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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.11.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-11-29
- Erscheinungsdatum
- 29.11.1930
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- Deutsch
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keit widmen, bereits im Jahre 1923 riß eine tlickischc Krankheit ihn aus seinem Wirkungskreise und Frau Margarete Finster übernahm die Geschäftsführung. Am 1. April 1927 verkaufte sie ihr Geschäft an Herrn Ern st Claußnitzer aus Leipzig, der, gestützt auf gute buchhändlerische Kenntnisse, sich bemüht, das Geschäft im bisherigen Sinne weiterzuführen. Der Reichsrat gegen Verlängerung der Schutzfrist. — Der Reichsrat lehnte in seiner Sitzung am Donnerstag die Vorlage der Reichsregierung über die vorläufige Verlängerung der Schutzfrist um ein Jahr ab, da die Ausschüsse kein Präjudiz für die im Hintergrund stehende Frage des Übergangs von der 30jährigen zur 50jährigen Schutzfrist schaffen wollten. Namens der Reichsregierung behielt Staatssekretär Zweigert die Beschlußfassung der Reichsregierung über diesen ablehnenden Beschluß vor. Aus Großbritannien. — Der nationale Buchrat hat zu Weih nachten ein Preisausschreiben erlassen, oder gleich drei, an denen sich jedermann beteiligen kann, mit Ausnahme der Vorstandsmit glieder des Rates. Freilich wird betont, daß die Zeit ungünstig sei und die Buchhändler gerade jetzt am meisten zu tun hätten, es handelt sich aber um Weihnachtsdinge und es würden sich doch manche Buchhandelsangestellte die Zeit zur Beantwortung nehmen. 1. Aufgabe: Mit 500 Worten ist ein Besuch in einer Buchhandlung in der Weihnachtszeit zu beschreiben. 2. Aufgabe: Ein Mitglied des BuchratS gibt ein Weihnachtsessen für Verwandte und Freunde, es sind 10 Personen geladen. Alle 10 Personen sind nach ihrer Art genau beschrieben, für jeden Gast ist ein für ihn passendes Buch auszuwählen. 3. Aufgabe: 10 Stellen aus bekannten Erzählungs büchern, die sich mit dem Weihnachtsfest beschäftigen, werden ange führt, der Rätsellöser soll angeben, aus welchen Büchern diese Sätze genommen sind. Die Preise bestehen aus Gutscheinen für Bücher, die bei einem Buchhändler, der gleich bei Einsendung der Lösungen genannt werden muß, einzulösen sind. Ein Buchhandlungsgehilfe schlägt in ?ubii8ker8' Lireular einen neuen Werbesatz vor: »Lies mehr — Lerne mehr«. Der Heraus geber hält ihn für nützlich, ebenso wie den Werbesay des Buch rates: »Die langen Abende nähern sich — nimm ein gutes Buch mit nach Hause«. Doch die Schaufenstcrkarte des Buchrats hat nicht seine volle Zustimmung, sie lautet: »Wir können jedes Buch, das Sie wünschen, beschaffen«. Das stimme nicht für alle Fälle, sagt er, der Buchhändler denke dabei nur an Bücher, die irgendwo und irgendwie erschienen sind. Schon diese sind nicht immer zu be schaffen, noch weniger die Bücher, die garnicht erschienen sind und die vom Kunden gewünscht werden. Trotz der Buchübererzeugung in der ganzen Welt gibt es in vielen Fächern Bücher, die noch garnicht geschrieben sind. — Welche Bedenken überall die billigen Bücher Hervorrufen, zeigt eine Zuschrift an ?ubIi8Ü6l3 Circular. Es handelt sich um die 8-Schilling-Bücher des Verlags Victor Gol- laucz. Daran hat der Einsender sehr viel auszusetzen. Er sagt: diese Bücherreihe wird keine neuen Leser erzeugen. Die Bücher locken nicht, weil nicht von bekannten Verfassern geschrieben. Etwas anderes wäre es, wenn plötzlich Bücher von Wallace, Galsworthy oder Ethel Dell so billig verkauft würden. Das würde gewaltig ziehen und neue Leser anlocken, wenn sie plötzlich sehen würden, daß neue Bücher nicht immer teuer sind, und sie die Berühmtheiten, zu denen sie bisher nicht gelangten, so billig kaufen können. In Irland ist ein Zensurgcsetz in Kraft, das hauptsächlich durch die katholische l'rutb 8oei6tx aufrecht erhalten wird. Im letzten Jahre sind dieser Gesellschaft 100 Veröffentlichungen von Mitgliedern zur Prüfung angezeigt worden, davon wurden von der Zensurbehörde 28 verboten. Da zur Prüfung je 3 der beanstandeten Bücher gebraucht werden, so wurde diese Form der Prüfung »kost spielig« genannt sowie umständlich, und man erwartet, daß die Be hörde eine andere Art der Prüfung herausfinden wird. Außerdem wurden 8 von 11 beanstandeten Zeitschriften verboten. Außer von Mitgliedern der Gesellschaft sind von keiner Seite Beanstandungen geschehen. Unter den letzthin verbotenen Büchern befindet sich die Übersetzung des Buches von Dwinger: Die Armee hinter Stacheldraht. Ein Bibliothekar der Öffentlichen Bücherei in Sheffield schreibt gegen die Behauptung, daß die Büchereien das Buchgeschäft schä digten. Er sagt, daß seine Bücherei kürzlich ein Kinderbuchverzeich nis in 60 000 Stücken herausgegeben hätte, das auch Bilder enthält. Das Verzeichnis enthält auch die Verlegernamen und Buchhandels preise und hat Hinweise darauf, daß die Familien sich eigne Haus- blichereien für ihre Kinder anlegen sollten. — In ?ub1i8ber3' 6ir- eular steht ein längerer Aufsatz über die Notwendigkeit von Bü chern. Es heißt darin: »Immer wenn man hört, daß Bücher zu den Luxusgegenständen gerechnet werden, solle man dem wider sprechen und überhaupt dafür sorgen, daß die Wörter »Buch und Luxus« niemals zusammen genannt würden. Man solle bei jeder Gelegenheit betonen, daß Bücher nicht nur eine wertvolle Annehm lichkeit, sondern eine unentbehrliche Lebensnotwendigkeit darstellen.