5r'e c/e-r (7crr/>/e die Franzosen mit den Engländern zusammen einzukreisen und zu vernichten) Das tZeuwieder Becken. In der Ferne steht schon das Massiv des Ehrenbreitsteins. Er schaut über die Ebene her über, als warte er. Der Mann im Auto rafft sich zusammen. Ich darf jetzt nicht mehr an den Westen denken, das ist vorbei. Ich must alles vergessen. Ganz andere Dinge stehen nun bevor. In der Tasche hat er zwei Briese. Der erste ist vom Thef des Grosten Generalstabes. „Ich weist keinen andern Mann", schreibt Moltke, „zu dem ich so unbedingtes Vertrauen hätte wie zu Ihnen. Vielleicht retten Sie im Osten noch die Lage." Der zweite Brief ist vom Generalquartiermeister von Stein. „Schwer ist die Ausgabe, aber Sie werden es schon machen." Zwischen fünf und sechs Uhr nachmittags fährt das Automobil über die alte Moselbrücke in Roblenz. Dort erregt es keinerlei Aufsehen. Die Stadt wimmelt von Gene ralstäblern und hohen Offizieren. Ludendorff meldet sich im Hauptquartier und wird sofort von Moltke empfangen. Zwei Stunden lang dauern die Beratungen. Um neun Uhr abends verlässt der Sonderzug den Koblenzer Bahnhof. Einige Offiziere sind zum Abschied da. Bis zum letzten Augenblick sind dienstliche Angelegen beiten zu besprechen. Eine der letzten Nachrichten, die Ludendorff am Zuge entgegcnnimmt, ist der Inhalt eines Telegramms, das soeben aus Hannover eingetroffen ist. Das Telegramm be sagt, daß Exzellenz von Hindenburg, seit drei Jahren dort als pensionierter General lebend, die Aufforderung des Rai sers angenommen habe, wonach er als Nachfolger des Generalobersten von prittwitz das Rommando über die 9. deutsche Armee in Ostpreußen zu übernehmen habe. Um drei Uhr nachts steigt Generaloberst von Hinden bürg, ein sechsundsechzigjähriyer, rüstiger, großer und breit schultriger Herr, in Hannover in den Zug ein. Beide Männer sehen sich zum erstenmal in ihrem Leben ... Das tNarncdiama. Im Hauptquartier der 3. Armee des Generalobersten von Hausen herrscht dagegen stärkster Pessimismus. Sein rechter Flügel, schon am 9. September im Zusammenhang mit der Rückzugsbewegung der r. Armee zurückgenommen, ist abermals von überlegenen französischen Rräften an gegriffen und weicht langsam zurück. Die Bedenken von Hausens machen auf Moltke einen riefen Eindruck, zumal sie zu dem Optimismus des Deutschen Kronprinzen und des Herzogs Albrecht von Württemberg in starkem Widerspruch stehen. Abermals fährt er zur 4. Armee. Dort erreicht ihn eine Meldung der r. Armee, während Bülow die Lage vor feiner eigenen Armeefront zuversichtlich beurteilt, hegt er sehr ernste Zweifel über die Widerstandskraft der ihm links benachbarten z. Armee von Hausen. Er meldet, daß er mit einem feindlichen Durchbruch auf dem rechten Flügel und rn der Mitte der z. Armee rechnen müsse und dementspre chend seinen eigenen Rückzug am morgigen ir. September mehr auf östliche Richtung, gegen Reims, abdrehen werde. Mit anderen Worten, er wird sich von der 1. Armee Rluck noch weiter entfernen als bisher. Moltke eilt nochmals zum Oberkommando der z. Armee und besucht auch die 2. Armee. Dann fährt er zurück ins Hauptquartier. Es müßte doch noch gehen, quält er sich unterwegs, wenn nur die z., 4. und 5. Armee die jetzigen Stellungen halten. So geben wir den beiden Flügelarmcen Zeit, ihre Front weiter rückwärts neu zu organisieren. Am 7. September ist Maubeuge gefallen. 30 ooo Engländer und Franzosen sind gefangen. Die Belagerungstruppen, das Vll. Reservekorps unter General von Zwehl, eilen schon herbei, um sich zwischen die 1. und r. Armee zu werfen. Ls müßte gehen. Aber wenn nun doch; Es ist möglich, daß die Franzosen dchon in dieser Stunde zwischen Rluck und Bülow so weit vorgedrungen sind, daß zu einer Entlastung durch die an- deren Armeen keine Zeit mehr bleibt, wenn nun obendrein Ond nun verteilen 8ie diese 1.eseprol)e sor^kältiZ an Ilire XundsdiaH. 8ie sollen selten, jeder tvird sicli naelt dem Luclie reißen OLKH^KI) 87^1.1.1^0 * 0I.VLNKOKO 1.0. Börsenblatt s. d. Deutschen Buchhandel. S7. Jahrgang. 299