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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1923
- Strukturtyp
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- Band
- 1923-07-18
- Erscheinungsdatum
- 18.07.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 165, 18, Juli 1S2Z, mehrere denken konnte —, irgendwie daran beteiligt ist, daß die Entente gegen die Ausfuhrkontrolle deutscher Bücher aus Österreich Stellung nahm und nimmt, ist ziemlich gleichgültig. Aber daß die Entente ein Interesse daran hat, eine solche Vorzugsstellung für deutsche Waren zu verhindern, das ist jedem klar, der sich mit Politik besah! und von dem, was in Österreich geschieht, eine Ahnung hat. Es liegt ganz außerhalb der Macht des österreichischen Buchhandels und erst recht außerhalb der Macht eines einzelnen Kol legen, diese Gründe zu beseitigen oder zu stützen. Wenn es also dahin kommt, daß durch Einspruch der Entente die Einrichtung einer österreichischen Ansfuhrkontrolle doch nicht möglich ist, dann warne ich Sie, neuerdings in den Fehler zu verfallen, Ihre Brüder so zu beschimpfen, wie Sie es in Versammlungen hier getan haben, und neuerdings Verdächtigungen auszusprechen, die Sie nie beweisen könnten; und ich rate Ihnen, sich damit abzufinden, daß es noch andere Ausweg« gibt, um die Schiebungen mit deutschen Büchern zu verhindern oder zu verringern, (Bravo! und Händeklatschen,)' Eugen Diederichs (Jena) (mit Händeklatschen begrüßt): Ehrsame Zunstgenossen! — Ich bediene mich absichtlich dieser Anrede, weil ich die Hoffnung habe, daß die Schieber zu Hause geblieben sind und daß ich nur Edelbuchhändler vor mir habe, — (Heiterkeit,) Wir haben kürzlich in Lauenstein die Frag« der Außenhandelsnebenstelle eingehend behandelt: ob sie aufzulösen ist und was etwa gegen ihre Tätigkeit einzuwenden ist. Sie sehen daraus, daß wir nicht bloß eine idealistische Gruppe oder eine Heils- arme« sind, sondern daß wir uns mit praktischen Fragen beschäftigen. Ich möchte Ihnen nun das Resultat unserer Aussprache in Lauenstein Mitteilen und zu den Akten des Vorstands geben. Ich schicke voraus: Wir sind dahin llbereingekommen, daß die Außenhandelsnebenstelle noch weiter bestehen mutz, aber daß sie ihre bureaukratischen Allüren ablegcn muß (Heiterkeit und lebhaftes Händeklatschen), und diese letztere Forderung haben wir wie folgt gefaßt: Der Vorstand des Börsenvereins wird aufgefordert, dafür zu sorgen, daß die Außenhandelsnebenstelle sür das Buchgewerbe, solang« sie noch besteht, nicht durch bureaukratische Verwaltung zu einer noch größeren Hemmung des deutschen Buchhandels werde (Sehr richtig!) ferner daß sie sich nicht über ihre eigenen Befugnisse hinaus in gesetzlich einwandfreie Privatverträge meng« (Bravo!) und endlich daß sie nicht durch besondere Zugeständnisse an den Exportbuchhandel das Prinzip der Valutenberechnung selbst durchbreche, (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen,) Vorsitzender Hofrat I)r, Arthur Meiner (Leipzig): Meine Herren, es ist hier von zwei Seiten unter Ihrem aus gesprochenen Beifall gegen di« bureaukratischen Allüren der Außenhandelsnebenstelle Stellung genommen worden. Als Vorsitzender des Beirats der Außenhandelsnebenstelle muß ich erklären, daß dies viel zu weit gegangen ist und daß es bei weitem nicht zutrifst, daß unsere Außenhandelsnebenstelle sich irgendwelche Übergriffe gegenüber den Kollegen zuschulden kommen ließe, (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen,) An der Spitze unserer Außenhandelsnebenstelle steht ein Kollege, ein Buchhändler, ein Mitglied des Börsenvereins, und dieser weih sehr Wohl, was der Buchhandel braucht und was er leisten kann, und es ist «in Unterschied zwischen dieser Außen- handelsnebenstell« und vielleicht mancher anderen, wo diese bureaukratischen Allüren vorhanden fein mögen. Aber bei uns wird von der Außenhandelsnebenstelle und vom Beirat durchaus im kollegialen Sinne gehandelt, und Sie dürfen deshalb