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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-09-29
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1931
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- Deutsch
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x° 226, 29. September 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. leistet; im Namen des internationalen Gemeinüeverbanöes, dessen Vorsitzender er ist, sprach er seine guten Wünsche für das fernere Gedeihen des JJB aus. Es folgte ein Festvortrag von Herrn Paul Otlet-Brttssel, ein Vorschlag wie immer mit geistvollen Gründen und Parallelen be legt für die Herausgabe einer Veröffentlichung, der man den Titel »Das Bibliographische oder genauer das Bibliologische Jahr« geben könnte; darin sollen alle Fortschritte der Methoden aufgeftthrt wer den, die für die Herstellung von Druckwerken im weitesten Sinne neu ersonnen und angewendet werden. Mit warm empfundenen Dankesworten an den anwesenden Minister für Arbeit, Handel und Industrie, der den anderweitig zurückgehaltenen Minister für Wis senschaft vertrat, fand die Eröffnungssitzung ihren Abschluss. Bei dem eine halbe Stunde später beginnenden Empfang im Ministe rium war auch Herr Legationsrat vr. Bolze von der deutschen Ge sandtschaft anwesend. Der weitere Verlauf der Verhandlungen brachte zunächst geistvolle Betrachtungen des Herrn E. Morel (Paris, vi- biiotüeguo Nationale) über die Statistik des Druckwerks und die damit zusammenhängenden Schwierigkeiten, insbesondere die Not wendigkeit, genaue Begriffsbestimmungen zu schaffen. vr. Vorstius legte die im Aufträge der zuständigen Kommission des Völkerbundes vom ihm bearbeitete 2. Auflage des »Index KiblioZrapüiouZ« vor, der bekanntlich nach der DK angelegt ist. Der Index weist etwa 2000 laufende Veröffentlichungen nach, die regelmäßige bibliographische Beiträge enthalten. Es folgte Sir Frederic Nathan, der Antragsteller für den oben erwähnten Be schluss der Weltkraftkonferenz, mit Vorschlägen für die Vereinheit lichung des Neferatewescns der Technik, die der allgemeinen Kritik unterbreitet werden sollen. Herr I. M. C. Müller berichtete über das Repertorium leednieum, eine Bibliographie technischer Ver öffentlichungen, die durch internationale Zusammenarbeit — aus Grund der DK — entsteht. Dann schilderte Herr I. Cenek vom Elektrotechnischen Verein der Tschechoslowakei die Verwendung der DK in der Industrie seines Landes. Der Medizin waren drei Berichte gewidmet: einmal von Vr. R. Sand, Generalsekretär der Liga der »Note-Kreuz-Vereine«: wie schon früher empfahl er auch dieses Mal die DK als Grundlage für die Organisation der medizinischen Bibliographie. Dann folgte die Darstellung von vr. Huet-Brüssel, man darf sagen dem Organisa tor der zahnärztlichen Bibliographie: seiner unermüdlichen Arbeit ist cs zu verdanken, dass heute bereits 20 odontologische Zeitschriften die DK anwenden und außerdem bereits Bibliographien nnd Re ferate nach genormten Verfahren veröffentlichen. Schliesslich gab vr. I. G. Priestley (Universität Oxford) einen Überblick über die bibliographischen Unternehmungen auf dem physiologischen Gebiete, um schließlich die in manchen Teilen zu ergänzende DK für allge meine Anwendung zu empfehlen, vr. Pflücke gab einen vortreff lichen Einblick in die Organisation des Chemischen Zentralblattes, das jährlich gegen 20 000 Referate veröffentlicht; alle besprochenen Arbeiten sind in der Bibliothek zur Verfügung der Mitglieder, soweit sie in Berlin wohnen; für die auswärtigen wird durch Lieferung photostatischer Nachbildungen gesorgt. In einer gleichzeitig mit dieser tagenden Sitzung berichtete Herr Boutillier de Netail vom Handelsministerium in Paris über die von ihm im Anschluß an eine Studienreise, die ihn besonders zu den Weltwirtschaftlichen Insti tuten nach Hamburg und nach Kiel geführt hat, getroffenen Einrich tungen für Auskünfte auf wirtschaftlichem Gebiete. Über die Biblio thek der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität London berichtete Herr Headicar: die Verwendung der DK-Zahlen als Sig naturen bietet Schwierigkeiten, sodass er sich für das System der vidrar^ ok 6ongre88 entschieden hat. Einen wie mir scheint gerade für die Leser des Börsenblattes besonders anregenden Bericht er stattete sodann Herr E. de Grolier-Paris, Verfasser des »EataloAue Zeneral de8 ouvraZss de librairis en vente exklusive aux IUe8sa- gerie8 llaeüette« Juni 1031. Die ersten 194 Seiten des Verzeich nisses geben in »Kreuz«anordnung die Bücher an; bei den Ver fassern ist jeweils in Klammern die DK-Zahl beigefügt. De Grolier befürwortet aus seiner Erfahrung heraus die Anwendung von Normen in allen Richtungen, wie sie auch unser Fach-Normen-Aus- schuß für Bibliotheks-, Buch- und Zeitschriftenwesen einzuftthrcn sich bemüht. Trotz einiger Schwierigkeiten, die er bei der Verwendung der DK gesunden hat, wird er einen Auszug für die Zwecke des Buchhandels und kleiner Bibliotheken veranlassen. In der Be sprechung wurde daran erinnert, dass in Deutschland bereits vor etwa 40 Jahren Karl