Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-05-07
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1924
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19240507
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192405078
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19240507
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
- Monat1924-05
- Tag1924-05-07
- Monat1924-05
- Jahr1924
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sprechsaak. ^ 107. 7. Mai 1024. Der genannte Verband will die Verbraucher zwingen, stets nur durch den von ihm bestimmten Zwischenhändler Druckpapier zu be ziehen. Will der Verbraucher nicht bei diesem Zwischenhändler, sondern bei einer anderen Firma bestellen oder seinen Bedarf lrnter zwei Firmen verteilen, so bekommt der zweite Lieferant von dem Verband den Befehl: erst anzugeben, sür wen das Papier bestimmt ist. Ge schieht dies, so bekommt er den unumstößlichen weiteren Befehl, an den betreffenden Besteller auf reinen Fall zu liefern, denn dieser muß und darf nur allein von der vom Verband vorgeschriebenen Firma kaufen. Ter Papierhändler gibt in fast allen Fällen an, wer der Besteller des Papiercs ist, denn fast alle Papierhündler sind die wirtschaftlichen Sklaven des Verbandes; folgt er dem Befehl nicht, so erhält er die Peitsche — Nichtlieferung und Kreditenlziehung — ange- dro-ht. Dieser Trust-Terror ist ein großer Krebsschaden filr den ganzen Wirtschaftskörper, er unterbindet die freie Entschließung des Ver brauchers und behindert die freie Konkurrenz. Um diesen Terror zu unterbinden, bitte ich die Herren Kollegen, vom Verbände Deutscher Truckpapierfabriken nichts zu kaufen, bis der Verband öffentlich anerkennt, daß er einen solchen Terror nicht aus- übcn darf und nicht zur Anwendung bringen wird. Cs gibt genug Papierfabriken, die nicht dem Verbände angehören und gern liefern. Berlin-Weißensee, -1. April 1924. E. Bartels. Zu diesen Ausführungen hat der Verband Deutscher Druckpapier- Fabriken folgende Erklärung gegeben: »Tie Darstellung des Einsenders ist völlig unrichtig un'L geeignet, von unserem Geschäftsgebaren ein gänzlich irreführendes Bild zu geben. Tie Ausführungen gehen davon aus, daß wir die Verbraucher an geblich zwingen wollen, stets nur durch einen von uns bestimmten Papierhündler Druckpapier zu beziehen, und zwar — wie aus dem weiteren Inhalt des Briefes hervorgeht — mit dem Ziel, die freie Konkurrenz zu unierbinden. Dazu bemerken wir, daß cs uns völlig gleichgültig ist, von welcher Papiergroßhandlung der Verbraucher das Druckpapier kauft. Dies geht schon daraus hervor, daß für uns jeder finanzielle Vorteil, der etwa daraus erwachsen könnte, daß der Be zieher bei einem bestimmten Papierhändler kauft, ausgeschlossen ist, weil wir in jedem Falle den gleichen Preis erzielen. Hiermit wird auch die Behauptung widerlegt, wir hätten ein Interesse daran, die freie Konkurrenz auszuschalten. Nichtig ist lediglich, daß wir uns bei Anfragen Auskunft über die Firma des Verbrauchers geben zu la'sje>n pflegen; dies geschieht aber nur zu dem Zwecke, um zn verhin dern, daß wir uns gegebenenfalls selbst Konkurrenz machen, da wir den größeren Teil des deutschen Bedarfes an Druckpapier unmittelbar, d. h. ohne Vermittelung durch den Zwischenhandel, decken. Daß wir darüber hinaus Lieferu'Ngsverträge, die wir mit dein Großhandlungen abge schlossen haben, halten müssen, bedarf keiner Eriiväh-nung. Was die Worte des Einsenders anbelangt, »fast alle Papierhündler seien unsere wirtschaftlichen Sklaven und erhielten die Peitsche, wenn sie unserem Befehl nicht folgen«, so sind ums diese unverständlich und werden von den Papiergroßhandlungen wahrscheinlich als arge Beleidi gung empfunden werden. Sie gehen übrigens auch an der Tatsache völlig vorbei, daß wir nicht etwa ein Monopol auf Druckpapier haben, sondern vielmehr eine große und geschäftige Konkurrenz besitzen, eine Tatsache, die in den letzten Worten der Einsendung selbst betont wird. Schließlich wollen wir nicht unterlassen, zu bemerken, daß uns ein Fall, auf den der Einsender anspielen könnte, unbekannt ist, da wir irgendwelche Differenzen der gedachten Art nicht gehabt Hadem. Indem wir Ihnen unseren besten Dank dafür aussprcchcn, daß Sic unsere Stellung nähme zu dem in der Anlage wieder beigcsügtcn Briese eingcholt haben, zeichnen wir, stets gern zu Ihren Diensten, Berlin W. 9, den 11. April 1924. hochachtungsvoll Verband Deutscher Druckpapier-Fabrikc n.