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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1930-02-01
- Erscheinungsdatum
- 01.02.1930
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- Deutsch
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27, 1. Februar 1930. Redaktioneller Teil. Börl-Nbl-I» s. d.DU«n.«>urhand-l. Wie immer wieder betont wird. In welch starkem Maße die Ver längerung in Anspruch genommen wird, erweist der Umstand, daß nach einer das Jahr über geführten Statistik um 9 Uhr, also eine Stunde nach der Öffnung, durchschnittlich 42 und um 21 Uhr, eine Stunde vor der Schließung, durchschnittlich III Benutzer in den beiden Lefesälen gezählt wurden. Die Zahl der Besucher, die von auswärts nach Leipzig kommen, um die DB zu benutzen, ist im Steigen begriffen. So wurden im Berichtsjahr Benutzer aus 137 Orten des Freistaats Sachsen (außer Leipzig) und aus 89 nichtsächsischen Orten gezählt, wobei zu berücksichtigen ist, daß die Orte vielfach mit mehreren Personen vertreten waren und in zahlreichen Fällen Auswärtige sich mit der Adresse ihres Leip ziger Aufenthalts eintrugen, sodaß die Zahl der in Betracht kom menden Orte in Wirklichkeit noch größer ist. Von den 148 090 Besuchern waren 77 000, also über die Hälfte, Studenten und Professoren. Leipzig besitzt in seiner altchrwürdigcn, reichen Universitätsbibliothek und seiner wertvollen Stadtbibliothek, ferner in der Rcichsgerichtsbibliothck, der Comcnius-Büchcrei, der Bibliothek des Börsenvereins und der Musik-Bibliothek Peters Universal- bzw. Fachbibliothckcn ersten Ranges. Durch das Hinzutrctcn der DB aber ist die Stadt — wenn man von Berlin, München und Wien, die außerdem Hauptstädte sind, absieht — hinsichtlich der Bibliotheksschätze unter allen Universi tätsstädten des deutschen Sprachgebiets an die erste Stelle gerückt, eine Tatsache, die in akademischen Kreisen bisher noch wenig be kannt nnd noch weniger zugunsten Leipzigs als Universitätsstadt ins Feld geführt worden ist. Setzt man die Bibliotheksbestände in ein Verhältnis zur Einwohnerzahl, so rückt die Buchstadl Leipzig unter den Bibliolhcksstädtcn Deutschlands (wo auf 60 Millionen Einwohner 54 Millionen Bibliothcksbände, also auf 1 Ein wohner 0,9 Bände entfallen) an die zweite Stelle. Bei ihr kommen auf jeden Einwohner 4,6 Bände, während die alte Kul turstätte München mit 6,2 Bänden noch vorangeht, alle andern Städte aber, zum Teil mit beträchtlichem Abstand, folgen, und zwar Stuttgart mit 4,0, Dresden mit 3,1, Frankfurt mit 2,7, Berlin mit 2,3, Breslau mit 2,2 und Hamburg mit 1,6 Bänden. Der fortschreitenden Entfaltung nach außen entsprach die Entwicklung des inneren Betriebes. Die Einrichtungen wurden weiter ansgebaut und, wo es die Verhältnisse erforder ten, neu gestaltet. So ist für den Gesamtnachweis der aus- landsdcutschen Beziehungen, der die Grundlage für die Samm lung des auslandsdcutschcn Schrifttums bildet, eine systematische Neubearbeitung in Angriff genommen und für mehrere euro päische Länder mit teilweise starker deutschsprachiger Produktion bereits durchgcführt worden. Das Schlagwortmatcrial des Sach katalogs wurde für einige Gebiete neu geordnet. Die Ende vori gen Jahres in Angriff genommene Neueinrichtung der Dienst stelle des Täglichen Verzeichnisses, die für die buchhändlcrische Bibliographie neben der kaum noch zu steigernden Schnelligkeit auch die erforderliche Zuverlässigkeit der Titelverzeichnung sicher stellen soll, wurde zu Ende geführt und das Jahr hindurch prak tisch erprobt. Die Bibliographische Handbibliothek, das tägliche Handwerkszeug der Auskunftstellc, wurde ergänzt und erweitert, sodaß sie jetzt über 6 450 Bände verfügt. Die Auswahl der für den Zeitschristenlesesaal bestimmten Zeitschriften wurde vermehrt und der Eingang der einzelnen Hefte laufend überwacht. Die Auslage umfaßt jetzt rund 3 400 Zeitschriften sämtlicher Wissens gebiete. Der Zeitschriftcnlcsesaal ist der größte und reichhaltigste in Deutschland. Mit dem Bestreben, die Einrichtungen auszubauen und zu verbessern, ging das Bemühen Hand in Hand, die in den Be ständen vorhandenen Lücken fcstznstellcn und auszufüllen. Die Kartothek, die die Titel der als fehlend festgestellten und deshalb angeforderten Werke enthält, wurde einer Generalrevision mit anschließender Neubearbeitung unterzogen, wodurch ihre 17 000 Titel um 8 000 vermindert wurden. Nachdem in den letzten drei Jahren die planmäßige Durchsicht und Ergänzung der Bestände an Zeitschriften und Serienwerken durchgeführt