Georg in seinem Schlagwortkatalog die DK- Zahlen beigesügt hat, dass indessen das Ideal die Anordnung nicht nach dem Alphabet der Schlagworte, sondern nach DK bleiben 864 müsse. An diesen Vortrag, der naturgemäß allseitige Beachtung fand, schloss sich ein Bericht über die Anwendung der DK A?i den Skoda-Werken in Pilsen, den Herr Cenek für Herrn Kvudelac er stattete. Aus dem Bericht des Herrn Donker Duyvis, des Sekretärs der internationalen Kommission für DK, sei nur hervorgehoben, daß die Versuche, die an manchen Stellen der DK bestehende Verschieden heit zwischen der amerikanischen und der französischen Ausgabe - deren Gründe an dieser Stelle nicht geprüft werden können — zu beseitigen, mit grossem Nachdruck fortgesetzt werden. Daraus gab Walther, der Obmann des Arbeitsausschusses für Klassifikation beim Deutschen Normen-Ausschuss, einen lehrreichen Überblick über den Stand der Ubersetznngsarbeiten ins Deutsche; zur Wahrung der Einheitlichkeit bei der Übertragung der verschiedenen technischen Ausdrücke wurde zur Verfügung aller Mitarbeiter und Interessen ten eine Anleitung zusammengestellt. Die Herausgabe einer ge kürzten deutschen Ausgabe, deren Bearbeitung in den Händen von H. Günther liegt, wurde allgemein begrüßt und wird für ähnliche Veröffentlichungen in andern Sprachen als Vorbild dienen. Herr CH. Sustrac-Paris (vibliotdeyue 8aiute Veudviöve) betonte in seinem Bericht die Notwendigkeit der Aufstellung von Katalog-Vor schriften für die stets wachsende Zahl von Bibliotheken, die von einem internationalen Leserkreis benutzt wird. Herr Frank gab einen Überblick über die Anwendungen der DK in Deutschland. Herr Bcinel-Paris (Revue Zäuerale de l'eleetrieitd) schilderte das technische Archiv seiner Zeitschrift und empfahl die Gründung einer umfassenden Hauptstelle für Auskunfterteilung über alle elektro technischen Fragen. Herr Pafford-London (National Central vi- bi-arzZ sprach in wohldurchdachtcn Ausführungen über die Zusam menarbeit der Bibliotheken, eine Frage, zu deren Lösung deutsche Bibliotheken manches Vorbild geschaffen haben. Hanauer wies auf einzelne Verbesserungen hin, die ohne große Mühe und Kosten bei der Herstellung von Druckwerken die Benutzung erleichtern könnten, insbesondere aus eine Weiterentwicklung der bekannten Orünungs- leiste. Kennzeichnung der Vordrucke nicht nur mit einer laufenden Nummer, sondern auch nach DK würde das planmäßige Sammeln erleichtern: man wird auch an eine Nationalisierung des Druckwerks denken müssen! Herr I. Gerard-Paris (Internationale Union der Chemie) konnte von der Gründung einer französischen Vereinigung für Dokumentation berichten und regte die Schaffung einer ent sprechenden internationalen »Union« an. Es folgte dann Herr Patentanwalt Gevers-Antwcrpen: dieser berichtete in aller Beschei denheit von der gewaltigen Arbeit, die er für seine internationale Sammlung von Patent-Urkunden auf Grund der DK geleistet hat, und fand damit das grösste Interesse aller Anwesenden. Herr Mathys-Bern (Bibliothekar der Schweizerischen Bundesbahnen) be richtete über die Umstellung auf DK des Literaturnachweises der A.-G. für Aluminium-Industrie. Herr L. Wouters-Brüssel (Inter nationaler Gemcindebund) hat die in Holland ausgearbeitete An leitung für die Gemeinde-Registraturen ins Französische übersetzen und auch bereits eine deutsche Ausgabe vorbereiten lassen, die ins besondere auch das Interesse des Deutschen Städtetages gefunden hat. Herr G. A. de Voogd-Haag (Chef der Organisationsabteilung bei der Royal Dutch Erdöl Gesellschaft) beschreibt die Anwendung der DK in der Registratur seiner Gesellschaft. (Man darf wohl behaupten, dass diese vom Berichterstatter geschaffene Organisation für den Fachmann eine Sehenswürdigkeit bildei; inzwischen hat de Voogd auf der Oxsorder Tagung der ^88oeiation ok Zpeeial vibraries and Inkormation 6ureau8 seinen Bericht wiederholt. Welch eigenartige und unverhoffte Ergebnisse die Beschäftigung mit der Einheits-Klassifikation zu zeitigen vermag, führte Vr. Schttrmeyer auf Grund seiner Versuche mit der zunächst für das Aufdrucken von Adressen bestimmten »Adrema« vor. Durch Ver wendung einer feinsinnig erdachten Wählvorrichtung ist es möglich, aus einer großen Sammlung von gestanzten Adrcma-Bibliographie- platten vollständig mechanisch eine Bibliographie über ein bestimm tes durch DK-Zahl gekennzeichnetes Gebiet zu drucken. Dipl.-Jng. Frank wies eindringlich auf die Bedeutung der Papier-Format-Nor- mung für Bibliotheken und ähnliche Sammlungen hin; ihm folgte Prinzhorn mit der Darlegung der mannigfachen bei wissenschaft lichen Zeitschriften durchgeführten und begonnenen Normungs arbeiten. Nach dieser stattlichen Reihe von Vorträgen bleibt nur zu er wähnen die Schlusssitzung mit Neuwahl und verschiedenen tiefge fühlten und wohlverdienten Dankcsworten, namentlich an Herrn Donker Duyvis; Herr Otlet faßte in meisterhafter Weise die wesent lichen Punkte der Berichte und die damit angebahnten Fortschritte zusammen. Auch beim Abschiedsmahl fehlten sinnige Ansprachen
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