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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.11.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1930-11-13
- Erscheinungsdatum
- 13.11.1930
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- Deutsch
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strie schreibt z. B. unter anderem: »Das Vorhandensein eines Publikums, für das die Lektüre eine absolute Notwendigkeit ist, kann nicht geleugnet werden. Man kann dies Publikum, wie wir glauben, auf rund 50 000 Köpfe einschätzen. Gewisse Ver leger halten diese Zahl für zu hoch und nehmen rund 40 000 an. Aber wieviele wirklich gute Bücher werden in 40 000 Exem plaren abgesetzt? Man wird deren keine zehn pro Jahr finden. Anderseits kann man fcststellen, daß gewisse Werke manchmal eine Auflage von 100—200 000 erreichen. Warum aber werden von vielen guten Büchern nur einige hundert Exemplare »er kauft?» Die Schuld hieran soll darin liegen, daß man das Buch nicht zu »popularisieren» verstehe, daß man cs nicht ver stehe, es anzupreisen wie eine andere Ware. Eine in Frankreich immer wiederkehrende Frage, die wieder einmal in Rundfragen erörtert wird, ist die der nichtvorhan denen, also der fingierten Auflagen. Man will dieser »lügenhaften Inflation» zu Leibe gehen, und es wäre dies ja auch nicht schwer, da man nur die Nationalbibliothek, die über die Auflagen unterrichtet ist, zu autorisieren hätte, auf jede An frage Bescheid zu geben. Dieser Vorschlag wurde auch von dem Leiter des Verlages Flammarion ganz osfiziell der »Sociötö äos 6sus ck« I-stirss« unterbreitet, deren Vorsitzender sich aber recht zurückhaltend äußerte. Nach seiner Ansicht hat dies Problem der Auflagen viele Seiten. Es gibt Schriftsteller, deren Auf lagen gewissermaßen bedeutender sind als ihr literarischer Wert, es gibt andre Schriftsteller, die weit mehr wert sind als ihre Auflagen. Für die elfteren sind die hohen Auflagen eine gute Reklame; für die andern ist das Gegenteil der Fall, da man allgemein annimmt, daß die hohen Auslagen nicht gerade ein Beweis für hohe literarische Qualität sind. Noch andere führende Verleger äußerten sich zu dieser Rundfrage. Nach Grasset sollen die hohen Auslagen, schwindelhaft oder nicht, viel von ihrer An ziehungskraft verloren haben. Herr Albin Michel seinerseits beteuerte, daß es bei ihm keine fiktiven Tausende gebe, daß er jedoch Berlage kenne, bei denen cs anders sei, daß diese Verlage aber aus ihrer Praxis kein Hehl machten. Seine Firma sei durchsichtig wie Glas, niemandem sei der Eintritt und die Kon trolle verwehrt, und dies am wenigsten den Autoren. Von dem rührigen Verleger Grasset stammt eine neue Werbemaßnahme, deren Zweck es ist, dem Buchhändler die Ausübung seines Berufes zu erleichtern, es sind dies die so genannten »Niobes OruWst», also die »Grasset-Zettel». über deren Zweck unterrichtete Grasset alle Buchhändler mit einem Rundschreiben, in dem es unter anderm heißt: »Die Überfülle der Bücher, die täglich herauskommen, macht dem Buchhändler deren Lektüre unmöglich. Wir halten es deshalb für angebracht, jedem neuen Buch einen Zettel beizulegen, auf dem ganz kurz über den Inhalt und die Eigenart des neuen Buches, ferner über dessen Leserkreis berichtet wird. Fehlt es also an der Zeit zur Lektüre, so ist man doch über die Gattung des neuen Buches im klaren und in der Lage, es dem passenden Publikum empfehlen zu können.« Diesen Zetteln, von denen schon eine Reihe verschickt wurde, fügte Grasset auch einen Fragebogen darüber bei, was man von seiner Neuerung halte und ob man sie verallgemeinern oder nur für bestimmte Werke beibehalten solle. Die Antworten scheinen sehr ermunternd gewesen zu sein, denn der Verlag Grasset kündigte kurz darnach an, daß er sich entschlossen habe, für alle seine neuen Verlagswerke derartige Karten Herstellen zu lassen. Um einer Verschwendung vorzu beugen, wird die Karte aber nicht jedem einzelnen Exemplar beigelegt, sondern jeder Ncuigkeitcnsendung nur je ein Stück beigefügt. Daneben bereitet der Verlag Karten vor, die sich nicht auf das einzelne Werk beschränken, sondern bibliographische Auskünfte über sämtliche im Verlag erschienenen Werke eines Autors geben; diese Karten werden sich in der Farbe von den andern unterscheiden. Auch geeignete Kästen zur Aufbewahrung dieser Karten kündigt der Verlag an. Von der literarischen Presse wird diese Einrichtung lebhaft begrüßt, wobei man be sonders betont, daß der wirkliche Buchhändler vor allem der Berater seiner Kunden sein müsse und daß ihm diese seine Rolle nunmehr erleichtert werde. vr. Ne.