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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.06.1930
- Strukturtyp
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- 1930-06-14
- Erscheinungsdatum
- 14.06.1930
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- Deutsch
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135, 14, Juni 1930, Redaktioneller Teil, V0rs«nbka1t f. b. Dtschn Vuchhandel. einem unnötigen Wechsel der Lehrbücher entgegenge treten und Vorsorge getroffen, daß, wenn ein solcher Wechsel unver meidlich ist, das neue Lehrbuch nur stufenweise von der untersten Klasse her eingeführt wird. Die Schulen werden angewiesen, Wün schen nach weiterer Verwendung älterer Auflagen von Lehrbüchern, soweit irgend angängig, entgegenzukommen. Unnötige Verschieden heiten bei der Benutzung von Lehrbüchern in den einzelnen Schulen sollen möglichst vermieden werden. ES soll dahin gestrebt werden, eine stärkere örtliche und regionale Übereinstimmung zu erzielen. Die Beschaffung von Lesestoff, Ouellenheften u. dergl. neben den Lehr büchern soll in angemessenen Grenzen gehalten und auch dabei den wirtschaftlichen Verhältnissen der Erziehungsberechtigten noch mehr als bisher Rechnung getragen werden. Es soll versucht werden, in dieser Beziehung mit den Hilfsbüchereien und dergleichen zu helfen. Auch bei der Beschaffung sonstiger Lernmittel sollen alle diese Gesichtspunkte künftig in Betracht gezogen werden. Der Minister verfügt, daß dieser ganze Fragenkomplex alljährlich in einer Kon ferenz besprochen und mit dem Elternbeirat erörtert wird. Flug-Buchwoche Berlin (25.—31. Mai 1930). — Wie wir am 24. Mai bereits berichten konnten, hat die Flug-Buchwoche in Berlin ausgezeichnete Darbietungen gebracht und allgemeine Beachtung ge funden. Wer am Sonntag, dem 25. Mai, in Berlin über den Leip ziger Platz ging, bemerkte mit Erstaunen, daß auf den sonst so ge hegten leeren Rasenflächen zu beiden Seiten des Platzes Flugzeuge aller Art gelandet zu sein schienen. Selbst zwischen den Bäumen hing die Naumrakete des Professor Oberlh und in den Zweigen schaukelte die Gondel eines Luftballons. Aus den Schaufenstern des benachbarten Warenhauses grüßten Flugzeugmodelle und blitzten die Silberpokale der Fliegerpreise, alles Vorbereitungen für die Werbe woche des Lustfahrt-Verbandes für die junge deutsche Luftfahrt. Wer dann an diesen Tagen die Schaufenster der Buchläöen in den Straßen Berlins betrachtete, der sah zwischen Flugzeugmodellen und Flugplakaten der Deutschen Luft-Hansa zum ersten Male ge sammelt die Bücher vom Fliegen ausgestellt. Da lagen neben geschichtlichen und technischen Werken, die von der Entwicklung und der Konstruktion der Flugzeuge handeln, und neben den großen Erlebnisbllchern unserer Lufthelöen, die von der Überquerung des Ozeans und den gefahrvollen Flügen zum Nord- und Südpol und zu fremden Ländern erzählen, Romane, Novellen und Dichtungen, die über Fliegerschicksale berichten oder den Flug selbst zum Gegen stand haben. Auf die technische Eroberung der Luft Ist die dichte rische gefolgt; der Flugmaschine und dem Luftschiff verdankt eine ganze Literatur eigener Art ihre Entstehung. Mit Unterstützung der »Korporation der Berliner Buchhändler« hatte die Werbeabteilung der Deutschen Luft--Hansa A.