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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1924
- Strukturtyp
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- 1924-03-31
- Erscheinungsdatum
- 31.03.1924
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- Deutsch
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4332vvrs«U>liU1 f. d. Dttchu. vuch»a»d«l. Redaktioneller Teil. 77. 31. März 1924. Höhe des voraussichtlich zu zahlenden Gehaltes fehlen. Welcher Be werber sollte sich gern nutz-lose Aufwendungen an Zeit und Porto kosten machen, lvenn er nicht weiß, wohin er sich bewirbt und welche Entlohnung er voraussichtlich erwarten darf? Bei der jetzt herrschen den Wohnungsnot ist der verheiratete Angestellte örtlich gebunden, und es sollte deshalb nie unterlassen werden, genaue Ortsbezeich - nung bei der Ausschreibung offener Stellen anzugeben. Dies gilt zumal da, wo es sich um gehobene oder leitende Stellungen handelt, für die ja meist verheiratete Zlewerber in Frag« kommen. Tie Be zeichnung des Ortes wird zwar einesteils manchen Stellesuchenden, der schließlich sowieso wegen des Ortswechsels nicht in Betracht käme, von einer Bewerbung abhalten, dagegen, wird mancher andere sich zu einer Bewerbung entschließen, weil er sich in der gleichen Stadt befin det. In unserer ohnedies bitteren Zeit wirkt es verärgernd, wenn z. B. ein Bewerber aus Leipzig durch ein Eingehen auf sein Bewer bungsschreiben erfährt, daß er seine Zeit und Mühe umsonst angewandt hat, weil die anzeigende Firma nicht, wie er angenommen hatte, in Leipzig ist, sondern ganz wo anders. Etwas Rücksichtnahme auf die Angestelltenschaft des Buchhandels in dieser Hinsicht dürfte auch der ausschreibenden Firma zum Vorteil gereichen, da sie dann nicht mit einer Menge unnützer Bewerbungsschreiben belastet wird. Bekämpfung des Handels mit Schmutzschristen. — Die deutsche Negierung ließ durch den deutschen Konsul in Genf das internatio nale Übereinkommen über die Bekämpfung des Handels mit unzüch tigen Schriften, vorbehaltlich der Ratifizierung, unterzeichnen. Ferner wurde dem Generalsekretariat des Völkerbundes mitgeteilt, daß Deutschland einen Vertreter zu der am 5. Mai in Genf stattfindendcn Sachverständigenberatung über die Bekämpfung des unlauteren Wett bewerbs entsenden wird. Diese Beratung soll auf Grund eines Ent wurfs des Wirtschastskomitees eine später einzuberusende internatio nale Konferenz über diese Frage vorbereiten. Vorläufig keine Einziehung des sächsischen Notgeldes. — Amtlich wird mitgeteilt: Zur Behebung auftauchender Zweifel gibt das säch sische Wirtschaftsministerium bekannt, daß noch für längere Zeit hinaus ein Aufruf des im Freistaat Sachsen ausg-egcbenen wertbe ständigen Notgeldes nicht zu erwarten steht, zumal da insbesondere die kleinen Stücke noch dringend im Verkehr benötigt werden. Die Einziehung kann erst in Erwägung gezogen werden, wenn im Lande genügend metallene Scheidemünzen vorhanden sein werden und das neue Silbergeld zur Einführung und Verbreitung gelangt ist. Vortrag in der Deutschen Bücherei. — Mittwoch, den 2. April, abends 8 Uhr wird Herr vr. Julius Nodenberg im Vortragssaal der Deutschen Bücherei einen Lichtbilder-Vortrag über die p s y ch o l o g i s ch e n G r u n dla g cn der n e u e n B u ch - kunst halten. Ausstellung in Mülheim (Ruhr). — Am Sonntag, dem 23. März, wurde in Mülheim die Ausstellung »Das gute Buch« eröffnet. Der Senior der Mülheimer Buchhändler und Vorsitzende des Kreisvereins der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler, Herr Max Röder, leitete mit einer kurzen Ansprache den ersten Ausstellungstag ein und wies auf den Wert des die Macht des Geistes verkörpernden Buches hin, das einen bedeutsamen Faktor des Wiederaufstiegs darstelle. Nach dem EinfUhrungsredner sprachen als Vertreter der Stadtverwaltung Beigeordneter vr. Schmidt und als Hauptredner Bibliothekar Vr. Sulz. Dieser behandelte in seinem Vortrage die Nolle des Buches in der Erziehung. — Die Ausstellung bietet wertvolle Graphik und kostbare alte Drucke, ferner Jugendschri-ften und Bilderbücher, Prachtwerke der Kunstgeschichte, Musikliteratur, Klassiker, philo sophische Werke und eine Fülle der bekannten Reihen-Bücher der h erv orrage ndstc n Ve rla gs si rmcn. Kunstausstellung in Berlin. — Aus der A p r i l - A u s st e l l u n g des Sturm in B e r l i n, Potsdamer Str. 134 a, werden zum ersten Male Gemälde, Plastiken und Zeichnungen der jungen russischen Künstler' Joseph Pobereschsky und Lidija Dmitriews - kaja gezeigt. Gleichzeitig sind neue