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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-07-18
- Erscheinungsdatum
- 18.07.1923
- Sprache
- Deutsch
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Vlrs-E-U f. d. Dtschn. Buchbanber Redaktioneller Teil. X- l6ö, 18. Juli lS23. einkauft und es für 3 bis 4 Peso in Buenos Aires wieder verkauft. Da muß es eben Weg« geben, die das Buch ohne einen Aufschlag von LOS bis 30gH hinausbringen und den Deutschen im Auslände zugänglich machen, und dieser Weg ist eben der deutsche Export, buchhandel, Herr Oberregierungsrat De. Feßler hat zu Beginn unserer Sitzung gesagt, es wäre die hohe Ausgabe des deutschen Buch. Handels, dem Volke geistige Nahrung zuzufiihren, und ich hoffe, daß Herr Obcrrcgierungsrat IN. Feßler und mit ihm die Reichs- regierung auf dem Standpunkte steht, daß wir nicht nur dem deutschen Volke hier in Deutschland, sondern auch den Angehörigen des deutschen Volkes, die drüben im Auslande leben, deutsche geistige Nahrung zusllhren sollen. Das können wir nicht tun, wenn wir Preise bekommen, wie sie in der letzten Zeit festgesetzt worden sind. Meine Herren, cs ist ein Unding, wenn ein Buch wie z. B. »Im Felde unbesiegt» zu einem Dollarpreis in die Welt hinausgesandt werden soll, der es für uns unverkäuflich macht. Der Deutsäi« im Auslände kauft cs nicht für diesen Preis, er kaust nur in deutscher Währung, und wir haben das allergrößte Interesse, daß solche und ähnliche Bücher in ungeheuren Massen ins Ausland geschickt werden. Vergessen wir doch nicht, daß Frankreich Mil- lioncn ausgibt, um seine französischen Bücher in der ganzen Welt zu verbreiten! Und wir? Wir haben es so kinderleicht: wir lassen uns die Preise bezahlen, die wir für die Herstellung brauchen, und schicken die Bück)«r in Massen hinaus, weil wir, wie Herr vr. Ruprecht gesagt hat, das Buch verschenken. Ja, meine Herren, lassen Sie uns doch diese Bücher verschenken I denn sie wirken für den deutschen Gedanken in der Welt! (Sehr richtig!) Es ist unbedingt ein großer Vorteil für uns, wenn ein Deutscher im Ausland oder ein Abkömmling von Deutschen im Auslände, der noch seine deutsche Mutter, oder Vatersprachc Pflegt, sich jetzt zu billigem Preise eine Bibliothek schöngeistiger deutscher Literatur anschafst. Diese Bibliothek wird auf Jahre, auf Jahrzehnte, ja vielleicht auf Jahrhunderte hinaus für den deutschen Gedanken in der Welt wirken. Sie wird vererbt werden an Kinder und Kindcskinder, und sie wird immer wieder dafür sorgen, daß die Leute an das Deutschtum ihrer Vorfahren erinnert werden und daß sie immer wieder den Blick in das deutsche Vaterland zurücklenken. Das aber verhindern wir, wenn wir jetzt Preise festsetzcn, die ungerechtfertigt sind. Es ist nicht gerechtfertigt, wenn wir für einen Roman, der in Deutschland erscheint, in Deutschland seinen Absatz sinket und in deutschem Geld« kalkuliert ist, Auslandpreise festsetzcn, die bei dem schwankenden Markwcrt unter Umständen große Verdienste hereinbringcn. Das ist unnötig. Lassen Sie uns den deutschen Roman, lassen Sie uns das deutsche Buch, die deutsche Geschichtsauffassung, deutsche Dichtungen und alles, was zur deutschen Propaganda geeignet ist, zu deutschem Preise, zu möglichst billigem Preise in die Welt hinausschickens wir werden uns damit de» Dank des ganzen deutschen Vaterlandes verdienen! (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzender Hosrat I)r. Arthur Meiner (Leipzig): Die Rednerliste ist erschöpft. Wir sind somit am Ende der Besprechung über den Absatz Auslandlieferungen. Wir fahren fort: Luxus st euer und andere Steuern, vier Absätze. — Frachtkosten für Druckpapier. — Po st gebühren, vier Absätze. — Zollbehandlung, zwei Absätze. — Reichsbund Deutscher Papier- und Schreibwarenhändler e. V., Sitz Frankfurt a. M. — E i n ka u f s g e se l l s ch a f t Löwen G. m. b. H. L Co., Kom- iditgesellschaft in Leipzig. Der zweit« Teil in unserem Geschäftsbericht, der kürzlich im »Gildeblatt» erschienene Angriffe zurückweist, hat durch eine Be sprechung mit dem Vertreter der Gilde Erledigung gefunden. Die Aussprache hat