-G. einen Schaufenster-Wettbewerb ausgeschrieben und als Preise für die drei am geschmackvollsten dekorierten Schaufenster drei Frei flugscheine für Flüge innerhalb Deutschlands ausgesetzt. Bei diesem Schaufenster-Wettbewerb wurden mit den drei ersten Preisen aus gezeichnet die Schaufenster der Polytechnischen Buchhand lung A. Seydel, Stresemannstraße 99, Struppe L Winck- ler, Potsdamer Straße 106, und Buchladen Bayerischer Platz Benedict Lach mann, Bayerischer Platz 13/14. Zwei weitere Preise erhielten dann noch die Buchhandlung Richard Auerbachs Nachf., Berlin-Steglitz, Albrechtstraße 10, und Her mann Bahr, Linkstraße 43. Sehr interessant ist der Bericht, den die Herren Preisrichter über ihre Besichtigung der zum Wett bewerb angemeldeten Schaufenster erstattet haben. Alle Firmen, die an der Schausensterkonkurrenz teilnahmen, erklärten, daß sie sich an dieser Flug-Buchwoche gern beteiligt hätten, erstens um der Sache der Luftfahrt zu dienen, zweitens, weil sie gern die Gelegenheit er griffen hätten, ihre Schaufenster recht aktuell zu gestalten, da ein originell ausgestattetes Schaufenster das Interesse der Vorüber gehenden stets erwecke und die Veranlassung gebe, der betreffenden Buchhandlung häufiger als sonst Aufmerksamkeit zu schenken. Ferner wurde auch hervorgehoben, daß die Zusammenstellung von Spezial literatur den Buchhändler selbst und dann wiederum das Publikum auf Werke und Auroren aufmerksam mache, die ihnen unbekannt ge wesen seien und schließlich, weil man sich aus der Schaufenster konkurrenz auch eine Auswirkung für den Verkauf bei späterer Ge legenheit, zum Beispiel in der Weihnachtszeit, verspreche. Sehr ge lobt wurde das von der Luft-Hansa gelieferte Werbematerial und die schnelle Belieferung mit den Dekorationsgegcnständen. Die Teilnehmer an der Schaufensterkonkurrenz sind von der Deutschen Luft-Hansa zu Sonnabend, den 14. Juni, nachmittag» 5 Uhr, auf dem Tempelhofer Flughafen zu einer Kaffeejtunde ern- geladen. Die ganze Veranstaltung der Flug-Buchwoche darf wohl als durchaus gelungen bezeichnet werden. Ihre Auswirkung auf den Buchabsqtz wird sicherlich nicht ausgeblieben sein. —ng. 558 Zum Besprechungswesen in Argentinien. — Die »Deutsche La Plata-Zeitung«, Buenos Aires, Calle Sarmiento 648, hat, wie die Direktion der Zeitung mitteilt, die Absicht, in größerem Maße als bisher ihre Leser über die Neuigkeiten auf dem deutschen Büchermarkt zu unterrichten. Sie wendet sich daher an den deutschen Verlag mit der Bitte, ihre Bestrebungen dadurch zu unterstützen, daß der »Deut schen La Plata-Zeitung« in stärkerein Maße als bisher Besprechungs stücke von wertvollen und interessanten Neuerscheinungen auf allen Gebieten zugesendet werden. Für fachmännische Besprechung der etn- gesanbten Bücher wird Sorge getragen. Da die »Deutsche La Plata- Zeitung« von den Deutschsprechenden in Argentinien und den Nach barländern gelesen wird, verspricht sich die Zeitung eine gute Reklame für ein jedes angezeigte Buch. »Planetario Hoepli«. — In Mailand wurde in Anwesenheit des Ministerpräsidenten Mussolini und eines kleinen Kreises von Gästen das Zeiß-Planetarium eröffnet, das ein Geschenk des Verlegers Ulrich Hoepli an die Stadt Mailand darftellt. »Ich freue mich«, sagte der 84jährige vr. k. e. Hoepli in seiner Ansprache, »der Wissenschaft den Ertrag meiner 60jährigen buchhändlerischen Tätigkeit, die ausschließ lich der Verbreitung des wissenschaftlichen Buches galt, widmen und meiner zweiten Heimatstadt