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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.11.1930
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- 1930-11-29
- Erscheinungsdatum
- 29.11.1930
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dachten, sprachlich sein geschliffenen Versen. Derselbe Autor, der selbst noch mn Anerkennung ringt, tritt ftir einen unbekannten Kol legen ein in der Schrift: Heinrich Gutberlet. Eine Ein führung in das Schaffen des Dichters (Berlin-Charlottenburg 1930. Ebenda. Kl. 8°, 75 S. Ladenpreis kart. 1.75 Mk., in Ganzleinen gcb. 2.50 Mk.). Es handelt sich um einen hessischen Dichter mit be tonter vaterländischer Einstellung, der sich schwer durchsetzt und wie der Prophet in seinem Heimatlande nicht viel gilt. Fritz Fink hofft durch seine Schrift die Anerkennung herbeiführen zu können. Ebensowenig wie Fritz Fink ist Gerhard Merian ein Neuling unter den Musenkindern der Zunft. In seinem Verlage erschien, von ihm selber zusammengestellt, ein neuer (der 11.) Band der Merian-Blicher: A n t w o r t. 365 Gedanken und Gedichte (Stutt gart-Degerloch 1930, Verlag v. Gerhard Merian. Kl. 8°, 120 S. Ladenpreis kart. 1.50 Mk., in Halbleinen geb. 2.50 Mk.). Es sind Sprüche und Gedichte aus der Feder unserer großen Geister, je ein Stück für je einen Tag. Ein Büchlein für besinnliche Leute. »Der Titel ist glänzend gewählt«, sagte unlängst ein Sortimenter, »wer darin blättert, findet wahrlich Antwort in jeder Lebenslage«. Ein alter Bekannter ist ferner das von unserem 75jährigen Kol legen Hermann Oesterwitz in Halle herausgegebene Jahrbuch Friedrich der Große (?riä6rieus rex). Ein vaterländisches Jahrbuch für jede echt deutsche Familie, insbesondere für die vater ländischen Verbände und Vereine. 6. Jahrgang 1931. Dieses nach Art der Volkskalender geschaffene Jahrbuch zeichnet sich durch Güte und Reichhaltigkeit des Inhalts sowie durch reichen Bilderschmuck aus (Halle a. S., Vaterländischer Verlag. Gr. 8°, 97 S. Laden preis geh. 1.— Mk.). Das Jahrbuch hat sich bereits in den Kreisen, für die es bestimmt ist, durchgesetzl und wird auch diesmal dort willkommen sein. F. E. Bettauer und Georg Lichey (letzterer ist Mitinhaber des Verlages Friede durch Recht in Schweidnitz) haben gemeinsam versaßt und herausgcgeben: Die unter Tage. Ein Stück Zeit theater in 6 Bildern (Schweidnitz 1930, Verlag Friede durch Recht. 8°, 71 S. Ladenpreis kart. 1.50 Mk.). Es sind Szenen aus dem Bergmannsleben, offenbar geschrieben unter dem Eindrücke der kurz hinter uns liegenden großen Unglücke. Ter Schauplatz ist Schlesien, der Dialog bewegt sich zum Teil in schlesischem Dialekt und ist witzig und (galgen-lhumorvoll. Eine gewisse Tendenz ist unverkennbar. — Der Reingewinn ist für die Hinterbliebenen der Verunglückten be stimmt. — Ebenfalls aus der Feder eines Buchhändlers stammt die 6. Flugschrift zur Selbsterlösung der Menschheit unter dem Titel: D i e sachliche', p o l i t i s ch e, w i r t s ch a f t l i ch e und finanzielle Selbsthilfe des deutschen Volkes. Ein Beispiel für alle Völker, von Carl Harz (Reinfeld i. Holstein, Verlag v. Gebr. Harz. 4°, 4 S. zweisp. Ladenpreis 20 Pf.). Der frühere Wiener Verlagsbuchhändler Generalkonsul vr. F r i c d r i ch W a l l i s ch ist den Lesern des Börsenblattes von seinen interessanten Berichten aus dem südlichen und besonders süd östlichen Europa her wohlbekannt. Eine neue Frucht seiner zahl- reichen Reisen und besonders nahen Beziehungen zu dem Lande ist sein Buch Neuland Albanien (Stuttgart, Franckh'sche Ver lagshandlung 1930. 