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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-09-27
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1923
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- Deutsch
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.V 226, 27, September 1923. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblau j. t>. Dljchn. Buchhandel. 6843 Auszahlung der Zeitungsbezugsgclder an die Verleger. — Das »Nachrichtenblatt des Neichspostiniiiistcriums« Nr. 00 vom 21. Sep tember 1023 enthält folgende Verfügung (Nr. 70V): Ten Zcitung-s- vcrlcgern sollen von jetzt an bereits am 25. jedes Monats auf die von! den Absatz-Postanstalten bis dahin eiugezogcnen Bczugsgelder für den folgenden Monat Abschlagszahlungen gewährt werden, deren Höhe ^ zu berechnen ist, indem die Zähl der für den laufenden Monat bestellten ^ Stucke mit der Hälfte des neuen Bezugspreises vervielfältigt wird. Ist ! zu vermuten, daß bei einer Zeitung die Bestellungen für den fol- ^ gcuden Monat besonders stark zurückgehen werden, so kann dem Vcr- > leger zunächst ein entsprechend geringerer Betrag gezahlt werden. Er gibt sich später bei genauerer Feststellung, daß die Zahlung den dem l Verleger zustehendcn Betrag überschreitet, so ist der Verleger ver-! pflichtet, -der Aufforderung der Verlags-Postanstalt wegen Rückgabe dcö zuviel gezahlten Betrags sogleich nachzukommen, andernfalls wird er von der Vergünstigung, einen Teil der Bezugsgelder schon vor Beginn der Zeitungslieferuug zu erhalten, ausgeschlossen. Soweit es die betriebsdienstlichcn Verhältnisse bei den Verlags-Postanstalten zu lassen, kann auf Antrag des Verlegers unmittelbar vor Beginn -der neuen Lieferung eine weitere Abschlagszahlung geleistet werden, die unter Berücksichtigung der Zahl der bis dahin tatsächlich eiugegangenen neuen Bestellungen zu berechnen ist. Der alsdann noch verbleibende Rest an Bczugsgcld abzüglich der Gebühren ist wie bisher innerhalb der ersten sieden Tage -des neuen Monats auszuzahlen. Zahlungen aus Österreich. — Der Verein der österreichischen Buchhändler in Wien teilt uns Folgendes zur Veröffentlichung mit: »Durch die Neuregelung der Kronenüberwcisung aus Österreich ist es nunmehr möglich, mit Bewilligung der Tevisenzentrale Kronen- iibcrweisuugcn auf die Konten deutscher Verleger bei Wiener Banken sowie bei der österreichischen Postsparkassa durchzuführen. Diese Kro nenbeträge stehen als Auslandsguthaben den Kontoinhabern frei zur Verfügung. Sie können daher sowohl in Österreich verwendet, sowie auch in Deutschland gegen Mark verkauft werden. Die Überweisun gen von effektiven Kronennoten nach Deutschland werden jedoch von der Nationalbank meistens nicht zugelassen. Da dieser Weg der Zah lung sowohl für das österreichische Sortiment als auch für den deut schen Verlag als der vorteilhafteste erscheint, empfehlen wir den deut schen Verlegern, sich womöglich ein Konto bei der österreichischen Post-- sparkassa zu eröffnen, um die rascheste Auszahlung ihrer österreichischen Sendungen zu ermöglichen.« Wcrtbriese nach den besetzten Gebieten. Die Postverwaltung lehnt die Ersatzpflicht für Wertbriefe und eingeschriebene Briefsendun- gcn nach den besetzten Gebieten ab, sofern die Sendungen entgegen den bestehenden Vorschriften (Bbl. Nr. 224) Waren, die zur Beförderung nicht zugclassen sind, enthalten und aus diesem Grunde von den Be- satzungsmächtcn beschlagnahmt werden. Zeitungsjubiläum. — Tie im Ullstciuverlage erscheinende »Ber liner M orgeupo st< konnte am 23. September auf 25 Jahre ihres Bestehens zurückblicken. Aus diesem Anlas; hat sie eine Festuummer herausgegeben, in der manche lehrreiche Erinnerungen über -den ver flossenen Zeitraum mitgeteilt werden-. WreWlil. ^ Hur Neu-Organisation des Börsenvereins. Der Vorschlag des Herrn vr. W. Klinthardt (Bbl. 208), den Schwer punkt der Neuorganisation des Börsenvereins in eine neu zu schaffende Delcgiertcnversammlung zu legen, scheint mir sehr gesund. Ich glaube, daß dann mehr praktische Arbeit mit weniger Nedcanfwand geleistet werden kann, als bei dem jetzigen System mit den verschiedenen Vor- probcn, der Hauptprobe und der Galavorstellung zu Kantate, bei der wenig Neues herauskommt und nicht einmal wichtige Regularien wie Rechnungslegung und Haushaltplan gebührend beachtet werden. Aber zunächst müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden: 1. die Delegierten müssen freie Männer sein, keine Fraktioncp- vertreter; 2. sie dürfen nicht mit moralisch oder faktisch gebundener Stimm- vertretuug belastet sein; 3. es müssen alle Sparten des Buchhandels durch möglichst viel seitig erfahrene Männer vertreten sein, die nicht fortgesetzt einseitig au -die Belange einer-einzelnen Sparte denken und glauiben, das Beste käme daun heraus, wenn jede Sparte