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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.10.1927
- Strukturtyp
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- 1927-10-13
- Erscheinungsdatum
- 13.10.1927
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- Deutsch
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MckÄMEdmDeiMMVMuiM Nk. 240 (R. 128). Leipzig, Donnerstag den 13. Oktober 1927. 94. Jahrgang. Rr-MiouAer TA. Buchhändlerverein der Prov. Brandenburg. In der Hauptversammlung in Potsdam, am 10. September d. I., wurde der Vorstand wie folgt gewählt: Vorsitzender: Herr Hans Langem iesche, Eberswalde. Stellvertr. Vorsitzender: Herr Julius Deutz, Guben. Schriftführer: Herr Kurt Kretzschmar, Cottbus. Stellvertr. Schriftführer: Herr Andre Steib, Forst. Schatzmeister: Herr Wilhelm Stein, Neuruppin. Stellvertr. Schatzmeister: Herr Paul Ehler t, Sorau. Beisitzer: Herr August Bonnetz, Potsdam. Als Jahresbeitrag für das Vereinsjahr 1927/28 wurden 10 Mark festgesetzt. Der Beitrag soll in zwei Raten zu je 5 Mark erhoben werden. Zunächst bitten wir noch, von der Überweisung der ersten Rate äbzusehen. Wir geben die genaue Bezeichnung des Kontos, aus das wir Zahlungen für den Verein erbitten, im Rundschreiben oder auf den Beitragsrechnungen an. Cottbus, den 5. Oktober 1927. Der Vorstand: I. A.: Kurt Kretzschmar, Schriftführer. Jur Wirtschaftslage. Von Professor vr. G. Menz. Das preußische Ministerium für Handel und Gewerbe hat diesmal seine Ansicht vom allgemeinen Stand der deutschen Wirtschaft auf Grund der Berichte seiner Industrie- und Handelskammern und des Deutschen Handwerks und Gewerbekammertags kurz dahin zusammengefaßt: Die Lage hat sich gegenüber.dem Vormonat nicht wesentlich geändert. Im Bergbau wird gegenüber der Konkurrenz der eng lischen Kohle scharf gekämpft. In der Großeisenindustrie ist die Lage noch befriedigend, besser in der Eisen verarbeitenden Indu strie. Die Textilindustrie hat weiterhin gute Beschäftigung. Auch in der chemischen und in der elektrotechnischen Industrie, im Bau- nnd Baunebengcwcrbe war die Lage befriedigend. Die Außen handelsbilanz weist für den Monat August einen Rückgang der Passivität um 139 Millionen Mark auf; jedoch ist an dem Rück gang die wohl nur vorübergehend nachlassende Nahrungsmittel- ein-suhr mit 191 Millionen Mark beteiligt. Die Gesamtzahl der unterstützten Arbeitslosen hat sich in der Zeit vom 15. August bis 15. September von 576 090 auf 517 000, also um rund 59 000 — 10,2 v. H. vermindert. In einzelnen Gegenden sind Lohnbewegun gen entstanden. Diese summarischen Feststellungen geben ein verhältnismäßig erfreuliches Bild der Lage. Geht man aber mehr ins Einzelne, prüft man vor allem -die Verhältnisse auf Gebieten, die 'dem engeren Arbeitsbereich des Buchhandels verivandter sind und näher liegen, so erfüllt es sich mehr mit Schatten. Der Deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag äußert sich z. B. über seine spezielleren Eindrücke wie folgt: Im Handwerk ist die wirtschaftliche Lage nicht einheitlich. In Gegenden, in denen infolge der ungünstigen Witterungsver hältnisse Mißernten entstanden sind, ist seine Lage im allgemeinen nicht günstig. Hier hält die Landwirtschaft mit Aufträgen beson ders stark zurück. Auch das städtische Handwerk klagt über zu lange Zahlungsfristen und Borgwirtschaft. Die Rohstoffe und Materialien weisen znm Teil Preiserhöhungen auf. Stofs-, Leder-, Holz-, Papier- und Farbpreise zeigen steigende Tendenz. Der Preisdruck auf die Fertigfabrikate