Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.05.1931
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- 1931-05-26
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- 26.05.1931
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 118, 28. Mai 1931. Radaktioneller Teil. Börsenblatt?. d. Dtschn Buchhandel. Als die bedeutendsten lettischen Verleger gelten heute von den 20 Firmen, die überhaupt eine größere Produktion auf- weisen, die Firmen Walters L Rapa, A. Gulbis, »Gramatu Drangs« (Bücher-Freund), I. Roze, Jessen, Jep«, Kulturas Bals (Kultur-Stimme) und die »Leta« (Lettländ. Telegraphen-Agen- tur). An der Spitze steht die Aktien-Gesellschaft Walters L Rapa, die gleichzeitig das größte lettische Sortiment mit einer deutschen, russischen und ausländischen Abteilung besitzt. Aus einer Spezialbuchhandlung für Schulbücher heovorgegangen — diese Sparte wind weiter gepflegt —, ist sie auch mit der Pro duktion aller anderen Gebiete beschäftigt. Ihre größten Ver öffentlichungen waren bisher di« vom greisen Kr. Baron ge sammelten »batvjll Hainas«, die lettischen Volkslieder und -ge länge, deren 6 Bände in 2. Ausl, etwa 120.— Mark kosten, die von Prof. Schmidt herausgegebenen »I-atvissu xasslias UN tsikas» (»Lettische Märchen und Sagen«) in 12 Bänden zum Subskrip tionspreise von etwa 60 Mark, und Ausgaben gesammelter Werke mehrerer Dichter. Die lettische Jahresproduktion von 1926 betrug: Durchschnitt!. Titel Ausl. Wert Preis Ausl. Lehrbücher IOL 362.500 195.000 RM 0.54 3553 Schöne Literatur ... 38 76.700 55,860 „ 0.72 2087 Verschiedenes . . . . 30 69.810 85.1 IS „ 1.22 2327 Zus.: 170 509.010 335.976 RM 0.86 2855 für 1929: Durchschnittl. Titel Ausl. Wert Preis Ausl. Lehrbücher 91 308 850 140.968 0.45 3251 Schöne Literatur u. Folkl. 24 53 600 55.008 1.02 2233 Zeitschr. »Dangawa« « . 12 43 800 35.272 0.82 3650 Verschiedenes . . , . . 28 89250 44.945 0.64 2471 Zus: 155 473 500 288.193 0.73 3151 Für die deutsche Produktion ist 1928 ein Durchschnittspreis von 5.62 errechnet worden. Gin feinerer Vergleich der Durch schnittspreise lettischer und deutscher Produktion ist aber infolge der verschiedenartigen Ginreihung an dieser Stell« nicht mög lich. Die Auflagenhöhe ließ sich ebenfalls nicht mit der deutschen vergleichen, liegt aber ebenfalls unter dieser. Die ungleich ge ringeren Durchschnittspreise lettischer bzw. estnischer Verlags- Werke erklären sich schon durch die geringeren Druckkosten. Die Druckereien stehen in beiden Ländern im Durchschnitt unter den deutschen. 1926 übernahm die lettische Staatsdruckerei als ein zige die Herstellung von Lichtdrucken in einer Qualität, die sich auch mit deutschen Erzeugnissen messen konnte. Wie Walters L Rapa besitzt auch der Verlag A. Gulbis eine universale Einstellung. Seine Schöne Literatur umfaßt etwa Zweidrittel der Verlagsproduktion und steht auf hoher literarischer Stufe. Im Augenblick ist er mit der Herausgabe eines 12—Ibbändigen Konversationslexikons beschäftigt, das sei ner Art nach der 7. Auflage des Meyerschen Konversations lexikons ähnelt. Ferner erscheint hier die lettische »Universal- Bibliothek«, die z. Zt. etwa 320 Nummern umfaßt und mit Goethes Faust beginnt. Ihr Preis beträgt 40 Santime — 32 Pfennig je Nummer. Als Konkurrenzunternehmen zu einer Reihe 1 Latbände, die in einigen anderen lettischen Verlagen er scheinen, veröffentlicht auch dieser Verlag eine mit bisher 27 Romanen lettischer und ausländischer Schriftsteller. Darunter befinden sich: A. France, Di« Götter dürsten; Hamsun, Myste rien; Heyking, Briefe; Dostojewski, Karamasoff (3 Bde.) und Brachvogel, Friedemann Bach, deren Billigkeit aus der Bro schur und den Papierpreisen in Lettland sowie den ausfallenden Autorenhonoraren zu erklären ist. Hier erscheint auch eins Reihe deutscher Übertragungen lettischer Literatur in bisher 12 Bänden. Der Verlag »Gramatu Drangs« feierte in diesem Jahr sein bjähriges Jubiläum. Seine Bücher erscheinen in lettischer und z. Tl. auch in russischer Sprach« und bestehen säst ausschließlich aus Schöner Literatur. Sein größtes Unternehmen war bisher eine 32bändige lettische Ausgabe von Brehnts Tierleben zu je 1.