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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.10.1922
- Strukturtyp
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- 1922-10-12
- Erscheinungsdatum
- 12.10.1922
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil — Sprechsaal. X- 239, 12. Oktober 1922. Buchhändler wurde das Geschäft weiter ausgebaut. Im September 1885 trat Herr Hermann Warkentien aus der Jubclsirma aus, »m sich in seiner Heimatstadt Rostock einen eigene» Wirkungskreis zu schassen, und Emil Warkentien sithrte das Peppmiillerschc Gcjchäst weiter, bis ihn 1812 der Tod abries. Sei» Werk wurde von seinem Sohne Georg sortgcsetzt, diesen aber verschlang der Weltkrieg, und die Firma ging am t. August 181k a» Herrn Ernst D. Gen sei, den Besitzer von Carl Spielmeyers Nachs. in Güttingen, über, der sic unter der alten Firma weiter betreibt. Schlüsselzahl des Bürscnvcrcins. — Um die jeweils geltende Schlüsselzahl des Bürscnvcrcins an einer bestimmten Stelle den Lesern des Börsenblattes immer vor Augen zu halten, haben wir seit der letzten Montag-Nummer die Einrichtung gctrossc», dass diese Schlüsselzahl stets anssällig a » d e r Sp i tz c d c s B i b l i o g r ap h i s ch e n T e i l s abgcdruckt wird. Jeder Sortimenter kann sich also durch einen Blick auf den Anfang des Bibliographischen Teiles jeder Nummer des Bör senblattes sosort über die jeweils geltende Schlüsselzahl unterrichten. Wen» wir auch glauben, daß eS i» der Drahtmeldung statt -auf gehoben» nur »anfgcschobcn» heißen soll, so wolle» wir den Entschluß der Stadt Lyon doch als ein erstes Anzeichen der Selbstbesinnung be grüßen. Wertvoller freilich wäre dieser Entschluß gewesen, wenn er nicht erst durch die Angst vor der Blamage, sondern aus eigener Einsicht entstanden wäre. Sache der deutschen Regierung und der gesamten deutschen Presse wird cs nun sein, energisch daraus hinzu- wirken, daß diesem ersten Schritt, der vorläufig nur eine Geste ist, auch Taten folgen, die eindringlicher als schöne Gesten bezeugen, daß auch in Frankreich der Sin» für kulturelle Verpflichtungen langsam wieder zu erwachen beginnt. Nach einer in letzter Stunde eingehenden Meldung des »Matin ans Lyon hat die Zivilkammer aus Antrag des StadtratS eine Ent scheidung gefällt, nach welcher die persönlichen Erinnerungen Goethes und besonders die berühmte Faustansgabe am 28. Oktober nicht ver steigert werde» dürfen. PersonllliMrWeii. Änderung der Gebühre» in, Paket- »sw. Verkehr »ach dein Aus land. — Der deutsche Gegenwert des Goldfranken bei der Gebühren erhebung im Ausland-Paket-, -Telegramm- und -Zeitungsverkehr sowie für Ferngespräche nach dem Ausland ist mit Wirkung vom 7. Oktober an auf 4kg Mark festgesetzt worden. Dieses Umrcchnungsverhältnis ist auch sür die Wertangabe a»f Pakete» »nd Briese» sowie ans Kästchen mit Wertangabe nach den, Ausland maßgebend. Nähere Auskünfte er teilen die Postanstaltk». Internationale Antwortschreiben. lSiehc Bbl. Nr. 228.) — Wen» der Absender eines Briefes aus Deutschland nach dem Ausland die Antwort im voraus bezahlen will, muß er seinem Brief einen Antwortschcin zu Sk Centimes, bzw. zwei Scheine zu je 25 Centimes beifüge». Bei dem Tiefstand der Mark sind die Koste» für den inter nationalen Antwortschein sehr hoch. Eine wesentliche Ersparnis kan» erzielt werden, wen» statt des Antmortschcines eine Ausland- Postkarte mit Antwort gekauft wird und die verhältnismäßig billige Antwortkarte slL Mark) verwendet wird. Das für die Ant wort bestimmte Formular der Postkarte mit dem Ausdruck »liäponso« wird dem Brief bcigesligt und kann von dem Adressaten zur Antwort benutzt werden. — Nach der Tschechoslowakei sind aber zurzeit Post karte» mit Antwortkarte nicht zulässig. Frankreich »nd die Ltzonrr Kocthcstücke. sVgl. Bbl. Ar. 226 ». 232.) — Die »Tägliche Rundschau» berichtet in dieser Angelegenheit: Die Lyoner Stadtverwaltung hatte der Direktion des Gocthcmuscums auf den gegen die Versteigerung der Gocthccrinnernngen erhobenen Protest zunächst eine ausweichende Antwort erteilt. Es hieß in dieser Antwort: »In Beantwortung Ihres Briefes vom 15. September 1822, betreffend die Versteigerung des Inhalts des Goethe-Pavillons der Lyoner Ausstellung von 1814, bcdaure ich Ihne» Mitteilen zu müssen, daß ich nicht imstande bin, diesen Verkauf zu verhindern. Der Inhalt des deutsche» »nd des österreichische» Hauses wurde bei Kricgsbc- ginn von der französischen Regierung Unter Sequester gestellt und ein Verwalter ernannt. Damit war der Stadt Lyon jede Verfügung über die sequestrierten Güter entzogen. Durch Verordnung vom 22. Februar 