nicht mit einem solchen Beifall hier die von uns eingesetzte Außenhandelsnebenstelle beschimpfen, — (Sehr richtig! — Lebhaftes Bravo und Hände klatschen,) vr, Georg Paetel (Berlin): Von den österreichischen Kollegen sind hier Beschuldigungen erhoben worden, die in der Hauptsache den Vorstand des Deutschen Vcrlcgervereins treffen: deshalb muß ich hier eine kurze Erklärung abgcben. Als wir über «in« Reihe von Firmen die Sperre veröffentlichten, lagen uns Beweismittel vor, die uns nach unserer Meinung dazu berechtigten. Als uns darauf von einer Reihe der beteiligten Firmen durch andere Beweise mitgeteilt wurde, daß sie nicht in dem Maße, wie lvir es angenommen hatten, an der Aktion beteiligt waren, daß wir also ihre Kundgebung anders aus- gefaßt hatten, als sie gemeint war, haben wir nicht gezögert, so schnell, wie cs uns möglich war, öffentlich zu erklären, daß wir zu unserer Freude festgestellt hätten, daß diese Firmen an der Aktion nicht beteiligt wären. Die Herren haben uns darauf den Vorwurf gemacht, daß in dieser Erklärung das Wort »Entschuldigung» nicht gestanden Hütte, Wir haben ihnen geschrieben, daß in dem Ausdruck »zu unserer Freude - eine Entschuldigung läge und mehr, als wenn wir uns bloß entschuldigten. Wir haben den Herren aber versprochen, den ganzen Fragenkomplex noch einmal an die Öffentlichkeit zu bringen, nachdem die Untersuchung über den einen Kollegen, der hier schon erwähnt worden ist, abgeschlossen wäre. Ich kann hier diese Frage nicht eingehend behandeln; denn wie Herr Quelle schon in seiner Begründung des Antrages auf Schluß der Debatte aus- sührte, wird hier in ein schwebendes Verfahren eingegriffen, in ein Verfahren, das noch nicht abgeschlossen ist. Wir haben unser Bewcismaterial dem Verein der Österreichischen Buchhändler unterbreitet. Wir wurden durch Telegramme und eilige Zuschriften gedrängt, womöglich im Telegrammstil zu arbeiten, während der Verein der Österreichischen Buchhändler uns bis jetzt noch keine Antwort gegeben hat, (Hört, hört!) Er hat sich verpflichtet, die Untersuchung gegen das Mitglied einzüleiten, und wir haben gefordert, daß dieses Mitglied vor dem Verein «ins eidesstattliche Erklärung abgibt. Wir haben bisher noch keine Nachricht, daß das erfolgt ist. Solange das nicht geschehen ist, können wir die Sperre gegen dies« Firma nicht aufheben, und ebensowenig können wir den Fragenkomplex noch einmal aufrollen, (Sehr richtig! — Bravo! — Händeklatschen,) Vorsitzender Hofrat vr, Arthur Meiner (Leipzig): Meine Herren, was ich befürchtet hatte, ist eingetreten. Mir liegt schriftlich die Mitteilung vor: Ich lege mein Amt mit dem heutigen Tage nieder, Otto Selke, Reichsbevollmächtigter; vr, Becker, Stellvertreter, (Zuruf: Höchst bedauerlich!) — Ich meine auch: das ist höchst bedauerlich und nur herbeigeführt durch die Äußerungen in dieser Hauptversammlung. Dies« Rücktrittserklärung läßt sich wahrscheinlich nur durch eine Äußerung der Hauptversammlung wieder rückgängig machen, (Sehr richtig!) Ich hoff« das wenigstens (Zustimmung), und ich muß Sie deshalb fragen: Haben Sie noch das Vertrauen zu unserer Außenhandelsnebenstelle, daß sie in unparteiischer und kollegialer Weise die Arbeiten besorgen wird, oder haben Sie dieses Vertrauen nicht? (Lebhafte Ruse: Jawohl!) Haben Sie das Vertrauen zur Außenhandelsnebenstelle und zu ihren Führern? Wenn Sie das haben, dann bitte ich Sic, das dadurch zu bekräftigen, daß Sie sich von Ihren Plätzen erheben, (Geschieht, — Bravo!) — Ich bitte die Stimmzähler, festzustellen, ob bas die Mehrheit ist, — Wird di« Gegenprobe gewünscht? (Zustim mung,) — Ich bitte um die Gegenprobe, (Die Gegenprobe erfolgt,) — Ich bitte die Stimmzähler, die Zahl der Äufgestandenen festzu- slellen, — ohne Stimmenbertretung, (Geschieht,) Das Ergebnis der Abstimmung ist, daß 22 Herren sich dagegen ausgesprochen haben. Ich muß es den Herren überlassen, was sie tun wollen, 1000
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