rücksichtslos und mit mög lichster Unkenntnis oder Mißachtung der Lebensbedingungen der anderen Sparten vorgehe; denn dann siegen der subjektive Kuhhandel, die größere Cchlagfertigkeit und die öde Masse über das objektive Er fassen der Gcsamtlage; 4. die Erkenntnis muß durchdringen, daß nicht der zu geringe Ra batt und der zu niedrige Tcucruugsznschlag am Elend schuld sind, sondern der Umstand, daß von einer tatsächlich begrenzten Absatz- und Gewinumvglichkeit zu viel Zwischenstellen und Zwischenhändler leben wollen, das; weder der Produzent (Verleger) noch der Konsument (für den die Bücher usw. doch allein erscheinen) mehr Zwischenverdiener bezahlen können, als unbedingt nötig find. Bei der Eigenart des Buches usw. als Ware ist es unerträglich, daß diese Ware mehr verteuert wird, als es bei Beachtung des vor stehenden Satzes nicht zu umgehen ist, und daß jetzt immer noch und mit immer stärker werdendem Drucke versucht wird, daraus, daß zu viel Zwischenstellen da sind, die leben wollen, das Recht abzuleiten, die Ware durch höhere Nabattsorderungen nach der einen Seite und durch Zuschläge nach der anderen zu verteuern, was eine Verschwen dung wirtschaftlicher Kräfte, eine entbehrliche Mehrbelastung und wohl auch im ganzen genommen eine Minderung des Absatzes der Zahl nach bedeutet, auch eine Art Inflation, bei der die Substanz zum Teufel geht. Es muß meines Erachtens das unbedingt alleinige Recht des Produzenten bleiben, die Bedingungen festzusetzen, unter denen er seine Ware abgeben will und zu denen auch die Bedingungen gehören, zu denen der Konsument die Ware normaler Weise er halten soll. Angebot und Nachfrage und Wettbewerb werden schon als kräftigste Mittel eine gesunde Gestaltung der Be dingungen erzeugen, die je nach der Art des literarischen Erzeugnisses verschieden sein werden. Cs darf nicht sein, weil es volkswirtschaftlich ungesund ist, weil es nicht die Erzielung eines möglichst hohen Nutz effektes mit möglichst geringen Mitteln bedeutet, weil es zu nutz losem Leerlauf führt, daß die sich in ungehemmter Menge ver mehrenden Zwischenhändler vom Erzeuger sowohl wie vom Ver braucher ein Existenzminimum fordern, einfach weil sie eben da sind und sich einschieben, ohne daß Erzeuger und Verbraucher sie in der zu groß gewordene» Zahl gebrauchen, um miteiuandcr verkehren zu können. Welcher Zwischenhändler hat nicht nur den Mut, sondern kann auch beweisen, daß wir im ganzen nicht zu viel Zwischenhändler haben; wer will behaupten, daß sich die Zahl der Zwischenhändler und dadurch die Konkurrenz in den letzten Jahren nicht unverhältnis mäßig vermehrt hat und daß daraus das Elend im Zwischenhandel (zugegeben es gäbe ein solches zurzeit, das größer wäre als das der anderen Erwerbszweige) mindestens wesentlich entstanden ist. Ist das Entstehen neuer Zwischenbuchhandlungen nicht vor allem durch die anreizenden Rabatte und Zuschläge und die Spekulation in Büchern als Sachwerte hervorgerufeu und gefördert worden? Und anstatt die wirkliche Ursache der Krankheit zu beheben, hat man seit Jahren Mittel angewandt, die sie nicht austilgen können, sondern ihr nur immer neuen Nährstoff zuführen und nur die Wirkung mildern. Wäre der Zuwachs der Konkurrenz und deshalb die Existcnz- schwierigkeit des Einzelnen so groß geworden, wenn der Anreiz nicht so groß gewesen wäre? Wäre daun die Masse der Zwischenhändler so angeschwollen, daß sie jetzt entweder die Minorität der Erzeuger und die Gesamtheit der Verbraucher majorisiereu oder es zum Bruch einer so alten und gesunden, in ihrer Art einzig dastehenden Organi sation, wie es der Börseuverein ist, führen kann, wobei dann große Errungenschaften in Scherben gehen würden? Welche von den unzähligen Neugründungen ist gezwungen ge wesen, sich einznschieben und den schon mit Ehren bestehenden Zwischen händlern Konkurrenz zu machen? Tie Lebensbed-ingungen und die Verkaufsbedingungcn im Zwischenhandel waren von jeher bekannt. Wem sie nicht znsagten, war nicht genötigt, sich ansgerechnet als Zwi- fchenbuchhändler selbständig zu machen und nun auch mit aus der Schüssel leben zu wollen, von deren Inhalt wohl L Zwischenbuch- händlcr aber nicht X und A leben konnten und könnten, ohne daß deshalb die Erzeugnisse für die Verbraucher verteuert zu werden ! brauchten. Ich fürchte, daß, solange die genannten Voraussetzungen nicht erfüllt sind, auch die neue Organisation des Börsenvereins keine Ret tung bringen wird, auch wenn sie entschieden eine wesentliche Vcr- , bcssernng bedeutet. Geht aber die Entwicklung in der Richtung weiter, daß sich fort gesetzt kleine neue Mittelstcllen ohne besondere Qualifikationen ein stigen und diese Mengen dann wie bisher dem Erzeuger die Liefe rungsbedingungen und dem Verbraucher Sonderzuschläge aufzwingen. 920»
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