1822 hat der Präsident des Ziviltribunals von Lyon die glatt« Aufhebung der Beschlagnahme der österreichische» und der deutschen Ausstellungsgüter versagt, wahrscheinlich kraft der Be stimmungen des Vertrags von Versailles und der Instruktionen der Negierung. Infolge dieser Maßregel und aus Antrag von anderen Gläubigern als der Stadt Lyon hat das Ziviltribunal am 8. März 1822 den Anwalt M. Berthond zum Verwalter aller sequestrierte» Güter ernannt, mit dem Auftrag, sie eintretendensalls zu realisiere» »nd den Erlös unter die Gläubiger zu verteilen. Tie Stadtverwal tung von Lyon hat daher mit diesem Verkauf nichts zu schassen. Ich übersende eine Abschrift Ihres Briefes an de» Herrn Minister präsidenten mit der Bitte, Ihr Ersuchen zu prüfen, ebenso an Herrn Barthoud. Sic könnten nun bei diesem anfragen, ob er ein Mittel sieht, Sic zußricdenzustcllen. Genehmigen Sie »sw. Für den abwesenden Maire der Beigeordnete gcz. L-vy.» Inzwjjchcn scheint nun die Stadt Lyon eingesessen zu habe», daß sie sich nur lächerlich macht, wenn sie in weinerlichem Tone sagt: »Ich biiüs nicht gewesen I«. Sic hat, wie uns eine eigene Trahtmeldnng berichtet, mitgeteilt, daß der Verkauf der Gocthcerinncrungcn, der ur sprünglich auf den 28. Oktober festgesetzt war, zunächst ausgehobc» ist. Gustav Dannchl si. — In Sangerhansen ist Professor vr. G » st a v D a » » e h l, Gymnasial- und Nealschuldirektor a. D., im Alter von 82 Jahre» gestorben. Von seinen zahlreichen Schriften erwähnen mir folgende: Uber niederdeutsche Sprache und Literatur <1875), Antho logie sungvla,»sicher Dichtung (1885), Cäsarenwahn oder Prosessorcn- tvahn? Studie über Quidics Ealigula <1884), Julius Schmidt <1888). Hermann L. Strack f. — Der Professor der alttestamcntlichcn Exegese »nd semitischen Sprachen a» der Universität Berlin, Geh. Konsistorialrat v. Oe. Hermann Le bericht Strack, ist am S. Oktober im Alter von 75 Jahren gestorben. Er gründete im Jahre 1883 an der Universität ei» Seminar für nachbiblisches Judentum und Iudcumissio» und war auch Herausgeber der Zeitschrift »Nathanacl-, die den gleichen Zwecke» dientj andererseits setzte ihn seine genaue Kenntnis der talmudischcn Literatur in die Lage, das Judentum gegen den Vorwurf gefährlicher Gehcimlehrcn zu verteidigen. Seine weitver breitete hebräische Grammatik erschien auch in englischer und fran zösischer Sprache. Aus der überreichen literarischen Produktion Stracks nennen wir folgende Werke: Urolsgomena critica in vstus tsstainontum liobraioum (1873), Uroplielarum postorivrnm eockex kZabz-lonioua potropvlilanus 11878), Hebräische Grammatik <1883, 12. und 13. Anfl. 1817), Vollständiges Wörterbuch zu Xcnophons Kyropädie f2. Ausl. 1832), Vollständiges Wörterbuch zu Tenophons Anabasis slk. Ausl. 1803), Lehrbuch der neuhebräischen Sprache und Literatur <2 Tlc., mit C. Siegfried, 1884), Einleitung i» das Alte Testament <1882, Ü. Ausl. 180k), Einleitung in den Talmud <1887, 5. Ausl. 1321), Das Blut im Glauben und Aberglauben der Menschheit <1831, 8. Ausl. 1888), Biblisches Lesebuch <mit Voclker 1883, 16. Anfl. 1814), Die Genesis <1836, 2. Ausl. 1805), Grammatik des biblischen Aramäisch <1888, 4. Anfl. 1885), Sind die Juden Verbrecher von Rcligions wegen? <1888), Jesus, die Häretiker und die Christen im Talmud <1810), In disches Wörterbuch <1816), Jüdische Geheimgcsctze? <1921). Abkommen mit dem wissenschaftlichen Verlag- <Vgl. Bbl. Nr. 224.) Herr Nieser? schneidet im Börsenblatt vom 25. September die Krage über das Abkommen mit dem wissenschaftlichen Verlage an und bittet »m Aussprache. Auch nach meiner Auffassung ist das Abkomme», ohne Teuernngsznfchlag z» verkaufen, dadurch gebrochen worden, daß der Verlag einseitig durch Kündigung der Ouartalskonten die Ab machungen geändert hat. Außer dem Vorzugsrabatt und halbem Porto bildeten doch die Ouartalskonten einen der Hauptpunkte des Abkommens. Ich verstehe cs wohl, daß der Verlag die Ouartalskonten gekündigt hat. Er mußte aber dafür ein Äquivalent bieten, das hat er bisher noch nicht getan <siche Bbl. Nr. 228, S. 16 644. Red.). Ich glaube auch nicht, baß sich das Abkommen wild überhaupt halte» lassen. Meines Erachtens ist cs in Stnrmzcitc» gar nicht möglich, Abkomme» auf längere Zeit zu schließen. Die steigenden Unkosten, vor allem die sich überstürzenden Gehaltsfordcrungcn lassen eine» zuschlagsreicn Ver laus und vor allem de» Vertrieb wissenschastlicher Literatur selbst bei Einführung der Schlüsselzahl des Börsenvereins ganz unrentabel er scheinen. Breslau. E. W o l f i. Fa. E. Morgenstern. 1432
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