Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.09.1931
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- 1931-09-24
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- 24.09.1931
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X- 222, 24. September 1931. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. sohlt und -enkcl 1874 z» Rheydt geboren, hat Karl Robert Lange- wicschc bei Hiurichs in Detmold den Buchhandel erlernt, als Ge hilfe bei Ncichardt in Halle, Donath in Genua, Volckmar in Leipzig, Hartman» in Elberfeld, Speyer Sr Peters in Berlin gearbeitet und 1ML in Dtisscldorf seinen Verlag gegründet. Karl Robert Langewiesche war die personifizierte Energie. Er verfügte über eine außergewöhnliche Klugheit und sichere verlege rische, kaufmännische und organisatorische Instinkte. Aber sein Eigentliches war doch etwas Anderes. Es war das Ethische: das Unbedingte, die positive Einstellung zum Loben und z» allem und alle», womit das Leben ihn i» Beziehung setzte. »Er hatte früh das strenge Wort gelesen« und hielt mit Strenge darauf, daß jede dieser Beziehungen im Goetheschen Sinne »rein« bleibe. Mochte es sich um seine Stellung zu den große:, Mächten und Begriffen: Gott, Volk, Familie, Berus, Pflicht handeln oder z» einzelne» Personen oder Dingen — immer war sie echt, klar, positiv, ohne Kompromisse. So war auch seine Stellung als Verleger zum Sortiment: niemals markiert positiv, um Geschäfte zu machen, sondern immer aus inner ster Überzeugung notwendiger Verbundenheit positiv. Wie ost seine Leistungen und seine Mittel verblüssten, niemals ist ein Bluff darunter gewesen. Diese — im Goethescheu Sinne — Reinheit aller LebenSbcziehun- geu und Lebcnsäußerungen ist ihm »bas Reich Gottes« gewesen. Und weil er am ersten danach getrachtet hat, ist ihm alles andre zugcfallen. Jetzt ruht er von seiner vielen Arbeit aus auf dem Friedhof zu Königstcin im Taunus, der recht nach seinem Herzen gelegen ist: in Waldcsstillc, über dem Städtchen, den Menschen nahe und doch ein wenig abseits von ihren vielbefahrenen Straßen. Er ruht aus, aber sein Lebenswerl arbeitet weiter: die rund sechs Millionen Blauen Bücher und die rund eine Million Hammer bändchen, die er verbreitet hat, und der lebendige Organismus des Doppelverlages, in welchem die Wirkung seiner intellektuellen und ethischen Kräfte von seiner vertrauteste», ihm und seiner Arbeit unlösbar verbundene» Mitarbeiterin und seinem bewährten kleinen Mitarbeiterstabc wachgehalten und als ein heiliges Vermächtnis ge pflegt werden soll. Mehr noch als vor drei Jahren die Feier seiner slinfundzwairzig- jährigen Selbständigkeit und die Gründung seines »Eisernen Ham mer« Verlages ruft heute i» Deutschlands schwerer Schicksalszcit die schmerzlich überraschende Nachricht von, Dahinscheidc» Karl Robert Langewieschss dankbares Gedenke» wach. Gerade die Buchhändler meiner Altersklasse, die stolz sind, die ersten Erfolge beider Brüder miterrungcn zu haben, die als Lehr linge und jüngste Gehilfen ihren Anfang erlebten, waren Karl Robert Langewiesche wohl in besonderen, Maße verbunden. Hoher Idealismus, frohes vertrauendes Schassen und geschäftliche Klug heit schienen in ihm — der dem Alter »ach weniger als die meisten seiner Vcrlagskollegen »ns entfernt war und selbst zehn Jahre dem Sortiment gedient hatte — vorbildlich verkörpert. Diese Vorzüge, die in stiller unablässiger Selbstzucht, in vornehmer, geistvoller Werbearbeit, in hochstehenden Leistungen offenbar wur de», waren i» besonderer Weise geeignet, die Liebe zun, Berns und den Glauben an des Buchhändlers Sendung damals in uns zu ent flammen. Die Freude, die jede seiner Veröffentlichungen in unser» Reihen weckte, drängte die Begeisterten Immer wieder zu werbender Tat und cs war ein frohes, gewinnbringendes Schassen auch dann, wen» die erstrebten, größeren Erfolge ansbllcben, wie leider bei den meisterlichen Bünden der»Freude« und de» inhaltsreichen »Suchen der Zeit«. Überblicken wir heule das Vierteljahrhundert seiner Arbeit, Gehalt und Gestalt seines Verlages, so ist kein Buch, kein Verfasser, kein Thema, das uns nicht berührt und zur Mitarbeit verpflichtet hätte, kein Erfolg, an dem wir, der ersten Liebe treu, nicht mit aufrichtigem Stolz teilgehabt hätten. So still der Allzubeschcidene seine Arbeit tat, so selten wir ihm im Lebe» begegneten, seine Sorge um den Buchhandel und dessen Nöte hat sich in manch einer klugen Äußerung und Warnung, in selbstloser Mithilfe bis zuletzt bewiesen. Wie ans allen Ankündi gungen des Verlages, so tritt besonders aus den beiden lebens vollen Selbstzeugnisscn des Verewigten bas bewundernswerte Bild seiner ausgeprägten Persönlichkeit, die lange noch zum Nacheiscr» verpflichten soll, entgegen. Die wir ein halbes Menschenalter hindurch gewöhnt waren, aus seiner Hand die edelsten Gaben zu empfangen, im Zusammen wirken mit ihm eine» ganz wesentlichen Teil unserer Berufssreudig- keit zu gewinnen, uns mag das Gedächtnis des Schöpfers der Blauen Bücher noch lange ein Segen bleiben, den den Jüngeren zu ver mitteln wir nicht müde werden wollen. Dankerfüllt und voll Be wunderung seiner Lebensarbeit wollen wir weiter in seinem Geiste und mit den Waffen, die er uns gehämmert hat, unseren Dienst zu erfülle» bestrebt bleiben und Karl Robert Langewiesche nie ver gessen. O. Z. Sprecksaal Ein Übelstand. Wir Sortimenter werden nicht selten die betrübende Erfahrung machen, daß zur Ansicht versandte Romane (sowohl als Neuigkeit als auch in Auswahlsendungen) mit den deutlichen Spuren des Gelesenseins zurtickkommen (brachte mir doch kürzlich ein Kunde sämt liche sechs zur Ansicht übersandten Romane gelesen zurück und hatte dabei noch die Naivität, über den Inhalt derselben zu referieren: ich kochte innerlich, mußte aber den Mund Haltens. Es ist dies eine der vielen Rücksichtslosigkeiten, die wir uns vom Publikum bieten lassen müssen! — Aus der Faktur eine» entsprechenden Vermerk zu machen und so dem Kunden schon von vornherein zu unterstellen, daß er evtl, mit zu den Missetätern gehört, geht nicht an und wird als persönlich geltend aufgcsaßt. — Vielleicht ist dem Ubelstand da durch beizukommen, baß — ähnlich wie bei den roten Mahnzettcl- chen — der Börsenverein die Sache in die Hand nimmt, Zettel geeigneten Inhalts druckt und uns Sortimenter so der Sorge über hebt, beim Publikum »ins Fettnäpfchen zu treten«. — Vielleicht ist auch ein Kollege imstande, hier Vorschläge zur Abhilfe zu machen. Halber st ad t. Erich Schroeder. Anfragen und Adressengesuche. Wer kennt eine Frachttafel mit den ausgerechnete» Frachten? (Oscar Hengstenberg, Bochum.) Wer ist Verleger von Städlcansichtcn aus den Gebieten Eupen- Malmedp und Hultschiner Ländchen? (Walbowsche Buchh., Frank furt a. O.) Wer hat das Nümmerchen-Spiel im Verlag? Nicht Mulli. (Ravensbergische Buchh., Herford.) In welchem Bilderbuch kommt der Vers: »Mamsellchen Pimper- nellchen wohnt in einem Honigzellchen« usw. vor? (Passagebnchh. Richard Müller, Jena). In welchem Buch kommt ein Sportsischcr mit eigener Jacht vor, der seine Erlebnisse mit Tiefsecsischcn schildert? Nicht »I», Kampf mit Niescnfischc»«. (Fränkische Verlags-Anstalt, Nürnberg.) Wer ist Hersteller der M. I. S. gezeichneten Künftlcrkarten? (Schrlstl. d. Börsenblattes.) Diplomvolkswirt Josef Brandt (Anschrift gesucht von Karl Wrede, Erlangen). Lund. pkil. H. Lehwaldcr, Köln, Annostr. 88, oder Solingen, Burgstr. 5 (Anschrist gesucht von C. Schafsnit Nächst, Köln, Richarv- str. KL). Inhaltsverzeichnis. Bekanntmachungen: Gesamtvorstand des B.-V. betr. Stu- denten-AbonnementS. S. 84g / Reichsausschuß der Deutschen Zeitschriften betr. Gründung. S. 84g: Aufruf, betr. Sparmaß nahmen bei Zeitschriften. S. 84g. Artikel: Entscheidungen höherer Gerichte. Von vr. A. Elster. S. 84N. Eine wissenschaftliche Bibliothek fuhrt Statistik. Von E. Kraetz. S. 851. Besprechungen: Kohut, Zeitungen und Zeitschriften als Han delsgut. S. 853 / Hellmann, Die Hcllmann. S. 853. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. S. 853. Kleine Mitteilungen S. 854—855: Zuschuß zum Besuch des FortbildnngSschulkürsus für Sortimenter / Der Allgemeine Deutsche Bnchhandlungsgchilsen-Vcrband / Neucintragungen ins Handelsregister / Kultnrabcnde der Buchhandlung v. Zahn L Jacnsch Nächst in Dresden / Vortragsveranstaltungcn der Lite rarischen Gesellschaft in Wiesbaden / Hauptversammlung des Deutschen Buchdruckervcreins / Der Bund Rheinischer Dichter. V c r k e b r S » a ch r i ch t c n S. 855: Geldverkehr mit Ungarn. Personalnachrichten S. 855: Gestorben: Theodor Heinrichs- Hosen, Magdeburg; Ernst Schwartz, Friedberg / Karl Robert Langewiesche. Sprcchsaal S. 85k: Ei» Übelstand / Anfragen und Abressen- gesuche. B<r-Ntw°r,l. Schriftleiter: grau, W-an e r. - Bering: D-rBSrsenv-ritn der Deutfchen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Bnchhnndkerhmi-. Druck: ik. H - dr > ch N a ch f. Snmtl. In Leipzig. — Anschrift d. Schrtstlettung u. EMcdiiinn: Leipzig, NerlchtSwegM s«uchhändlcrhau»i. P°stIchNki,snch274/?0. 856
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