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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-07-18
- Erscheinungsdatum
- 18.07.1923
- Sprache
- Deutsch
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Paul Schumann (Stuttgart): Meine sehr geehrten Herren! Die mit mir aurscheidenden Kollegen haben mich beauf tragt, zugleich für sie hier zu sprechen. Uns befällt ein Gefühl der Wehmut, daß wir heute aus diesem Kreise scheiden, der nun sechs Jahre unser Leben war — ich sage ausdrücklich unser Leben war —, in dem wir gewillt haben in Ausopferung und in Treue, getreu dem Worte, das wir Ihnen vor sechs Jahren hier gegeben haben, als wir die Wahl annahmcn. ES gehört nicht immer zu den Annehmlichkeiten, namentlich in bewegten Zeiten, wie wir sie hinter uns haben, Vorstandsmitglied des Börsenvereins zu sein. Und doch möchte ich sagen: ES wäre mir bange, wenn ich in all dem, was ich getan habe, die Zustimmung aller gefunden hätte; denn dann würde ich sagen: -Ich habe es nicht recht gemacht-, und so wird es meinen Kollegen auch gehen. Wehmitt befällt uns, wenn wir uns sagen müssen: wir gehen jetzt aus diesem Kreise heraus. Und es wäre doch soviel natürlicher, daß wir sagten: -Gott sei Dank, daß wir herauskommen, daß wir endlich von der Last, von der Verantwortung, von all dem befreit werden, was uns diese Jahre auf die Schultern gelegt hatten!« Aber wie cs mit all solchen Dingen geht: das üble ist bald vergessen; es bleibt nur die Erinnerung an das Schöne und Angenehme. Und des Schönen und Angenehmen haben wir in diesen Jahren so viel erlebt! Insbesondere schätze ich dafür di« treue Freundschaft, die wir nicht nur bei unseren Vorstandskollegen gefunden haben und die uns miteinander verbunden hat, sondern die sich auch durch die Zusammenarbeit mit den anderen Organen, Organisationen und Ver bänden ergeben hat, die gleichfalls für uns unvergeßlich bleiben wird. Meine Herren, wir sind seinerzeit durch Ihr Vertrauen gewählt worden nicht als Verleger, nicht als Sortimenter, nicht als Kommissionär, sondern als Buchhändler. ES war uns stets eine Ehre, daß wir nicht bloß die Vertreter unseres engeren Standes sein konnten und waren, sondern daß wir Vertreter der Gesamtheit sein sollten. Herzlichen Dank dafür, daß Sie uns seinerzeit die Ehre erwiesen haben, Ihre Vertreter zu sein, und ich wünsche Ihnen zugleich im Namen meiner Kollegen, daß sich allezeit Männer finden mögen, die treu in den Fußstapfen aller unserer Vorgänger wandeln: Wahrer des Rechts, Wahrer der Treue, Wahrer des Buchhandels jeder Richtung zu sein, damit Sie von ihnen sagen können: Wir haben ihnen Vertrauen geschenkt, und sie geben uns das Vertrauen in dieser Form wieder zurück. (Lange anhaltendes stürmisches Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzender Hofrat I)r. Arthur Meiner (Leipzig): Derselbe Dank gilt den Männern, die aus den A u s s ch üsse n infolge der neuen SatzungSbestimmung austreten müssen. Auch sic haben ein großes Maß von Arbeit zu leisten gehabt, und sie haben ihre Ämter mit Pflichtbewußtsein und mit Verantwortungsgefühl ausgesiiilt. Auch ihnen danke ich auss herzlichste. (Bravo!) Wir fahren fort und kommen zu den Beiträgen an buchhändlerische Verein« usw., — den nächsten fünf Absätzen. vr. Georg Paetel (Berlin): Mein« Herren! Namens des Vorstandes des Unterstützungsvercins habe ich Ihnen allen unfern aufrichtigsten Dank dafür auszusprechen, daß Sie in so reichem Matze unsere Bestrebungen zur Linderung der Rot unter unseren BerufSgcnossen unterstützt haben. Insbesondere danken wir dem verehrten Vorstände des Börsenvereins dafür, daß er es verstanden hat, immer seine Äitröge der Geldentwertung anzupassen, und datz er uns so in den Stand gesetzt hat, unsere Gaben ebenfalls wenigstens einigermaßen der Geldentwertung anzupassen. Es sind uns auch aus unscrn Aufruf hin ganz besonders reiche Spenden zugeflossen, insbesondere aus den Kreisen unserer Freunde aus dem valutastarken Auslande, und diese allein haben es uns ermöglicht, daß wir zu Weihnachten, zur Zeit der schlimmsten Not, allen unseren bedürftigen Witwen und Waisen «ine nam hafte Zubuße leisten konnten. Aber alle diese Beträge sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein und ich möchte deshalb hier noch einmal an alle Mitglieder die Bitte richten, ihre Beiträge doch auch der Geldentwertung anzupasscn. Wir können