Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.10.1927
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- 1927-10-13
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- 13.10.1927
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X» 240, 13. Oktober 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. de r N i e d e r k u » s t neu geregelt worden. Die Krankenkasse Deut scher Buchhandlungsgehilfen setzt mit ihrer Borbeuguugsarbeit be reits bei Geburt des Kindes ein. Die jeder Wöchnerin gesetzlich zustehenden Barleistungen werden von ihr in doppelter Höhe gezahlt. Weiterhin wird K i u d e r f ii r s v r g c in Form von Tagcs- znschiisscn rachitischen, tuberkulöse» und tubcrkulösgefährdeten Kin dern gewährt. — Erholungsbedürftige können Aufenthalt im eigenen Erholungsheim bei Bad Lausick zu einem billigen Preise nehmen; im nahen Hcrmannsbad werden alle medizinischen Bäder abgegeben. Heilmittel werden ganz übernommen, während für Zahnersatz (Vor beugung für Magen- und Darmerkrankungeu) hohe Beihilfen, auch für Familien-Vcrsicherte, gegeben werden. — Auch die Dauer der Krankenpflege, die von vielen Kassen nur für 26 Wochen gewährt wird, ist bei ihr im Höchstfälle ans 65 Wochen ausgedehnt. Ein hohes Sterbegeld verringert die Sorge um die Kosten, die ein solcher Schicksalsschlag mit sich bringt. Die Krankenkasse Deutscher Buch- handlungsgchilscn als einzige Berufskrankcnkasse des deutschen Buch handels gewährt also Leistungen, die sowohl in vorbeugender Art als auch in bezug aus Dauer und Höhe nicht gleich wieder von einer anderen Krankenkasse geboten werden. Saldo, Verein jüngerer Buchhändler, Hannover. — Am 2. Ok tober wurde uns nach kurzer Krankheit unser liebes, langjähriges Mitglied Herr Vcrlagsdirektor Gustav Uhl durch den Tod ent rissen (s. a. Bbl. 238). Wir verlieren in Herrn Uhl einen Mann, der sich durch seinen prächtigen Charakter und sein liebenswürdiges Wesen unser aller Beliebtheit erfreute. Sein reiches Wissen und sein starker Idealismus,' verbunden mit einer hohen Berufsauf fassung, machten ihn zu einem Buchhändler von großem Ansehen. Schon in den 86er Jahren hat er als einer der ersten die Wichtig keit der gründlichen, fachlichen Ausbildung deS Jungbuchhandels erkannt und u. a. seine damals epochemachenden Unterrichtsbriefe für Buchhändler (zwei stattliche Bünde) im eigenen Verlage zu Leip zig veröffentlicht. So haben wir in Herrn Uhl auch den Schrift steller zu würdigen, war er doch nach seiner Leipziger Verlagstätigkeit fast 25 Jahre lang in Berlin in der Schriftleitung des »Daheim« be schäftigt. Während der letzten sieben Jahre leitete er in Gemein schaft mit Herrn Jens den Verlag von Carl Meyer (Gustav Prior) in Hannover. Die Mitglieder des »Saldo« bedauern den Verlust dieses vortrefflichen Mannes aufs tiefste und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Palm 1874 Verein jüngerer Buchhändler München. — In der Jah reshauptversammlung vom 7. Oktober 1627 erfolgte die Neuwahl des Vorstandes: 1. Vorsitzender Adalbert Behrendt i. H. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung; 2. Vorsitzender Hugo Vieler; Schriftführer Carl H e ck e r i. H. F. Bruckmanu A.-G.; Kassenwart Fritz Ochsn er i. H. N. Oldcnbourg Sortiment; Bücher-wart A lfous S ch n bert i. H. Georg D. W. Callwey; Beisitzer Hans Vetter i. H. F. Bruckmann A.