164 Seiten u. 16 Tafeln. 8° Kart. 6.50 Mk., in Ganzleinen geb. 8.20 Mk.). Albanien, das Land so groß wie Belgien, ohne Eisenbahnen, aber mit regelmäßigem Flugverkehr von Stadt zu Stadt, das Land, in dem vor kurzem noch die Blut rache geheiligtes Gesetz war und in dem jetzt Autos gute Straßen entlang rasen, das Land, das sich im Tempo unserer Zeit aus dem Halbschlaf des Orients zu einem modernen europäischen Staat, zu politischer und wirtschaftlicher Bedeutung und Selbständigkeit ent wickelt, hat Friedrich Wallisch in allen Teilen bereist und in allen Winkeln durchstöbert. Verblüffende, erstaunlich aufschlußreiche Er lebnisse und Dinge weiß er zu erzählen: Geschichte, wirtschaftliche und politische Fragen, Volksleben und Landessitten, Mode, Schrifttum, Zukunstsaussichten schildert er. Was Friedrich Wallisch in seinem inhaltsreichen Buch, das sich durch seine be kannte frische und anschauliche DarsteUungsweise auszeichnet, von Albanien zu sagen weiß, erscheint auch für die deutsche Wirtschaft wichtig. 45 Bilder sind im Text und auf 16 Kunstdrucktafeln bei gegeben. Kleine Mitteilungen Jubiläen. — Die Firma Adolf Graeper in Barmen, die nun mit der bisherigen Buchhandlung Guido Schreiber zu der Firma Schreiber L Reiß mann (früher A. Graeper) in Wuppertal-Barmen vereinigt ist, wurde am 1. Dezember 1830 ge gründet. — Im November 1830 versandte der zweiundzwanzigjährige Tchultensohn aus Möllenkotten bei Schwelm, Wilhelm Langewiesche, der bei Baedeker in Essen den Buchhandel erlernt und bei Enßlin in Berlin »konditioniert« hatte, im deutschen Buchhandel ein Rund schreiben, »daß er am 1. Dezember in Iserlohn eine Verlags- und Sortimentsbuchhandlung zu begründen beabsichtige. Iserlohn zähle circa 8000 Einwohner, werde für die verhältnismäßig reichste Stadt Westphalens gehalten und sei, wie ein Blick auf jede gute Spezial karte der westphälischen Lande bestätige, von einem beträchtlichen buchhändlerlosen Raume umgeben, worin sich eine Menge Städte und kleinere Ortschaften befinden.« Einige Jahre später verlegte Langewiesche, der sich inzwischen mit Luise Bredt vom »Schmelmer Brunnen« verheiratet hatte, sein Geschäft nach Barmen, wo an der Wertherstraße eines der alten Häuser mit Schieferverkleidung, grünen Läden und Schiebefenstern ihm und seiner rasch wachsenden Familie und seiner aufbltthenden Verlags- und Sortimentsbuch handlung für lange Jahrzehnte Obdach gewährte. »Barmen«, so heißt es im Brockhausschen Konversationslexikon von 1819, »ein zwei Stunden langes Thal an der Wupper im jetzigen preuß. Her zugsthum Eleve-Berg, Regierungsbezirk Diisseldorf, welches in den vier Ortschaften Gemarke, Wipperfeld, Rittershausen und Hecking hausen gegen 16 000 Einwohner enthält, die Garn, Band, Spitzen, Siamosen, Zwirn, seidene Tücher etc. verfertigen und damit einen sehr ausgebreiteten Handel treiben. Gemarke ist der Hauptort die ses höchst merkwürdigen Thals, das in Rücksicht seiner Industrie in Deutschland nicht seines Gleichen hat.