ergeben, daß die Zwecke, die der Börsenverein mit der Einkaufsgesellschaft Löwen G. m. b. H. verfolgt, nach Kenntnis der näheren Verhältnisse von seiten des Sortiments ebenso gebilligt werden, wie dies von dem aus Vertretern aller Stände des Buchhandels bestehenden zwanzigköpftgen Beirat erst vorgestern in der Hauptversammlung der Gesellschaft geschehen ist. Di« in Kreisen des Sortiments bestehende Befürchtung, daß der Börsenverein di« Einkaufsgesellschaft Löwen auf Unternehmungen ausdehnen könne, die di« Interessen des Sortiments und dessen Umsätze gefährden, ist unbegründet. Der Börsenverein denkt nicht daran, seine geschäftlichen Unternehmungen zu erweitern, wenn nicht eine allgemeine politische Notwendigkeit dazu vorliegt. Wir fahren fort: N o t g e m e i n s ch a f t der deutschen Wissenschaft. — Neue Satzung. Hierzu habe ich selbst Ihnen noch etwas zu sagen. - Der Vorstand beabsichtigt, baldigst die Bekanntmachung zu erlassen, nach welcher die dem Börsenverein zerfließenden Mittel zur Weiterbetreibung der Deutschen Bücherei ausreichen und sonach Z 3 Ziffer 5 der Satzung in Kraft tritt. Eine besondere Eile in der Erledigung dieses Rechtsaktes ersä>e>nt deshalb nicht geboten, weil in dankenswerter Erkenntnis der Bedeutung der Deutschen Bücherei für den Buchhandel säst der gesamte Verlagsbuchhandel schon längst seine Produktion völlig freiwillig spendet. Der Zeitpunkt, wann diesem tatsächlichen Zustand« »och der rechtliche und satzungsmäßige Abschluß gegeben werden kann, ist lediglich deshalb im Augenblick noch nicht gekommen, weil der technische Gang der verschiedenen finanziellen ^Abrechnungen der Reichs- und Staatsbehörden untereinander in den letzten Monaten noch nicht derart eingespielt war, daß die für die Bedürfnisse der Deutschen Bücherei notwendige» Beträge immer rechtzeitig cinlicfen. Es hing dies zum großen Teil auch damit zusammen, daß alle auf Grund von Voranschlägen erfolgenden Anforderungen durch die Geldentwertung sehr bald überholt waren, sodaß nicht nur die ursprünglichen Anforderungen, sondern auch die notwendigen Nachforderungen bei den behörd lichen Stellen technisch nur schwer zu erledigen waren. Der Börsenverein hat deshalb auch seinerseits zur Überwindung dieser Übergangszeit vorübergehend erhebliche Darlehnsbeträg« zur Verfügung gestellt, die selbstverständlich bis aus kleine, als Stiftungen bewilligte Summen bei den endgültigen Abrechnungen zurückerstattet werden. Zum Abschnitt über die Deutsche Bücherei, der jetzt folgt, bitte ich das Wort erst bei dem Punkte der Tagesordnung zu nehmen, Ivo wir noch besonders darüber sprechen müssen. Die Neugestaltung der Grenzen einzelner Kreisverein«, — Ortsverein«, — Organ«, fünf Absätze. Die Ausschüsse des Börsenvereins und der Vorstand. Meine Herren, aus dem Vorstand treten in diesem Jahre drei verdient« Vorstandsmitglieder gleichzeitig aus, so wie He vor sechs Jahren durch den Zufall der Besetzung der Ämter cingetreten sind. Mit Wehmut sehen wir zurllckbleibenden Vorstandsmit glieder diese drei Kollegen aus unserer Mitte ausscheiden, — Kollegen, die uns im Laufe der Jahre zu Freunden geworden sind. Wir haben an diesen Kollegen zu schätzen, daß der freundschastliche Geist der Rücksichtnahme und des Wohlwollens, mit dem sie alle unsere Verhandlungen geführt haben, es uns ermöglicht hat, auch wenn die Ansichten und Wünsche manchmal auseinandergingen, immer eine einigende Formel zu finden, sodaß dadurch immer ein allseitiges Vertrauensverhältnis gewahrt worden ist. Es haben keine irgendwie gearteten persönlichen Angriffe die Harmonie unserer Gemeinschaftsarbeit getrübt, wir haben alle unsere Beschlüsse — mit Ausnahme von ganz unwesentlichen Kleinigkeiten — einstimmig gefaßt (Bravo!), wobei wir solange miteinander gesprochen haben, bis einer den andern nicht überredet, sondern überzeugt hat. (Lebhaftes Bravo.) Wohl jedem von uns werden diese Jahre der gemeinschaftlichen Arbeit als ein Lichtblick in trübster Zeit dienen und als ein schönes und kostbares Erlebnis unvergeßlich bleiben. (Lebhafter Beifall.) IOt>2
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