Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.11.1927
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- 1927-11-19
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- 19.11.1927
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269, 19. November 1927. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. das Stück) durch Vermittlung der Geschäftsstelle des Börsenvercins erhältlich sind. Wir bitten um Angabe des Bedarfs. Weiter gibt die Oberpostdirektion Leipzig eine Zusammenstellung der Postabgänge ab Leipzig für Briefe nach wichtigen Orten im Ausland heraus. Dieses Verzeichnis kann von dem Postamt Leipzig C 2, Brandenburger Straße 2, kostenlos bezogen werden. ?ersona1nac!rrickten. 75. Geburtstag. — Herr Otto Heinzelm a n n, Seniorchef der Firma Sachse L Heinzelmann, G. m. b. H. in Hannover, vollendet am 21. November fein 75. Lebensjahr. Er wurde auf Rittergut Benz auf Rügen geboren und hat dort und in Stral sund, wohin später seine Eltern zogen, die Kinder- und Jugend jahre verlebt. Nach Besuch der Schule in Stralsund und beendigter Buchhändlerlehre bei Siegmund Bremer, ebenda, diente er von 1873 —1874 beim Pommerschen Feldartillerie-Regiment Nr. 2 als Ein jähriger. Die Gehilscnjahre führten ihn nach Leipzig, Hamburg und Hannover. Am 1. Oktober 1877, also gerade vor 50 Jahren, trat er dort bei der Firma Karl Hahne als Leiter der Kunstabtei- lung ein. Zusammen mit Oscar Sachse, der ihm von Stralsund her befreundet war, gründete er dann am 1. November 1880 die Kunst- und Buchhandlung Sachse L Heinzelmann in Hannover. Sachse schied nach siebenjähriger gemeinsamer Arbeit wieder aus und ist vor 25 Jahren gestorben. Herr Heinzelmann brachte das Geschäft zu hoher Blüte und vergrößerte es ständig. 1006 wurde die Firma in eine G. m. b. H. umgcwandelt, deren Hauptgesellschafter und Geschäftsführer der Jubilar noch heute ist. Als Kunsthändler und hervorragender Kenner von Küpserstichen hat Herr Heinzelmann einen guten Ruf erlangt, und auf den großen Kupferstichauktionen war er Jahrzehnte lang eine bekannte Persönlichkeit. Manches Schwere, das dem Jubilar in den letzten Jahren be- schieden war, hat seine kernige Natur schließlich doch überwunden, und noch heute zeichnet ihn eine unermüdliche Schaffenskraft und ungebeugte Gestalt aus. Möge ihm noch ein langer, sonniger Lebens abend beschieden fein! Zum Ehrendoktor der juristischen Fakultät der Universität Köln wurde Herr Kommerzienrat Alfred Neven Du Mont, der Verleger der »Kölnischen Zeitung«, ernannt. In dem Diplom heißt es u. a.: »der selbst die öffentliche Meinung in vaterländischem Sinne wesentlich beeinflußt hat, der sich durch seine wertvolle Förde rung von Wissenschaflund Universität, von Schrifttum und Presse An spruch auf warme Anerkennung erworben hat«. Gestorben: am 15. November nach einem langen Leiden der Hofbuch- und Kunsthändler Herr C a r l V i e t v r in C a s s c l im 57. Lebens jahre. Der Verstorbene hat die über 90 Jahre alte Firma am 25. Juli 1805 von dem damaligen Besitzer Gustav Klannig übernommen. Mit gutem Humor und emsigem Fleiß ist er immer am Werk ge wesen und hat die Firma, unterstützt durch seine reichen Kenntnisse, zu einem umfangreichen, sehr angesehenen Unternehmen entwickelt. Bereits 1008 verlegte er sie von der Königstraße nach dem Stände platz in weit größere Räume. Im Verlag erscheint insbesondere hessische Heimatliteratur, auch in Kasseler Mundart, Wanderkarten sowie Steinzeichnungsmappcn von Friedrich Kennel. Im Jahre 1921 erschien, von Carl Victor herausgegeben und verlegt, ein Schlagwort- Verzeichnis zu: Reclam, Hendel, Jnselbücher, Natur- und Geistes- wclt, Göschen, »Wissenschaft und Bildung«, das sich als sehr wert volles und brauchbares Hilfsmittel sür den Buchhändler erwie sen hat; ferner: am 13. d. M. der Buchhändler i. N. Herr Alfred Bermann in Wien im 72. Lebensjahre. Der Dahingeschiedene, der sich in den Kreisen des Wiener Buch handels der größten Wertschätzung erfreute, war von 1872—1901 in der seither erloschenen, damals als Antiquariat sehr bekannten Firma Bermann <L Altmann tätig und eröffnete 1902 eine Firma unter seinem eigenen Namen, legte besonderen Wert aus den Handel mit Schulbüchern und zog sich im November 1923 unter Verkauf seines Geschäfts an Oskar Wilhelm Lechner in den wohlverdienten Ruhestand zurück. Alle, die mit ihm in geschäftlicher Verbindung standen und mit ihm persönlich verkehrten, werden sein Andenken in Ehren halten. F. Sch. Sprecksaal. lDhuc Verantwortung der Schristleitung: jedoch unterliegen alle Eiusendungcn den Bestimmungen über die Verwaltung des VürscublattS.I Eine neue Gefahr fiir den Kunstverlag und Bilderhandel. Es ist, als ob sich seit einigen Jahren alles gegen die Ver leger von Kunstblättern und gegen die Bilderhändler verschworen hätte. Nicht genug, daß der allgemeine Wohnungsmangel es schon seit langem vielen Hunderttausenden unmöglich macht, sich Bilder anzuschaffen, weil sie ja kein eigenes Heim, somit gar keine Ge legenheit zum Anbringen von Bilderschmuck haben, nun wird auch die berechtigte Hoffnung, daß allmählich mit der Beseitigung der Woh nungsnot der Absatz von Kunstblättern wieder gehoben werde, schwer getrübt. Die Gefahr kommt von einer Seite, von der man sie am wenigsten erwartet hätte, von den Architekten. Ist doch unter diesen Herren eine Sekte entstanden ähnlich den Bilderstürmern von anno dazumal. Die machen jetzt Modelle von Wohnhäusern, nach denen ganze Stadtteile fabriziert werden, — bauen kann mau das ja nicht mehr heißen. Häuser, die von außen wie Schachteln aussehen, gar keinen Raum für Bilder haben, weil die Jnnenräume gleich Pscrde- ständen im Stall gestaltet werden, also nicht mehr durch ganze Wände getrennt sind, und weil ganze Seiten der Wohnung voll ständig aus Glas hergestellt werden. Bettstätten, Tische, Bänke, Waschtische, Schränke werden aus Beton gemacht, cs werden daher auch die meisten Möbel überflüssig. Bilder und Möbel werden von diesen hypermodernen »Architekten« als überflüssiger und unzeitge mäßer Plunder bezeichnet. Das Persönliche soll auch hier ganz unterdrückt werden. Den kleinen Mann sollen nicht mehr die Bilder seiner Eltern und Freunde von der Wand grüßen, soll keine Wieder gabe eines herzerquickenden Kunstwerks mehr in seinem Heim er freuen. Blöde Gleichmacherei, seelenlose Schablone, armselige Kahl heit müssen triumphieren. Und wie Hohn klingt es, wenn man diese neuen Zuchthauskonstrukteure sagen hört, die Leere der Wohn- räume führe zur Verinnerlichung, die Klosterzellen hätten deshalb auch leere Wände. Ja, ist denn etwa unsere heutige Welt ein Kloster? Sollen denn die Kunstmaler, Kunstverleger, Kunsthändler und alle die Kunstgewerbler wegen einer unvernünftigen Marotte verhungern und ganz verschwinden? Ist es nicht genug, daß viele, viele Tausende von Familien seit Jahren kein Heim haben? Soll der, der jetzt endlich eins bekommt, kein heimelig Heim haben, es heimelig nach seinem Geschmack einrichten können? Die Künstler, der Kunstverlag, und was damit zu tun hat, müssen sich sofort mit denen verbinden, die da vergewaltigt werden sollen, mit dem großen Teil unseres Volkes, der auf Wohnungen wartet und als solche nun menagerie- artige Unterkünfte bekommen soll. Sind diese Kaninchen-Kästen erst mal zu vielen Tausenden fabriziert, dann ist der Schaden ungeheuer und durch Jahrzehnte hindurch verspürbar, wenn auch diese neueste Modetorheit, wie vorauszusehen, nicht allzu lange dauern wird. Aber wenn sie auch nur zwei und drei Jahre herrscht, dann ist schon genug Unheil geschehen. Und Lein muß vorgebeugt werden. Darum die Augen aus! Wehrt Euch! Carl Andel fing er. Bitte an das Sortiment. 1. Empfange jeden Verlagsvertreter so, wie Du wünschen würdest, daß einer Deiner Mitarbeiter beim Besuch eines Kunden empfan gen wird. Es ist manchmal Dein Vorteil, immer aber ein Zeichen von Kollegialität, wenn Du den Vertreter gut empfängst. 2. Weise dem Verlagsvertreter einen genügend beleuchteten Tisch im Hintergrund des Ladens an und lasse ihn nicht aus dem Ladentisch feine Muster ausbreiten. Deine eigenen Bücher- auslagen leiden dann weniger, und das Ladenpublikum ersührt auf diese Weise nicht Dinge, von denen es besser nichis wüßte. 3. Sorge dafür, baß in der Nähe der Eingangstür einige Kleider haken angebracht sind, wo triefende Schirme, Regenmäntel und Hüte abgelegt werden können, die sonst in Ermangelung einer Ablegegelegenheit oft genug aus den Ladentischen allerhand Scha den anrichten. Es ist ausfallend, wie selten im Ladenverkaufs raum ein wenn auch noch so einfacher Garderobeständer oder wenigstens ein Kleiderhaken angetrosfcn wird. Vcrantmoril. Schriftleiter: Franz Wagner. — Verlag: Der Börfcnvcrcin üer Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlcrhauS. Druck: E. HcLrichNa ch s. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schrtstlettuug u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 28 lBuchhänülcrhauS), Postschlicbfach 271/75. 1356
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