« In Wirklichkeit aber hatten diese vier Ortschaften schon 1808 durch die Einführung der franzö sischen Munizipalverwaltung und 1809 durch die Ernennung eines Maire unter dem gemeinsamen Namen Barmen eine städtische Ver waltung und Stadtrecht erhalten. Wilhelm Langewieschcs Sortimentsbuchhandlung, mit dem gan zen buchhändlerischen Idealismus der guten alten Zeit betrieben, er freute sich bald eines großen Kundenkreises in Stadt und Land, auch im benachbarten Elberfeld, und Wilhelm Langewieschcs Verlagsbuch handlung betätigte sich mit besonders gutem Erfolg auf dem Gebiete der evangelischen Theologie. Von ihren Autoren auf schöngeistigem Gebiet sind heute Ferdinand Freiligrath, Lewin Schücking und Annette von Droste-Hülshofs noch unvergessen. Mitte der sechziger Jahre übertrug Wilhelm Langewiesche die Sortimentsbuchhandlung seinem ältesten Sohne Wilhelm Robert Langewiesche, um selber sich ganz seinem Verlag zu widmen. Anfangs der siebziger Jahre ver legte er diesen nach Leipzig, seinen Wohnsitz aber nach Godesberg, wo er, in seinen Mußestunden bis zuletzt unermüdlich mit dem Aus bau des Kleinpaulschen Lehrbuches der Poetik beschäftigt, 1884 ge storben ist; zwei Jahre nach seiner Goldenen Hochzeit. Von den Enkeln Wilhelm Langewieschcs haben die Brüder Karl' Robert Langewiesche und Wilhelm Langewiesche-Brandt in Königstein im Taunus und in Ebenhausen bei München weithin bekannte Verlags buchhandlungen ins Leben gerufen, während ein dritter, Hans Lange wiesche, seit einem Vierteljahrhundert in Eberswalde eine blühende Sortimentsbuchhandlung betreibt. — Wilhelm Robert Langewiesche aber, der sich 1860 zur Übernahme einer heute noch unter seiner Firma blühenden Buchhandlung in Rheydt veranlaßt sah, verkaufte schon nach wenigen Jahren das Barmer Sortimentsgeschäft an Otto Glaser aus Schleusingen. Aus dessen Nachlaß erwarb es 1883 Adolf Graeper, der aus Oldenburg stammte und bei Schulz L Co. in Straßburg sowie in der Andr6'schen Buchhandlung in Prag tätig gewesen war. Ihm hat die Firma einen weiteren großen Auf schwung zu verdanken. Fast vier Jahrzehnte war er Inhaber des Geschäftes und hat es durch unermüdlichen Fleiß und umsichtige Leitung zu besten Erfolgen geführt. In späteren Jahren nahm er zu seiner Entlastung Johannes Götz als Prokurist in seine Firma auf, der 1018 Mitinhaber und nach Graepers Ausscheiden, am 1. Jul! 1020, Alleininhaber des Geschäftes wurde. Es gelang ihm, das An sehen der Firma selbst in der wirtschaftlich schweren Zeit noch zu heben. Am 30. November 1929 verkaufte er sie an die Buchhändler Guido Schreiber und Werner R e i ß m a n n, die die nun mehr hundertjährige Buchhandlung unter dem Namen Schreiber L Reißmann (früher Adolf Graeper) im Hause Schuchardstraße 18, meiterbetreiben. * Am 1. Dezember 1930 kann die Firma Carl F i n st e r in Kötzschenbroda auf ein 25jähriges Bestehen zurückblicken. Durch unermüdlichen Fleiß und große buchhändlerische Erfahrung gelang es ihm, das Geschäft bald auf eine beachtliche Höhe zu brin gen und nicht zuletzt durch sein liebenswürdiges Wesen sich einen zahlreichen Kundeükreis zu erwerben. Während Herr Finster im Kriege als Landsturmmann im fernen Osten weilte, führten seine Frau und sein treuer Gehilfe, Herr Carl Schreyer, der bereits bei ihm gelernt hatte, das Geschäft mit Umsicht weiter. Nach Friedens- schluß konnte sich Herr Finster leider nicht lange mehr seiner Tätig-
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