-Paris. Die fünfzig schönsten Bücher des Jahres 1S2S. Es wurde bei uns angeregt, jetzt vor Beginn des Weihnachts geschäftes noch einmal die Liste der 50 schönsten Bücher des Jahres 1920 zu veröffentlichen, um so Gelegenheit zu geben, diese Bücher oder wenigstens einen Teil davon auszustellen. »Denn«, sagt I)r. Karl Klingspor, einer der Preisrichter, »zur Entfaltung der schöpfe rischen Kräfte ans dem Gebiete der Buchgestaltung bedarf cs nicht nur des Wollens und Könnens der Fachleute — der Verleger, Künst ler und Drucker. Dazu ist die Anteilnahme und das Verständnis eines großen Känserkreises nötig, der die Schönheit des gut gestal teten Buches zu sehen gelernt hat, der weiß, worauf es ankvmmt, der nicht nur bewundert oder kritisiert, sondern der auch die wirtschaft liche Grundlage für gute typographische Arbeit schasst.« Da die Nummer des Börsenblattes, in der die erste Veröffentlichung erfolgte, vergriffen ist, kommen wir dem Wunsch nach Wiederholung gern nach. Die Ausstellung aller 50 Bücher wird sich zwar kaum ermög lichen lassen, aber schon eine Auswahl dürfte Interesse begegnen. Die Bücher ohne Preis sind Privatdrucke oder außerhalb des Buch handels erschienen. Die Preisrichter waren Dr. Konrad Bauer- Frankfurt a. M., Bruno Dreßler-Berlin, Harry Graf Keßler- Weimar, vr. Karl Klingspor-Dffenbach a. M., vr. Friedrich Olden- bourg-Münchcn, Earl Ernst Pocschcl-Leipzig, Professor Hugo Steiner- Prag - Leipzig, Fedor von Zolxltitz-Berlin. Die Verkündung er folgte am Tage des Buches 1930 namens der Deutschen Buchkunst- stistung in Leipzig. Der von dieser herausgegebene Katalog*) ent hält außer einem einleitenden Text und den bibliographischen Titel- aufnahmcn Angaben über Trucker, Künstler und Drucktypen. Die Vorarbeiten für die Auswahl 1930 sind bereits im Gange. Liste der Bücher in alphabetischer Reihenfolge der Verleger usw. Akademischer Verlag 0r. Fritz Wedekind L Eo., Stuttgart: Roh, Franz, u. Jan Tschichold: soto-auge. 70 fotos der zeit. 7.50. Paul Aretz Verlag, Dresden: Licht, Hans: Kulturkuriosa aus Altgricchenland. Lw. 18.—. Joseph Baer L Eo., Verlag, Frankfurt a. M.: Swarzenski, Georg, u. Nosy Schilling: Die illuminierten Hand schriften und Einzelminiaturcn des Mittelalters und der Re naissance in Frankfurter Besitz. 60.—. Julius Bard, Verlag für Literatur und Kunst, G. m. b. H., Berlin: Paleologue, Maurice: Drei Diplomaten. Deutsche Übertragung von Marta Flersheim. 4.50. Becher-Verlag, Leipzig: Goethe's Werke. Vollst. Ausg. letzter Hd. Bd. 12: Faust. 28.—. E. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung, München: sSpee, Friedrich) : Trutz-Nachtigal oder Geistliches Poetisch Lust- wäldlein. (Buch d. Nupprecht-Prcsse, Nr. 46.) Pp. 110.—. Buchmeister-Verlag G. m. b. H., Berlin: Preczang, Ernst: Im Strom der Zeit. Gedichte. Mit Holz schnitten von Frans Maserccl. 4.80. Büchcrgilde Gutenbcrg, Berlin: Traveu, Bruno: Die Brücke im Dschungel. Erzählung. Viksten, Albert: Abenteuer im Eismeer. Erzählung. Übers, aus dem Schwedischen von Helen Woditzka. Georg D. W. Callwey, München: Böhm, Haus: Lieder aus China. Nachdichtungen chinesischer Lyrik. Mit 17 Zeichnungen von Rudolf Grvßmann. Lw. 7.—. Cranach-Presse, Weimar: Goertz, Max: Zwei Novellen. Hperg. 40.—. Shakespeare: Hamlet. Neu übersetzt und eingerichtet von Ger- hart Hanptmanu. Mit Auszügen aus Saxo Grammaticus, Francois de Bellesorcst und der Hystorie of Hamblet. Mit Figurinen und Holzschnitten von Edward Gordon Craig. Auf Bütten. Hperg.-Mappe 280.—. Eugen Diederichs Verlag, Jena: Meyer, Gustav Friedrich: Schleswig-Holsteiner Sagen. 8.—. Die Legende der heiligen Maria Magdalena. Nach einem ita lienischen Text des 14. Jahrhunderts in deutscher Fassung von Emil von Nomethy. Mit Holzschnitten von Eduard Ege. 7.—. Gebrüder Enoch Verlag, Hamburg: Voigt, Rolf: Hände. Eine Sammlung von Handabbildungen großer Toter und Lebender. Mit einer Einführung in die Handkunde von Rolf Voigt und Geleitwort von Kurt Pfister. Lw. 15.—. *) Die fünfzig schönsten Bücher des Jahres 1929 ausgcwählt nach Druck, Bild und Einband. Leipzig C 1, Deutscher Platz: Deutsche Buchkunststiftung. 30 S. Preis Mk. —.50. 1074
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