Arbeiten von Willi Baumeister, Kurt Schwitters und Gemälde der führenden Meister des Expressionis mus ausgestellt. Festspiele im Fichtelgebirge. — Im Juli^August d. I. finden nach IHähriger Pause die Wagner-Festspiele in Bayreuth und das Berg-Festspiel »Die Losburg« auf der Luisenburg bei Wunsiedel ihre Wiederaufführung. Beide Veranstaltungen werden Abertausende von Gästen ins Fichtelgebirge locken. Die Kantscier der Deutschen Philosophischen Gesellschaft findet am 19. April (Sonnabend vor Ostern) in Weimar statt. Vor mittags 11 Uhr und am Nachmittag 5 Uhr werden zwei Fest sitzungen in der Aula des Realgymnasiums abgehalten. Es wer den sprechen: Professor vr. Bruno Bauch-Jena über »I. Kant und die philosophische Aufgabe der Gegenwart« und Professor vr. Julius Binder-Göttingen über »Kants Bedeutung für das deutsche Geistes leben«. Tie Teilnahme von Gästen ist willkommen. Es wird be sonders darauf hingewicsen, daß diese Veranstaltungen mit Rücksicht auf die deutsche Hauptfeier, zu der die Universität und Stadt Königs berg einladcn, entgegen früheren Ankündigungen verlegt worden sind. Aus Anlaß der Feier veranstaltet Ludwig Thelemann's Buch- und K u n st h a n d l u n g , Bruno W o l l b r ii ck in Weimar eine Ausstellung neuerer philosophischer Literatur, der ein guter Erfolg zu wünschen ist. Verleger philosophischer Werke mögen sich an genannte Firma wenden. PersolialnMiaittn. Jubiläen. — Am 39. März vollendeten sich 25 Jahre, seit Herr Friedrich Weitbrecht von Fritz Steinkopf als Teilhaber in das altehrwürdige Geschäft I. F. Steinkopf in Stuttgart ausgenom men worden ist, das er jetzt in Gemeinschaft der Herren Konrad Gustorff und Martin Weitbrecht leitet. Am 1. April ist Herr I o h s. Briese i. Fa. Hesse L Becker Verlag in Leipzig 50 Jahre als Buchhändler tätig. Geboren in Berlin, wurde er nach dem frühen Tode der Eltern im großelterlichen Hause zu Kolberg erzogen und ist dort, nachdem er das Gymnasium bis zur Obersekunda besucht hatte, am 1. April 1874 bei der C. F. Post'schen Buchhandlung in die Lehre getreten. Er hat in seiner Lehrfirma noch bis zum Jahre 1880 gearbeitet und zuletzt die Buchhandlung selbständig geleitet, um dann am 1. Oktober des selben Jahres als Gehilfe bei Gustav Fock in Leipzig einzutreten. Hier brachte er es bald zum Prokuristen und hat bei der Schaffung der »Neuen Leipziger Klassiker-Ausgaben« (jetzt: »HessesTeutscheKlas- fiker-Bil'liothek«) tatkräftig mitgcwirkt. Als dieses groß angelegte Ver lagsunternehmen 1698 au Max Hesses Verlag überging, folgte ihm Briese dahin und auch unter dem neuen Verleger hat er sich haupt sächlich dem Ausbau und der Entwicklung dieser Bibliothek mit großem Erfolg gewidmet. Als nach dem Tode von Max Hesse die Klassiker-Bibliothek 1910 in die neugeschaffene Verlagsfirma Hesse L Becker Verlag übernommen wurde, folgte ihr Briese abermals und trat in Gemeinschaft mit dem im vorigen Jahre verstorbenen Gustav Oskar Alwin Becker an die Spitze der Firma, die er mit den Erben des eben Genannten noch Heute führt. Zu der Klgssiker- Bibliothek sind im Laufe der Jahre noch die Sammlungen »Hesses Volksbücherei«, die »Romane der Weltliteratur«, »Meisterwerke der Deutschen Bühne« sowie viele bedeutende Einzelwerke hinzugekommen, an deren künstlerischer und sachgemäßer Veröffentlichung Briese stets hervorragenden Anteil hatte. Möge dem im 06. Lebensjahre stehenden Jubilar, der sich mit Recht in weiten Kreisen des deutschen Buch handels verdienter Achtung erfreut und besonders in der Leipziger Kollegenschaft einen treuen Freundeskreis besitzt, Gesundheit und Schaffenskraft noch lange erhalten bleiben! An demselben Tage vollenden sich 26 Jahre, seit Herr Otto Keil im Hause Friedrich Schneider zu Leipzig tätig ist, an dessen Leitung er seit 1900 als Kollektiv-Prokurist beteiligt ist. Durch seine aufopfernde und unermüdliche Arbeitskraft hat er sein gut Teil zum Gedeihen dieser Gr-oßbuchhandlnng beigetragen. Eintritt in den Ruhestand. — Einer der ältesten' und ange sehensten deutschen Musikverleger, Herr Franz Nies, der Mit gründer der bekannten Firma Riss L Erler, G. m. b. H., Berlin, zieht sich am 31. März ins Privatleben zurück und legt die Leitung seines -umfangreichen Geschäfts in die Hände seines Sohnes vr. Robert Nies. Wenn sich Herr Franz Nies jetzt die wohlverdiente Ruhe gönnt, so darf er auf ein von schönen Erfolgen gekröntes Leben zurückblicken, obgleich es ihn anfangs jählings aus ursprünglicher Bahn warf. Als jüngster Sohn des bekannten Spohrschülers -Hubert
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