-G. und Heinrich Hack stettcr i. H. Braun L Schneider. Der Palm zählt jetzt 153 Mitglieder, dar unter 12 Ehrenmitglieder. Im verflossenen Vereinsjahr sind zwei langjährige Mitglieder durch Tod abgegangcn: Kommerzienrat A u g n st Helsreich und Theodor W e i g l e. Die Toten wur den durch Erheben von den Sitzen geehrt. Herr Karl Hörning i. Fa. I. Höruing, Heidelberg, der 40 Jahre dem Palm angchört, wurde in die Reihe der Ehrenmitglie der ausgenommen. Das berühmte Ganscsseu wurde ans den 12. No vember festgesetzt. ' H. Hamburger Biichcrversteigerung. — Auf der Versteigerung der Bibliothek des st Pastor v. Höck durch Walther C h r i st i a n s c n wurden u. a. folgende Ergebnisse erzielt: Nr. 61 des Katalogs: Die Lehren der Noseukreuzer. Altona etwa 1780, Mk. 54.—; Nr. 103: Dat Nye Testament, plattdeutsch. Magdeburg 1552, Mk. 300.—; Nr. 105: (Ulrich) ABC vom Stein der Weisen, 1778/76, Mk. 40—; Nr. 111: Ptolemäus, Osograpdioa (^rZsutorsti, I. Grieninger). Gering defekt, Wik. 230.—; Nr. 112: Ortelius, lüsatrum orbis tarraruiu, 1570, Mk. 185.—; Nr. 113: Mercator, ^tlas miuor. Amsterdam 1607, Mk. 70.— ; Nr. 130: Eichendorff, Gedichte, 1837, Mk. 40.—; Nr. 160: Naegeli, Lieder in Musik gesetzt. Zürich 1768, Mk. 50.—; Nr. 236: Recht Ghebruyck ende Misbruyck van tydeycke Havc. Plant!» 1585; Mk. 137.—; Nr. 288: Theuerdank, 3. Ausgabe, 1537, Mk. 265.—; Nr. 264: Vergilius Polydorus, Von den erfyndern der dyngen. 1537. Mit Holzschu. von Burgkmair; Weiditz, Schäuffelin. Mk. 265.—; Nr. 345: Möller, Oimbria lito- rata, 1744, Mk. 165.—; Nr. 675: Staphorst, Hamburgische Kirchen geschichte, 1723/29, 5 Bdc., Mk. 69.—. »Die Büchcr-Vcrsteigcrungen im Wiener Dorotheum.« — Zu diesem im Bbl. Nr. 228 veröffentlichten Aussatz schreibt uns Herr Ober-Kommissär Fritz Namharter, Leiter der Bücherabteilung des Dorotheums: »Herr Lotties meint, daß außer den Gerichten und Antiquaren Wiens sich noch eine ,dritte Stelle', das Dorotheum, mit Bücherversteigerungen befasse. Dies trifft insofern nicht zu, als das Dorotheum das einzige Institut Österreichs ist, das wöchentlich 3 Bü cherversteigerungen veranstaltet; gerichtliche Versteigerungen sowie Auktionen, die von Antiquaren veranstaltet werden, sind äußerst selten. Ferner hat sich die Bücherabteilung, um den Antiquaren ganz besonders entgegenzukommen, schon vor Jahren entschlossen, den Käuferzuschlag für Buchhändler von 1714 auf 15/L zu ermäßigen. Was aber die Entgegennahme von Kaufausträgeu, welche von der Leitung der Bücherabteilung vollständig kostenlos durchgeführt wer den, anbetrifft, so ist der Vorgang folgender: Das beauftragte Werk wird ohne Rücksicht aus ein gegebenes Limit mit dem Rufpreis als .verkauft' bezeichnet, wenn ein anderer Auftrag auf dieselbe Nummer nicht vorliegt. Nur daun, wenn auf eine Katalognummer gleichzeitig mehrere Kaufaufträge vvrlicgen, was sehr oft der Fall ist, wird die betreffende Nummer mit einem Ruf über dem vorletzten Auf tragslimit ausgebotcu, um eben dem Auftraggeber des höchsten Li mits die Post zuzuschlagen. Daraus ist klar zu ersehen, daß die beauftragten Bücher nicht mit dem Limit, beziehungsweise mit.fixen Preisen', wie sich Herr Lotties ausdrückt, ausgerufen werden; dies trifft nur dann zu, wenn die Auktionsleitung durch das im Saale mitstcigernde Publikum oder die obenerwähnten gleichzeitig vorliegen den Kaufaufträge dazu gezwungen wird. Dessenungeachtet kommt es sehr häufig vor, daß Auftraggeber ihre gewünschten Bücher zum Nufpreis oder ein geringes darüber erhalten.