worden war, ist im Berichtsjahr die im Vorjahr in An griff genommene Reklamation der Sammelwerke fortgesetzt, die erste Durchsicht beendet und eine zweite bis zum Buch staben C erledigt worden. Die bei den Zeitschriften jetzt laufend durchgeführte Reklamation wurde straffer gestaltet. Die Revision des Alphabetischen Katalogs, an der seit dem Jahre 1925 gearbeitet wird, konnte über die Buchstaben He—Ju undNi—Rev ausgedehnt werden, und zwar wurden 141 Kästen mit 200 000 Karlen durch- gesehcn; von den 850 000 Karten des Katalogs sind jetzt 580 000, also rund, 14, revidiert. Die aus der Notzeit verbliebenen großen Reste ungebundener Werke konnten leider nur um 5 000 Ein heiten vermindert werden, sodaß von den ursprünglich 100 000 Bänden jetzt 67 000, also ebenfalls 14, aufgebunden sind. Für nähere Angaben wird auf die betreffenden Abschnitte verwiesen. Bei allen diesen für die Vervollständigung der Bestände und für die Erhöhung ihrer Benutzbarkeit durchgcführtcn Arbeiten machte sich von Monat zu Monat die Knappheit der Mittel und der Kräfte in steigendem Maße fühlbar. Die letzteren reichten bei der zwangsläufig raschen Entwicklung schon bald nach Beginn des Etatjahres kaum noch für die Erledigung der täglichen laufenden Arbeiten aus, sodaß in immer größerem Umfang und nicht immer im Interesse der Sache Volontäre und Praktikan tinnen zu regelmäßigen Dienstleistungen verwendet werden mußten. Der statistischen Auswertung des bei der DB zu- sammcnströmenden Materials, der insofern eine besondere Be deutung znkommt, als ihr die Gesamtheit des deutschsprachigen Schrifttums zugrundeliegt, die hier gemachten Feststellungen also von allgemeinerem Wert sind, wurde im Berichtsjahr erhöhtes Interesse Angewandt. Die Ergebnisse, um deren Gewinnung sich Bibliothekar vr. Rückcrt unter Opferung mancher freien Stunde besondere Verdienste erworben hat, werden in den nachfolgenden Abschnitten jedesmal an der in Betracht kommenden Stelle mit- getcilt. Mehrere Tabellen und graphische Darstellungen sind neu eingefügt, andere nach dieser oder jener Richtung erweitert worden. So wurde unter anderen das Verhältnis der in Frak tur gedruckten Bücher und Zeitschriften zu den in Antigua ge druckten festgestellt, es wurden die meistbenutztcn Bücher, Scrien- werkc und Zeitschriften des Jahres ermittelt und weiter festgehal ten, wieviel Prozent der Bestellungen sich ans Bücher der letzten 5 und wieviel sich auf Bücher der letzten 10 Jahre beziehen, um nur einiges anzuführen. Besonders aufschlußreich war in dieser Beziehung auch eine für die -Internationale Presse-Ausstellung Köln 1928- (Pressa) ausgeführtc statistische Untersuchung des ge samten deutschsprachigen Zeitschriftenmaterials nach etwa einem Dutzend verschiedener Gesichtspunkte; die Ergebnisse dieser, soweit bekannt, zum ersten Mal gemachten Untersuchung sollen dem nächst im -Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel- veröffent licht werden. Die Verkehrsverbindung der DB mit der Stadt hat im Berichtsjahr einige willkommene Verbesserungen er fahren. Zu den Straßenbahnlinien 19 und 21, die die Philipp Rosenthal-Straße befahren, ist noch die Linie 18, zu den Linien 8, 15 und 22, die die zur Philipp Rosenthal-Straße führende Tirolerstraße berühren, noch die Linie 25 getreten, sodaß die DB jetzt auf sieben verschiedenen Linien zu erreichen ist. Ferner hat der Rat der Stadt beschlossen, die dringend notwendige Be festigung der Philipp Roscnthal-Straße, die bei schlechtem Wetter von Fußgängern schwer zu begehen ist, nunmehr in Angriff zu nehmen und bereits zu Beginn des kommenden Berwaltungs- jahres durchzuführen. Bei dieser Gelegenheit wird die genannte Straße nach der Seite der DB hin eine Verbreiterung um 2 m erfahren. Die DB hat zu diesem Zweck einen 346,9 qm großen Streifen ihres Grundstücks gegen zwei Geländeteile des an ihr Grundstück anstoßenden Geländes der Stadt in einer Größe von insgesamt 516,8 am ausgetauscht, wodurch sie für den erlittenen Verlust an Bebauungsfläche in angemessener Weise ent schädigt ist und ihr Grundstück eine wünschenswerte Abrun dung erfahren hat. Der Tauschvertrag ist am 1. März voll zogen worden. Der Mißstand ungenügender Lichtversorgung, der feit Jahren bestand und sich besonders in den Lesesälen durch fort währende Schwankungen der Lichtstärke bemerkbar machte, wurde im Berichtsjahr behoben. Das bisher Licht wie Kraft liefernde Gleichstromkabel, eine von Anfang an nur als Neben- 103
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