Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1924

227, 26. September 1924. Redaktioneller Teil. SSUE-U f. d. DUchn. 12671 Redaktioneller Teil. (Nr. 151.) Gebühren für die Anmeldung deutscher Werke zum amerikanischen Copyright. Die in unserer Bekanntmachung vom g. d. M. (Bbl. Nr. 215) erwähnten Verhandlungen über die Herabsetzung der Behand lungsgebühr für die Anmeldung zum Copyright sind erfolgreich gewesen. Das Amerika-Institut in Berlin hat sich bereit erklärt, als Behandlungsgebühr vom I. Oktober 1824 ab 2.50 Gm. zu berechnen. Das Amerika-Institut hat allerdings an die Herabsetzung um 1 Gm., von 3.58 auf 2.58 Gm., den Vor behalt geknüpft, daß die Monatsdurchschnittszahl der Anmel dungen in Zukunft ungefähr die gleiche bleibt; denn bei einem merklichen Nachlassen der monatlichen Anmeldungen würden sich die Unkosten der Behandlung der einzelnen Anmeldungen erhöhen. Unter der gleichen Voraussetzung hat sich das Amerika-In stitut bereit erklärt, die Behandlungsgebühr für die Anmeldung von Zeitschriften, die bekanntlich für jede einzelne Num mer der Zeitschrift erfolgen mutz, auf 1 Gm. je Nummer (bis zum I. Oktober d. I. noch 2 Gm.) herabzusetzen. Gleichzeitig hat sich das Amerika-Institut bereit erklärt, die Anmeldeformulare für die Anmeldung zum amerikani schen Copyright in Zukunft unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Leipzig, den 25. September 1924. Geschäftsstelle des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, vr. Heß, Syndikus. Schweizerischer Duchhändleroerein. Bekanntmachung. Wir machen daraus aufmerksam, daß die Firma C. Scherer in Zürich weder dem Schweizerischen Buchhändlerverein angehört, noch auf der Liste der als Buchhandlungen anerkannten Firmen steht. Es handelt sich vielmehr um eine Lieferantin der Unionsbuchhandlung und infolgedessen ist diese Firma seit längerer Zeit vom Schweizerischen Buchhändlcrvcrein g e < sperrt. Gestützt auf diese Tatsache ersuchen wir, der genannten Firma nicht zu liefern. Luze rn und Bern, den 19. September 1924. Für den Vorstand des Schweizerischen Buchhändlervereins: Der Präsident: Wicke. Der Sekretär: vr. R. v. Stürler. Duchhändler-Derband „Kreis Norden". Jahresbericht 1923/24. Erstattet vom 1. Vorsitzenden in der 42. Ordentlichen Kreis versammlung am Sonntag, dem 7. Septbr. 1924, in Oldenburg. Unsere letztjährige Hauptversammlung in Lübeck stand noch vollständig unter dem Zeichen der Geldentwertung. Alle unsere Worte und Beschlüsse wurden von der Unsicherheit unserer Geld wirtschaft und damit unserer ganzen deutschen Wirtschaft be herrscht. Inzwischen ist durch — wie ein amerikanischer Grotz- kaufmann in Hamburg ausführte — die bedeutendste Tat des deutschen Volkes, die Schaffung der festen Währung auf der Grundlage des deutschen Nationalvermögens, eine vollständige Wandlung eingetreten. Jnflationsgewinne und Verluste — von letzteren wissen Verlag und Sortiment ein Lied zu singen — haben aufgehört, der Buchhandel ist wieder zu einem festen Han delsbetriebe mit bescheidenen Gewinnen und hoffentlich vermin derten Verlusten geworden. Drücken auch uns alle die steuer lichen Lasten, die der verlorene Krieg uns aufgebürdet hat, sehr stark, so ist es jetzt doch wieder möglich, kaufmännische Berech nungen für seinen Geschäftsbetrieb aufzustellen und auf dieser Grundlage aufzubauen und in die Zukunft zu sehen. Mögen uns diese Sicherheit der Geldgebarung die Männer, die berufen