« (Unterschriften.) Diese Antwort des Versandes Deutscher Druckpapier-Fabriken gaben wir Herrn E. Bartels zur Kenntnis, der ums daraus am 28. April schrieb: »Für Ihre Zuschrift vom 17. d. M. und Übersendung der Er klärung des Verbandes Deutscher Druckpapier-Fabriken danke ich bestens. Meine Darstellung des Sachverhaltes im Briese vom 4. d. M. gibt über das Geschäftsgebaren des Verbandes Deutscher Truckpapier- Fabriken ein ganz richtiges Bild. Es ist nicht wahr, wenn der Ber nd äußert, daß >es ihm völllg gleichgültig ist, von welcher Papicr- großhandlung d-er Verbraucher das Druckpapier — Zeitungsdruck im Gewicht von 50 bis 80 ß per qm — bezieht. Bis vor etwa einem ^ahre zwang mich der Verband, das Papier von der Firma Salinger L Lcppmann in Berlin zu kaufen. Keine andere Firma durste an mich liescrn. Ties werden die Firmen F-erd. Fki-nsch, F. Aidccke A.-G., Sarninghausen L Co., sowie S. L. Cahen in Berlin und auch die Wirt schaftliche Vereinigung deutscher Buchhändler in Leipzig bestätigen. Nachdem ich mich energisch gegen diesen Zwang gewehrt und die Erklä rung zu wiederholten Malen abgegeben halte, von der Firma Salinger L Leppmann nicht 1 KZ Papier mehr zu kaufen, solange der Verband diesen Terror ausübt, wurde ich als Zivangsabnchmer der Firma F. Lüldeckc A.-G. in Berlin überwiesen. Auch dieser Firma, deren lang jähriger Kunde ich bin, erklärte ich, daß ich nichts mehr von ihr kaufe, solange der gegen mich geübte Terror nicht aufgehoben ist. Auch die Firma Lü-dcckc erklärte, sie könne nichts gegen den Verband unterneh men, sie sei von diesem abhängig. Meine Worte »wirtschaftliche Skla ven« uftv. halte ich vollkommen ausrecht und werde diese jederzeit zu vertreten wissen. Wie unrichtig die Behauptungen des Verbandes sind, geht aus seinen Äußerungen hervor. Zuerst gibt er an, kein Interesse daran zu haben, ob die freie Konkurrenz ausgeschaltet wird; alsdann äußert er, daß er bei Anfragen der Papicrgroßhändler sich Auskunft Uber die Firma des Verbrauchers geben zu lassen pflege, — soll heißen stets ein- fordert. Diese Auskunft wird nicht etwa verlangt, um die Bonität des Ver brauchers festzu steilem, auch nicht, um die eigene Konkurrenz hinten- anzuihalten, denn der Verband schreibt selbst, daß er den größten Teil des brutschen Bedarfes an Druckpapier lauch des Exports) unmitiel- bar, d. h. ohne Vermittelung durch den Zwischenhandel deckt. Auch hier wird geflissentlich verschwiegen, daß nur Druckpapier im Gewicht von 50 bis 80 Z in Frage kommt. Daß der Verband alsdann so gnädig ist und die Lieferungsver- träge, die er mit den Großhandlungen abgeschlossen hat, auch hält, würde humoristisch wirken, wenn nicht die Peitsche zum Vorschein käme. Auch die Äußerung: »wir haben kein Monopol« aus Druckpapier, ist falsch; denn der Verband hat tatsächlich ein Monopol für Druckpapier im Gewicht von 50 bis 80 8 per qm. wn nun nicht vn die Fänge des Verbandes zu geraten, bleibt mir nichts weiter übrig, als keine Vcrbandspapicre zu verarbeiten u-n-d nur Papier im Gewicht von über 80 8 oder unter 50 8 per qm ansertigen zu lassen. Genau so wie der Verbandsterror gegen mich ausgeübt wird, ge schieht dies bei unzähligen Firmen, welche Druckpapier in den ange gebenen Stärken verarbeiten müssen. Die größeren Z e i t u n g s Verleger haben als Abwehr gegen dcn Verbandsterror eine Einbanfszcnossenschaft gegründet, diese nimmt aber nur Zeltungsverleger als Mitglieder auf. Ich brtte dcn Abdruck meiner Einsendung vorzunehmen; denn ich habe den vorliegendem Verbandsterror, so ungeheuerlich dies auch klungt, vollkommen wahrheitsgemäß geschildert. E. Bartels. Adrefsengesuch. Falls einem der Herren Kollegen die jetzige Adresse des Herrn Or. Kaufs (früher »Deutsche Pfadsinderschaft«, Innsbruck) be kannt ist, bitten wir ihn, uns diese bekanntzugeben. München XXIII, Wilhelmstraße 9. C. H. Bccksche Verlagsbuchhandlung. Adrema-Adressiermaschine. Welche Erfahrungen sind bisher in Kollcgenkreisen mit der Adrema-Adressiermaschine gemacht morden? S. Warnung! Gewarnt sei vor einem Schwindler, der sich als Prokurist unserer Firma ausgibt, im besetzten Gebiet bei Buchhandlungen vor spricht und dort Geldbeträge erhebt. Die Firma G. D. Baedeker, Essen, schreibt uns dazu, daß ein Herr H. K. S ch r e ck e r sich bei ihr 100 Mark geliehen hat. Er hat eine Visitenkarte nachstehenden Wort lauts übergeben: H. K. Schrccker Prokurist in Firma Kochlcr L Volckmar A.-G. Privat: Leipzig, Königstraße 49. Fernruf: Leipzig 10 103. Leipzig. KoehlerLVolckmar A.-G. L C o. Soeben erhalten wir von der Firma Gebr. Lensing, Dortmund telephonisch dieselbe Nachricht. D. O.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder