Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-09-29
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1931
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19310929
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193109293
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19310929
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1931
- Monat1931-09
- Tag1931-09-29
- Monat1931-09
- Jahr1931
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 228, 29. September 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. wieder die Inanspruchnahme befreundeter Lehrer. Manchmal geht die Aiktwort erst zu Schulbeginn ein. Das, da die Quelle» grasten Ärgers liegen, ist klar. Ei» Ankämpsen gegen diese Erschwerung ist aussichtslos. Es sind immer dieselben Schulen, die warten lassen. Auch Beschwerde» beim hiesige» Schui-Scnator waren vergebens. Nur habe» wir da erreicht, dast Schulbücher beim ortsangesesscnen Sortiment gekauft werben müssen, direkte Lieferung des Ver lages an die Schulen ausgeschlossen ist. Zum Bestellen der Schulbücher benutzen die grösseren Firmen wohl alle ein Bcstellmuster, das dem des Herrn Stessen-Dortmund <s. Nr. 21Ü) gleicht. Es wäre zu wünschen, dast diese Formulare in den Handel komme». Es würden für die Angaben des Vorrats und der bestellten Schulbücher zwei Spalten sür zwei Jahre genügen, da der Wechsel im Bedarf ja groß ist. Kür die antiquarische» Schul bücher ist eine Spalte hinzuzufügen. Das späte Bckanntwerdc» der Änderungen zwingt zum Kom- mcnlassen eines Teiles der neuen Schulbücher im Eiskalten, also zu erhöhten Frachtkosten. Fast 35 Jahre verkaufe ich Schulbücher in groster Zahl, aber ich kan» kein Jahr nennen, in de», dies Geschäft voll befriedigend war. Oftmals habe ich mir am Ende der Schnlbllchcrzeit die Frage vorgelegt, ob ich solche verlustreiche Geschäfte verantworicu kan», und nicht, wie andere Firmen, die Finger lieber davon lasse. Auch das vorsichtigste Bestelle» nutzt nichts, wenn ein Kollege nicht ausgcpastt, zuwenig oder zuviel bestellt hat, wenn ein Lehrer, trotz Verbot, vom Verlag bezieht, wenn eine alte Auslage weiter benutzt werben soll, wenn die bisherige Anslagc, die noch reich am Lager ist, nicht weiter gebraucht wird, da in der neuen, Ende April erscheinenden Auflage geringe Änderungen, einige Bilder mehr enthalten sind, — wen» der Handel mit alte» Schnlbüchern besonders umfangreich war, wen» die Hilfsbiichcrci aushals, wenn ein neuer Kollege sich de» Bedarf einer »ahcgelegenen Schule sicherte, wenn der Verleger z» spät lieferte, wenn klassenweise bezogen wurde. Der klasscnweise Bezug ist vielfach ein Schade» für das Schul buchsortiment. De» Nutzen hat nur der Verleger. Jede größere Echulbuchhandlung must von den am Platze gebräuchlichen Schul büchern einen gewissen Vorrat am Lager haben. Sie erfährt nichts vom klassenwctsen Bezug, da die diesbezüglichen Ansragen von den Schulen meist ausweichend beantwortet werden. Eine Verständigung benachbarter Schulbuchhändlcr führt selten zum Ziel, da die Haft der Schulbücherzeit eine zeitraubende fernmündliche Verständigung erschwert. So bleibe» ost Stöste liegen, die rasch veralten und un brauchbar werden. In Hannover haben wir eine Einrichtung zur »Schadcnvermindc- rung<- beim Schulbüchergeschäst, die sich bestens bewährt hat und Nachahmung verdient. Drei bis vier Tage nach der Oster-Schul- bücherzcit kommen die Kollegen zusammen, bringen die Listen der Schulbücher mit, deren Vorrat zu grost ist. Jeder gibt an, was er abgeben will. Mit WA Nachlast wird geliefert, solange der zu große Vorrat reicht. In de» Wochen nach dieser Zusammenkunft sind also viele der benötigten Schulbücher am Platze zum Einkaufs preise zu haben. Mancher Irrtum in der Bestellung läßt sich da ausgleichen. Von dem Rabatt von 25A gehen die Fracht- und Verpaiknngs- kosten ab. Das, was liegen bleibt, antiquarisch wird, bringt den alljährlichen Verlust in, Schulbüchergeschäst, der nicht länger tragbar ist. Nun gestattet ja ein groster Leipziger Schulbuch-Verlag die Rückgabe eines kleinen Teiles der bezogenen Schulbücher unter Ab zug von IVA. Das ist ungenügend. Der Abzug ist zu hoch bemessen. Er sollte nicht mehr als 5A betragen. Ein anderer groster Schul- bllcherverlag gestaltet keinerlei Rückgabe der liegengeblicbeuen Bücher. Überaus verlustreich wird der Schulbuch-Bezug, wen» in Leipzig nicht ausgelicscrt wird. Jede Schulausgabe, jeder Text muß unter Kreuzband, als Päckchen bezogen werden. Der Nutzen beträgt dann oft kaum 2VA. Die Anrechnung des Portos ist meist nicht möglich. Warten kann der Schüler, der zu spät bestellt hat oder zu spät ge kommen ist, auch nicht. Die Rücksicht auf die Kundschaft zwingt zur Tragung des Portos, zu», Verzicht aus einen Teil des Verdienstes. Die bisherigen Verluste beim Schulbüchergeschäst kann das Sortiment nicht mehr trage». Wenn sich der Verlag nicht z» Besse rungen im Bezüge entschließe» kan», kommt der Handel zum Er liegen. Verlangt muß werben, daß die Auslagen mindestens fünf Jahre lang auch bei geringen Änderungen nebeneinander gebraucht werde» können, der Verleger also gegenüber den Wünschen der Ver fasser zurückhaltender ist. Kerner muß ein Rücksendungs r e ch t unter Anrechnung von 5A Spesen bestehen. Bei direkten Sendungen kommt nur das halbe Porto zur Anrechnung. Der Rabatt muß aus 30A erhöht werde». Rur so ist cs möglich, daß der Schnlbnchhändlcr sein Auskommen findet, die Freude am Schulbnchhandel nicht verliert. Bon der 10. Bibliographischen Konferenz des Internationalen Bibliographischen Instituts. Bon De. I. Hanauer, Bibliothekar der Allgemeinen Elektricitäts- Gesellschaft. Als man nach dem Kriege daran ging, die Konferenzen des Internationalen Bibliographischen Instituts (JJB) neu erstehen zu lassen, wurde diese Aufgabe bereitwillig von den holländischen Freunden des Instituts übernommen und schon damals waren vielerlei Fortschritte, im wesentlichen in der Anwendung der Dezi- mal-Klafsifikatiou, zu sehen. Damals waren die Konferenzen von wenigen Nationen besuchte Veranstaltungen, denen die Öffentlich keit wenig Beachtung schenkte. Die vom 25. bis 29. August 1931 im Haag abgehaltene Versammlung wurde in dem gleichen Räume er öffnet und weitergeführt, den die holländische Negierung für hoch politische Versammlungen zur Verfügung zu stellen pflegt: im Rittersaal, in dem beispielsweise auch die großen Friedens konferenzen abgchalten worden sind. Die Zusammenkunft war von der holländischen Sektion des JJB in ganz ausgezeichneter Weise vorbereitet worden: alle Be richte — 30 an der Zahl — waren vorher vervielfältigt und den Teilnehmern zugcsandt morden. Eine fast fehlerfreie Wiedergabe in den 3 Kongreßsprachen englisch, deutsch, französisch erleichterte das Studium in willkommener Weise und — dürfte kaum in einem andern Lande mit der gleichen Raschheit und Vollkommenheit mög lich sein. Dem 3. Bande wurde ein Sachverzeichnis und ein Ver