sind, Deutschlands Geschicke zu lenken, erhalten, dann wird auch der Buchhandel die Krisis, die mit der Wertbeständigkeit ver bunden ist, überwinden. Auch unser Kreisverein hat die Schwere der Zeit im letzten Jahre voll durchkosten müssen. Groß war die Arbeit, die der Vorstand hat leisten müssen, von vielen Seiten wurde seine Hilfe beansprucht. Mit Hilfe unserer unermüdlich tätigen Geschäfts stelle war es uns möglich, allen Anforderungen gerecht zu wer den. Unsere Mitgliederzahl ist in diesem Vereinsjahre von 287 aus 295 gestiegen. Durch den Tod verloren wir: Herrn Knud Beuck, Kiel, und das frühere Mitglied I. Nagel, Heide. Jubiläen feierten in diesem Jahre die Firmen: Gcrth, Laeisz L Co., Hamburg (58 Jahre des Bestehens), Wilhelm Möller, Lübeck (58 Jahre des Bestehens), Paul Tocche, Kiel (das 180jährige Jubiläum). Der Verein sandte den Firmen und ihren Inhabern die herzlichsten Glückwünsche. Eine Summe von Fleiß und Arbeit verbirgt sich in dem Worte »100 oder 58 Jahre Geschästsbestehen«. Wir wünschen den Firmen auch an dieser Stelle, patz ihnen sür lange weitere Jahre Gesundheit und Tüchtigkeit ihrer Inhaber erhallen bleibe, zum Vorbild für alle jüngeren Betriebe, die ihnen nacheifern mögen zum eigenen und zum Segen des deutschen Buchhandels. Die Hauptdaten für das letzte Vereinsjahr waren: die Hauptversammlung in Lübeck am 23. September 1923, die Ver sammlung der Kreisvereinsvertreler in Leipzig am 21. Oktober 1923, die Vorstandssitzung in Hamburg am 9. März 1924, Kan tate in Leipzig am 18. Mai 1924 und die VorstandSsitzung in Bremen am 12. Juli 1924. Hauptversammlung in Lübeck: Die Hauptver sammlung war von 63 Mitgliedern besucht. Der Spesenauf schlag wurde aus I55S festgesetzt und über die Zahlungswcisc an den Verlag eine Entschließung angenommen, die im Börsenblatt vom 4. Oktober 1923 abgedruckt worden ist. Als Satzungsände rungen wurden beschlossen: Vermehrung der Mitglieder des Vor standes auf elf Personen, Wahlen in den Vorstand alle drei Jahre, Einrichtung der Geschäftsstelle. Der Vorstand wurde bis auf zwei Mitglieder, die im Amte verblieben, neu gewählt. Herr Otto Meißner wurde zum Ehreumitgliede des Kreises Norden ernannt in dankbarer Anerkennung seiner unermüdlichen Arbeit zum Wöhle unseres Standes und besonders seiner nimmer rastenden Tätigkeit zur Förderung des Gemeinschaftsgefühls unter den Mitgliedern unseres Kreises Norden. Versammlung der Kreisvereinsvertreter in Leipzig: Es wurde über die »Schlüsselzahl«, den »Zah- lnngstag«, »das Fortbestehen der BAG« und die »Gründung einer Werbestelle- gesprochen, während der Spesenzuschlag des Sortiments von der Tagesordnung abgesetzt wurde, weil die noch fortdauernde Geldentwertung Beschlüsse unmöglich machte. Die Meldestelle hat inzwischen eine lebhafte Tätigkeit entwickelt. Ver lag und Sortiment haben Nutzen daraus gezogen. Als wichtigste Arbeit möchten wir ihr ausgeben, die Wahnidee von dem teuren deutschen Buch erfolgreich zu bekämpfen. Vor st and ssitzung in Hamburg am 9. März 1 924: Gegenstand der Beratung waren der Spesenaufschlag und die Anpassung des Beitrages an die Rcntenmark.'Jm Rund schreiben vom 19. März an alle Mitglieder des Kreises Norden wurde davon berichtet. Mit dem Rundschreiben vom 2. Mai wurde der Spesenaufschlag für Bücher von 1 bis 38 Mk. auf 5S?, für Zeitschriften auf 26?S festgesetzt, soweit nicht örtliche Vereinbarung eine höhere Bemessung vorschreibt. Von diesem 1618»