« Das »Buch der Lieder« 100 Jahre alt. — In einem Briefe der Annette Troste-Hülshvsj, der kürzlich in Berlin zur Versteigerung ge langte, findet sich folgende seltsame Äußerung der geschätzten Dich terin: »Ich mag nnd will jetzt nicht berühmt werde», aber nach hun dert Jahren möchte ich gelesen werden«. Ist das mehr Stolz oder mehr Bescheidenheit? Hundert Jahre — das ist ja beinahe die Un sterblichkeit, oder doch mindestens eine starke Etappe auf dem Wege zu ihr! Es ist beinahe auf den Tag hundert Jahre her, daß Heinrich Heine den Wunsch hegte, eine Sammlung seiner Gedichte auf dem Büchermarkt erscheinen zu lassen. »Hör doch mal aus Campe heraus« — so schrieb er einem Freunde —, »ob ihm solch ein Plan nicht mißfällt und ob er solchem Buch Absatz verspricht. Ich würde, wenn Campe das Buch verlegen wollte, von ihm keinen Schilling verlangen«. Julius Campe war von dem Plane durchaus nicht ent zückt, und es bedurste längerer Verhandlungen, um ihn geneigt zu machen. Mitte Oktober 1827, sobald Heine nach Hamburg kam, begann der Druck, der allerdings so rasch gefördert wurde, daß Heine bereits Ende Oktober den fertigen Baud in der Hand hielt. Während die heutige Kritik eines Buchtechnikers über die erste Auslage nüchtern lauten würde: »graues ordinäres Papier, der Einband ein einfacher Pappendeckel ohne den geringsten künstlerischen Schmuck und ohne jedes Ornament«, äußerte sich s. Zt. der junge Dichter sehr begeistert über das in der Campcschen Offizin gedruckte Buch, dem er freilich in übergroßer Bescheidenheit keine günstige Zukunft voraussagt: »Das Buch ist wunderschön ausgerüstet und wird wie ein harmloses Kauffahrteischiff unter dem Schutz des zweiten Neisebilderbandcs ruhig ins Meer der Vergangenheit (nach einer anderen Lesart: der Vergessenheit) hiuabsegeln«. Die erste Auflage wurde in der nach heutigen und wohl auch damaligen Begriffen nicht geringen Höhe von 5000 Exemplaren gedruckt und brauchte zehn Jahre, ehe sic ver griffen war, während der erste Band der »Reisebilder«, gleichfalls in 5000 Exemplaren, schon nach einem Jahre vergriffen gewesen ist. Bis zum Tode des Dichters erschienen vom Buch der Lieder 13 starke Auflagen. Die Schwesterkünste der Dichtkunst waren gern bereit, den Lebensweg des lyrischen Buches zu schmücken: es wurde von Paul Thumanu, Grot Johann, Friedrich Stahl und anderen illustriert, und unter den Komponisten, die einzelne Lieder vertonte», finden sich die klangvollsten Namen, wie Schumann, Mendelssohn, Schubert, Brahms, Lachuer, Löwe. Ein Berliner Liederkatalog aus dem Jahre 1885 verzeichnet 160 Vertonungen des Gedichtes »Du bist wie eine Blume« und 83 des Gedichtes »Leise zieht durch mein Ge müt«. Bemerkenswert erscheint sicher, daß in diesen Tagen des hun dertjährigen Jubiläums in London eine neue Auslage einer englischen Übersetzung (Poems krom kleine) herausgcgeben wurde. Wien. F r i e d r i ch S ch i l l c r. Der Gottfried Keller-Preis für C. F. Namuz. — Nach einer Mitteilung der »Vossischen Zeitung« wurde der größte schweizerische Lileraturpreis im Betrage von 7000 Franken, der alle zwei bis drei Jahre zur Verteilung gelangt, zum ersten Male einem west- 1227
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