281, 4. Dezember 1930, d.D«chn,Bu«»°nd-l, 9925^ Fünfundzwanzig Sätze vom Deutschen Staat ^Deutschland steht in diesem Augenblick nicht nur ökonomisch, sondern auch politisch hart am Abgrund. Denn es lebt in einer Staatsform, die nicht die seine ist und nie die seine werden kann. Wirtschaftlich wie staat lich neigt sich unter schwersten Krankheitserscheinungen ein geschichtlicher Zustand seinem Ende zu, der schon darum als Ende begriffen werden muß, weil er einen neuen Anfang fordert. Viele fühlen das, aber sie wahnen, es hat noch Zeit. Die letzten Ereignisse zeigen, daß dies ein Irrtum ist. Ein neuer Zustand, „8tatu8" oder Staat ersteht entweder in den allernächsten Jahren, oder es ist zu spat und das deutsche Volk scheidet aus der Reihe der geschichtlichen Urhebermachte aus. e7>iese Thesen zwingen in zwölfter Stunde jeden Deutschen zur Stel- ^^lungnahme über die künftige Gestalt des Staates, - wobei aller dings die erledigte Frage: ob Republik, ob Monarchie nicht die mindeste Nolle spielt.DieserStellungnahme ausweichen,heißtfahnenflüchtigvor dem Feinde werden. Der Feind aber ist das entfesselte Schicksal selbst, das unerbittlich über die Kontinente stampft. Gebannt wird es höchstens von dem, der ihm unter Einsatz seines Lebens den unbedingten Willen ent gegensetzt, es entweder zu brechen - oder an ihm zu zerbrechen. Wer dar über noch einen Zweifel hegt, der ist bereits zerbrochen. eT^er Verfasser des „Heiligen Reichs der Deutschen" der Goethepreis- träger des Jahres 1929, stellt das deutsche Volk in dieser ernsten Zeit vor die schwerste Entscheidung, die es um seiner Existenz willen zu tref fen hat. Die größte Verbreitung der Schrift ist deshalb die Nächstliegende Pflicht eines jeden Deutschen, insbesondere des deutschen Buchhändlers. 0H0 1388*