zeichnis nach Verfassern beigegeben. Die Berichte wurden nicht ver lesen, vielmehr erhielten die Berichterstatter nur etwa eine Viertel stunde Zeit für eine mündliche kurze Zusammenfassung, sodaß für die Aussprache genügend Zeit blieb. Dieses Verfahren wird seinen vollen Nutzen erst dann zeigen, wenn alle Beteiligten ihre Beiträge so früh wie nur irgend möglich entsenden, damit alle Teilnehmer von dem Inhalt Kenntnis nehmen können. Jedem Teilnehmer wurde eine kleine Schleife als Abzeichen gegeben, die den Anfangs buchstaben seines Namens sowie einen weiteren Buchstaben trug; die Erläuterung dieser Kürzung war im Programm abgedruckt, sodaß es leicht war, einen bestimmten Teilnehmer zu erkennen und zu er reichen. Bei der Wichtigkeit der persönlichen Beziehungen, die an zuknüpfen solche Zusammenkünfte ermöglichen sollen, haben solche Kleinigkeiten große Bedeutung. Von den insgesamt dreißig Be richten entfielen auf Deutschland neun. Wenn ich versuchen darf, im folgenden einige Andeutungen über die vielseitigen und wohlvor- bereitcten Berichte zu geben, so muß ich gleichzeitig darauf hin- tveisen, daß der Wortlaut nebst den angcschlossenen Erörterungen im jetzt neu erstandenen Bulletin des JJB veröffentlicht werden soll. Die im Haag vorgelegte Doppelnummer, unter dem Namen »vocumentatio univer83li8« im Normenformat ^ 4 hergestellt, ent hielt die Vorträge der vorigen Tagung in Zürich; der Titel ist um fassender als das Wort »Bibliographie«, weil man sich in den letzten Jahren daran hat gewöhnen müssen, außer Büchern und Zeitschrif ten — den regelmäßigen Gegenständen der Bibliographie im engeren Sinne - auch Patentschriften und industrielle Veröffentlichungen großen und kleinen Umfanges, Adbildnngen auf Papier, aus Glas oder Zellhorn (Filme), Zeitungsausschnitte und »besprochene« Platten zu sammeln, damit sie der Nachwelt Kunde geben von der geistigen und insbesondere künstlerischen Tätigkeit. Laut Beschluß der Konferenz wird das Institut künftig den Namen »Inter nationales Institut für Dokumentation« führen. — Die Eröffnung erfolgte durch eine Ansprache des Vorsitzenden des holländischen Patentamtes Alingh Prins, Obmann des Ortsaus schusses. Professor Pollard vom Imperial OolleZe in London, seit vier Jahren Präsident des JJB, gab seiner besonderen Freude über die Anwesenheit der beiden Gründer des JJB, La Fontaine und Otlet, Ausdruck und gedachte des vor wenigen Monaten ver storbenen Hauptschriftleiters der führenden französischen elektro technischen Zeitschrift I. Blondin, der schon seit vierzehn Jahren die Dczimal-Klassiftkation (DK) in seiner Zeitschrift verwendet hat. Er konnte darauf Hinweisen, daß der Beschluß der Welt-Kraftkonfe- renz, die Sondcrbibliographie über die von ihr behandelten Fragen mit den Symbolen der DK zu versehen, auf die Tatkraft seiner Landsleute zurückzuführen ist, und daß bis jetzt England, Deutsch land und Japan diesen Beschluß verwirklicht, weitere Länder seine Ausführung vorbereitet haben. Will man bei solchen internationalen Fachbibliographien alle Vorteile der einheitlichen Klassifikation er reichen, Doppclarbeit tatsächlich vermeiden, so muß die Arbeit durch nationale Gruppen ausgeführt werden, deren Gründung er drin gend empfahl. Senator vr. Wibaut, Stadtrat von Amsterdam und Ehrenvorsitzender der Konferenz, betonte, welche großen Dienste die DK in der Verwaltung von etwa 200 holländischen Gemeinden 863
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder