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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1923
- Strukturtyp
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- 1923-07-18
- Erscheinungsdatum
- 18.07.1923
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- Deutsch
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.X- 185, 18. Juli 1923. Redaktioneller Teil. im Umsatz seinen bescheidenen Gewinn findet, und er wird nicht innerhalb seines Berufes eine Spekulation suchen, die eigentlich nur auf anderen Wegen möglich ist. Er wird nicht einen Kredit suchen, bei dem der Verleger ihm nicht nur Geld leiht, sondern damit Geld schenken muß, und der Sortimenter wird umgekehrt auch, wenn einmal der Verleger an ihn etwas zu zahlen hat, wie z. B. bei der Vergütung für Postabonncments, nicht mehr in die Lage kommen, von dem Verleger durch Säumnisse geschädigt zu werden. Meine Herren, wir wollen heute mehr darüber nicht sprechen, sondern wir wollen nur bitten, die Sache im Börsenvereins. Vorstand energisch zu verfolgen, und wir werden Ihnen Misere Kräfte dafür zur Verfügung stellen, wenn Sie sie brauchen. (Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzender Hosrat vr. Arthur Meiner (Leipzig): Wenn ich die beiden letzten Redner richtig verstanden habe, so geht ihr Wunsch dahin, daß in Zukunst nicht, wie bisher, berechnet wird »Grundzahl mal Schlüsselzahl am Lieferungstag», sondern daß jedesmal die Schlüsselzahl angewcndet wird, die am Zahiungstage gilt, und zwar sowohl im Verkehr zwischen dem Verleger und dem Sortimenter, wie es jetzt auch üblich ist, als auch im Verkehr Mischen Sortimenter und Publikum. (Sehr richtig!) Im Grunde genommen ist es das. Einzelheiten sind immer noch zu besprechen. Da sich weiter kein Redner gemeldet hat, wäre es doch erwünscht, über dieses Thema hier wenigstens zu einem Ergebnis im Großen zu kommen. Wenn das aber geschehen soll, dann ist erst die Einigkeit notwendig, daß alles im Buchhandel nach Grund- und Schlüsselzahl berechnet (Händeklatschen) und daß nicht soundsoviel Verleger noch außerhalb stehen und nur zu festen Preisen liefern. (Rufe: Psui! — Heiterkeit.) Ich Hab« gestern im Verlcgerverein schon den Wunsch des Vorstandes des Börsenbereins zum Ausdruck gebracht, den ich hier zur Kenntnis bringen möchte: Der Vorstand des Börsenbereins richtet an len deutschen Verlagsbuchhandel erneut das dringliche Ersuchen, dem Schlllsselzahlsystsm Gefolgschaft zu leisten. Die Preisbildung im Buchhandel kann nur hierdurch auf eine gesund« Grundlage gestellt, nur hierdurch kann ein Preisdurcheinander im Einzelhandel und unproduktive Arbeit vermieden und der Schutz des Ladenpreises durchgeführt werden. Di« Lage des Sortiments, das ziffernmäßig fest ausgedrückte Preise beim Weiterverkauf der Geldentwertung anpaßt, also auch hier seiner Satzungspflicht entsprechend jeweils neu festgesetzte Markpreisc anwendct, ist besonders unsicher und gefährdet, da für diese Fälle die sogenannte Kcnnzeichenvcrordnung ein zwar wirtschaftsfeindlicheS und kaum durchführbares, aber formell noch zu Recht bestehendes Verbot des sogenannten Hinaufzeichnens enthält. Das Sor timent gerät also bei Anwendung fester Preise, die in bestimmten Zeiträumen verändert werden, in eine unerträglich« Pflichten- kollision zwischen seinen wirtschaftlichen Lebensbedürfnissen und seinen Mitgliedspflichten einerseits und dem genannten öffent lichen Recht andererseits. Hans Volckmar (Leipzig): Meine sehr geehrten Herren! Ich bin im Vorstand oft als einer derjenigen bezeichnet worden, die dem Grund- und Schlüsselzahlsystem Eingang im Buchhandel verschafft haben, und deshalb glaube ich, in dieser Frage ebenfalls sachverständig zu fein. Die Anregungen, die von einigen Vorrednern gegeben worden sind und die darauf hinauslaufen, einen Ausbau des Grund- und Schliisselzahlsystems vorzunehmen, erscheinen mir höchst beachtlich. (Bravo!) Deshalb möchte ich bitten, daß die Versammlung folgendem Antrag ihre Zustimmung gibt: Die