Ihnen hier kein Schlllssclzahlshstem vorschreibcn (Heiterkeit), denn unsere Satzungen lassen das nicht zu. Jeder Beitrag ist willkommen, und jeder muß wissen, was er zu leisten imstande ist. Es ist deshalb auch der kleinste Beitrag willkommen; aber wir bitten, die Beiträge möglichst hoch zu bemessen. Dagegen hat die Hauptversammlung des Unterslützungsvereins in ihrer letzten Sitzung beschlossen, daß der Beitrag für die immerwährende Mitgliedschaft der Geldentwertung anzupasscn ist. Sie hat es als angemessen erachtet, daß hierfür als Grundzahl 49 angesetzt wird, bi« mit der jeweiligen Schlüsselzahl des Börsenvereins zu multiplizieren ist. Von einem Berliner Verleger ist uns eine namhafte Spende zugegangen mit der Auslage, sie nur für die Bedürftigen im Ruhrgebiete zu verwenden. Diese Spende ist infolge der gestrigen Sammlung besonders vergrößert worden. Sie wird aber unseres Erachtens auch nicht ausreichen, und ich bitte, auch dieser Spende sich nicht zu versagen. Ich möchte aber vor allen Dingen alle Kollegen bitten, ihnen bekannte Fälle, in denen Deutsche durch die französische Besetzung geschädigt sind und Not leiden, dem Vorstande des Unterstützungsvercins bekanntzugeben. (Bravo!) In dieser Weis« werden Sie uns besonders helfen; denn es ist ja leider unseren deutschen Brüdern dort oft nicht möglich, mit uns hier Fühlung zu nehmen, und manche tun es auch aus einem gewissen Schamgefühl nicht, weil sie sich scheuen, die öffentliche Wohltätigkeit anzurufen; aber wenn uns von befreundeter Seit« «in Wink zugeht, werden wir ihn befolgen. (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Heinrich Heise (Berlin): Meine sehr geehrten Herren! Namens des Vereins »Erholungsheim für Deutsche Buchhändler-, dessen Vorsitzender zu sein ich di« Ehre habe, spreche ich dem verehrten Vorstande des Börsenvereins den herzlichsten Dank dafür aus, daß er uns jeweilig mit seinem Wohlwollen beehrt hat. Nur dadurch, daß uns der Börsenverein Interesse gezeigt hat, sind wir vorwärtsgekommen. Eine ganz besondere Freude ist es uns, aus dem Geschäftsbericht entnehmen zu können, daß uns auch in diesem Jahr« der Vorstand des Börsenvereins dank seiner wirtschaftlichen Verhältnisse einen größeren Betrag Zusagen kann. Herzlichen Dank sage ich allen Mitgliedern, die uns durch Jahresbeiträge erfreuen, und besonderen Dank sage ich denjenigen Herren, die uns infolge unseres Wcihnachtsaufrufs mit einer Weihnachtsspende beehrt haben. Dieser Aufruf war notwendig, weil das Heim in Ahlbeck ebenfalls «rgänzungs- und reparaturbedürftig war. Durch die Opferfrcudigkeit gewisser Kreise ist »ns der Betrag zur Verfügung gestellt worden, den wir zur Bezahlung von Handwerkern gerade gebrauchen konnten. Opferfreudig und wohltätig gezeigt haben sich in dieser Beziehung besonders die Kollegen in Deutsch-Böhmen, an der Spitze die Kollegen Herrische! in Böhmisch-Leipa und Max Kreutzer in Reichenberg. Dies« beiden Herren, die das Heim aus eigener Anschauung kennen, haben es fertiggebracht, 1130 tschechische Kronen zu spenden. Das ist vorbildlich auch für die anderen Kollegen im Auslände. Unser Erholungsheim wird in diesem Jahre am 9. Mai eröffnet. Der Tagespensionspreis ist 5509 Mark freibleibend. Wie lang« dieser Preis gehalten werden kann, hängt ganz von der Entwicklung der wirtschaftlichen Verhältnisse ab. Wenn er aber erhöht werden muß, so seien Sie überzeugt, daß di« Erhöhung sich nur in den Grenzen der Selbstkosten bewegen wird. Unser Heim ist auch von vielen hier Anwesenden besucht worden, und ich möchte hierbei ausdrücklich bemerken, daß immer noch eine gewisse Voreingenommenheit besteht, indem gemeint wird, das Heim sei lediglich für Angestellte bestimmt. Das ist nicht der Fall, sondern gerade auch sehr viele Kollegen aus Prinzipalskreisen haben unser Heim unterstützt und besucht, und denjenigen Herren, die unsere Einrichtungen gern kennenlernen möchten, empfehle ich, es einmal, wenn auch nur auf wenige Tage — vielleicht z» Pfingsten —, zu besuchen. Sie werden dann unser großes Haus kennen lernen: das Strandhotel in Ahlbeck, das wir seinerzeit gekauft haben und das aus 56 Zimmern nebst großen Wirtschafts- und Gesellschaftsräumen und einem sehr großen Saale besteht. Wir sind dadurch in der Lage, täglich 125 bis 139 Personen zu beherbergen und zu verpflegen. I99S
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