Mailand übergeben zu können«. Der Mailänder Bürgermeister hat das großzügige Geschenk in Empfang genommen und den Dank der Stadt ausgesprochen. Nach erfolgter Vorführung, die allseitig beifällige Bewunderung erweckte, richtete am Schluß der Feier auch der Ministerpräsident einige Dankesworte an den hochherzigen Stifter. Am Abend desselben Tages folgte eine zweite Vorführung vor geladenem Publikum, das auch alle bedeu tenden Wissenschaftler umfaßte. — Anläßlich der Eröffnung wurde von der Hoepli-Stiftung eine Denkschrift herausgegeben. Sie ent hält eine Vorrede Hoeplis, worin er unter anderm dem Minister präsidenten seinen Dank ausspricht, durch Errichtung des ersten Plane tariums in Rom die Stiftung angeregt zu haben. Das Entgegen kommen der Stabt Mailand, die das Gelände im Stadtgarten, im Zentrum der Stadt, überließ, wird ebenfalls dankend erwähnt. Die Schrift enthält noch bauliche und technische Einzelheiten über bas »Planetario Hoepli«, das die Firma Zeiß, Jena, erstellte. Richard Kupfer. Die skandinavischen Schriftsteller verlangen AuSleih-Honorare. — Die skandinavischen Schriftsteller stellten auf der dritten nordi schen Schriftstellerversammlung in Oslo einstimmig die Forderung auf, daß den Amoren für das Ausleihen ihrer Bücher durch die Bibliotheken eine Entschädigung gegeben werden müsse. Nach einer Meldung der Deutschen Allgemeinen Zeitung wurde folgende Ent schließung angenommen: »Die dritte nordische Schriftstellerversamm lung in Oslo 1930 spricht ihre Freude über die Verbreitung auS, welche die Bibliotheken den Werken der Dichter verschaffen, und hegt die bestimmte Hoffnung, daß die Staatsmacht einen Ausweg finden werde, dem Schriftsteller den ökonomischen Verlust zu ersetzen, der ihm aus dieser Verbreitung entsteht. Dieselben Schriftsteller wün schen ferner festzustellen, daß es ihre ernste Absicht ist, geschlossen die Durchführung dieser gerechten Forderung durchzusetzen.« Bekannt lich ist diese Entfchädigungsfrage vor kurzem in Dänemark dadurch aktuell geworden, daß ein dänischer Schriftsteller einem seiner Bücher den Vermerk aufdrucken ließ, daß jedes Ausleihen verboten sei, und daß das Gericht einen Buchhändler verurteilte, der gegen dieses Ver bot das betreffende Buch in seiner Leihbibliothek auslieh (s. Bbl. 1929, Nr. 220, 236). Wie der Verlag Williams L Wilkins Co., Baltimore (U. S. A.), Kunden sucht. — Zehntausende von Briefumschlägen wurden mit folgendem Aufdruck verschickt: »Schau in diesen Umschlag! Er enthält: 1. Eine Aufklebeadresse von W. L W. 2. Ein Stück starken Bindfadens. 3. Eine kurze Erklärung über das ,warum' von Zettel und Kaden.« Natürlich ist der Empfänger neugierig, was die Strippe bedeutet. Er liest also die Erklärung und wird über den Unterschied von »sboppinß or pureliasinZ dy mail« unterrichtet, was nach W. L W. helfen soll, den vielen Millionen Dollars, die bisher für Bücher nicht ausgegeben wurden, wenigstens teilweise den Weg zu W. L W. zu weisen. Diese vielen Millionen würden für Bücher ausgegeben werden, »ik ciistridution rvsrs mors kscils«. Dies ist der Weg: Wer irgendein W. L W.-Buch haben will, soll es beim Verlag be stellen, innerhalb fünf Tagen kann man es zurückschicken. Das ist vn s »akoppinß« dsms. Daher Aufkleber und Kordel! Nach fünf Tagen aber wird daraus automatisch ein xureda8s. Es wird weiter
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