Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.11.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-11-29
- Erscheinungsdatum
- 29.11.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19301129
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193011290
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19301129
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1930
- Monat1930-11
- Tag1930-11-29
- Monat1930-11
- Jahr1930
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
MMMMwMlMmMäüuuM Nr. 277 (N. 142). Leipzig, Sonnabend den 29. November 1930. 87. Jahrgang. RÄMLoueller Teil Peter Llrban-Stiftung.*) Verteilung der Erträgnisse für das Jahr 1931. Aus den Zinsen des Stiftungskapitals der Peter Urban-Stiftung werden Buchhändlerlehrlingen zur gründlichen Erlernung ihres Berufes Beihilfen von je 600.— RM jährlich in monatlichen Teilbeträgen gewährt. Als Nutznießer der Lüftung kommen nur Angehörige des gebildeten Mittelstandes in Betracht, die bei nachgewiesener Bedürftigkeit gute Schulbildung, möglichst Abiturium von Gymnasium oder Oberrealschule, besitzen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß das Stipendium nur zur Ausbildung im Buchhandel gewährt wird. Bei Ausscheiden aus dem Buchhandel entfällt nicht nur die Weiterzahlung, sondern es kann auch die bis dahin gewährte Unterstützung zuriickverlangt werden. Bewerbungsschreiben sind unter Beifügung von Lebenslauf, Schulabgangszeugnis, Bediirftigkeitsnachweis und Zeugnis des Lehrherrn einzusenden an den Vorstand der Peter Urban-Süftung, Leipzig C 1, Gerichtsweg 28. Leipzig, den 7. November 1930. *) Wiederholung aus Nr. 2Ü2 vom II. November. Seltene Bücher. Bon Prof. vr. Kl. Löffle r, Köln-Lindenthal. Wir Bibliothekare werden jetzt fast täglich nach dem Werte von alten Büchern gefragt. Die schreckliche Verarmung unseres deutschen Mittelstandes zeigt sich auch hier. Ein Stück des alten Familienbesitzes nach dem andern wird zu Gelds gemacht. Die alten Bücher befinden sich meist schon seit Generationen im Be sitz der Familie. Aber nur sehr selten bekommen wir bei diesen Nachfragen wirkliche Seltenheiten zu sehen. In den meisten Fällen müssen wir die Ratsuchenden bitter enttäuschen. Biele glauben, ein Buch sei schon deshalb wertvoll, weil es hundert oder zweihundert Jahre alt ist. Sie wissen nicht, daß im 15. Jahrhundert bereits 40 000, im 16. 570 000, im 17. 1 250 000, im 18. 2 000 000 Werke und natürlich jedes in einer größeren oder kleineren Auflage gedruckt worden sind. Ob 15. oder 18. Jahrhundert gilt ihnen gleich. Vor einigen Jahren las die Frau eines einfachen Arbeitsmannes im Westerwalde in der Zeitung, daß das Mainzer Gutenbergmuseum für einen von den zwei Bänden der 42zeiligen Bibel 70 000 Mark bezahlt hatte. Sie schickte darauf ihren Mann mit einer Bibel von 1752, die sich durch nichts als ihre Größe und Dicke hervortat, nach Köln. Es konnte ihm nur geraten werden, sie zu behalten und darin zu lesen. Ferner darf man nicht den wissenschaftlichen oder litera rischen Wert mit dem Seltenheitswert durcheinander werfen. Mit den Büchern, die massenweise im gewöhnlichen Antiquariats handel Vorkommen, ist nicht viel zu gewinnen. Wer einem alten Konversationslexikon oder einer Weltgeschichte von Jo hannes von Müller oder Rotteck keinen Platz mehr gönnen will, läßt sie am besten einstampfen. Mit wirklichen Seltenheiten befaßt sich eine Reihe großer Anliquariatsgeschäfte. Ihre Kataloge, zum Teil hochwertige wissenschaftliche Leistungen, sind eine wichtige Quelle, um sich über die Preisentwicklung und den Stand der Preise auf dem lausenden zu halten. Die Ergebnisse der Auktionen werden lau fend zusammengestellt im Jahrbuch der Bücherpreise (seit 1806). Der Vorstand der Peter Llrban-Stiftung vr. Eduard Urban. vr. Albert Heß. Die ausländischen entsprechenden sind: Look kilcss Ourrenl iseit 1888), American Look ?rices Lurroot (seil 1895), Looü Luctio» kieoorcko (seit 1903), ^unualrs tios vootes äs livreo (seit 1920). Einen Auszug aus dem englisch-amerikanischen Material gibt Livingston: kricos vk booüs, Bd. 1—4, 1905. Für die ältere Zeit, das Ende des 18. und den Anfang des 19. Jahrhunderts, bleibt das unentbehrliche Nachschlagewerk der dlsuuel cku librairo et äe I'ainnteur lls livres von Brunet (5. öd. Bd. 1—6, nebst Suppl. 1. 2, 1860—80), in dem eine staunenswerte Fülle bücherkundlichen Stoffes sowohl alphabetisch als systematisch geordnet ausgebreitet wird. Eine neuere Zusammenfassung ähnlicher Art würde ein wirkliches Bedürfnis befriedigen. Aus diesen Werken sind also die nötigen allgemeinen Er fahrungen und Beobachtungen zu gewinnen. Eine feststehende Theorie der Seltenheit und der Preise läßt sich dagegen schwer geben. Natürlich besteht auch hier dis Seltenheit in dem Ver hältnis von Angebot und Nachfrage. Manche Bücher werden immer, andere nur zeitweilig oder nur einmal (etwa alte Disser tationen des 17. und 18. Jahrhunderts über irgendeinen kurio sen Gegenstand) gesucht. Die Nachfrage kann international oder nur national oder lokal oder individuell sein. Modeseltsnheiten und künstliche Seltenheiten können nach einiger Zeit einen kata strophalen Preissturz erleben. Wissenschaftliche Werke, die lange Zeit nur selten auf dem Markte erscheinen und deshalb hoch im Preise stehen, verlieren den Seltenheitswert, sobald ein Neudruck erscheint, weil es bei ihnen auf die Ausstattung und die beson dere Beschaffenheit des Exemplars kaum ankommt'). Anders steht es mit Werken der schönen Literatur und den bibliophilen Seltenheiten. Hier hat nicht jede Ausgabe Seltenheitswert, son dern vielfach nur bestimmte Ausgaben, besonders Erstausgaben und illustrierte Ausgaben, von einzelnen Ausgaben wieder be- Beispiele aus den letzten Jahren sind die voxograpbj Ornsoi von Diels nnd bas I-oxique komao von Raynouard. Sehr oft wird in Bibliotheken vergeblich verlangt Petrtch, Drei Kapitel vom roman tischen Stil. Lohnt sich ein Neudruck nicht? 1121
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder