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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1930
- Strukturtyp
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- 1930-02-01
- Erscheinungsdatum
- 01.02.1930
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- Deutsch
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27, I. Februar 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchvanöel. ist. Was -das Auskunftsbureau ausdrücklich obweist, »Anfragen allgemeiner Natur, die ohne Angabe von Titeln den Nachweis von Schriften über einen Gegenstand oder von Werken eines Schriftstellers wünschen«, gerade das fällt in den Ausgabenkreis der Auskunftstelle, sodaß die beiden Einrichtungen sich mit ihren Arbeitsgebieten keineswegs decken oder überschneiden, sondern ln glücklicher Weise ergänzen. Für eine bibliographische Auskunsterteilung der erwähnten Art ist die DB in besonderer Weife gerüstet, einmal durch die so gut wie lückenlosen Bestände des deutschsprachigen Schrift tums der Gegenwart und der letzten Vergangenheit, das bei dem Charakter der DB als Präsenzbibliothek für die Zwecke der Aus kunfterteilung jederzeit ln vollem Umfang herangezogen wer den kann, dann durch ihre drei Haupt- und die zahlreichen Spe zialkataloge, denen wogen der Vollständigkeit des verzeichneten Schrifttums der Wert von Bibliographien zukommt, und end lich durch die bei ihr vorhandenen reichen bibliographischen Hilfsmittel: die 18 000 Bände zählende Handbibliothek des Großen Lesesaals mit ihren alle Gebiete und Wissenszweig« umfassenden Enzyklopädien, Grundrissen, Handbüchern, lausen den Fachberichten und sonstigen Nachschlagewerken aller Art, vor allem aber durch die 1926 und 1927 neu geordnete große Biblio graphische Handbibliothek. Auf 'den systematischen Ausbau dieser Handbibliothek wurde im Berichtsjahr erneute Sorgfalt ver wendet. Sie erfuhr eine Vermehrung um 1 450 Bände und ver fügt jetzt über 6 450 (1927: 5 000) Bände. Die Zahl der an die Auskunftstclle gerichteten schriftlichen Anfragen betrug 3 186, die Zahl der telephonisch eingeholten Auskünfte 2 949, fodaß die Gesamtzahl der Auskünfte 6 135 war, gegenüber 4 910 im Vorjahr. Die Auskünfte haben sich also um 1 225 oder 25,4?? erhöht. Hierbei ist zu bemerken, daß nur die Anzahl der eingegangenen Schreiben bzw. der geführten Telephongespräche festgehalten worden ist, nicht aber die be trächtlich größere Zahl der Gegenstände, über die Auskunft er-, beten wurde. Die mündlich ln der DB eingeholten Auskünfte sind nicht gezählt worden und zahlenmäßig auch nicht annähernd wiodcrzugeben. Von den schriftlichen Anfragen gehören 1 012 der Stadt Leipzig und Umgebung, 383 dem übrigen mitteldeutschen Ge biet, 1 525 dem übrigen Deutschland und 266 dem Ausland an. Der Anteil des Auslands ist mit 8,4?? recht beträchtlich und über wiegt mit dem Anteil Nord- und Süddeuischlands (47,8??) den mitteldeutschen Anteil (43,8^). Statistik der schriftlichen Auskünfte Buchhandel ! Bibliotheken, Archive, ! wissenschaftl.Jnstitute I Wirtschaft und Industrie LN R ! Hochschullehrer ! ß L N § Kaufmännische und I technische Berufe ! Schriftsteller und 1^ Künstler Beruf nicht ange geben K L Z Frauen 2 689 69 57 24 36 140 60 66 9 33 24 3186 84,6 2,1 1,8 0,7 1,1 4,4 1,6 1,7 0,3 1,0 0,8 °/° Aus der Statistik ist zu ersehen, daß der weitaus größte Teil der schriftlichen Anfragen vom Buchhandel kam. Dieses Übergewicht erklärt sich ganz einfach aus dem Charakter der DB als einem Institut des Börsenvereins und aus dem Umstand, daß die Anstalt in den Kreisen -des Buchhandels besonders bekannt ist. Mit beträchtlichem Abstand vom Buchhandel erscheinen an zweiter Stelle die akademischen Berufe, dann mit geringerem Abstand, auch untereinander wenig verschieden, der Reihe nach: wissenschaftliche Institute, Wirtschaft und Industrie, kaufmän nische und technische Berufe, Studierende, Hochschullehrer, Be hörden und Beamte usw. Von den 2 949 telephonischen Anfragen entfällt der über wiegende Teil auf Leipzig und Umgebung. Indes wurden auch wiederholt von auswärts telephonische oder telegraphische Aus- 116 künfte erbeten; von größeren Städten waren besonders Halle, Dresden, Berlin, Hannover und München beteiligt. Was