Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1923

X- 165, 18. Juli 1923. Redaktioneller Teil. grammpunkte find die drei Wort«, von denen ich sprach. Das erste ist: Kulturelles! otgemeinfchaft, Sorge für die schöp- fcrischen Kräfte unseres Volkes. Das zweite Wort ist: S om me r a k a de m i e n, Sorge für den Heranwachsenden Jungbuchhundel. Das dritte Wort ist: B u chh ä n d le r m ark. Dieses ist heute früh vertreten worden; ich möchte verraten, daß diese Anregung von Lauenstein ausgeht. Indem ich hasse, daß diese drei Punkte sich mit Ihrer Unterstützung gut vorwärtsbewegen, rufe ich aus: »Gut Runstl« — das heißt: Mögen sie gut rennen! (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzender Hofrat Or. Arthur Meiner (Leipzig): Wird sonst noch das Wort zum Jahresbericht gewünscht? — Das ist nicht der Fall. Dann darf ich Wohl annehmcn, daß Sie den Geschäftsbericht genehmigen. Ich bitte diejenigen, die dagegen sind, sich zu erheben. — Es erhebt sich niemand; der Geschäftsbericht ist genehmigt. Am Ende des Geschäftsberichts finden Sie eine lange Liste von Todesfällen. Auch in diesem Jahre haben wir das Hin scheiden einer großen Zahl lieber und verehrter Kollegen zu beklagen, unter denen ich nur das frühere Vorstandsmitglied Herrn Georg Krehenberg namhaft machen möchte. Wir gedenken der Toten in Ehren und erheben uns zu ihrem Gedächtnis von den Plätzen. (Geschieht.) — Ich dank« Ihnen, mein« Herren! Somit könnten wir zum zweiten Punkte der Tagesordnung übergehen; aber es ist jetzt 4 Uhr, also ist Wohl die Zeit der Pause gekommen. Vorher möchte ich Ihnen aber doch noch etwas über die Wahlen sagen und Ihnen einen Antrag des Vorstands vorlesen. Sie wissen, meine Herren, daß wir in diesem Jahre anders Verfahren sind als bisher, wo die Stimmzettel vor der Haupt versammlung am Eingänge des Saales abgegeben wurden. Wir haben uns, dem Antrag verschiedener Kollegen folgend, ent schlossen, die Wahlen, wie es auch in der Satzung steht, diesmal in die Hauptversammlung zu verlegen, und so haben wir jetzt noch über die Wahlen zu sprechen und dann die Stimmzettel einzusammeln. In der buchhändlerischen Öffentlichkeit ist ja über die Wahlen viel gesprochen worden, und auch in den Versammlungen der letzten Tage ist die Wahl das Hanptaussprachethcma gewesen. Ich hoffe daher, daß es möglich sein wird, hier in der Hauptversammlung über die Wahlen möglichst wenig zu sprechen. Ich kann mich aber auch täuschen. Auf jeden Fall haben die Vorstände mehrerer buchhändlerischer Vereinigungen gestern abend spät noch hier im Buchhändlerhause getagt und sich darüber verständigt, daß von seiten des Börsenvereinsborstands folgender Antrag zur Lösung der schwierigen Frage Ihnen unterbreitet wird: Die Hauptversammlung gibt den Willen kund, daß der Vorstand des Börsenvereins paritätisch aus drei Verlegern und drei Sortimentern zusammengesetzt ist. Die Hauptversammlung fordert ferner, daß an allen Arbeiten des Vorstandes die jeweiligen Ersten Vorsteher des Deutschen Verlegervereins und der Deutschen Buchhändlergild« als Sachverständige im Sinne von K 21 Ziffer 14 der Satzung beteiligt werden, jedoch ohne Stimmrecht bei den Beschlüssen des Vorstandes aus- zuiiben. (Bravo!) Hierzu ist noch von bestimmter Seit« aus ein Zusatzantrag gestellt: Die gleiche Forderung wird hinsichtlich der Beteiligung eines Vertreters des Zwischenbuchhandels erhoben, insoweit die Arbeiten des Vorstandes des Börsenvereins die Interessen des Zwischenbuchhandcls berühren. Der Vertreter ist vom Verein Leipziger Kommissionäre namhaft zu machen. Ich schlage Ihnen vor, daß wir die Diskussion über diesen Antrag und über die Wahlen überhaupt auf die Zeit nach der Frühstückspause verlegen (Sehr richtig!), damit Sie Zeit haben, sich darüber zu unterhalten. Meine Herren, noch eins! Von den Dingen, die vorher zur Sprache gekommen sind, Hab« ich noch eines vergessen. Ich hatte Ihnen zugesagt, daß noch eine Resolution wegen der Post gefaßt werden sollte. Diese lautet: Die Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler am 2g. April zu Leipzig ist einhellig der Ansicht, daß die im Interesse des deutschen Buches noch immer unentbehrliche Ausfuhrkontrolle in ihrer Wirksamkeit schwer beeinträchtigt wird, solange nicht eine schärfere Beaufsichtigung des Krcuzbandverkehrs ermöglicht wird, und beauftragt daher den Vorstand, erneut beim Reichspostministerium in diesem Sinne vorstellig zu werden. (Lebhaftes Bravo.) Wird zu dieser Entschließung das Wort gewünscht? -- Nein. Ich bitte dann diejenigen, die gegen die Entschließung sind, die Hand zu erheben. — Ich sehe keine Hand, die sich erhoben hätte; die Entschließung ist einstimmig angenommen. Nunmehr ist die Frühstückspause eingetreten. (Zurufe: Wie lange?) — Eine halbe Stunde. (Pause von I bis 2 Uhr.) (Fortsetzung folgt.) Bekanntmachung. Der im Verlegerverzeichnis der Außenhandelsnebenstelle für das Buchgewerbe für Auslandpreise in fremder Währung ange gebene NmrcchnungsschlLsscl für Bücher und Musiknllcu wird mit Wirkung vom 17. Juli 1923 in folgender Weise geändert: 100 Schweizer Franken gelten für: Amerika Argentinien Belgien — Luxemburg . . . Brasilien Bulgarien Chile Dänemark England Finnland Frankreich Griechenland Holland Japan 20 Dollar, 35 Pesos Pap., 335 Franks (bisher 3ÜV), 11Ü Milreis (bisher 12V) I2ÜÜ Lewa, 60 Pesos Gold, 11V Pesos Pap., 9V Kronen, 80 Schilling, 500 Mka., 280 Franks (bisher 25V), KÜV Drachmen, 50 Gulden, 40 Mn, Italien 300 Lire, Jugoslawien 1100 Dinar (bisher 1000), Mexiko 33 Pesos Gold (.^ mex. Doll.), Norwegen 100 Kronen, Österreich 800000 Kronen, Polen 1 800 000 Poln. Mk., Portugal 300 Port. Milr., Rumänien') 2000 Lei (bisher 3000), Schweden 70 Kronen, Spanien 100 Peseten, Tschechoslowakei 400 Kronen (bisher 450), Ungarn') 100 000 Kronen. Für die hier nicht genannten südamerikanischen Staaten gilt eine der drei für Südamerika angegebenen Währungen. Leipzig, den 17. Juli 1923. Der Reichsbcvollmächtigte der Autzcnhandclsnebcnstelle für das Buchgewerbe Otto Selke. An diejenigen Firmen, die dem Vertrag mit dem Deutschen Ver- legervercin «»geschlossen sind, wird zu deutschen Preisen geliefert. IVOS