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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.03.1932
- Strukturtyp
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- 1932-03-19
- Erscheinungsdatum
- 19.03.1932
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- Deutsch
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Die Zunahme betrug gegenüber dem Vorjahr 1 172 Auf nahmen oder 45,925, Der Anteil der Institute und Behörden hat sich stark vermindert, von 1 669 oder 65,425 auf 219 oder 5,9A, während umgekehrt der Anteil der Privatpersonen entsprechend gestiegen ist, von 737 oder 28,825 auf 2 589 oder 69,425. Die An stalt selbst hat mit 917 (126) Aufnahmen die Einrichtung eben falls stärker als in früheren Jahren in Anspruch genommen. Die beiden Ausführungsarten halten sich mit 4925 (79,225) für die negative und 5125 (20,825) für die positive Ausführung entgegen den früheren Jahren ziemlich die Waage. Auch dies mal entfiel der Hauptanteil, und zwar 66,325, auf Textseiten. Das übrige Drittel verteilte sich, wie die Übersicht zeigt, auf Ab bildungen, Tabellen, Zeichnungen, Urkunden und Handschriften. X. Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei Die Gesellschaft der Freunde der DB hat sich im Geschäfts jahr 1930 (I. I. bis 31.12.) auf der bisherigen Höhe gehalten, was bei den gegenüber dem Vorjahr entschieden schwieriger ge wordenen wirtschaftlichen Verhältnissen als zufriedenstellend be zeichnet werden kann. Der leichte Rückgang der Mitgliederzahl, der sich trotz mancher neu geworbener Mitglieder infolge der wirtschaftlichen Notlage ergab, konnte durch höhere Gesamtein nahmen ausgeglichen werden. Auch ging von Seiten der Ehren förderer, Stifter und immerwährenden Mitglieder dankenswerter Weise eine Anzahl freiwilliger Spenden ein. Herr Verlagsbuch- händlcr Hofrat vr. pkil. I>. e. Arthur Meiner, der Stellver tretende Vorsitzende der Gesellschaft, stiftete aus Anlaß des 150- jährigen Bestehens seiner Vcrlagsfirma Johann Ambrosius Barth, 1.7.30, den Betrag von l 000 RM. Ihm und allen übrigen Spendern sei für die freundlich gewährte, in dieser Not zeit doppelt anzuerkennende Unterstützung auch an dieser Stelle besonderer Dank ausgesprochen. Nachdem die Geschäfte der Gesellschaft seit Oktober 1923 nebenamtlich von Beamten der DB erledigt worden waren, wurde am 15. 3. 30 wieder eine eigene Geschäftsstelle eingerichtet, mit deren Führung Herr vr Ml. Bernhard Payr beauftragt wurde. Anfang Jul! gelangte als 12. Jahresgabe (für 1929) Ger- hart Hauptmann: »Drei Deutsche Reden» mit einem Vorwort von Hans von Hülsen zur Versendung. Der Text, ein patrioti sches Selbstbekenntnis Hauptmanns, ein Aufrus an das deutsche Volk zur Einigkeit und Treue, war von dem Dichter in liebens würdiger Weise der Gesellschaft zur Verfügung gestellt worden. Satz und Druck des entsprechend dem Inhalt auch in der äuße ren Form würdig und feierlich gestalteten Werkes wurden von der Meisterschule für das Graphische Gewerbe zu Leipzig ge stiftet. Die Kritik widmete der Schrift eine größere Anzahl ein gehender und anerkennender Besprechungen. Gerhart Haupt mann selbst schrieb, daß die Form der Veröffentlichung für ihn »mehr als eine bloße Freude» bedeutet habe. Am 30. Oktober wurde eine Sitzung des Vorstands und an schließend eine Jahresversammlung der Mitglieder abgehalten, in der einstimmig beschlossen wurde, aus Ersparnisgründen von einer Jahresgabe für 1930 abzusehen; außerdem wurde den Mit gliedern die neue Satzungsbestimmung mitgcteilt, daß sie künftig hin gegen Vorzeigung ihrer Mitgliedskarte eine gebührenfreie Benutzungskarte für die DB erhalten. Die Gesellschaft verfügte zu Anfang des Jahres über ein Vermögen von 1 647.46 RM. Die Einnahmen betrugen 30 804.20 RM, die Ausgaben 27 845.37 RM. Von den letzteren entfielen 11 848.70 RM auf Ankäufe von Werken, namentlich künstlerischen Drucken, und auf Milgliedsbeiträge an Vereine und Gesellschaften. Für Geschäftsführung und Verwaltung waren 6 678.31 RM, für Herstellung und Versand.von Schriften der Gesellschaft und für sonstigen Aufwand 7 568.36 RM erforderlich, als zweite und dritte (letzte) Rate für den Ankauf der Hünichschen Rillesamm lung 1 750.— RM. Das Gesamtvermögcn belief sich am 31.12. 