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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1924
- Strukturtyp
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- 1924-03-31
- Erscheinungsdatum
- 31.03.1924
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77, 31. März I9L4. Vermischte Anzeigen. -»--X' ^ «,<et », s ist kein Zufall, daß die ersten Anzeigen in einer Zeit, in der die Presse in ihrer heutigen Gestalt zu erscheinen begann, l ^ h- der zweiten Halste des 17. Jahrhunderts, von Buchdruckern und Verlegern ausgingcn. Dieser Stand war auch zu jener Zeit die in geistigen Dingen sührende Schicht der Gewerbetreibenden, was ja in der Natur des Buchhändlerberufes begründet liegt und die Buchhändler, die am Ausgang des 17. und am Ansang des 18. Jahrhunderts die Presse zur Bekannt- gabe ihrer Berlagserscheinungen an die Kreise des lesenden Publikums benutzten und somit die Form des Inserats im heutige» Sinne überhaupt erst schufen, mußten so handeln, denn cs gab zu jener Zeit noch leinen Börsenverein, noch keine buchhänd lerische Organisation, die es ermöglicht hätte, ein Werk durch Vermittlung Tausender von Sortimentsbuchhandlungen an die Leser heranzubringcn. Wenn wir die Entwicklung weiter verfolgen, so bemerken wir, daß gegen Ende des 18. Jahrhunderts, zu einer Zeit, in der bereits der gesamte Handel und die entstehende,Industrie dazu übergegangen waten, sich des Anzeigenteils der damals bestehenden „Intelligenz-Blätter" für ihre Zwecke zu bedienen, die Buchhandels-Anzeigen einen recht beträchtliche» Teil des Anzeigen-Kontingents der Zeitungen darstellten. Warum aber stellte der Buchhandel gegen die Mitte des IS. Jahrhunderts plötzlich das Inserieren in Zeitungen und den damals so verbreiteten literarischen Monatsschriften ein, denen doch eine besondere Eignung sür Buchhandels-Anzeigen zukam? Die beginnende Organisation des buchhändlerischen Berkauss-Apparates, die wachsende Bedeutung der buchhändlerischen Vereinigungen, der Einfluß, den die regelmäßig stattfindenden Kantate-Abrechnungstage in Leipzig aus das schnelle Bekannt werden von Neuerscheinungen hatten, ließen es den Buchhändlern jener Zeit überflüssig erscheinen, außer diese» Mitteln sich auch noch der Presse zu bedienen wenn es galt, neue Bücher anzuzeigen. Diese Maßnahme hatte zweifellos in jener Zeit eine gewisse Berechtigung, denn es war damals auch gang und gäbe, daß jeder einzelne Angehörige der gebildeten Stände, und das sind ja seit jeher die Hauptabnehmer des BerlagsbuchhandelS, sich bei seinem Buchhändler laufend über alle Neuerscheinungen unterrichten ließ, so daß man also mit einer Propagierung der Erzeugnisse des BerlagsbuchhandelS in Tageszeitungen »Eulen nach Athen" getragen hätte. Die Amerikanisierung des geschäftlichen Verkehrs in unseren Tagen hat sich nun auch des Buchhandels bemächtigt, und mehr und mehr kommt als Abnehmerkreis des Sortiments d!e sogenannte Lauskundschast in Betracht, d. h. der Käufer bringt nicht mehr die Muße aus, bei seinem Buchhändler sich durch lange Unterhaltungen, durch Studieren der ausliegenden Werke dauernd selbst über die Lage auf dem Büchermarkt und die Neuerscheinungen zu informieren, sondern wer zufällig im Schau- senster eines Buchhändlers ein Werk sieht, das, sei es durch eine Besprechung, sei es durch Jnseraten-Propaganda, bekai nt ge worden ist, geht in das Geschäft und kaust sich dieses Werk. Man nimmt also jetzt vielsach seine Bücherkäufe nicht mehr bei einem bestimmten Buchhändler vor, wie das vor noch nicht allzulanger Zeit in Deutschland üblich war, sondern wählt spontan nach Gelegenheit und aus Grund besonderer Angebote der Buchverleger. Daß der deutsche Verlag sich aus diese zwangsläufige Entwicklung geschäftlich einzustellen hat, ist eine unumgängliche Notwendigkeit. Sich gegen eine Entwicklung, die in der Natur der heutigen wirtschaftlichen Lage und in der Mentalität der neuen Jntcllektuellenschichten begründet ist, innerlich auszulehnen und die hieraus gegebenen Folgerungen nicht zu ziehen, wäre eine Kurzsichtigkeit, die der Anpassungsfähigkeit des Verlagsbuchhandels ein schlechtes Zeugnis aussteüen würde. Die Beschränkung aus die Propaganda beim Sortiments-Buchhandel bedeutet heute einen Verzicht aus weite Leserkreise, die den Konnex mit dem Buchhändler verloren haben. Käuser-Propaganda heißt das kategorische Gebot der Stunde. Und hierfür steht in der „Vossischc» Zeitung", die seit dem Jahre 1704 das Organ der geistig führenden Schichten der Reichshauptstadt und des ganzen übrigen Deutschland ist, dem Buchhandel eine hervorragende Gelegenheit zur Verfügung. Das hohe Niveau der allsonntäglich erscheinenden Beilage „Literarische Umschau" der „Bossischen Zeitung" verschafft ihr eine besonders große Beachtung in den Kreisen der Gebildeten ganz Deutschlands und sichert somit Anzeigen, die in dieser Beflage erscheinen, eine außerordentliche Resonanz. Seit den Zeiten, da Th. Fontane zu den Mitarbeitern der „Bossischen Zeitung" gehörte, kommt der „Literarischen Umschau" die Bedeutung eines Spiegels der deutschen Literatur zu. Jeder einsichtige Verlagsbuchhändler sollte sich sür seine Propaganda der Hilfe der „Bossischen Zeitung" bedienen und sich diese Möglichkeit sür spätere Gelegenheiten vorincrken. Heute aber soll er die kleine Mühe nicht scheuen, sich durch eine Postkarte die Anzeigen-Bedingungen der „Bossischen Zeitung", die sür de» Verlagsbuchhandel besonders günstig sind, anznfordern.
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