Hauptversammlung regt die Bildung eines Ausschusses, bestehend aus den Antragstellern, je zwei Vertretern der Vorstände des Börsenbereins, des Verlegervereins, der Deutschen Buchhändlergilde und des Kommissionärvercins an, der das Problem untersuchen soll, ob das System »Grundzahl mal Schlüsselzahl , das bisher nur die Anpassung der Preise an die Geldentwertung löst, auch dahin ausgedehnt werden kann, daß die im Zahlungsverkehr bisher entstehenden Geldentwertungs- Verluste vermieden werden. - Das ist nämlich der Kernpunkt der Ausführungen der Antragsteller. Diese weisen darauf hin, daß das System -Grundzahl mal Schlüsselzahl» bisher nur die Angleichung der Preise an die Geldentwertung löste. Sie wünschen aber, daß es dahin ausgedehnt werde, daß durch neue Abrcchnungsformcn nunmehr auch die Zahlungen im Buchhandel untereinander einerseits nnd diejenigen des Publi kums an den Buchhandel andererseits stets in solcher Höhe geleistet werden, daß Geldentwertnngsverluste, di« aus dem Weltunterschied der Mark am Lieferungstage und am Zahltage entstehen, nach Möglichkeit verhütet werden. Das erscheint mir ein so guter Gedanke, daß er Wohl würdig ist, in einem besonderen Pusschuß bearbeitet zu werden. (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Theodor Marcus (Breslau): Der kleine, aktive — manchmal Wohl zu aktive — Kreis, der sich, wie die Herren Schnabel und Deutsch ausgeführt haben, mit dem Problem beschäftigt hat, hat, um die Frage vorwkrtszutreiben, eine Formulierung von sich aus vorgenommen, und ich gestatte mir, Ihnen diese zur Verlesung zu bringen: Antrag zur Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zwecks Schaffung einer Buchhändler währung. Die Festsetzung der buchhändlerischcn Schlüsselzahl nach den vom Börsenverein ausgestellten ausschließlich wirtschaft lichen Richtlinien hat sich bewährt. Sie muß sich aber von jetzt an unbedingt frei halten von jeder nicht in diesen Richtlinien begründeten Beeinflussung, namentlich frei halten von aller Gefühlspolitik gegenüber irgendwelchen Zweigen des Buchhandels oder der Käuferschast. Auch die geringste Abweichung von diesen Richtlinien führt zu schweren Schädigungen für Sortiment und Verlag. Wird aber dies« Festsetzung angewandt, dann ist der Verlag in der Lage, seine Grundzahlen unverändert zu lassen. Dann muß aber auch diese Berechnungsart bis zum Ende logisch durchgedacht und durchgefllhrt werden. Die Grundzahl wird als dann zur einzigen Währung, zur Buchhändlermark für den gesamten Verkehr zwischen Produzenten und Abnehmern bis zum Kunden hinunter. Di« Umrechnung in Papiermark erfolgt am Einzahlungs- oder Abrechnungstage durch Vervielfältigung der Grundzahl mit der Tagesschlüsselzahl. Der Vorstand des Börsenbereins wird daher ersucht, diesem Problem unter Mithilfe aus den Reihen der Antragsteller nachzugehen. (Bravo!) Nr. Walter de Gruyter (Berlin): Meine Herren, die Anregungen, die uns heut« die Herren Schnabel und Deutsch gegeben haben, sind gewiß im höchsten Grade beachtenswert, und aus dem Beifall, der ihnen sowohl durch die Versammlung wie auch vom Vorstandstische her zuteil geworden ist, haben Sie entnommen, daß im weitesten Maße der Prüfung unterzogen werden soll, was an ihnen reis oder fruchtverheitzend ist. Nur gegen eines in den Worten des Herrn Deutsch möchte ich mich als wissen schaftlicher Verleger wehren und ihm sagen: »Du weißt Wohl nicht, mein Freund, wie grob du bist!» (Heiterkeit!) Wenn er nämlich den wissenschaftlichen Verlag hier als den Vater aller Hindernisse auf den Wegen einer voranschreitenden Entwicklung bezeichnet hat. Ich nehme ihm das weiter nicht übel. Auch nicht, daß er gestern noch insbesondere die Herren bedauert und angeklagt hat, die schon zu alt seien, um solche Dinge zu verstehen. Das Alter ist ein kaltes Fieber, Im Frost von grillenhafter Not. Hat einer dreißig Jahr vorüber, So ist er schon so gut wie tot. Am besten wär's. Euch zeitig totzuschlagcn. öSI
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