30 auf 4 606.29 RM. IVO Jahre 2. Nicker und Alfred Töpelmann in Gietzen. Am 20. März sind es 100 Jahre, das; Joseph Nicker unter seinem Namen in Gießen die »dritte« Buchhandlung gründete. Sein Wirken war von Anbeginn nicht nur auf den Sortimentsbetrieb, sondern auch auf das Verlagsgeschäft gerichtet. Doch schon nach zwei Jahren wurde er seinem jungen Unternehmen durch den Tod entrissen. Aus Wunsch der Witwe übernahm sein jüngerer Bruder Anton die Geschäftsführung. 53 Jahre lang, bis 1850 als Geschäfts führer, dann als Teilhaber und seit 1863 als alleiniger Inhaber, hat er die Firma erfolgreich geführt und ausgebaut. Unter seiner Lei tung erschien manch hervorragendes Werk, besonders aus dem Ge biete der wissenschaftlichen Theologie. Als er die Firma am 1. Ja nuar 1887 an Friedrich Hermann Reimer aus der bekannten Ber liner Buchhändlerfamilie verkaufte, war auch das Sortiment schon lange zum bedeutendsten am Platze geworden. Anton Nicker starb 1802, nachdem er noch fünf Jahre der wohlverdienten Ruhe genossen hatte. Unter Reimer siedelte die Firma aus dem kleinen Haus in der Altstadt in den eigenen prächtigen Neubau an den schönen Anlagen über und wurde hier, wo Raum in Fülle vorhanden war, um einen dritten Geschäftszweig, ein wissenschaftliches Antiquariat, vergrößert. Wegen Krankheit mußte Reimer aber schon bald wieder das Unter nehmen verkaufen und so kam cs am 1. Januar 1894 an Alfred Töpelmann aus Leipzig. Unter seiner energievollen Leitung ver größerte sich der Umfang nnd Umsatz des Geschäftes immer mehr. Um die Jahrhundertwende ernannte die hessische Negierung Alfred Töpelmann im Auftrag der Universität zum Großhcrzoglich hessi schen Universitäts-Buchhändler. Den Verlag spezialisierte er auf die Gebiete der wissenschaftlichen Theologie und die orientalische — besonders semitische —Sprachwissenschaft. War unter Anton Nickers Jnhaberschaft schon seit 1881 die »Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft« im Verlage erschienen, so gesellte sich seit 1900 das Schwesterorgan für das Neue Testament dazu, die von Prof. v. E. Prcuschen gegründete »Zeitschrift für die neutestamentliche Wissen schaft«. Gleichzeitig erschien ein Verlagsunternehmen von hoher wissenschaftlicher Bedeutung: die »Ephemeris für semitische Epi graphik« von Prof. vr. Mark Lidzbarski, dem bekannten Göttinger Orientalisten, der sie bis 1929 hcrausgab. Von ihm erschienen auch noch mehrere andere bedeutende Werke im Verlag. 1903 begannen die »Neligionsgeschichtlichcn Versuche und Vorarbeiten« zu erscheinen. Die Reihe umfaßt bis jetzt 57 Arbeiten in 23 starken Bänden. — Das Antiquariat erwählte das Gesamtgebiet der Philosophie zum Spezialfach und errang sich durch Ankauf bedeutender Bibliotheken, wie der des Bonner Professors Jürgen Bona Meyer und des her vorragenden Pädagogen und Schulmannes Exzellenz vr. Ludwig Wiese in Potsdam u. a. m. sowie durch Veröffentlichung mit größter Sorgfalt zusammengestellter Kataloge über sein reiches Lager bald einen angesehenen Namen im In- und Ausland. Allmählich über stieg jedoch die Leitung der drei mehr und mehr aufstrebenden Be triebe die Kraft eines Einzelnen, und so entschloß sich Herr Töpel mann, das Sortiment und Antiquariat vom Verlag zu trennen. Am 1. April 1905 übernahm nun Ernst Legier aus Leipzig die I. Ricker'sche Universitäts-Buchhandlung. Der Verlag wurde von Herrn Alfred Töpelmann unter eigenem Namen in das erworbene Nachbargrunöstück verlegt, wo er sich noch heute in seinem Besitz be findet. Die I. Ricker'sche Universitäts-Buchhandlung wurde auch von dem neuen Inhaber in den altbewährten Bahnen zu weiterem Aus stieg geführt. Ernst Legier hatte bereits ein Menschenaltcr in der Buchhändlerstadt Leipzig seinen Beruf ausgcübt und dort auf Grund seiner vielseitigen gediegenen Fachkenntnisse und seiner reichen Er fahrungen die Leitung der Amerika-Abteilung der Firma Otto Har- rassowitz übertragen bekommen. Nach Erwerbung des Gießener Geschäftes überließ er die Fortführung des Sortiments zunächst dem erprobten alten Personal und betrieb, seiner ganz besonderen Vorliebe für das wissenschaftliche Antiquariat folgend, vorerst den Ausbau dieser Abteilung. In zäher, unermüdlicher Sammlerarbcit sicherte er dem Antiquariatslager, dessen Grundstock Bibliotheken namhafter Gelehrter bildeten, durch Erwerbung der Bibliothek des berühmten Historikers Wilhelm Onckcn nnd des Hallenser Philo sophen Ludwig Busse sowie anderer ausgezeichneter Sammlungen Vergrößerung und beträchtlichen Wertzuwachs. Zahlreiche Kataloge und Anzeiger fanden damals den Weg in alle Kulturländer der Erde, verschafften der Firma Geltung und Absatz und warben neue
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