— Lat bzw. 80 Pfennig, di« eine getreue Nachbildung der im Reclamschen Berlage erschienenen Ausgabe auch hinsichtlich ihres S14 Bildmaterials darstellt. Selbständigere Arbeit lettischer Wissen schaftler verraten die großen Sammelwerke »Weltgeschichte« und »Land und Volk« in je 4 Bänden zum Preise von etwa 9.60 Mark. Die übrigen Werke der Schönen Literatur sind zum größten Teil Neuerscheinungen und ein Spiegelbild moderner europäischer Produktion. Äußerlich tragen die meisten Bro schüren das Gewand Zsolnayscher Veröffentlichungen. Ihrer Herkunft nach verteilen sich die Bücher in folgender Weise: In lettischer Sprache In russischer Sprache Letten.... 20 Russen. . 46 Deutsche . . . 14 Deutsche . 12 Franzosen . . 13 Franzosen 6 Engl. u. Amer. 4 Engländer 6 Russen . . . 3 Letten . - 1 und je 1—2 von italienischen, norwegischen, tschechischen, däni schen, polnischen und schwedischen Verfassern. Zur Volksaus gabe der »Buddenbrooks« ist hier ein Gegenstück sowohl in letti scher wie in russischer Sprache erschienen. Die zweibändigen Ausgaben kosten zusammen broschiert 1.60 Mark. Sonst sind nur entweder lettische oder russische Übersetzungen erschienen. Einen Überblick über die Verfasser gewinnen wir im salzenden: 1. Deutsche: Wassermann, Dominik, Dwinger, Sudermann, Landsberger, Heinrich und Thomas Mann, Remarque, St. Zweig. 2. Franzosen: Balmont, Benoit, Dekoira, Torgelds, Mar- gueritte und Rolland. 3. Engländer: Bridge, Dreiser, Oppenheim, Lawrence, Wal- lace (22 Bde.!), Wells. 4. Norweger: Boier und Undset. b. Tschechen: Vanek und Hcckek. Es wird hiernach ohne weiteres erklärlich, daß für deutsche schöne Literatur im lettischen Kreise nur wenig Bedarf vor handen sein kann, da es nur wenige Letten gibt, die die Werke in der Ursprache zu lesen vorziehen oder eine weniger bekannte literarische Strömung des deutschen Geisteslebens versolgen. Seinem Prospekt nach zu urteilen, wird der Verlag auch in den nächsten Jahren die vierzehntägige Veröffentlichung neuer Ro mane fortsetzen. Er hat dazu ein Abonnementsverfahren ein gerichtet, das ihm einen Teil seines Risikos abnimmt. Für die Krise deck lettischen Buchhandels im Jahre 1926 hat die von die sem Venlag begonnene 1 Lat-Bücherproduktion einen Ausweg geschaffen, wobei allerdings die ältere lettische und ausländische Produktion benachteiligt werden muß. Der Verlag I. Roze beschäftigt sich hauptsächlich mit ein heimischer schöner Literatur und zählt die besten lettischen Schriftsteller zu seinen Autoren. Mit der Gesamtproduktion reicht ur etwa zur Hülste an den Gulbisschen Verlag heran. Die Herstellung von 1 Lat-Büchern betreibt auch der Verlag A. Ranke.. Außer einer bis jetzt 9 Bände umfassenden Reihe von Biogriiphien berühmter Männer wie der Letten Rainis, Rudolf Blauniann und Apsisu Jekabs, Kants, Darwins und Napoleons hat er Maupassants gesammelte Werke in 18 Bänden heraus- gegebcn. Der russische Verlag »Orient» veröffentlicht außer einer Reihe schöner Literatur zu 1 Lat größere populärwissenschaft liche und biographische Werke im Original und erhält damit auch für die ganze russische Leserschaft außerhalb Lettlands Be deutung. Seine Erzeugnisse übertrefsen diejenigen lettischer Ver leger in vielen Fällen in bezug auf den Ladenpreis. Einige an dere russische Verlage Rigas in Händen russischer Emigranten verbreiten ihre Werke ebenfalls über die Grenzen Lettlands hinaus. In der Ausstattung unterscheiden sich die Verlagserzeugnisse der Rundstaaten von den deutschen durch ihre schlichtere Art. Das Papier ist im allgemeinen leicht holzhaltig; broschierte Aus gaben werden für belletristische Werke bevorzugt; die gebunde nen weisen gewöhnlich einen einfachen Leinwandeinband aus. Schulbücher und kleinere praktische Werke erhalten einen Papp einband. Die broschierten lettischen Bücher haben oft einen ge wissen Stil durch ihre hellfarbigen mit sparsamer Ornamentik versehenen Deckel.
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