieder und nicht nur mit Stiftungen, sondern lieber mit Verständnis und Opferfreudigkeit für die Rhein- und Ruhrleute, mit denen er geschäftlich in Berührung komnit. Gerade hier gilt der Satz mehr denn je: lua ros »xitur! Opferbereitschaft wird vom ganzen deutschen Volk, namentlich von den Männern der Wirtschaft in der nächsten Zeit erst noch im höchsten Maße gefordert werden und die ganze Größe dieses Opfers wird erst klar werden, wenn die neue Reparations note mit dem Garantieangebot bekannt werden wird. Schon die bisher veröffentlichten Andeutungen zeigen, daß es dabei für den Besitz und für die Unternehmerschaft aus sehr bedeutende Belastungen hinauskommen wird. Nur mittelbar haben wir bisher 7S4 im großen ganzen den Aderlaß insolge der Reparationsverpslich- tungen zu spüren gehabt in all den Nöten und Schwierigkeiten, die aus dem durch Versailles veranlaßtcn Verfall unserer Währung er wuchsen und noch ständig weiter anwachscn. Nunmehr werde» uns auch die unmittelbaren Kontributionen zum Bewußtsein ge bracht werden. Für den Buchhandel dürsten sich dabei noch aller hand Aufgaben Herausstellen. Die Heranziehung der Wirtschaft soll, soweit bisher erkennbar, in erster Linie durch Belastung des immobilen Kapitals, wahrscheinlich aber doch auch des mobilen, erfolgen. Der Buchhandel wird dabei darauf achtzugeben haben, daß bei der Gesetzgebung, die dafür nötig wird, seinen besonderen Bedürfnissen genügend Rechnung getragen wird und daß nicht Vor schriften geschaffen werden, die für ihn bei seiner Sonderlage gerade in diesen Punkten vernichtend werden könnten. Solange die Reparationsfrage nicht befriedigend oder wenig stens erträglich geregelt ist, kann, wie jetzt auch in den Verhand lungen vor dem Untersuchungsausschuß des Reichstags über die Markstützungsaktion im Februar eingestanden worden ist, jeder neue Versuch der Art ebenfalls immer nur wieder vorübergehende Wir kung haben, nicht aber schon die endgültige Stabilisierung erbrin gen. Selbst wenn also jetzt ein zeitweiliger Stillstand oder gar eine kurze rückläufige Bewegung eintritt, müssen wir doch mit dem Fort schreiten der Teuerungswelle rechnen, schon des wegen, weil die Wirtschaft naturgemäß von der Tendenz beherrscht bleibt, gerade in solchen Augenblicken die Angleichung der Inland- Preise an die Weltpreise, die Beseitigung der Spannung zwischen binnenländischer und internationaler Entwertung der Mark herdei- zusühren. Wir wissen jetzt bereits aus Erfahrung, daß solche be ginnende Kontraktion für die Wirtschaft die schwersten Krisen bringt. Sie werden mit jeder Wiederholung schlimmer und bösartiger. Da wird man gut tun, sie nicht aus den Augen zu verlieren. In den letz ten Wochen hat ja das Geschäftsleben unter dem Einfluß des neuer lichen Marksturzes eine gewisse Erholung und Belebung durchge macht. Auch der Buchhandel hat das an seinen! Absatz gemerkt. Das könnte dazu verführen, die Erlebnisse des März und April zu ver gessen. Um so mehr sei gewarnt. Der Blick sei dabei vor allem auf die Verminderung der inneren Rentabilität unserer Wirtschaft ge lenkt. Die Krisen äußern sich ja vornehmlich in Zunahme der Arbeitslosigkeit oder, da aus sozialen Rücksichten Arbeiterentlas- -sungen nur im äußersten Fall eintreten, teilweise sogar nur dann ! eintreten dürfen, in vermehrter Kurzarbeit. Gerade das letztere aber ! ist für die Rentabilität besonders verderblich. Auch in Gewerkschafts kreisen hat man dafür schon Verständnis. Der Reichsverband der > Industrie hat in seiner Denkschrift zur Reparationsfrage jetzt gerade auch auf diesen Punkt hingewiesen und Befreiung von allen Zwangsvorschristen gefordert, um eben den Schleier von unserer wahren Lage zu ziehen. Denn nur Klarheit über diese Dinge kann befreiend wirken. In diesen Zusammenhang gehört von der anderen Seit« das Problem der Arbeitslosenversicherung, das jetzt gerade wieder den Reichstag beschäftigt. Da Arbeitslosigkeit in jedem Fall Kaufkraftmindcrung bedeutet, ist an allen diesen Dingen nicht zu letzt auch der Buchhandel interessiert, für den ja immer nur Kauf- kraftllberschüsse im großen ganzen zur Verfügung bleiben. Insofern wird er auch der Frage der Lohnerhöhungen stets mit einem wei nenden und einem lachenden Auge folgen. Lohnerhöhungen bedeu ten ja außerhalb seiner eigenen Betriebe in der Gesamtwirtschaft Vermehrung der Kaufkraft, auf die er Teilansprüche anmeldet, in sei nem eigenen Betriebe freilich Erhöhung der Unkosten. Doch sei ein mal ausgesprochen, daß diese Erhöhung der Unkosten dann nicht ins Gewicht zu fallen braucht, wenn cs sich um Höchstleistungen garan tierende Arbeitskräfte handelt und der ganz« Aufbau des Betriebes die Ausnutzung der vorhandenen Arbeitskraft voll und damit allein rentabel gestaltet. Minderwertige Arbeitskräfte drücken die Ren tabilität herab, auch wenn sie billig find, und nicht voll ausgenutzie Arbeitskräfte zehren erst recht am Gewinn. Das Ziel muß sein, die Unkostenquote zu mindern einerseits durch bestmögliche Organi sation des Betriebes einschließlich richtigen Einkaufs, andererseits durch größtmögliche Steigerung des Umsatzes. Di« Umsatzsteigerung aber darf nicht an den Umsatzwertziffern gemessen werden. Das führt in Zeiten fortschreitender Geldentwertung zu Trugschlüssen. Sie kann nur auf Grund einer Stllckberkaufs- oder allenfalls einer Durchschnittswertsteigerungsstatistik ermittelt werden, das letztere
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