« — In London ist kürzlich der bekannte Kunstbuchbinder Zaehnsdorf gestorben, dessen Einbände auf Auktionen überall hoch bezahlt werden. Preisabbau in Italien. — Die italienische Regierung führt gegenwärtig einen Kampf um die Verminderung der Kleinhandels preise, ein Feldzug, der Hand in Hand mit der Krirzung der Be amtengehälter um 12 Prozent geht. Bei diesem Kampf um die Ver minderung der Lebenshaltungskosten strebt die Negierung nach einem Preisabbau um 10—12 Prozent und sucht nach Möglichkeiten, alle Waren des täglichen Lebens — vom Mehl bis zur Wohnung — zu erfassen. Soeben kündigt im Rahmen dieses Kampfes der Verlag der »lübreris ckel lüttorio«, der der Negierung sehr nahe steht, an, daß er seine Publikationen zu einem um 10 Prozent verminderten Preise in den Handel bringt. Die politische Tagespresse wie die literarische Fachpresse fordern, dieses Beispiel möge auch von den anderen italienischen Verlegern befolgt werden. Da die Verleger der Tageszeitungen und einiger Zeitschriften bereits für den 1. De zember eine 20prozentige Herabsetzung der Abonnementspreise und eine Herabsetzung des Preises der einzelnen Zeitungsnummern von 25 cent. auf 20 cent. angekündigt haben, so darf man auf die Er gebnisse einer bereits angekündigten Generalversammlung des italienischen Buchverlegerverbandes, die sich mit der Herabsetzung der Bücherpreise befassen soll, gespannt sein. G. R. Literaturpreis. -- L u d w i g R e n n hat für sein Werk »Nach krieg« (Agis-Verlag, Wien-Berlin) von der internationalen »Liga für Menschenrechte« in Genf den »Internationalen Literaturpreis gegen den Krieg« erhalten. Antiquare mit Einheitspreisen. — Nach einer Mitteilung in den »Leipziger Neuesten Nachrichten« haben sich zwei Leipziger Anti quariate (Friedrich Meyer und Adolf Weigel) zusammengetan, um einen neuartigen Gedanken zu verwirklichen. Mit ihren reichen antiquarischen Bücherschätzeu, die zum Teil noch aus den berühmten Bibliotheken des Prof. Minor in Wien, des Prof. Hans Gerhard Graes in Weimar u. a. stammen, haben sie die »E r st e Leipzige r B ü ch e r st u b e« im Silbernen Bären in der Universitätsstraße er öffnet. Der Zeit entsprechend bieten sie ihre Bücher zu sogenannleu »Einheitspreisen« für 10, 25, 50 Pf., 1 Mk. und höher an. Für jeden Preis sind besondere Regale bestimmt, in denen die Besucher nach Belieben suchen und »kramen« können. Wechselnde Ausstellungen im Schaufenster locken die Passanten zum Verweilen an. Die neue Bücherstube der Antiquare verzeichnet regen Zuspruch. Besonders sind die Studenten aus der nahe gelegenen Universität häufige Be sucher und Käufer. Buchhüllen aus Baststoff. — Von der Firma Heinrich Westedt, Hamburg 1, Norderstr. 18 b werden uns Muster ihrer Buchhüllen aus Baststoff vorgelegt. Sie sind dem üblichen Nomanformat und auch etwas größeren Bänden angepaßt. Die Buchhülle aus dem weichen und doch haltbaren Baststoff legt sich saltenlos um das Buch. Die eine Klappe wird je nach Bedarf eingcschlagen, sodaß sich die Hülle jeder Buchstärke anpaßt. Man kann sich wohl denken, daß diese Buchhüllen, die naturfarben oder in wirkungsvoller bunt bespritzter Art ausgeführt sind, gerade jetzt zu Weihnachten als Zusaygeschenk zu einem Buch Anklang finden. Die Firma teilt uns mit, daß zahlreiche Sortimentsbuchhandlungen einen sehr befriedigen den Absatz damit erzielen. ?ersvnalnackrickten. Zum Beisitzer der Priisstellc Berlin siir Schund- und Schmutz- schristcn wurde vom Reichsminister des Innern Herr Alsred Länder >. Ko. K. Sala L Co., Kunstverlag in Berlin, mit Wirkung vom 1. Dezember 1SM auf drei Jahre ernannt. — Herr Max Grauerl ist von seinem Amt als Beisitzer zurlickgetretcn. Gestorben: am 12. November im 77. Lebensjahre Herr Kommerzialrat Arnold Bachwitz, Generaldirektor der Bachwitz A.-G., Palast der schönen Kiinste und Modenvcrlag, Kunstverlag in Wien. Der Verstorbene war der Gründer des Modesachblattwesens in Österreich; dank seiner Tatkraft und besondere» Fähigkeiten hat er seinem Unternehmen grosse Bedeutung verschafft und darüber hinaus auch auf dem Gebiete des Kunstverlages Hervorragendes geleistet.
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