die Art der Anfragen betrifft, so erstreckten sich diese auf die verschiedensten Gebiete. Sämtliche Grade der Auskunft erteilung von einfachen Titelergänzungen bis zu umfassenden Literaturzusammenstellungen und ausführlichen Gutachten wur den nachgesucht. So fragte man nach Büchern, deren Titel nur unvollständig oder ungenau angegeben werden konnten, nach anderen, die durch Voranzeigen im Börsenblatt, durch Notizen im »Kürschner- oder durch Vorabdrucke in Tageszeitungen be kannt geworden, im übrigen bibliographisch nicht zu ermitteln waren, nach Zeitschriften, die sich im »Sperling- und anderen Zeitschriftenverzeichnissen nicht fcststellen ließen, nach Dichtern, Schriftstellern und Gelehrten, die nicht im Literatur- bzw. Gc- lchrtenkalender standen. Häufig erkundigten sich Verleger und Schriftsteller nach deutschen Übersetzungen fremdsprachiger und fremdsprachigen Übersetzungen deutscher Werke, nach dem »Freisein- eines Buch- oder Zeitschriftentitels, den man einer Neuerscheinung zu geben wünschte, oder nach der Herkunft dich terischer Texte, Zitate und bekannter Aussprüche. Ebenso häufig waren Anfragen aus Wirtschaftskrcisen, welche Literatur es über eine bestimmt« Frage oder welche Zeitschriften es über ein be stimmtes Gebiet gebe. Andere wieder erbaten Auskünfte über bestehende wissenschaftliche Gesellschaften, Institute und Ein richtungen. Hinsichtlich der fast täglich erbetenen Literaturzusammen stellungen wurde berechtigten Wünschen nach Möglichkeit ent sprochen. In Fällen, wo die Erledigung über den Rahmen der Dienstgeschäste hinausging, wurde dem Absender anheimgegeben, die Zusammenstellung als Sonderarbeit von einer ihm vorge schlagenen geeigneten Kraft der DB außerhalb der Dienstzeit gegen eine mäßige Vergütung vornehmen zu lasten, worauf der Absender in den meisten Fällen einging. Aus der großen Zahl derartiger Arbeiten seien folgende angeführt: Bibliographien der deutschen Übersetzungen aus dem Englischen, Bulgarischen, Rumänischen, Ungarischen und den nordischen Sprachen, Biblio graphie der 1927 erschienenen ausländischen Übersetzungen, deutsche Werke über den Weltkrieg, Verzeichnis von Schriften über Elektrotechnik, deutsche Neuerscheinungen auf dem Gebiete der Jslamsorschung, Literaturnachiveise über berühmte englische Persönlichkeiten, Verzeichnis der Bücher über Unfallverhütung und erste Hilfe bei Unglückssällen, Literatur über den Aus bildungslehrgang des wissenschaftlichen Bibliothekars (sämtlich für den Börsenverein der Deutschen Buchhändler), Zusammen stellung der Haus- und Wcrkzcitschrifien (für das Institut für Zeitungswesen an der Universität Halle), Literatur über die Be ziehungen Amerikas zu Europa (für das Amerika-Institut, Ber lin), Zusammenstellung von Kinderbüchern (für das Internatio nale Erziehungsbüro in Genf), Verzeichnis von Familienkalcn- dern (für das Bäder- und Verkchrswissenschaftliche Institut, Berlin-Spandau), Zusammenstellung der Schriften über den Wert des deutschen Buches für die Stärkung und Erhaltung deutscher Kultur im Ausland, Zusammenstellung der führenden Zeitschriften über Turnen, Leichtathletik und Schwimmen, das gleiche über Kranken-, Spar- und Girokassen (diese für private Stellen). Literaturzusammenstellungen für Dissertationen und Examensarbeiten, die bequeme Studenten, meist unter der beton ten Zusage einer angemessenen Vergütung, wünschten, wurden grundsätzlich abgelehnt, da das Suchen nach Quellen und ihre kritische Auswahl einen wesentlichen Teil der wissenschaftlichen Arbeit bilden. Bei Rechtsstreitigkeiten wurden von den Gerichten mehr fach Gutachten über Fragen des Buch- und Bibliothekswesens eingeholt, oder es wurde um Auskunft nachgesucht, an welchem Tage ein bestimmtes Buch zur Bibliographierung Vorgelegen habe, ein bestimmtes Heft einer Zeitschrift erschienen bzw. in der DB eingegangen sei. Alles in allem erweisen die statistischen Angaben, daß die DB als Auskunftstelle von allen Kreisen der Bevölkerung, ganz besonders aber vom Buchhandel in Anspruch genommen worden ist und daß sie sich von Jahr zu Jahr mehr zu einem Mittel punkt der bibliographischen Auskunfterteilung entwickelt. (Schluß folgt.)
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