führt dahin, daß der Hand werker diese Steigerung aus seinem Unternehmergewinn bestreiten muß. Hinzu kommt, daß auch Lohnerhöhungen eingetreten sind und noch mit weiteren Lohnerhöhungen zu rechnen ist. Immerhin ist in dem Auftragsbestand im allgemeinen eine Besserung zu verzeichnen; doch macht sich da, wo Gewinne erzielt wurden, der Steuerdruck um so unangenehmer bemerkbar. Die von einigen Finanzämtern zugrunde gelegten Durchschnittsgewinnsätze tragen der wirklichen Lage des Handwerks keine Rechnung und sind viel fach zu hoch gegriffen. Auch über die Gewerbesteuerveranlagung wird sehr geklagt. Das ist eine Sprache, wie sie dem Buchhandel längst nicht unbekannt ist. Der Hinweis auf die Lohnbewegungen verdient besondere Beachtung. Äußerliche Betrachtung könnte davon nur eine erwünschte Kaufkra-ftaufbesserung erwarten. Das wäre aber überhaupt nur möglich, wenn nicht gleichzeitig Preissteigerungen einträten, die, real gesehen, die nominale Veränderung wieder völlig ausglichen. In dieser Hinsicht schon -sind indessen Be denken am Platze. Der amtliche Lebenshaltungsiudcx ist von 142,5 im August 1926 auf 146,5 im August 1927 gestiegen. Nach einer Aufstellung des »Berliner Tageblatts« find in Berlin vom Juni bis September die Preise für Brot um 25, für Kartoffeln um 20, für Eier, Butter und Milch um durchschnittlich 25 v. H. gestiegen! Von diesen Steigerungen -werden die niedrigen Ein kommen selbstverständlich relativ am stärksten betroffen. Sie sind 'außerdem nicht die einzigen. Von -befreundeter Seite wurde uns z. B. kürzlich folgender Ausschnitt aus der »Deutschen Zei tung« vom 15. September (Beilage der Nr. 216) zugeschickt: Liebe »Deutsche Zeitung«! Heute kam bei unserem Gpmna- sium vom Reichsamt für Landesaufnahme, Reichskartenstcllc, folgendes Schreiben an: Ich beehre mich, darauf aufmerksam zu machen, daß infolge der zum 1. Oktober bevorstehenden Erhöhung der Beamtengehälter voraussichtlich eine Heraufsetzung des Preises der Meßtischblätter 1:25 000 von 1.10 Mark auf 1.20 Mark er forderlich sein wird. »Es dürste sich daher empfehlen, den Bedarf vor dem 1. Oktober einzudecken«. (Folgt Hinweis auf Preis ermäßigung bei Sammelbezug durch die Schule.) Ist das nicht geschäftstüchtig? Wenn ein Reichsamt so mit Preiserhöhung vorangeht, was sollen da erst Geschäftsleute tun? Das ist aber nicht etwa die erste Preissteigerung. Zufällig habe ich noch eine Preisliste der Karten des Reichsamts für Landes aufnahme vom 1. Juli 1924 zur Hand. Damals waren die Bc- amtengehälter etwa 10 v. H. niedriger als jetzt. Der Preis der Meßtischblätter betrug damals 0.80 Mark. Wenn ein Blatt vom 1. Oktober ab 1.20 Mark kosten soll, so ist das eine Steigerung von nicht weniger als 50 v. H.t Was denkt sich die Kartenvertriebsstcllc dabei eigentlich? Ob wohl die Beamten zu der 10 v. H. betragenden Erhöhung ihrer' Gehälter vom 1. Dezember 1924 jetzt noch 40 v. H. dazu erhalten werden?? - Or. P. H. Preissteigerungen melden sich auch von der Rohstoffseite her an. Wohl hat die Regierung andeuten lassen, daß sic einer allgemeinen Erhöhungswellc entgegentreten und entgegenarbei ten werde. Wir wissen aber, daß die Preisbildung der Wirt schaft, wenn überhaupt, nur -sehr schwer und nur in sehr be grenztem Umfang, vermutlich wohl stets nur stellenweise und dann letzten Endes nur zum Schaden des Ganzen willkürlich be einflußt und amtlich gegängelt werden kann. Hier ist also in jedem Falle höchste Besonnenheit vonnöten. Noch bedenklicher 1221
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